Astrologische Vorschau: Wie wird 2015?
Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug. (Albert Einstein, Jupiter in 9).
Da geht es der Astrologie anders. Vor allem zum Jahreswechsel, wenn Prognosen von ihr erwartet werden. Am besten schnittige. 2014, das Jahr mit der Extrem-Spannung zu Beginn, sagt Tschüß, Adieu, Macht's gut, Leute. Und 2015 steigt gleich wieder mit drei scharfen Quadraten in den Kalender ein. Kann man daraus Schlüsse ableiten, wie die kommenden 12 Monate verlaufen? Natürlich, wenn man an die sogenannte "Qualität" der Zeit glaubt, obwohl sie von der Wissenschaft immer noch so elegant aus dem Ring getreten wird.
Eine kleine Zeitreise
Vor der Vorausschau noch eine kleine Zeit-Reise (wer sofort mehr über's Jahr wissen will, springt gleich HIERHER in die Mitte der Tendenzen 2015): Die Astrologie arbeitet ja mit genau diesen Zyklen, Zeit und ihren räumlichen "Auswirkungen", die vermutlich auch nur Gleichzeitigkeiten sind. All das ist tatsächlich relativ - und darum als "Fakt" auch schwer greifbar. Sprich, angreifbar. Bereits die Zeitmessung ist nun mal ein kosmisches Roulette: Vor Gott sind 1000 Jahre wie ein Tag und der Buddha rechnete längstens in "Kalpas", der Zeit, die das Universum braucht, um zu entstehen und zu vergehen, aufzuschmelzen in der Fische-Phase, der Formlosigkeit des ewigen Ozeans. Streng genommen ist es sogar so, dass man Raum als "Welt der Dinge" durchaus ohne Zeit erklären kann, aber nie Zeit ohne Raum. Das macht das Ungreifbare an ihrer Wichtigkeit noch ungreifbarer. Zeit ist - nicht nur astrologisch - letztlich das Maß der Veränderung von Räumen und daher auch nur räumlich ablesbar. Damit ist sie gleichzeitig alles und nichts. Dieser Zauber spiegelt sich astrologisch auch im Saturn als ihrem Herrscher wieder, dessen Transite unsere persönliche Zeit abticken und auch 2015 wichtig werden durch ein bedeutsames Quadrat. Die "physikalische" Unsichtbarkeit von Zeit als autonome Größe macht es aber auch so schwer, die Zusammenhänge zwischen dieser anderen Art von Zeit-Anzeigern (den Planeten-Verläufen dort oben) und den vermutlich akausal, rein analog gleichzeitig auftretenden Phänomenen von Veränderung des Raumes unten auf der Erde zu verstehen. Oder gar wissenschaftlich zu respektieren. Keine Chance - zum heutigen Zeit-Punkt.
Denn Zeit ist nach wie vor ein unerforschtes Wunder. Die Wissenschaft selbst hat ja noch keinen gefestigten Zugang zu dem Phänomen, dieser in Maß und Existenz relativen, von anderen Phänomenen so abhängigen, konstruierbaren, faszinierenden Erscheinung. Da ist es offenbar besonders schwer, die astrologische Verknüpfung des Zugangs zu würdigen, bei dem es manchem scheint, als würde Astrologie der Zeit buchstäbliche "Eigen-Wirkung" zuschreiben. Aber das ist nicht so. Die Beschaffenheit von etwas zu sehen, bedeutet nicht, es für unabhängig handelnd zu halten. Entstanden ursprünglich nach Himmels-Beobachtung und dadurch stets verkettet mit der Astrologie, ist Zeit vielseitig erfindbar, selbst die "innere Uhr" abhängig von Licht und Dunkelheit, aber auch davon, ob wir warten oder Angst vor etwas haben. Sonnen- und Mond-Auf- und Untergänge, aus denen übertragbare (nicht subjektive!) Zeitbegriffe sich früh entwickelten, waren ursprünglich ja räumliche Phänomene. Etwas erscheint, etwas verschwindet. Eben darum aber weist gerade Astrologie jenem "großen Raum" der Ausdehnung verwobenener Symbolik von Zeiten und Räumen zyklisch = zeitlich auch unabweisbare Zusammenhänge und ihren Sinn zu. Wie oben so unten. Wie innen so außen. Wie im Himmel also auch auf Erden. So funktionieren Transite. Und Träume. Insofern für Ungeduldige, die sich auf das Zeit-Raum-Experiment Astrologie einlassen, nun die Vorausschau:
Auch 2015 wird noch einmal ein Entscheidungsjahr. Sowohl weltanschaulich wie privat stark ambivalent und vielfach gebrochen, aber auch mit großen Chancen für die Integration bislang abgespaltener Strukturen. Das zeigen bereits die Einstiegs-Konstellationen, die wie ein Radix des ganzen Jahres zu untersuchen sind.
