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2014: Das Jahr mit dem Paukenschlag

Dreimal habe ich statt Leit-Faden nun schon Leid-Faden geschrieben. Dreimal mich gefragt, wieso. Dreimal auf Holz geklopft, über die Schulter gespuckt. Also vergessen wir das Wort. Dann habe ich mich entschieden, dieses faszinierende, schnelle, frische gerade erst angebrochene Jahr 2014 stattdessen weicher, mit Heile-Segen-Augen, anzusehen. Astrologie ist ja nicht Pythia auf dem Dreifuß. Keine rigide Hellsicht, Voraus-Sage, die zwar im einen Bein, Pro-Gnosis, steckt. Aber es geht ja viel tiefer um erkennende Begleitung der Zeit und ihrer Muster. Eine stillere Art des Vorwärts- und Rückwärts-Ahnens, die vor allem Handwerk und den liebenden Blick braucht, mit dem man sich von den eigenen Sperenzchen verabschiedet. Bei Neptun in den Fischen sind wir Astrologen - wie jeder um uns herum - geneigt, uns in der Meta-Gnose (also Nach-Schau oder Rück-Sicht) zu verbreiten. Ich mache da keine Ausnahme.

Wieso? Weil es auch unsere Aufgabe ist, Ereignisse in unser Modell der Wirklichkeit einzuordnen und damit jeder neuen Vorausschau Tag für Tag einen festeren Boden zu verleihen. In diesem neuen Jahr gibt es für uns alle, Astrologen oder nicht, Tendenzen, uns auf jede Energie zu stürzen, die des Weges kommt. Wir überschwemmen uns mit Einfällen, die Einsicht suchen. Das ist gut so, genau da, wo es sich immer wieder an dem Gewesenen misst. Und astrologisch Bezugs-Größen, die deutlicher sind als Sonnen-Stände, zur Überprüfung hat. Nur das dazu: Der große Wasser-Trickster des Numinosen, Neptun, steht diesmal wieder neu wie ein Tsunami als Herr 6 im 5. Mundan-Haus (für Greenwich). Auch 2014 gleiten also wieder sehr, sehr viele vitale Energien durch sein Nadelöhr, die wir früher gar nicht spüren konnten. Illusion wabert und macht uns sehnsüchtig. Dasein wird mit Mond-Sextil noch durchlässiger. So mancher Gott ist gar keiner. Die eine oder andere Sehnsucht entpuppt sich als Hochfahren der reinen Leere. Welt im Spiegel, Spiegel-Welten. Mars in 1 sagt aber: Tut es lieber endlich.

Denn dies ist das erste Jahr im Zyklus der letzten 17 Jahres-Anfänge, wo Pluto den aufgeplusterten Ausdruck in 3 (hier entstand und platze übrigens auch die Dotcom-Blase) mit seinen Drohgebärden verlässt und endlich mundan ins 4. Haus überläuft. Denn Achs-Kreuz und Sonnen-Stand bleiben ja in dieser Art von Jahres-Horoskop. Was Änderungen anzeigt, sind die Phasen und Wanderungen der Planeten.

Wo kommen wir her? Wer setzte uns Traumata? Beginnt es jetzt? Leben wir weniger in die Breite, als in die Tiefe? Plutos neue Fragen. Was soll's, sagt Skorpion-Saturn, alles deine Entscheidung - meine ist: Ich will in 2 in die Substanz und Ergebnisse sehen. Also fasse dich bitte kürzer. Sei klar, direkt und ehrlich. Dann klappt's auch wieder mit dem Nachbarn, der dein Geld abgezogen und deine Grenzen eingerannt hat. Machst du allerdings Zicken, mahne ich dich zur Not auch mit Not. Manchmal braucht es eben ein Schütteln des Schicksals. Alles sowieso nur Geist. Alles Zuordnung. Alles vergänglich. Das zeige ich dir, wenn du bewusste Wandlung ablehnst. Dies also wird ein heftiges Jahr, aber kein verlorenes.

