Asyl: Schiebt das Sterben nicht mehr ab!
"Wir waren 950 Menschen an Bord, auch 40 bis 50 Kinder und etwa 200 Frauen." (Überlebender der Tragödie von Samstagnacht, ZEIT).
Eine peinvolle Zustands-Beschreibung der Ethik Europas: Die Neptun-Narkose gegenüber den vielen, vielen Toten auch der jüngsten Tragödie zwischen Libyen und Lampedusa. In Venus- oder Mars-Neptun dahinter, den Klassikern der Entgrenzung, Vertreibung oder Fluchten, steckt ja so viel unerfüllte Sehnsucht, dass sie zehrend, ziehend und tödlich werden kann. Und unter anderem thematisch auch die Verdrängung der materiellen Vorgänge und die Suche nach "Land im Wasser" oder dem "Insel-Traum".
All das passiert: Einerseits-Andererseits. Bei den Toten und den Lebenden. Kein Wunder, dass solche Konstellationen der Verführung durch den unendlichen Wunsch nach Erfüllung und der Aufprall in einer gefährlichen Wirklichkeit auch beim bislang schwersten Drama vor den Toren Italiens an diesem Wochenende wieder auftauchen. Im Bewusstsein und im Leben. Wie ein Fanal, das endlich Änderungen in ganz Europa, nicht nur den "betroffenen Teilen", fordert. Es dürfen keine Menschen mehr ersticken, erfrieren, ertrinken, weil sie vor unerträglichen Zuständen in ihren Heimatländern auf winzige Boote oder anderswohin flüchten. Denn Lampedusa ist ja überall.
Es darf auch nicht mehr an uns vorbeigehen, was dort passiert. Weil wir uns zu schnell an das vermeintlich Lösungslose (so tarnt sich leider meist nur das "Anstrengende") gewöhnen und es ausblenden, sofern es nur virtuell und fern genug bleibt.
Wir dürfen nicht mehr nur wach werden, wenn etwas erdig-irdisch genug wird. Was uns dann also astrologisch "zwingt", indem es venushaft nah kommt oder uns selbst merkurisch jungfrauhaft dient oder saturnisch als "guter Zweck" verregelt wird. Nein, was da geschieht, nicht nur im Mittelmeer, ist peinlich für alle, die wir uns Menschen nennen und ein Herz haben, aber mit neptunischen, seelischen Fluchten auf das unendlich große Problem der Flucht reagieren, das so viele Tode mit sich bringt. Mehr denn je. Ja, was man nicht erträgt, das blendet man schnell aus, vor allem in Zeiten des 'positiven Denkens'. Neptun. Und: Was man nicht kolonialisieren kann, das erweitert man leicht zur Philosophie. Jupiter.
Aber in all dem steckt ja ein Flehen um Änderung, das im Leben selbst zum Ausdruck kommt. Diesmal waren es vermutlich nur knapp unter 1000 Menschen, die auf dem Weg nach Italien vor Afrikas Küste verunglückten. Bloß eine Handvoll soll überlebt haben. Wie kann das sein? Wo doch das Problem bekannt ist? Wo bleibt das Mitgefühl, der Neptun, der dann zum Mars wird, zum Impuls und danach wiederum mit Venus zur sichtbaren, fühlbaren Tat? Rund 330 afrikanische Flüchtlinge kamen im Februar um, 400 bereits zu Beginn dieses Monats - sollten jetzt wirklich noch einmal um 900 dazu kommen, kostet ein verfehlter Umgang mit dem Thema fast 2000 Menschen nach nur vier Monaten eines neuen Jahres ihr Leben. Jedes einzelne wie meins, deins, wie das unserer Kinder. Es gibt keinen Unterschied in der Wertigkeit. Niemals.
VW: Hausgemachte Krise
Als am 28.05.1937, unter einer Zwillings-Sonne und einem Steinbock-Mond, die Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH (GeZuVor) gegründet wurde, hätte wohl niemand gedacht, dass aus den „Kraft-durch-Freude“ Autotüftlern eines Tages ein Weltkonzern allererster Güte werden würde. Aber mit einer exakten Jupiter-Pluto Opposition kann man eben viel erreichen, wenn der Ehrgeiz und der Wille zum Ertragen von Schwierigkeiten nur groß genug ist.