Der Urgrund: Tendenzen 2015
- Letztes Uranus-Pluto-Quadrat (März): Die Vögel im Käfig oder Befreiung der Konzepte
- Jupiter-Uranus-Trigon (März, Juni): Die große Revolution oder Überraschende Perspektiven
- Lilith-Pluto-Trigon (April): List der Frauen
- Jupiter-Saturn-Quadrat (August): Fallende Könige oder Erweiterte Regelungen
- Jupiter-Neptun-Opposition mit Orcus am Jupiter (September): Illusion der Zukunft oder Überschwemmungen
- Jupiter-Pluto-Trigon (mit Mars, Oktober): Ein Kessel Buntes oder die Mega-Konzepte
- Jupiter-Chiron-Opposition (November): Geschichten vom Schmerz oder Verwundete Weise
- Saturn-Neptun-Quadrat (November): Das gemütliche Elend oder: Konkurs-Alarm
- Knoten-Achse wechselt nach Jungfrau-Fische (November): Zeit der Minensucher
Am Anfang ist diesmal ein massiver Stier-Mond (das allgemeine Empfindungs-Klima bekommt Greifarme, die sich verwurzeln wollen, in 8 am besten auf fremdem Terrain, übergriffig in den Grenzen anderer). Das Jahr beginnt wehmütig mit Erinnerungen an die Traumata 2014. Mond in 8 steht nah dem Grad der letzten großen Konjunktion von Saturn-Jupiter 2000 und im Quadrat zur Sonnen-Finsternis 1999 - und auch in einer genauen, scharfen Spannung zum Wassermann-Mars. Ein geradezu körperliches Bedürfnis nach Stabilisierung trifft also jetzt den impulshaften Trend zu plötzlichen Mutationen und Einbrüchen.
2014 - der Blick zurück auf ein Jahr
Wenn Zeit nach dem inneren Eindruck verliefe, müsste die Sonne jetzt eigentlich auf 29° Fische stehen. Einen Tag vor dem Anbruch eines neuen Jahres würde man sich dann auch in einer energetischen Gesamtauflösung befinden, die dem Anlass vielleicht angemessener wäre. So aber steckt die Welt mitten in der Steinbock-Saturn-Phase, dort, wo aus den ursprünglichen Impulsen jetzt Wirklichkeit geschaffen wird. Wo Ursachen zu Wirkungen werden, die nicht einfach wieder verschwinden, ohne Spuren in unserer Erfahrung zu hinterlassen. Wenn man so will, dann wird jetzt die Ernte eingefahren, verfestigen sich die Eindrücke und werden so zu einer scheinbar feststehenden Realität, auf die wir dann wiederum mit neuen Impulsen reagieren. Die zu neuen Ursachen für zukünftige Wirkungen werden.
