Lasset die Kindlein nicht zu mir kommen
In Zeiten von Neptun-Chiron Quadrat Jupiter wird zur Not auch die tiefste Wahrheit verwundet und der Glaube an formelhaft religiöse Wahrhaftigkeit siegt: Die aktuellen Kapriolen der katholischen Kirche sind das beste Beispiel. Da wird einerseits kurz vor Weihnachten eine vergewaltigte Frau unter einem Merkur, der die Dauer-Quadrat-Spannung der beiden "himmlischen" Planeten vom Schützen aus noch akut massiver macht, gleich in zwei katholischen Krankenhäusern abgewiesen, weil mit einer Untersuchung auf die "Pille Danach" hätte hingewiesen werden müssen. Das gilt aber dort als Beihilfe zum Schwerverbrechen der Abtreibung. Also nimmt man die Frau nicht auf. Alles ein Irrtum, sagt die Kirche später. Sorry auch! Nicht so gemeint. Da hatte wer was falsch verstanden. Wirklich?
Da zieht sich andererseits dieselbe Kirche aus der hoch gelobten Untersuchung ihrer Missbrauchs-Geschichte an Kindern und Jugendlichen zurück, die sie nicht mehr kontrollieren kann, aber dringend zensieren will. Auch nicht so gemeint. Denn: Aufgeklärt wird natürlich dennoch ganz radikal. Aber sicher - nur nicht unter unabhängiger Beobachtung.
Da stellt sich zum Dritten nach der Telefon-Hotline-Aktion zum Thema priesterlich-sexueller Übergriffe auf dem Boden wiederum derselben Kirche als "erschütterndes Ergebnis" (ARTIKEL FAZ) heraus, dass der Missbrauch in vielen Fällen vorsätzlich war und sich die Täter gegenseitig ihre kindlichen Befriedigungs-Objekte sogar zugeführt haben. "Perfidie!", ruft, enttäuscht von sich selbst, dieselbe Kirche, in der das geschieht. Ein Schulbeispiel der Anspannung zwischen Jupiter und Neptun oder Schütze und Fische. Wo auch immer menschlich fehlbarer Glaube zur letzten Wahrheit erhoben wird, entsteht aus Anmaßung immer auch Augenwischerei. Wenn nicht gar Täuschung über die eigene Mission.
In der klassischen Astrologie beherrschte Jupiter noch die Fische, was zivilisatorisch der absolutistischen Rolle des Christentums in der westlichen Welt im Mittelalter entsprach. Um zu verstehen, wie der übergeordnete, spätere Archetyp des Neptun und seiner "göttlichen Sehnsucht" gegen den alten Mythos der religiös visionierenden Dominanz des Jupiter heute wirkt und wo die Unterschiede liegen, muss man ein bisschen in der Geschichte graben und die Entwicklung der brisanten, katholischen Kernthemen nachvollziehen. Es kann allerdings sein, dass einen dann persönlich das kalte Grausen ergreift, wenn einem aufgeht, wie heute noch intern die üblichen Zeitzünder verhandelt werden. Drei davon sind Abtreibung, Zölibat und priesterliche, sexuelle Übergriffe auf Kids. Ein Vorgang, den die inoffizielle katholische "freie" Enzyklopädie KATHPEDIA unglaublicherweise allen Ernstes "Medienkrise 2010, vulgo 'Missbrauchsskandal'" nennt. Ganz unsarkastisch.