Dass alleine wäre aber noch keinen astrologischen Artikel wert, schon eher der Umstand, dass einer der beiden Konzernchefs, Ferdinand Piech, am 17. April 1937 geboren ist. Und „zufälligerweise“ ebenfalls eine fast exakte Jupiter-Pluto-Opposition als Anlage besitzt, dort wo auch VW dieses Signum der Macht stehen hat. Zu allem Überfluss, was seltsame Übereinstimmungen anbelangt, hat Piech seine Sonne-Merkur Konjunktion auf der VW-Venus stehen, und das alles wiederum im Quadrat zur gemeinsamen Pluto-Jupiter-Opposition in den jeweiligen Grundhoroskopen.
Da kann man nur den Hut ziehen vor so viel kosmischer Vorsehung, denn wenn der Chef eines Unternehmens so im Einklang mit dessen Anlagen ist, dann wird er ja schon fast automatisch zur Personifizierung des Konzerns. Wen wunderts, dass er auch gleichzeitig einer der Hauptbesitzer ist?
Hillary Clinton - yes she can
Überraschend kam die Ankündigung nicht, wie so vieles im politischen Leben von Hillary Clinton war selbst das schon wieder strategisch vorbereitet worden. Ganz im Sinne der Skorpion-Dame wollte man nichts dem Zufall überlassen und nun ist sie also auf dem Weg ins Weiße Haus. In dasselbe Oval Office, in dem ihr Gatte Bill angeblich und so weiter und so weiter…
Da braucht man schon eine gehörige Portion Selbst-Disziplin und auch – überwindung, um überhaupt auf die Idee zu kommen, an solch einen Schauplatz zurück zu kehren. Aber Hillary ist eben Hillary. Eigentlich ein Skorpion durch und durch, und würden sich noch ein paar Planeten zu ihrem Fische-Mond gesellen, dann würde man ihr vermutlich genau das als höchste Leistung auch in einem spirituell-religiösen Sinne anrechnen.
Aber da ist eben auch noch die Dreier-Verbindung im Löwen. Saturn mit Mars und Pluto, die klassischen Übeltäter vereint im Herzen der Sonne, was vor allem Mars und Pluto als Herrscher des Skorpions noch einmal mehr Dynamik und Kraft verleiht, als die beiden ohnehin schon haben. Negativ betrachtet möchte man Menschen mit dieser Verbindung nicht unbedingt nachts im Dunkeln begegnen. Aber auch tagsüber gehören sie sicher nicht zu den einfachen Zeitgenossen, mit denen man gerne mal entspannt abhängt und sich gehen lässt.
Günter Grass: Ein guter Mann ist tot
"Zugegeben, ich bin Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt, mein Pfleger beobachtet mich, lässt mich kaum aus dem Auge; denn in der Tür ist ein Guckloch..."
Der erste Satz aus der Blechtrommel, dem Buch, was ihn erst richtig berühmt gemacht hat, beschreibt schon den Kern von Günter Grass' Horoskop. Eine 12. Haus-Sonne in der Waage, allein, nicht einsam, beobachtet und beobachtend, mit Mars auch verletzt und verletzend. Ein geheimer Schamane, bei allem Pragmatismus des konzepthaft kämpfenden Skorpion-Merkur in 1, immer irgendwo anders, dahinter, verborgen berührt, bewegt, bezürnbar. Ein Genie, kein zarter Wort-Magier, aber ein Sinn-Stifter, mit dem Schriftsteller-Mond in 9 im Krebs auch ein unruhiger, schwankender Grenzgänger, kaum berechenbar. Nobelpreisträger, ein Erfinder, ein Künstler.
Eine Doppel-Waage, sagt man. Ja, die Schönheit und Geisteskraft, eindeutig - aber ich habe in ihm einen Skorpion-Aszendenten dazu gesehen. Einmal hatte ich die Ehre, mit ihm an einem Tisch zu sitzen, 2006 war das, zur Fussball-WM, wo er nachts, nach einem literarischen Essen, noch per Taxi zum nächsten National-Spiel fuhr, hunderte Kilometer, von der Ostsee in den Süden. entzückt, beseelt von der Vorstellung, knallhart im Plan. Skorpion-AC, da war ich mir sicher, beim Blitzen im Blick. Beim Ich-Will, bei der Lust am Duchsetzen. Aber das ist auch egal, weil es ihn so, wie es ihn gab, jetzt nicht mehr gibt.