Wie unschwer zu erraten, arbeite ich beim Blick durchs Schlüsselloch in die Zukunft a) mit den Feldern und Analogien, die sich aus der ersten Minute des neuen Jahres über Greenwich ergeben. Dort, wohin Mensch sich den Nullmeridian gedacht hat. Das hat durchaus seinen Sinn, da Astrologie mit eben dieser Zeit- und dem Raum dealt. Und b) setze ich für den Einzelnen das Zeit-Combin ein (Schnitt zwischen Radix + Jahres-Natal). Diese beiden Horoskope liefern meist recht exakte Kurz-Versionen für das, was thematisch ansteht. Siehe 2013. Was bisher geschah...

Dass Greenwich-Positionen wunderbar reagieren, kann man nutzen, deshalb ist es auch eher nebensächlich, wieso das so ist. Das Geburts-Horoskop von 2013, an dem sich das spiegelt, findet sich links im Bild innen. Wir sehen dort unter anderem vier auffällige Konstellationen:

1. Pluto kurz vorm Sprung nach 4, der aber letztlich nicht vom Fleck kommt - zusammen mit dem Uranus-Quadrat aus 6 die Transformation der oder durch die sich ausweitenden, virtuellen Ausdruckswelten (Schütze in 3). Wandlung bleibt also letztlich in der Funktion um der Funktion Willen stecken, prägt aber alles Alltägliche extrem vor - aggressiv, da über eine angebundene Rezeption von Mars-Uranus. Hier sitzt, wie auch 2014, die Verspannung zwischen Druck zur Transformation, der auf Altem beruht (Steinbock) und dem Abschneiden jeder Konvention durch das Neue. Nur dass Pluto und Uranus jetzt zu Neujahr auf neue Häuserspitzen rutschen und die Betonung auf den Ursprung (4) und Austausch (7) richten. Öffentliche Prozesse werden umstrittener, Privates unter Umständen leichter traumatisierbar (um Wandlungs-Anstöße zu schaffen). Mit in der Konstellation sitzt die beigeordnete, saturnische Rezeption zu Pluto, die massiv hierarchische Power schafft.

2. Neptun in 5, gerade ein Grad über die Grenze nach "Zuhause" in die Fische gelaufen, der Spitze 9/3 "auslöscht" oder verschwimmen lässt. Das ist unter anderem die Empfänglichkeit für's Unbenennbare, die auch 2014 bleibt. Mit all den plötzlichen Umschlägen in Erschöpfung, wenn zu viel aufgenommen und nicht durchgewinkt wurde. Neptuns Einfluß ist ja ein Schwamm und öffnet Tore, die selbst völlig Unwichtiges noch in "heilige Räume" aufstilisieren können. Der Gegenpol zu wirklich ungewöhnlichen, spirituellen Erlebnissen, die möglich sind, zeigt sich dann manchmal als große innere und äußere Ödnis, die oft am Ende von Neptuns Reinigungs- und Auslöschungs-Prozessen steht. Er macht im Individuellen (5) reinen Tisch, wischt alles weg, damit sich der leere Raum irgendwann wieder mit Mars-Dingen (dem Zündfunken jeder Erscheinung) füllen kann. Auch das Ergebnislose der zunehmend verkünstelten Welt findet sich hier, im Nichts. Oder notwendiger Opferung. Neptun beherrscht als Domizil-Faktor das ganze Radix des damaligen und jetzigen neuen Jahres. 

3. Merkur (Herr 9 und 12) auf 0 Grad Steinbock. Er ruft unter anderem zu einer neuen Kargheit auf, die aber ebenfalls durch Uranus rück-virtualisiert wird, und bringt das Unbewusste und Verdrängte mehr in den Ausdruck und in die tatsächliche Funktion. Es sei denn, Uranus würde unter Widerstand zu tatsächlichen Revolutionen zwingen. Wie alles, was mit 3 in Bezug steht, bezeichnet dieser Merkur auch eine Überlebens-Maßnahme, die als Aufgaben immer mit im Boot des 1. Quadranten sitzen.