Dort wird man dann auch gleich freimutig darüber aufgeklärt, was denn nun die "wahren Dimensionen" dieser herbeigeredeten Schädigungs-Kampagne "deutschnationaler Medien" (wie Spiegel oder ZDF) gegen den Papst und die Kirche sind (Originalzitat Kathpedia): "Über den zahlenmäßigen Anteil echter Pädophilie unter den Fällen, die seit 2001 in Rom bearbeitet wurden, sagte der vatikanische Strafverfolger Scicluna (Link, dt.), auf Nachfrage ob es 3.000 Fälle von pädophilen Priestern gebe: "So kann man das korrekterweise nicht sagen. Wir können sagen, dass es sich grosso modo in sechzig Prozent dieser Fälle vor allem um Akte von Ephebophilie handelt, das heißt: Akte, die mit dem sexuellen Hingezogensein zu Heranwachsenden desselben Geschlechts zusammenhängen. Weitere dreißig Prozent beziehen sich auf heterosexuelle Beziehungen; und zehn Prozent sind tatsächlich Akte der Pädophilie, also bestimmt durch das sexuelle Hingezogensein zu Kindern im vorpubertären Alter. Die Fälle von Priestern, die der Pädophilie im strengen Sinn des Wortes beschuldigt werden, sind also etwa dreihundert binnen neun Jahren." Tja. "Echte" Pädophilie? Ephebophilie? Das nimmt natürlich den Sprengstoff heraus. Sprich: Dazu fällt einem nicht mehr viel ein. Außer: Was für eine schlaue Rechnung! Jupiter macht stets alles etwas kleiner oder größer. Auch den Schlag ins Gesicht der heranwachsenden Jungen, Mädchen und aller anderen Opfer welchen Alters auch immer, die solcher Beschönigung über Jahrhunderte teilhaftig wurden. Wie setzte sich eigentlich das Zölibat fest, das unter anderem zu solchen Auswüchsen beitrug? Nun, Überraschung! Aus wirtschaftlichen Erwägungen.
Helikopter-Absturz & "London Blitz"
Manchmal beschleichen einen schon merkwürdige Erinnerungen. Als heute ein Hubschrauber nah der Themse in Süd-London abstürzte, erinnerten die Bilder einige an eine brennende Stadt, die es so schon einmal gab. Beim Beginn von "The London Blitz" 1940, wo über 40 000 Engländer starben, stand ein Stellium aus Mars, Sonne, Merkur und Neptun in Jungfrau in 8. Passend zum Namen, den Hitler den Operationen gab, die London zerstören sollten: "Loge" (nach Wagners tückischem, lügenden Halbgott) und "Seeschlange". Ein Bombenregen fiel über Monate über genau der Gegend, wo sich jetzt auch der Unfall ereignete (siehe Bild links, eingeblockt oben rechts eine Original-Luftaufnahme aus dem 2. Weltkrieg).
Wieder stehen heute vier Planeten in Erde (es gibt eine sichtbare, massive Folge). Wie am 7. September 1940, als der Beschuss nachmittags begann, hat der Aszendent eine Jupiter-Betonung. Damals mit Schütze als aufsteigendem Zeichen am GZ (das spricht für die welt-erschütternde Bedeutung der Tragödie), heute mit Saturn als Herrscher in 9. Beide Male sehen wir auch einen Wassermond (Mit-Herr 7) - seinerzeit Skorpion, heute Fische - in den letzten Graden des Zeichens. Wie übrigens interessanter Weise auch beim London Tube Bombing von 2005, dort im Krebs (RADIX). Die emotionale Beteiligung ist hyperstark, was sich bei beiden Horoskopen auch durch Chiron in Bezug zum Haus 4 zeigt. Als das Bombardement vor 72 Jahren begann, stand Venus als Herrin Krebs in 4 (die Heimat) in Konjunktion mit der großen Wunde. Heute finden wir Chiron im exakten Quadrat zu Jupiter in 4. Vielleicht erklärt der doppelte Neptun-Mond-Aspekt (einmal Opposition, einmal Quadrat) in der Synastrie auch die eigentümliche Anmutung von Ähnlichkeit und Überlagerung der inneren Bilder.
Im heutigen Ereignis geht ein ganzer Kosmos der Synchronizität auf: Ausgerechnet jetzt, wo das Hin und Her um den Berliner Großflughafen wieder in aller Munde ist, erinnert sich London an seine zerstörerischsten Brände. Der erste Spatenstich für das Mega-Image-Projekt der alten und neuen deutschen Hauptstadt wurde am 5. September 2005 getan, bei fast demselben Sonnen-Stand wie zu Beginn des London Blitz und genau zwei Monate vor dem Tube Bombing. Das Brandenburger Großprojekt entsteht passender Weise auf dem Boden der Henschel-Flugzeug-Werke, einem der größten deutschen Rüstungs-Produzenten. Henschel baute damals unter anderem den berüchtigten Bomber JU 88, mit dem Angriffe auf England in The Blitz geflogen wurden. Ab dem 21. Januar 1944 wurden er noch einmal zu Hermann Görings "Unternehmen Steinbock" eingesetzt, mit dem er London komplett vernichten wollte. Was ihm - dem Himmel sei Dank - nicht gelang.