Ein guter Mann ist tot. Günter Grass, 87, einer, über dessen literarische Verdienste nichts mehr gesagt werden muss, weil alle sie sowieso kennen. Einer, dessen 12. Haus-Gestalten, mit denen wir aufwuchsen, an die Türen der Zeit klopften, vor der sie letztlich, in ihrer ganze unfassbaren Schönheit, durchwoben von seiner Fantasie, doch gefangen blieben. "Nur" Worte? Nein. Annäherungen an die vielschichtige Wirklichkeit, wie sie nur das 12. Haus erkennt und nie ganz herüberbringt ins Leben. Das liegt im Wesen. In seinen Büchern, die durchtränkt waren von Empfinden und dennoch nie gefühlig oder betrunken von poetischen Ansätzen, lebte all das auf. Das Ungefasste, Durchwehte, der Träumer, ein Allround-Talent, obwohl er so unendlich viel und Wirksames schrieb.
Der Mars saß bei Grass eben auch in diesem Rätsel-Feld, dem Verborgenen, Verdrängten, hinter oder vor den Orten, den Zeiten, bei der Sonne. Störte alles auf. Bewegte, im Elfenbeinturm,dem Standort. Wo ihn seine Leser besuchten, in den Räumen, wo Bilder wahr waren, die aus Gedichten hätten stammen müssen, die er nie richtig durchbrachte: Skorpionische Schränke, immer wieder, die Verstecke unter Röcken des Pluto, Uranus, stets neu: Das uranische Glas-Zersingen oder die Vogel-Jagd oder die Vielwatt-Birnen, in deren grellem Licht Oskar Matzerath geboren wird, ein elfter gewachsener Finger. Uranus, der Mond anschießt. So oder so, er nah dran am Himmel, an den Archtypen und ihren verwunschenen Symbolen hinter den Dornenhecken des 12. Prinzips. Im tiefen, lyrischen Schlaf. Und doch ein Realist, immer anfassbar mit Merkur-Pluto-Trigon und Jungfrau-Venus.
Der Grexit und die Schwarze Null
Manche Jahrestage möchte man am liebsten vergessen. Aber immer dann, wenn Pluto als Transit-Auslösung ins Spiel kommt, wird aus dem Verdrängen meistens nichts. Vor allem, wenn diese Jahrestage an Schuld erinnern, an Verbrechen und Greueltaten, die durch nichts wieder gut zu machen sind. Selbst nicht durch sogenannte Reparationszahlungen, denn Geld, egal in welcher Höhe, ist allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein der Verzweiflung, die Menschen viel zu oft erleiden müssen. So auch am 6. April 1944, als die deutsche Wehrmacht in den kleinen, griechischen Ort Klissoura einmarschierte und 215 Männer, Frauen und Kinder ermordete, um den Tod zweier „Kameraden“ zu rächen.
Das war die Art und Weise wie Hitlers Deutschland den Begriff Wiedergutmachung verstand, wenn es um die eigenen Interessen ging. Ähnliches geschah auch am 10. Juni 1944 unter Mitwirkung des selben SS-Verbands in dem griechischen Ort Distomo. Heute, 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs, sind wir davon überzeugt, dass nur fanatische Pseudo-Islamisten zu solchen Greueltaten fähig sind. Aber wir Deutsche? Unsere Väter und Großväter?? Verantwortlich für schlimmste Massaker???
Kaum mehr vorstellbar und doch wahr und so wirklich wie die schwarze Null des jetzigen Finanzministers der Bundesrepublik Deutschland. Diese schwarze Null soll ein Zeichen setzen, zeigen dass Deutschland wieder eine Vorbildfunktion in der Welt hat. Wir sind die Weltmeister im Schuldentilgen, eines der wenigen Länder dieser Erde ohne Neuverschuldung. Zumindest nicht in letzten Jahr.
Gegenbeispiel: Airbus mit Schutzengel
Genauso wie schwierige Überläufe haben Flugzeuge natürlich auch konstruktive Transite und oft sogar einen Schutzengel. Wenn eines notlandet und alles prima läuft wie heute, wirkt das als schönes Gegenbeispiel zu den vielen Katastrophen-Meldungen im Flugraum. Der Airbus mit der Registrierung TC-JRD der Turkish Airlines ist von Erstflug-Datum her ein Stier vom 17.5.2007.