4. Jupiter in einer 9 Bogen-Minuten genauen Trigonal-Stellung zum Waage-AC, dem Ausgleich der Prinzipien, den die chronische AC-Stellung der Jahre stets einfordert. Er kommt daher auch als ein Geschenk daher, ohne Mühe.

Aus diesem Positions-Skelett des vergangenen Jahres verdichtet sich im Rückblick tatsächlich noch einmal das Geschehene: Saturn in 2 beschwört eine Wahl: Armut durch Druck und Manipulationen oder Reichtum durch Selbst-Disziplin. Ersteres zeigte sich während der Ausläufer der Euro-Krise weltweit deutlicher als der positive Pol, der durch kluges Handeln = Festnageln nicht mehr stimmiger Konzepte möglich geworden wäre.

Jupiter und Neptun bringen weltanschauliche oder Glaubensfragen ein, die über den so wichtigen Merkur in 3 (an einem kardinalen Wendepunkt) eine Revolution der Kargheit aufscheinen lassen. Pluto-Uranus fordert Aufbruch des oder Trennung von Bestehendem. Dazu Rund-Erneuerung und Integration einer ambivalenten Vorstellungs-Welt - vor allem im Alltag und bei ideologischen Ritualen = 6 und bei Ausdruck/Funktion = 3. Was will in der Welt Materie werden? Skorpion-Saturn in 2 = Beschränkung oder konkrete Verregelung des Traumas oder der Wandlung. Auch Armut ist zunehmend Thema. Nur wenige Analogien aus einem großen "Übersetzung"-Angebot für das letzte Jahr.

Wie werden die Greenwich-Horoskope nun ausgelöst? Eins der Haupt-Ereignisse des letzten Jahres zeigt das sehr schön: Am 13 März 2013 wird um 20 Uhr 12 auf einem Balkon in Rom der Name eines Kardinals ausgerufen, von dem bis dahin nur Insider je gehört haben. Dieses Jahr macht ihn zu einer der bekanntesten Figuren weltweit. Ab jetzt heißt er Papst Franziskus. An diesem Tag steht Uranus 5 Bogen-Sekunden (!) genau auf dem DC des Jahres 2013 für Greenwich. Es ist die öffentliche Überraschung. Über Uranus begegnet der Welt ein Kirchen-Rebell. Venus, Herrin 1 und 8, macht synastrisch mit dem Jahr ein 8 Bogenminuten genaues Quadrat zu sich selbst. Hier zeigen sich schon die Maßstäbe, die extrem mit den bisherigen kollidieren werden. Uranus beleuchtet im Sextil genauso eng Jupiter in 9. Und so präzise geht es vielfach in dieser Art von Auslösung weiter. Links oben im Bild sind die Aspekte unter 1 Grad zu finden, der Moment der Veröffentlichung des Papstnamens ist im Außenring über das Jahres-Horoskop innen gelegt.

Hätte man Jorge Mario Bergoglio gekannt und sein Zeit-Combin mit 2013 vorab erstellt, wäre schnell klar geworden, dass hier vermutlich etwas besonders Bedeutsames für ihn geschieht. Solch genaue Aspekte sieht man tatsächlich selten (links). Mars, Neptun und Mondknoten finden sich engstens miteinander verwoben, nah Schütze-MC. Dazu kommt ein Fische AC auf 0 Grad mit Jupiter vorn und die Sonne genau auf Spitze 11. Schütze und Fische, die Themen der beiden Zeichen sind unter anderem die der Kirche, Glaube versus höchste Wahrheit. Darunter liegend findet sich der Mythos von Parsival und dem verletzten Fischerkönig mit der menschlich so tiefgehend fehlenden Grals-Frage: "Oheim, was wirret dir?" (Woran leidest du?). Franziskus hat mit 2013 die Herrscher von Anfang und Ende, Mars und Neptun, untrennbar verbunden und Herrn 1 in 10 bei Herrn 10 in 1 umgekehrt.