Ein Sufi: Pakistans neuer Prophet
Ist es eines dieser Wunder, auf die man wartet seit Neptun in die Fische gewechselt ist? Oder wieder nur eine trügerische Illusion, ein Ränkespiel der Mächtigen hinter den Kulissen der Weltpolitik? Nur eins ist scheinbar sicher – gerade jetzt findet in Pakistan ein Umsturz statt, den man unter Uranus Quadrat Pluto eigentlich überall auf der Welt erwartet hätte. Und der MARSCH DER MILLIONEN, zu dem ein neuer Messias namens Muhammad Tahir-ul-Qadri in Pakistan aufgerufen hat, zeigt erste Ergebnisse.
In den Medien überschlagen sich derweil die Spekulationen – ist TAHIR-ul-QADRI nur ein Büttel des pakistanischen Militärs, eine Marionette ausländischer Regierungen, die die Atommacht Pakistan unter ihre Kontrolle bringen wollen? Oder tatsächlich ein heiliger Mann, ein neuer Prophet des Islams, der zu rechten Zeit am rechten Ort ist um Schlimmeres zu verhindern?
Alles ist möglich und denkbar bei Muhammad Tahir-ul-Qadri. Geboren am 19. Februar 1951 hängt es von seiner Geburtszeit ab, ob seine Sonne noch auf den letzten Bogen-Sekunden des Wassermanns steht, oder schon im Neptun-Zeichen Fische. Ob der Mond auf den letzten Bogen-Minuten des emphatischen Krebs-Zeichens steht oder schon Züge der Selbstinszenierung eines Löwen in sich trägt.
Kinski: Missbrauch einer Tochter
Für Klaus Kinski war so vieles Kunst, was Menschen normalerweise anderen Menschen als schlechtes Benehmen ankreiden. Mit Waage-Sonne und Venus als Herrin 4 (eingeschlossene Waage) in Konjunktion dazu in 4 selbst (hier bleibt vieles privat) sieht man das vielleicht nicht so eng. Oder besser, immer den Zacken subjektiver. Ob es auch unter diese seltsame Hingabe an die eigene Ästhetik fiel, dass er über Jahre seine älteste Tochter (Widder-Sonne) missbraucht haben soll, lässt sich nur raten. Sicher ist: Erst mit 60 Jahren steht Pola Kinski auf und stößt nicht nur ihren Vater, sondern auch ein Idol vom Sockel. Es wurde für sie wohl Zeit. Mit ihrem Nordknoten auf 0 Grad Fische, über den nun Neptun läuft, schwimmt die Wahrheit letztlich oben. Mutig ist es trotzdem - oder umso mehr.
Kinski war für viele ja das Genie seiner Zeit, die wenige große Künstler seines Formats hat. Krebs-AC mit dahinter sitzendem Pluto und dem Herrn Mond am MC in den Fischen, flankiert von Uranus, verliehen ihm diesen kindlichen Irrsinn, der dem Genialischen häufig selbst noch da verziehen wird, wo es eigentlich nur Wirklichkeit und Anstand für die eigenen Zwecke verbraucht. Darin war der Schauspieler ganz groß. Mit seiner 5. Haus-Betonung (Skorpion, Merkur und Neptun inside) heiligte man selbst seine übelsten Ausfälle, die immer auch verspielt und kreativ wirkten, wie es für das Löwehafte - besonders im Verhalten - so typisch ist. Aber wo Kindlichkeit (auch aus 4) dann derart monumental als Bild in einem Vater lebt, kann sich vielleicht kein echtes Kind mehr in seiner Kindheit entfalten. Vielleicht hat Klaus Kinski seiner Tochter Pola eben darum all das auch so zwanglos genommen, wie sie es beschreibt. Würde, Sorglosigkeit und Naivität. Es war ja alles seins, es stand ihm zu. Die Welt als Hofstaat des göttlichen Kindes - das Empfinden des 4./5. Zodiak-Prinzips in Verbindung zur Waage, zum Skorpion. Alles, und zwar sofort, mit Macht. Das schafft da ein Empfinden persönlicher Harmonie:
Mein Wunsch sei mir Befehl.