Um Auflösungen und Neuanfänge geht es thematisch also nicht unbedingt schon jetzt. Zumindest wenn man dem natürlichen Zeitfluss in seinen grundlegenden Strömungen folgt. Trotzdem wird der größte Teil der Menschheit morgen Abschied von einem alten Jahr nehmen und auf das neue hoffen. Zeit für einen kleinen Rückblick. Seit dem 20. Dezember 2011 macht Loop! die angesprochenen Strömungen des "Zeitgeists" anhand aktueller Ereignisse sichtbar. Dass man dabei auch über unangenehme und tragische Ereignisse schreiben muss, liegt in der Natur der Sache. Oder besser – der jeweiligen Auslösungen. Haupt-Thema 2014 war das Quadrat zwischen den beiden Langsamläufern Uranus und Pluto. Ein Aspekt, den man eher in den unfassbaren, psychischen und kollektiven Bereichen manifestiert sehen möchte, der sich aber immer wieder auch sehr konkret zeigte. Hier noch einmal, was wir vermuteten, was passieren würde, aus unserem Ausblick zum Jahresbeginn 2014 (aus: 2014: Das Jahr mit dem Paukenschlag):
Vermisster Airbus + Feuer auf Fähre
Unglücks-Tag mit Transiten:
Wenn am selben Tag an verschiedenen Ecken der Welt zwei große Unglücksfälle passieren, sucht man zunächst auch "große" Konstellationen. Jetzt, beim Abtauchen des malaysischen Fluges QZ8501 über Indonesien und der Adria-Fähre Norman Atlantic weniger erfolgreich. Zwar stand der Mars heliozentrisch mit Chiron eng in Konjunktion in den Fischen und Jupiter in fast exakter Opposition zum Merkur - und natürlich gibt es immer kleinere Aspekte herkömmlich mundan, wie einen noch zulaufenden Mars-Jupiter. Symbolisch natürlich passend.
Vor allem auf der Achse der abrupten Brüche und Bedrohung, Wassermann-Löwe, was das andauernde Uranus-Pluto-Quadrat als Unterlage wieder buchstäblich mit ins Boot holt. Aber dieser Konflikt ist ja ein Dauerbenner, von daher geduldig und für Tragödien solchen Ausmaßes akut doch eine schwache Erklärung. Zumal auf dem Schiff die dramatische Rettung bei schwerem Wetter andauert und sich extrem problematisch gestaltet und der Airbus bislang verschwunden bleibt. Abgeschrieben von der Air Asia, die ihn "auf dem Meeresgrund" vermutet und inzwischen erste, gesichtete Trümmer dem Flugzeug zuordnet. Mit 162 Menschen an Bord, darunter 16 Kindern (einem Baby). Wie häufig bei ähnlichen Katastrophen bringt dann der Blick auf die astrologischen Bezugsgrößen erst Aufklärung. Kein Vorfall ohne Subjekt oder Objekt, auf die sich schwere Transite beziehen.
Bei beiden Ereignissen sind es nämlich erneut die "Radix-Bilder" des technischen Geräts, in die mundane Konstellationen jetzt sehr problematisch hinein scheren. Der Airbus mit Erstflug im Herbst 2008 (Quelle: AVIATION SAFETY) hat ausgerechnet eine R-Merkur-Mars-Konjunktion in der Waage (nicht sehr zuverlässig), in die Venus heftig aus Steinbock grätschte. Dort steht auch sein Jupiter und wurde gerade sehr eng (2 Bogenminuten!) von Pluto überlaufen. Plus der aktuellen Mars-Jupiter-Opposition momentan über der Erstflug-Konjunktion von Chiron und Neptun.Welche auch die Adria-Fähre im Radix hat. Zumindest in den Flieger möchte man sich als Astrologe bei den Risiken nicht setzen, wenn man die weiteren Überschneidungen sieht:
Tsunami 2004: Am Tag als die Welle kam
Die Elefanten haben es wohl zuerst gespürt, am Tag vor 10 Jahren, als der Mars auf 0 Grad Schütze lief, hinein in ein Quadrat mit Uranus. Da, wo heute Saturn steht, und wieder mal die Phase Feuer des Feuers erreicht hat, die damals Mars als dessen erster Herr im Zodiak schnell und heftigst anzündete: Unter ihren Füßen fühlten die Dickhäuter die Schwingungen des gewaltigen Seebebens, weit hinter dem festen Land von Sumatra. Im Meer. Sie weigerten sich zu arbeiten.