Jemand wird hier maßstäblich. Ein Herold der Kargheit (Steinbock), der Rebell, der auf Spitze 11 ideologisch agiert. Bei Papst Benedikt sah es bei seiner Berufung damals nicht viel anders aus. Mit dem Jahr 2005 hatte er im Zeit-Combin eine sehr heftige, exakte Mars- (Herr MC) und Saturn-Konjunktion in den Fischen in 9, in scharfer Opposition zu Uranus-Pluto (in 3). Für ihn und mit ihm deutete sich damals auch schon eher das Trennende seiner Amtszeit an. Denn dazu kam ein Chiron im engsten Quadrat zu Jupiter. Religions-betreffende Stände fanden sich in Verbindung in trauter Runde.

Weitere Beispiele der Jahres-Auslösungen zeigen sich 2013 auch für den Giftgas-Anschlag, der fast zu einem massiven Krieg geführt hätte und genauso bei den Bomben in Boston. Diese Reihe von "Zufällen" in Übereinstimmung mit den Greenwich-Horoskopen der neuen Jahre lässt sich endlos anhand der Geschichte fortführen. Im zweiten Teil der Rückschau werde ich Hiroshima, Tschernobyl, WTC, den Mauerfall und den großen Tsunami, sowie den Ausbruch des 2. Weltkriegs noch einmal dahingehend analysieren. Fast immer sind starke, bestechende Auslöser bezogen auf die Neujahrs-Charts augenfällig.

Aber: Im Nachhinein lassen sich solche Betrachtungen dennoch weitaus einfacher an als vorab. Sie liefern zwar wertvolles Material für zukünftige Prognosen. Letztlich müsste man dennoch jeden Tag des Jahres synastrisch über das Jahres-Radix laufen lassen - und vor allem die wichtigen Trigger erkennen und spätere, genaue Auslösungen verketten und auch deuten können. Die Königs-Disziplin der Gründlichkeit und vor allem praktischer Erkenntnis. Dazu benötigt es Jahre von Erfahrung, Sammlung und Auswertung. 

Eine Grund-Tendenz jedoch offenbart sich für jeden einzelnen durch das individuelle Zeit-Combin mit dem Stichtag. Und mundan durch Analyse der Stellungen im Jahres-Horoskop mit all seinen betonten Themenfeldern. Womit ist also 2014 als Basis-Unterströmung zu rechnen?

Zunächst - mit großen Spannungen. Ein Jahr wie dieses, das mit einem schwer belasteten Mars vorn und mit dem nicht ganz vollen Neumond in die Zeit startet, bringt mit all seinen Quadraten eher nicht den Fluß, den man sich alle Jahre wieder so wünscht. Neptun bleibt zwar in in 5 und dominiert damit letztlich mit seinen Verführungen zur Täuschung (ebenso wie zur frenetischen Beseligung über alle möglichen spirituellen "Erscheinungen", hinter denen aber manchmal eher Wunsch Mutter des Gedanken ist) weiter das Zeitfenster. Denn nicht alles, was da anklopft und wahr scheint, will und kann auch wirklich sein. Vieles an einer Zuschreibung, die das Ewige sucht und Wüsten finden kann, verletzt (Chiron). Wir hören immer noch das Gras wachsen, entgrenzen Illusionen und feiern eben ab und zu auch Kräfte, die proportional dazu durchaus sinnlos walten. Soviel Sinn wir ihnen auch abzuringen versuchen - mit Jupiter in der Himmelsmitte. Neptuns Energien fühlen sich dagegen so fein, nicht festmachbar und dadurch speziell an, dass Mensch all seine Sehnsüchte hinein- und hinausdenken kann. Dahinter wartet die Angst vor der Leere.