„Er leistete sich ein kleines Sexualobjekt, das er auf Seidenkissen bettete," schreibt Nastassja Kinskis große, ernstere und weniger bekannte Schwester Pola in ihrem Buch ("Kindermund", Suhrkamp), das sie unter dem Transit von Uranus-Pluto über ihrem hoch komplizierten, schmerzhaften Radix-Quadrat zwischen Uranus, Saturn und Chiron (mit Sonnen-Beteiligung) veröffentlicht (ARTIKEL Focus). Für Pola Kinski ist dieser schwierige Akt des Erinnerns vermutlich gegen alles, was sie zwischen 5 und 19 Jahren mit Klaus, dem Vater und "Genie" erlebt hat, klein. Er setzte ihr seinen Skorpion-Merkur, das Denk-System Besessenheit, im Verein mit Saturn (die Herren von 4, 12 von 7 in 5) auf ihren Skorpion-Mars. Ihre Verzweiflung, Wut, Demütigung und Verletzung sind kaum zu ermessen. Für Kinski-Fans hoffentlich Grund zum Nachdenken. Erlaubt ist eben nicht, was gefällt und erst Recht nicht immer so kulturvoll, wie es im Waage-Kosmos geistiger Bilder aussieht, wo auch Kinskis Sonne wohnte. Unter Saturn-Pluto-Rezeption kommen solche Heimlichkeiten mit Fug und Recht endlich heraus. Aber was eigentlich die überaus wichtige Herstellung von Pola Kinskis Wahrheit sein müsste, wird sich vermutlich schnell wieder nur um einen drehen: Diesen Stier-Mars (eine gefährliche Stellung, weil Wut dort stofflich werden kann). Pluto verdeckt aus 12 am AC. Das Genie, den Künstler, den Gebärer und Zerstörer und Verräter.
Die Wulffs: Jetzt ist es also aus
Man hatte ja fast schon darauf gewartet. Dazu musste man auch gar kein Astrologe sein: Wulffs haben die Affäre Wulff als Ehepaar nicht überstanden. Zur Zeit läuft Saturn im Quadrat zur Combin-Venus und dem Beziehungs-Merkur der beiden im Löwen. Der Aspekt ihres Kennenlernens, damals in Konjunktion, geht jetzt in scharfe Spannung. Das Aus also für Glanz und Gloria einer einst jungen, hübschen Ex-Bundespräsidenten-Gattin und eines doch etwas älteren, halb so attraktiven Ex-Bundespräsidenten. Die Trennungs-Vereinbarung steht. Sagt "Bild" (wie immer bestens informiert aus höchsten CDU-Kreisen). Zwilling und Skorpionin, nun - wie die meisten prominenten Paare danach - in größtem Respekt füreinander vereint. Freunde für's Leben, aber er ist schon ausgezogen. Gerührt, nicht geschüttelt. Alles wieder eine Schau und insgesamt sehr zivil. Auf Fotos heute lacht Bettina Wulff schon wieder.
Die Radix-Horoskope sprechen da Bände. Sie steht nach Saturn auf Sonne und Mond während der Bitternis des gecrashten Amtes zur Zeit weiter unter heftigen Transiten von Uranus-Pluto auf Lilith Quadrat Pluto Opposition Saturn im Geburts-Horoskop. Kontinente kommen da ins Schwanken, Lilith schneidet metaphorisch allem Widerstand ganz gern mal die Eier ab. Das hat die ehemalige First Lady mit ihrem Enthüllungsbuch auch hinlänglich getan. Venus-Venus-Transit stand auch noch für sie an, astrologisch ist also durchaus annehmbar, dass es da bereits jemand anderen geben kann. Denn Bettina Wulffs Noch-Gatte hat zudem Neptun Quadrat Mond (einen Geschlechts-Konkurrenz-Aspekt). Und pünktlich den letzten Überlauf von Uranus im Quadrat zum Saturn abgepasst, mit dem damals alles losging, bevor der Drops dann angeblich gelutscht war. Ein Aspekt der Unvereinbarkeit. Außerdem trifft Christian Wulff, der es vor der Trennung noch mal mit einem neuen Outfit versuchte, nun auch noch das Saturn Quadrat auf Löwe-Mars und -Venus. Da fühlt man sich, eigentümliche schwarze Apotheker-Brille hin oder her, gern als Mann schwer gekränkt. Also legt er die neue Brille ab, kehrt zur alten zurück und geht aus der Arena.