Sie brachen Richtung Landes-Inneres aus, ein tierisches Frühwarn-System, das anders als das menschliche sicher funktionierte. Mehr als 230 000 Menschen fielen der Flut dieses erschütternden, überraschenden Weihnachts-Tsunami bei Mars-Uranus zum Opfer. Reihenweise stürzte der Luxus der Zivilisation in sich zusammen und verwandelte ein Paradies, in dem viele Arme davon lebten, die Reichen in ihren Urlauben noch sorgenloser zu bereichern, in die Hölle. Die Verwüstung war grenzenlos wie die Trauer später. Aber auch die ungewöhnlich massiven astrologischen Auslöser zuvor: Neben einem immens hoch stehenden Deklinations-Mond als Grenzgänger (out of bounds) noch mehrere sehr genaue Parallelen z.B. zwischen Pluto und Chiron, Mars und Merkur (besonders brisant wegen der marsischen Sonderstellung im Spalt zwischen Skorpion und Schütze) sowie die Venus und der Saturn.
Ausgelöst wurden - je nachdem wie und wo genau sich das Epizentrum festmachen lässt - um den zeitlichen Kern der Tragödie ja insgesamt 6 Faktoren unglaublich präzise gleichzeitig durch die Felder-Spitzen. Start-Trigger war die mundane Chiron-Saturn Opposition (die "Untröstlichkeit") über AC-DC ausgerechnet im häufig so schicksalshaft festlegenden Steinbock-Krebs-Kontext, dazu kam passend die nicht weniger bedeutsame Knoten-Achse in Waage-Widder mit dem dort so gern verschobenen Gleichgewicht, per MC-IC gezündet, und mehrere weitere Planeten (wie der Mars, den die explosive Spitze 11 ansteckte). Alles in allem gar keine gutes Vorzeichen, hätte man das Muster zuvor gesehen. Hatte man jedoch nicht. Auch als Astrologe kann man nicht die ganze Welt gleichzeitig im Auge behalten.
Das Chaos brach auch aus, weil Katastrophen solchen Ausmaßes so selten sind und darum kaum jemand der faszinierten Urlauber begriff, was es bedeutet, wenn ein Meer sich plötzlich komplett zurückzieht. Darin zeigte sich auch die Neptun-Uranus-Rezeption in Haus 1-2 des Ereignisses sehr, sehr plakativ.
Hey Joe! Ein grosser Stier in den Sternen
Abschied von Mr. Cocker:
Wie man ein Stier wird, muss ein Stier nicht wirklich lernen, wenn es um heftigen, ausschweifenden Genuß geht. Aber was an den stofflichen Formen konstruktiv ist, statt nur Ausbeutung, wird zur Lektion. Nur kurz nach Udo Jürgens (Loop! ARTIKEL) starb ein anderer großer Sänger mit späten Stier-Stellungen (und Krebs-Beteiligung) nach einem langen Saturn-Transit über Erd-Mond, -Merkur, -Venus und Sonne in 1 (bei Widder-AC). Auch Joe Cocker ist tot. "Der Glasscherben-Gurgler" nennt den Mann mit der merkwürdig einprägsamen Stimme der SPIEGEL.
In einem streckenweise fast unverschämten Nachruf, durch den sich das Thema zieht, das beim Stier so oft Substanz des Lebens prägt. Das Geld. Und was man so tut dafür. Natürlich musste auch ein Joe Cocker leben. Ausgerechnet er, dem die Sache mit den Talern zunächst so überaus unwichtig war (oft ein Phänomen beim Stier, dass er sich früh erst einmal ex negativo über Werte definiert), dass er sich dann leichtherzig völlig mittellos lebte. Aber das alles war es ja auch gar nicht, was ihn ausmachte - nur sein Szenario, in das ihn Sonne und Mond setzten und Venus im Domizil. Dieser Weg zu sich selbst über Anfassbares. Später tat Cocker zur Selbst-Rettung immer wieder allerlei, um seine Betäubung der typischen Stier-Angst zu finanzieren. Vor diesem festen, aber zerbrechlichen Dasein, an dem man wie an einer Spritze hängt, wo für Menschen, die andocken, die Dinge noch einmal vergänglicher sind, besonders spürbar sich auflösen. Am Ende des Lebens steht ja für jeden Tod, aber für die 2. Phase speziell früh fühlbar.