Allerdings nicht ungetrübt stabil, sondern schon mit Option auf neptunische Wahrnehmungs-Verschiebung und Saturn-Stopper im Weg. Denn auch bei der Technik sagen Anlagen schon einiges über das "Schicksal" und den Lebensweg des "Geräts": Vielleicht hatte die Verkehrs-Maschine mit dem Sonne-Saturn-Neptun-Quadrat ja heute auch deshalb im wahrsten Sinn des Wortes einen Sprung in der Schüssel. Denn über die Frontscheibe zog sich plötzlich, morgens, auf dem Weg von Düsseldorf nach Istanbul bei erreichter Reise-Flugghöhe, ein breiter Riss. Ein Alptraum für jeden Piloten. Saturn stand am DC (Widerstand oder eine Behinderung von außen), als das Problem auffiel, und man kurzentschlossen in Nürnberg notlandete. Aber anständig auf dem Rollfeld, wodurch alle 165 Passagiere sicher herunter kamen. Bei FLIGHTRADAR24 kann man selbst betrachten, wie das zeitlich und räumlich verlief - daher stammt auch der Zeitverlauf des Sinkflugs. Im Gegensatz zu den letzthin verunglückten Maschinen zeigt nun der Airbus - trotz Anlage-Problemen - in der Synastrie mit der Jetzt-Zeit traditionell eher angenehme Aspekte. Der AC sitzt genau auf dem Mittags-Mond, der damit ein Wahrnehmungs-Gegengewicht zum DC-Saturn gegenüber bildet. Was auch zumindest eine reale Chance spiegelt, Störungen wie den Riss in der Scheibe in den Griff zu bekommen. Denn, noch wichtiger: Venus steht als Herrscherin schützend auf der tendenziell "sicheren" Stier-Geburts-Sonne des Fliegers. Der Positiv-Klassiker, der häufig als Geschenk wirkt.
Tröglitz: Wenn Biedermann Brand stiftet
"Es wurde aber dem Menschen Leben und Weisheit gegeben, um das Fatum oder Lauf der circularischen Götter zu überwinden..." (Tabula Smaragdina Hermetis, 4. Buch).
Manchmal fällt es schwer, daran zu glauben, dass wir uns tatsächlich über das, was die Planeten uns als kreisende Kräfte an Zeitqualität anzeigen, immer wieder erheben können. Und wollen. Und sollen. Wenn wie neulich, in Tröglitz, einem Ort mit äußerst unrühmlicher Vergangenheit, wieder Häuser brennen, ist es vielleicht noch mühseliger, einen mutigen Ansatz zum Leben zu finden. Feuer gegen Fremde - und erneut war Jupiter im Spiel, oft der enthemmteste der Zünder.
Denn er hat immer und überall Breitenwirkung. Schon 1992, vor über 20 Jahren, stand der Ort Mölln auch astrologisch für das, was nicht nur dort, aber dort damals besonders brutal, dumm und ignorant, aus Angst vor dem Anderen so leicht passiert. Eskalationen. Ich (Mars = Feuer) wüte häufig gegen das, mit dem ich mich nicht identifizieren kann. Gegen das D, gegenüber (Freundschaft und Feindschaft im Venus-Prinzip 7, aber auch 2, im Sinne der Selbst-Abgrenzung). Astrologische Konstellationen für Außen-Abwehr finden sich hier immer. Im Fall der Fremden-Feindlichkeit kommt es aber auch oft zu Jupiter-Konstellationen, der ja von Haus aus schon Kolonialherr ist. Einer der beliebtesten Aspekte: Neptun-Jupiter, was man auch als "nichts Fremdes" übersetzen könnte. Oft haben Opfer und Täter Entsprechungen der Verbindung gleichermaßen. Und es gibt speziellere Signale:
22 - 23° Schütze: Eine Gruppe von Einwanderern, während sie die erforderlichen Einreiseformalitäten beim Einzug in das neue Land erfüllen." (Sabische Symbole via AstroWiki)
Bei Sonne 0° Schütze und dem Nordknoten, der gerade erst über genau diese besagten 22 Grad Schütze gelaufen war und damit laut Sabischem Symbol das Einwanderer-Thema hochholte, wurden bereits in Mölln, bei dem bitterbösen Brand-Anschlag, neun Menschen schwer verletzt und drei starben. Eine türkische Großmutter mit ihren beiden Enkelinnen. Auch in Lübeck 1996, als zehn Flüchtlinge, darunter sieben Kinder, ums Leben kamen, war dieser Grad berührt. Mond stand da auf 22 ° Schütze. Der Grad wird aktuell getriggert, als im braun agitierten, kleinen Tröglitz ein Haus in Brand brennt (rechts, bitte größer klicken!).
Als dort die Bevölkerung in arrogantem, aufschäumenden Unmut enflammt und ein geplantes Asylbewerber-Heim mit Feuer und Flamme zu stoppen versucht, steht der AC ebenfalls um jenen "Einwanderer"-Grad.