Was für eine unerquickliche Geschichte, wenn man den Gesamt-Ablauf betrachtet. Die Ehe Wulff hatte drei Löwe-Planeten im Combin, Sonne, Venus und Merkur. Solche Beziehungen brauchen Applaus, Publikum und einen gewissen, demonstrativen Schimmer, um sich gemeinsam im Hochglanz-Klischee eines Königspaares zu sonnen. All das war seit den Peinlichkeiten um Amt und Würden nicht mehr. Also bricht, was von Anfang an viel Illusion bediente. Mond-Neptun im Skorpion macht zwei Menschen anfällig für gegenseitig hübsch gepinselte, schwankende, seelische Bilder und schiebt gleichzeitig Existenz-Krisen und Dritt-Beteiligungen an.
Landtagswahl in Niedersachsen
Am 20. Januar wird in Niedersachsen ein neuer Landtag gewählt. Kurz nach dem Wechsel der Sonne in die Phase Wassermann soll im viertgrößten Bundesland ein Signal für die Bundestagswahl im September gesetzt werden, ein prognostischer Blick auf den möglichen Ausgang ist also äußerst verlockend.
Entsprechend unseres Aufrufs möchte ich anfangs kurz den astrologischen Hintergrund erläutern, vor dem ich solche Prognosen betrachte.
Das mundane Chart (Schließung der Wahllokale bezogen auf die Landeshauptstadt) gibt sicher in einem begrenzten Rahmen Auskunft darüber, in welche Richtung der Zeitgeist sich gerade bewegt. Eine Prognose, die sich mit dem konkreten Ausgang der Wahl beschäftigt, ist aber meines Erachtens alleine damit niemals möglich.
Interessant am Ereignischart sind nicht nur die Stellungen der Planeten in Zeichen und Häusern (mitsamt den Aspekten), sondern vor allem auch die jeweiligen Dispositoren. Zur Erinnerung: Dispositorenketten sind die konsequente Weiterführung der Herrscherhierarchien. Nimmt man als Beispiel die Wassermann-Sonne ist der direkte Zeichenherrscher Uranus. Der wiederum wird aber von Mars beeinflusst, dessen eigene Stellung im Wassermann aber wieder zu Uranus zurück führt. Ab hier geraten die Energien in eine Endlosschleife zwischen den beiden, das Ende der Dispositorenkette ist erreicht. Als Enddispositor würde in dem Fall Mars gelten, da die Weiterführung zu Uranus eine erste Wiederholung darstellt.
Um zu einer halbwegs konkreten Aussage über den Wahlausgang zu gelangen, braucht es aber unbedingt die Geburtsbilder der Hauptbeteiligten. Bei einer Wahl können das pro Partei durchaus mehrere Personen sein (Spitzenkandidaten, Parteivorsitzende und andere maßgebliche Entscheidungsträger). Auch die entsprechenden Gründungscharts können eine Rolle spielen, wobei diese nach meiner Beobachtungen eher für langfristige Trends taugen, als für einzelne Ereignisse. Bei den Spitzenkandidaten zeigt sich der Wahlausgang in der Regel immer am unmittelbarsten, wer hoch gewinnt, bleibt im Rennen, die Verlierer sind meistens schon nach einigen Tagen von allen Ämtern befreit.
Unfall: Zwei Mädchen - ein Schicksal
Manchmal stimmt es so: "Es ist absolut nicht egal,ob zum Beispiel jemand in einem afrikanischen Armenviertel aufwächst oder in einem europäischen Reichenviertel. Und selbst wenn diese beiden die gleichen Horoskope haben, werden sie nicht das gleiche Schicksal haben." Aber manchmal ist es eben doch ganz anders. Zwei Kids, ein extrem ähnliches Radix, dieselbe Tragödie. Um Weihnachten überqueren drei junge Mädchen einen Bahnübergang in Günzburg. Zwei von ihnen sterben, als ein Zug sie erfasst. Beide waren sie in den Tagen davor 15 Jahre alt geworden, beste Freundinnen, beide Steinböcke mit hohem Wassermann-Anteil. Beide stehen unter einem Transit-Quadrat von Saturn über den Geburts-Chiron und ihre Mars-Uranus-Konjunktion, die schon im Radix plötzliche, heftige Gefährungen anzeigen kann. Umso mehr, wenn die beteiligten Planeten dabei in Uranus' eigenem Zeichen stehen.