Deshalb wird leicht alles so schnell, Prozesse entwickeln sich als Kompensation heftig. Hier fügt Saturn in Rezeption zu Pluto das Schwert der Unterscheidung bei. An sich ein hilfreiches Tool, um sich nicht im Chaos des Selbst zu verirren. Entwicklung, die wirklicher wird als neptunische Versprechen, liegt damit eher in den großen und schwierigen Momenten, unter den Fensterbänken des Daseins versteckt. Pluto-Uranus will sie nun, mit Wassermann-Herr in 7 im Widder, energetisch heftiger übers Knie brechen. Im Begegnungs-Haus geht er in die Konfrontationen, auf kleiner und großer Ebene. Er "funktioniert" wieder geistiger, aber auch viel radikaler in der Forderung an andere, immer das Gegenüber als erstes Objekt der Veränderung im Blick. Das ist ein schwieriger Ansatz. Auch wenn Einzelkämpfer (Mars steht in 1 im zumindest mentalen Sozial-Zeichen Waage) Gegen-Kräfte entwickeln, verschärft das meist ohnehin nicht lockere Situationen.

Ausschlaggebend als Bug-Figuren der Zeit werden weiter besonders die Menschen mit Kardinal-Stellungen um 8 bis 14 Grad sein. Im Steinbock stehen sie eher für das Alte, das immer im Risiko sitzt, gebrochen zu werden, aber auch die Hand an den Regler bekommen kann. Saturn gibt Rückgrat, wenn man nach seinen Regeln spielt und sich bedingungslos an Organisations-Prinzipien und lebensnotwendige Rituale hält. Als Empfänger der Spannung von Mars-Uranus ist aber das Saturn-Zeichen, das zu sehr auf alten Positionen beharrt, auch durch Plötzlichkeit und zuweilen Unfälle gefährdet - sobald weitere Faktoren ihre ungelösten Grund-Muster auslösen. Michael Schumachers Combin mit 2014 weist beispielsweise eine sehr enge, lebens-verändernde Sonne-Uranus-Opposition auf, direkt auf der Achse 6-12. Ein Signum, das seinen dramatischen Jahresbeginn hinreichend beschreibt.

Krebs-Betonungen erhalten zur Spannung der Jahres-Ambivalenzen den Segen des Jupiter, der allerdings alles, was er berührt, vergrößert - auch das Negative. Weshalb sie vor Übertreibungen in jede Richtung leider nicht sicher sind, was sie jedoch weitgehend als selbstbestimmt erleben.

Widder- und Waage-Cluster werden direkter in die massive Mars-Uranus-Spannung eingebunden und fühlen sich extrem leicht angegriffen oder zur Konfrontation aufgerufen. Berufs-Widerstand könnte man das beinah nennen. Gegen das Anspringen auf jeden Fight und die damit verbundene, fehlende Kontrolle des Losgetretenen (die erfolgt meist von außen, durch einen regulierenden Pluto) lässt sich jedoch durchaus ein größeres Bewusstsein für die eigene Zwiespältigkeit entwickeln und es hilft - statt den anderen als Schwarzen Peter auszumachen - draußen sich selbst und seine Defizite erkennen. Das nennt man dann echte innere Arbeit, die Saturn als Schadens-Begrenzung anbietet, was letztlich zur tatsächlichen, reichhaltigen Veränderung anstelle von Verhakung mit Mustern führt, die 2014 besonders stark aufscheint.

Die Gefahr der negativen Seite solcher Projektionen auf Gegner und das Entstehen von Feindbildern ist jedenfalls größer als sonst, gerade, wenn die Knoten-Achse auch noch in die Waage übergeht. Das Risiko, gesellschaftlich oder in der Beziehung eigene Ambivalenzen durch Außenrollen-Spieler oder Ereignisse zu erleben und dann korrigierende Blessuren zu erleiden, die Selbst-Kontrolle ersetzen, wird besonders im Sommer (Mai/Juni) noch einmal intensiv. Um die Zeit, wenn Mars an seine Jahres-Beginn-Position zurückläuft. 