Denn Stier ist der, der stets auf Skorpion, den möglichen Verlust, das Trauma blickt, wenn er an seinem Standort sitzt. Joe Cocker, der exzentrische Sänger (mit diesem uranischen Zucken inmitten der immensen Begabung in 2), machte dann bewusst Werbung, konstruierte auch Hits, was man ihm manchmal wie einen üblen Talent-Missbrauch ankreidete. Da man den Begabten zu allerletzt selbst den kleinsten Opportunismus verzeiht. Aber es war ja hier gar keiner. Sondern nur Cockers Anlage, sein Movens, seine Absicherung, seine Lebens-Aufgabe - sich durch die Welt der Dinge schlagen zu lernen. Deshalb bekommt Stier vermutlich das Überlebens-Setting auch derart heftig mit. Die Körperwelten, mit denen er sich auseinandersetzen soll und muss. Auch wenn man als Venus-Mensch viel lieber in der neptunischen Erhöhung weilte. Joe Cocker war ein Genießer, ein Sucher und Finder. Und ein ganz Großer, wie es sie nicht mehr oft gibt.
Uranus Quadrat Pluto - vorletzter Akt
Wie sehr hätte man sich gefreut, wenn das gestrige Quadrat zwischen Pluto und Uranus einmal einen anderen Ausdruck gefunden hätte, als man das befürchten musste. Aber wieder einmal zeigt sich leider gleich mehrfach, dass aktuelle Auslösungen keine Glaubensgeschichten sind, die nur dann funktionieren, wenn man ihnen eine Bedeutung zuweist. Wieder einmal zeigt sich, dass die astrologischen Bilder keine Placebo-Effekte umschreiben, sondern sehr konkrete Erscheinungsformen innerhalb einer allgemein gültigen und anerkannten Wirklichkeit symbolisieren.
Die Quadrate zwischen den beiden Langsamläufern Uranus und Pluto begleiten uns ja nun schon seit fast drei Jahren. Die erste Exaktheit fand am 24. Juni 2012 statt, aber Annäherungen gab es auch schon vorher. Gestern kam es dann um 5:13 (UT) zur vorletzten Begegnung der beiden im Abstand von 90°. Dabei ist auffallend, dass beide Planeten jetzt in Rezeption mit einem anderen stehen, Pluto seit geraumer Zeit mit Saturn (Steinbock-Skorpion Thema), diesmal aber auch Mars mit Uranus (Widder-Wassermann Thema). Praktisch bedeutet das, dass diese Energien einerseits sehr stark werden, da sie sich stützen und in einer Art „Ping-Pong-Effekt“ gegenseitig hochschaukeln, andererseits sind sie auch etwas abgekoppelt von den anderen Archetypen, denn sie fallen ja aus den restlichen Herrscherbezügen und sind so mit „nur sich selbst verpflichtet“.
Amerika - Foltern für den Frieden
Nun ist es also amtlich festgestellt – Amerika´s Geheimdienste foltern. Geahnt haben es ja schon alle, aber unter den aktuellen Transiten von Pluto und Uranus zur Verfassungs-Sonne der USA brauchte die Welt wohl noch einen offiziellen Bericht, bevor sie es auch als Wirklichkeit akzeptieren konnte. Und pünktlich zur Rückläufigkeit von Jupiter wurde dann auf knapp 500 Seiten aufgelistet, wie sich die Verteidiger der demokratischen Werte eine angemessene Gefangenenbefragung vorstellen. Bis zu zehn Tage Schlafentzug inklusive Waterboarding wurden vermeintlichen Terroristen verabreicht, die Informationen, die man auf diese Weise aus den Insassen diverser Geheimgefängnisse erpresste, waren aber alles andere als hilfreich „im Kampf gegen den Terror“.