Das obige Zitat, in dem es darum geht, ob ähnliche Horoskope zu ähnlichem Schicksal führen, stammt aus einer Forums-Diskussion bei ASTRO.COM. Tatsächlich ist es häufig so, dass Radices mit markanten, ähnlichen Konstellationen häufiger auf eine komplett unterschiedliche Art ausgelebt werden, wenn der kulturelle Hintergrund anders ist. Oft genügt aber auch schon eine ganz andere Häuserverteilung, in einem ähnlichen Lebensumfeld, um eine Chart-Figur, die sich beispielsweise im ersten Quadraten eher körperlich zeigt, im dritten dann als geistiges Thema immer wieder (und zwar genauso hartnäckig psychisch wie im anderen Fall physisch) auftauchen zu lassen.
Niemand weiß, welche Aszendenten Mira und Christina hatten, die Teenager, die drei Tage nach Heiligabend starben. Es war dunkel, regnerisch und die Tragödie spielte sich bei Sonne-Pluto-Konjunktion unter dem Horizont, in Haus 6, ab. Mars im Wassermann, der auf Mars-Uranus beider Mädchen zulief, war zum Unfall-Zeitpunkt gerade erst vom Deszendenten berührt worden und dann untergegangen. Ganz kurz danach traf aber der mundane Du-Punkt in Günzburg direkt wiederum den Geburts-Mars-Uranus beider Mädchen, der ohnehin von der aktuell stattfindenden Mars-Uranus-Rezeption gespiegelt und aufgewühlt ist. Das, was zum Drama nötig wird, war da: Mundaner Auslöser, der auf passende Anlage trifft. Mars-Uranus steht auch für "technische Energie oder Bewegung", für heftige, schnelle Stöße und in der Rhythmenlehre für Fremdbestimmung, Existenzrisiko und Unfallverletzungen. Beide Kids standen noch im auslaufenden Orbis eines scharfen Mundan-Quadrats von Uranus zu ihren Sonnen (Mundan-Herrscher 1 im laufenden Radix). Ebenfalls - laut Döbereiner - eine Bestätigung von Unfall-Risiken. Alles ging sehr schnell. Sie sahen nicht, was kam, und der Zug nahm sie dann einfach mit.
Schwamm drüber: Papst und Butler
Das ist schon fast ein Weihnachts-Wunder, steht dem Papst aber ziemlich gut: Nun hat er den verräterischen Diener, den er liebte, doch noch begnadigt. Astrologen werden wissen, was da passiert ist, wenn sie die Synastrie sehen. Sonne des einen steht auf Neptun des anderen. Das kann genauso gut zu Betrug und Nebelbänken im Umgang führen, wie zu noch größerem Mitgefühl. Dem Empfinden, sich gegenseitig etwas schuldig zu sein, das sehr stark werden kann. Hier war das wohl der Fall.
Paolo Gabriele, der Butler des Papstes, im Bild unten im schwarzen Anzug, gehörte immer zur Family. Irgendwann fing er als einer der heute 836 Bürger der Vatikanstadt dort für Papstens als Arbeitgeber einen Putz-Job an. Nicht ganz so wunderbar für Gabrieles Löwe-Sonne in der Nähe des königlichen Regulus. Zuviel Kopf-Senken nötig. Mit Löwe-Merkur-Venus und Krebs-Jupiter-Mars noch dazu kann das an den Stolz gehen. Er war doch eher zu Höherem berufen und außerdem anfällig für "schwimmende" Einflüsterungen der Außenwelt (Neptun Quadrat Sonne). Vor 6 Jahren stand dann aber Saturn an seiner Sonne und der Aufstieg begann. Er wurde als Diener-Talent entdeckt und Butler des fast noch neuen Papstes oder "Kammerdiener", wie man das in klerikalen Kreisen nennt. Also ganz nah dran am heiligsten, lebenden Mann der katholischen Kirche. Er kannte ihn bis hinunter zu den Strümpfen.