Mundan ist auch der genannte Wechsel der Knoten-Achse in die Waage eine Sollbruchstelle, die schon im Frühjahr (Mitte Februar/März) mit einem (wieder vorläufigen) Venus-Quadrat intensiv wird. Beschönigungen deuten sich da als Prinzip an. Wer jetzt nicht reinen Tisch macht und feststellt, wo er sich in fremden Angelegenheiten aufhält, wird unter Umständen länger mit den Folgen von selbst produzierten Klischees kämpfen müssen. Dann, wenn auch Jupiter-Uranus ins Quadrat zueinander und zuvor zum Jahres-Pluto laufen. Das gilt im Selbst und im Gefüge. Mars-Uranus-Sonne-Pluto (und zum Teil auch Jupiter) dominieren ja im 2014er Radix alle vier Kardinal-Punkte und wirken im April schon im ungewöhnlichen, großen Quadrat. Das wirkt wie eine Arena, in der man letztlich um Weltbilder fightet. Mit Mars-Pluto ist es eine echte Falle, sich zu Gottes Stellvertreter auf Erden zu machen. Dann wird jede an sich sinnvolle Aktivität eher ausgehebelt und es können Settings von Verfolgung und Verfemten entstehen, die sich außerhalb der üblichen Regulations-Prinzipien stellen.

Unnötig, da Neptun sogar noch mehr als der Jupiter hoch über dem Jahres-Chart Toleranz und wirkliche Durchlässigkeit fordert. Verhindert man also Transparenz über aktuelle Prozesse, verhindert man sich selbst. Diese "Technik" von Verschleierung fordert vielleicht im neuen Jahr am meisten Kräfte. Während die fix Betonten im Lauf der Monate erst einen Ausgleich über einen kurzfristig wieder in die Saturn-Komfortzone laufenden Jupiter (trigonal) erfahren können, wird es auch für sie ab Herbst konfliktreicher. Jupiter im Löwen reißt die Notwendigkeit auf, Blockaden nicht mit Ausweitungen zu beantworten, sondern klug zu fügen, was mitmenschlich sein könnte.

Generell bleiben Kirche, Anschauung und Glaubensfragen weiter im Fokus - hier entstehen auch mehr oder minder starke Hierarchie-Probleme, die mit Jupiter in 10 offensichtlicher werden können. Auch das Risiko inflationärer Entwicklungen ist wirtschaftlich mitnichten gebannt, sondern geht in der ersten Jahreshälfte unter Umständen noch einmal auf, da Saturn in 2 in alle Bewegungen über Uranus-Pluto eingebunden ist. Politisch sind besonders die Länder im Risiko, Feindbilder zu entwickeln und in den Konflikt zu gehen, die kardinal rund um die besagten Grade Besetzungen in den Nations-Horoskopen haben. Im persönlichen Bereich erwarte ich übrigens analog weitaus mehr Trennungen als üblich. Uranus auf Spitze 7 ist alles andere als ein Garant für Stabilität in der Begegnung.

Psychologisch wird zum Grundsatz-Problem dieses Zeitklimas auch eine extreme Neigung, sich entweder auf "falsche Prediger" zu verlassen oder sich in alten Standpunkten regelrecht festzufressen. Merkur-Pluto im Orbis der mundanen Quadrat-Spannung ist ein Wadenbeißer, der konventionelle Konzepte des Gewohnten bis hin zur Selbstverletzung verbal und gedanklich fast rituell verteidigt. Immer mit dem Duktus: Wir wissen, was gut für dich ist. Denn "wir" kommt nun von oben. 

Aber "Schicksal" ist letztlich ja weder eine Einbahn-Straße, noch fraglos. Auch wenn es uns manchmal übel mitspielt. Wir denken es uns lediglich in den Weg. Mars-Uranus-Pluto, die Symphonie mit dem Paukenschlag des Neumondes zu Beginn der jungen, kommenden Zeit, lässt uns dabei nur allzu leicht ins Drama oder Drama-Dreieck absegeln. Ein Sicht-Muster, in dem Rollen klar verteilt sind. Opfer, Retter, Täter, auf deren Positionen wir nun noch häufiger kreisen, wenn wir nicht gegensteuern.