Zeitzeichen: Mars im Stier
Der Mars hat wieder einmal ein Zeichen gewechselt, so würde man das üblicherweise im klassischen "Astrologen-Sprech" ausdrücken. Man könnte aber auch sagen, eine der Hauptströmungen im Fluss der Zeit hat jetzt endgültig eine andere Dynamik bekommen, fließt etwas ruhiger als vorher, dafür aber sehr kraftvoll. Oder man könnte sich an das Zeitalter kurz nach dem Urknall erinnern, als sich immer mehr einzelne Teilchen zu Strukturen sammelten und verbanden, die schließlich das hervorbrachten, was wir jetzt Materie nennen. Etwas das fest erscheint, obwohl es das gar nicht ist.
Betrachtet man das astrologische Modell hierarchisch, dann ist jetzt der junge Prinz und Feldherr schon mal in ein Land einmarschiert, bevor der eigentliche König, die Sonne, in ca. 3 Wochen nachfolgt. Und ein wenig Hierarchie-Denken kann nicht schaden, sonst läuft man Gefahr, all die diversen Veränderungen, die sich tagtäglich am Himmel zeigen, nur noch als chaotisches Zufallsszenario mißzudeuten. Nein, nein, es ist alles „in Ordnung“, gerade jetzt, da Mars auf den Anfangsgraden des Zeichens Stier steht.
Hier sollte ich nun die üblichen Phrasen genüsslich auszubreiten, ein bisschen Wellness für die Seele in Worte fassen, diesen Zeichenwechsel mit hübschen Bildern garnieren. So etwas kommt heutzutage bestens an, dafür gibt’s immer gleich ein paar Extra-Likes auf Facebook. Und es ist ja auch nicht wirklich falsch, solange es sich am Richtigen orientiert. Nur das ist eben genau die Frage, was genau drückt denn dieser Zeichenwechsel eigentlich aus? Ist das wirklich spürbar und lebendig? Oder nur eine philosophische Phrase, mit der man den Wandel der Jahreszeiten früher etwas poetischer umschrieben hat? Als man noch nicht wusste, dass zur selben Zeit, wenn es bei uns frühlingshaft grünt, auf der anderen Erd-Halbkugel herbstliche Farben dominieren.
Flug 4U9525: Die Suche nach der Wahrheit
Als die Sonne in Marseille am Donnerstag ihren Höchststand erreichte, erreichte auch das Drama um Flug 9525 einen neuen Höhepunkt. Nach den Worten des zuständigen Staatsanwalts war die Tragödie von Flug 9525 kein schicksalhaftes Unglück, sondern ein willentlich herbei geführter Absturz durch den Kopiloten Andreas L. Ein Massenmord also, wenn man einmal alle beschönigenden Ausflüchte weglässt. Aber wie so oft, wenn Neptun das bestimmende Element ist und, wie im Ereignis-Chart am MC steht, bleiben Zweifel. Bestenfalls.
Schlimmstenfalls sind das alles nur vage Vermutungen die neuen Zündstoff für Verschwörungstheorien bieten, und dem Leid der Opfer und Angehörigen neue Schmerzen hinzufügen. Denn ertragen kann man solch einen Verlust meist nur, wenn man zumindest mit der harten, aber eindeutigen Wirklichkeit dieser saturnalen Erfahrung im wahrsten Sinne seinen Frieden machen kann. Der Gedanke aber, dass ein anderer Mensch den Tod der Liebsten willentlich und wissentlich herbeigeführt haben könnte, trägt in aller Regel nicht dazu bei.
Insofern darf man an dieser Stelle wohl auch die berechtigte Frage stellen, wieso die Behörden in Rekordzeit solch eine These auf dem Boden von Audio-Fragmenten eines Bordcomputers als letztendliche Wahrheit in die Welt posaunen? Auf denen vom Täter laut Angaben der Staatsanwaltschaft nur gleichmäßiges Atmen zu hören ist, keine Bekenntnisse, keine Erklärungen, ja nicht mal die berühmten letzten Worte sind darauf zu hören. Dieses vorschnelle Vorgehen ist in sich schon wieder äußerst neptunisch und erinnert ein wenig an die waghalsigen Suchvorgaben der malaysischen Regierung beim Verschwinden von MH-370. Auch da war man schnell der Überzeugung, dass einer der beiden Piloten selbst ein Täter sein könnte und aufgrund dessen startete die größte Suchaktion in der Geschichte der Luftfahrt. Bis heute ohne Ergebnis, vermutlich deshalb weil an völlig falschen Orten gesucht wurde.