Nach dem Abhör- jetzt also der Folter-Skandal, und so langsam darf man sich wirklich Sorgen um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten machen. Man stelle sich nur einmal kurz vor, man hätte da im Bekanntenkreis einen (relativ) jungen Mann mit einer Krebs-Sonne in Haus Acht. Und genau die würde seit geraumer Zeit in den energetischen Schwitzkasten von Pluto (Opposition) und Uranus (Quadrat) genommen werden. Zudem hätte der junge Mann als Anlage ein Quadrat zwischen Saturn und Sonne, das jetzt ebenfalls ausgelöst werden würde. In einer normalen Beratung würde man als erstes wohl die Frage nach dem Ursprung dieses Quadrats stellen. Wie äußert es sich im Alltag, wird es angemessen ins Leben integriert, oder eher als Projektion ausgelagert?
Jupiter retrograd - kaum zu glauben
Kaum zu glauben, wie sehr wir Menschen uns an die Vorgaben der Zeitgeist-Drehbücher halten. Ohne es zu wissen und meistens auch ohne es zu wollen. Aber Jupiter ist seit heute Nacht rückläufig, zumindest aus unserer geozentrischen Erdlings-Sicht. Was es genau mit dem Phänomen der Rückläufigkeit auf sich hat, haben wir hier schon in einigen Artikeln angesprochen.
Grundsätzlich handelt es sich erst einmal um eine Illusion, allerdings wäre die Zuordnung „nur“ verfehlt, denn mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass ein Großteil dessen, was wir für absolute Wirklichkeit halten, auch „nur eine Illusion“ ist. Etwas erscheint auf eine bestimmte Art und Weise auf unserer inneren Leinwand, was uns dann glauben lässt, dass Welt und die Dinge an und für sich auch genau so wären.
So gesehen ist die Illusion der Rückläufigkeit eines Planeten eben dann auch eine Art von Wirklichkeit, die man zumindest symbolisch deuten kann und darf. Dass ausgerechnet an solch einem Tag die Schlagzeilen von Ideologien und Glaubensbekenntnissen geprägt sind, die man bestenfalls als rückständig bezeichnen könnte, ist schon bemerkenswert. Denn Jupiter, der Herr der Meinungen und Glaubensinhalte, läuft ja nun symbolisch rückwärts durch die Zeit, im kleinen wie im großen Maßstab. Insofern alles bestens und kein Grund zur Aufregung, was sich da jetzt lauthals bemerkbar macht, ist nur ein entsprechender Ausdruck davon.
Tugce Albayrak: Zivilcourage
Gestern wurde Tugce Albayrak beerdigt. Eine junge Frau mit einer Schütze-Sonne, die am 15. November, kurz nach dem aktuellen Mars-Uranus Quadrat, von einem 18-jährigen Jugendlichen ins Koma geprügelt wurde. Kann sein, das Selin M., der mutmaßliche Täter das so nicht wollte, kann sein, dass es sich nur um einen „normalen“ Wutausbruch mit schrecklichen Folgen handelte. Aber Fakt ist, dass Gewalt immer noch verherrlicht wird. Als Stärke, als Mittel zum Zweck um eigene Interessen durchzusetzen oder sich gegen vermeintliche Angriffe zu wehren.
Tugce gilt heute vielen als Heldin, weil sie zwei Mädchen zur Hilfe eilte, als diese von dem späteren Täter bedroht wurden. Und so zog sie seinen Hass auf sich und wurde selbst zum Opfer. Ihr Handeln nennt man Zivilcourage und zu Recht überlegt unser Bundespräsident, ob man ihr nicht posthum dafür das Bundesverdienstkreuz verleihen sollte.
Aber was wird das den Eltern und Freunden von Tugce helfen? Und was den zukünftigen Opfern von Gewaltakten, sei es hier oder anderswo auf der Welt? Solange Gewalt als Mittel eben nicht nur geduldet wird, sondern sogar propagiert. Dass sich der Angriff auf Tugce innerhalb des zyklischen Rahmens von Mars Konjunktion Pluto Quadrat Uranus ereignete, spricht bildhafte Bände. Dass mag auch der Grund sein, warum dieser Fall nicht einfach in den redaktionellen Schubladen verschwand, sondern bis heute immer noch hohe emotionale Wellen schlägt.