Gevatter Saturn (in Rezeption zur Verspannung) hat seine knochigen Finger jedoch dabei immer im Spiel. Seine Frage: Wie viel Zeit bleibt uns, um aus Kumulations-Momenten, die sich in mundanen Aspekten spiegeln, das zu machen, was vielen nützt und möglichst wenigen schadet? Einer für viele (Waage-Mars in 1) und viele Einzelne in der Aktion eines Ausgleichs von Gegensätzen (Uranus in 7 Widder). Das wäre möglich. Aber nur, wenn man den Uranus nicht allein als Symbol des Rebellen gegen alles, was uns begegnet (7), sondern altruistisch umsetzt. Bei all dieser Anspannung bleibt viel Gutes: Krebs-Jupiter in 10 sucht als Herr 3 die seelische Vision, das Vertrauen in den neuen, emotionalen Horizont, als bedeutenden Maßstab des Menschlichen. Mars in 1 schneidet das ewig Unvollendete des Jupiters dabei gern ab, wenn er seinem Hobby nachgeht und nur sucht, statt findet. Auch das macht Entwicklung letztlich leichter. Sonne-Pluto-Merkur in der Tiefe, dem IC, lässt uns die Chance, endlich zur Wurzel des Grundkonflikts durchzudringen. Aber er warnt auch davor, der Vergangenheit und umstrittenen Herkunfts-Fragen zu große Bedeutung beizumessen.

Dies ist ein radikales Jahr. Persönlich und in dieser eigentümlich künstlichen Gesellschaft. Und wenn alles doch nichts hilft? Wenn das Drama wieder Karussell mit uns fährt und wir immer neu in alten Szenarien kreisen und den neptunischen Spielen und Spiegeln erneut aufgesessen sind? Ich empfehle für den Fall die "astrologische Homöopathie", bei der Gleiches ja mit Gleichem heilt. Das Gift ist auch 2014 der Segen. Das war wohl mit der Weisheit der TABULA SMARAGDINA aus der Hermetik gemeint, die in Zeiten des trügerischen, hoffnungsvollen Neptuns so wichtig werden. Oben wie unten, innen wie außen.

- Wen der Saturn blockiert, der diszipliniere und strukturiere sich lieber gleich freiwillig selbst. Saturn-Zeiten weisen immer Langsamkeit, Chronifizierungen und Beschwernisse auf. Aber es ist allemal eine Erleichterung, die notwendige Schwere, Einfachheit und Bedeutsamkeit seiner Realität selbst in seinem Leben einzuziehen, statt sie vorgesetzt zu bekommen. Dasein kann damit neu und angemessen gewichten werden. Simplify. Es tut allen gut, für die Mitwelt nachvollziehbar zu sein und Konsequenzen direkt umzusetzen, statt sie in Jupiters Bereiche zurückzuschieben und ewig in die Zukunft zu verlagern, die manchmal nie kommt.

- Wer Uranus als trennend und schneidend erlebt, der löse sich von überflüssigen Bindungen an das Vorgestellte (denn Uranus ist 2014 nicht ohne Pluto denkbar) und sage ab und zu "Willkommen!" zu dem, was ungebeten eintrifft. Weil es sonst solange weiter überraschend an die Tür klopft, bis wir es einlassen, würdigen und segnen. Widerstand schafft Dauer. Wogegen man sich wehrt, das bleibt. Mach die Tore auf, auch für die Veränderung, dann wird sie nie unvermittelt und unerwartet kommen. Menschen unter Uranus-Transiten benötigen speziell ein neues Bewusstsein für das eigene Bedürfnis nach Unterschiedlichkeit. Das gilt es in sich zu entdecken, sobald es einen (z.B. als Abwehr durch andere) in irgendeiner Weise verfolgt.

- Wem Pluto Verwicklung, Zwang, Manipulationen, Aussonderungen, Zerstörung von Existenzgrundlagen oder Täterschaft begegnen lässt, dem fehlt vermutlich der selbst bestimmte, eigen-kreative Wandel. Es tut in solchen Zeiten grundsätzlich gut, sich zu fokussieren bzw. sich über den eigenen Fokus erst einmal klar zu werden. Selbst das zu fixieren, was heilt, statt zerstört, sich also an Wandlung zu binden, nimmt den negativen Ausdrucksformen von Pluto-Überläufen oft ihre Ladung. Die Frage, um das eine vom anderen zu unterscheiden, lautet: Wo tut es weh? Gehe genau dahin. Sieh es an. Banne es, indem du ihm seine Wirklichkeit schenkst. Und dann lass die Wandlung sich entwickeln. Pluto bringt neben einer bemerkenswerten Halsstarrigkeit (Prinzip: Das darf nicht!) immer auch die oft übersehene Fähigkeit zum "locker lassen" mit. Dazu kann man als ersten Schritt aufhören, auf das Festhalten zu verzichten. Man spürt dessen skorpionische Starre oft an einem inneren, deutlichen Einklicken in bestimmten Gefühlszuständen, die dann zum Drama werden. Im plutonischen Kosmos ist es wichtig, tiefgehend und selbst-mitfühlend (statt beschuldigend) emotional mit-zuerleben und zu bestärken, was an Transformation auf seelischer Ebene ohnehin nicht zu vermeiden ist. Bewusstsein als Schlüssel.

- Wessen Leben durch Neptuns Träume und diffusen Strömungen mit Chaos, Doppelbödigkeiten, Opfern oder sogar Betrug gepflastert scheint, der braucht unbedingt mehr Raum nur für sich. Es ist häufig auch ein Zeichen dafür, dass es noch Unwahrheiten im eigenen Leben gibt, die dringend auftauchen wollen und - wenn nicht abgeholt - als "Gespenster" aus der Wand kommen. Der Sehnsucht nach Wahrem zu vertrauen, ihr in seinem Alltag einen Ort zu geben, heisst manchmal, einfach nur zu beten, an anderen Stellen seine Träume zuzulassen (ohne sie gleich für zwingend zu halten) und durchlässig für das zu bleiben, was größer ist als man selbst, ohne es zum Götzen zu machen. Neptuns Melodie ist zutiefst lebendig und umfassend, seine Netze verlockend. Aber wenn man nicht lernt, Täuschung von Wahrheit zu unterscheiden, wird es eng. Neptuns Kennzeichen: Seine Wirklichkeit ist unaussprechbar. Darum wirkt Schreiben darüber auch oft so "falsch". Unter Neptun-Transiten ist es immens wichtig, viel zu trinken und auch das Chaos lieben zu lernen, das den funkelnden Stern in sich trägt - nur meist auf eine Weise, die man so nicht erwartet hat. Neptunische Zeiten bedeuten, sich der eigenen Unordnung als Beginn neuer Ordnungen bewusst zu sein. In der größten Verwirrung wird es sich immer als nützlich erweisen, tatsächlich ans Wasser zu gehen und seine Energie damit auch auf einer ganz buchstäblichen Ebene auf den Fluss auszurichten.  

Letztlich ist alles nicht wirklich gut, wie es ist, auch das wäre Beschönigung. Aber wahr und authentisch. Und darum geht es doch. Unser Drache fliegt, so oder so. Pluto bekommt mit Uranus 2014 noch einmal die Himmels-Weihen, der Vogel im Käfig muss sich eben wandeln, bevor er frei wird. Alle weitergehenden Überzeugungen (auch diese, meine) finden letztlich immer eine andere, die ihren Unsinn klar macht. Der Schock eines Konzepts des Absurden, das im Glauben liegt, menschliches Denken sei realer als die Welt, die es beschreibt. Diese Annahme spiegelt auch nur ein mentales Gefängnis der vermeintlichen Objektivität. Trenne dich von den Überzeugungen, sagt Uranus. Binde dich an die Freiheit jeder Möglichkeit, sagt Pluto. Verantworte Wandlung, sagt Saturn. Das wäre ein Weg, in 2014 anders glücklich zu sein. Dann beginnen Neptuns blaue Fische wieder zu schwimmen. Dann wird das Göttliche, Namenlose, Ewige, das wir im Herzen alle so sehr suchen, vielleicht wirklich wahr. Dann wird am Ende dieses Jahres alles so gut sein, wie es gedacht war.

Freitag, 19. April 2024

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