Der nette Diener, der später erzählte, wie sehr er seinen Chef liebte, hatte nur ein Problem: Ab 2009 näherten sich Jupiter, Chiron und Neptun bedenklich aus der Opposition seiner Sonne (mit anhängendem Geburts-Spannung zu Neptun). Da verschwimmen schon mal die Grenzen zwischen dem, was man darf und was nicht, noch viel mehr als sonst. Zumal es zwischen Boss und Butler ja ein enges Vertrauensverhältnis gab. Benedict VI. und Paolo Gabriele haben beide Waage-Mond, denk-fühlen sich einiges gern schöner als andere und dazu kommt die berüchtigte Konjunktion, die des Papstes Neptun mit des Dieners Sonne macht. Entgrenzung total. Vor so viel Heiligkeit, die der Heilige Vater wellenhaft in den Kanal Butler einströmte, gingen dem möglicherweise endgültig die Bezüge zur Realität flöten. Dieser Aspekt wirkt in der Synastrie gern wie eine Droge. Vor allem auf die Person von beiden mit der Sonne. Und besonders in Zeiten, wenn die auch noch einen entsprechenden Transit hat. Da verbricht man dann viel, um dem Geheimnis dieser energetischen Wechselwirkung Rechnung zu tragen. Gabriele klaute. Gabriele verriet. Gabriele nebelte. Neptun machte es möglich. Schließlich nebelte doch der Chef die ganze Zeit auch. Das kam ungefiltert bei dem Diener an.
Der Weltuntergang hat angefangen!
Leute, der WU ist jetzt ganz nah. Und ich war so blöd, vorher nicht daran zu glauben. Die ganzen Jahre der Prophezeiungen. Gestern dann das Omen: Genau beim Mond-Wechsel in den Widder wurde unsere Hausmülltonne geschluckt. Ja, wie? Was? Eben. Das ist NICHT normal. Mülltonnen verschwinden nicht einfach so. Aber sie wurde geleert, das war eindeutig von oben zu hören, und kam dann nicht zurück. Tabula Rasa. Arme Mülltonne. Vom Erdboden gestrichen. Wie du und ich - gleich. Nun ist es ja so, dass vorher die Sonne in den Steinbock wechseln muss und der Maya-Kalender sich selbst vernichten. Also denke ich, ich kläre das besser noch vorm Weltuntergang offiziell mal eben ab. Falls unsere Straße zufällig doch überlebt und wir dann wahrscheinlich mehr Abfall-Aufkommen als sonst haben. 9.42 h, GZ exakt auf Spitze 12 (das sogenannte "Wo-ist-denn-bloß?" Haus des Verschwindens). Sonne und Pluto drin. Anruf bei den Entsorgungsbetrieben:
"Meine Mülltonne ist weg!". Ich dachte, die lachen. Aber nein, aber nein. In Zeiten des Wartens auf die Apokalypse ist man auf Tiere mit 12 Köpfen, aufgelöste Mülltonnen und andere Vorzeichen des Weltuntergangs offenbar bestens vorbereitet. Eine Stimme aus dem Nichts fragt mich stattdessen sachlich:
"Welche Straße, welche Hausnummer?" Ich vermelde das pflichteifrig. PC-Klicken.
"Ah, verstehe! Genau. Sie waren das. Wir hatten das schon im System!" In völlig normalem Tonfall. Das ist bestimmt ein Jungfrau-AC mit Sonne in 6.
Hm. Sie hatte das im System? Beim WU ist Sonne Sextil Neptun, alles klar. Ahnte ich doch, dass ich in den letzten Monaten in einem Wahn gelebt habe, als ich mir einbildete, heute würde die Welt keinesfalls untergehen. Ich entschuldige mich jetzt schon bei allen Gläubigen, die ich vor den Kopf gestoßen habe. Stattdessen führt sich jetzt, am Tag des Ereignisses, selbst die Belegschaft des städtischen Müll-Entsorgungsbetriebes auf wie die spirituellen Widergänger, Hellseher, Tischerücker.
"Und woher wußten Sie das, wenn man mal nachfragen darf?" Zögern am anderen Ende. Sie will sich nicht outen. Dann eine neue amtliche Mitteilung:
"Von unseren Müllfahrern." Vielleicht ist sie doch verrückt. Ich bin an eine gefährliche Irre geraten. Was soll das? Haben die Jungs in Orange meine Mülltonne mit nach Hause genommen, um was zu tun zu haben, falls alle anderen Mülltonnen der Welt beim WU etwa zerstört werden? Was ja zu erwarten ist? Aber wieso erwählen die dann ausgerechnet meine? Bin ich ausersehen zu überleben? Gut, ich habe Jupiter in 1. Aber so viel Glück? Das war doch auch sonst nie der Fall.
"Die haben das GESEHEN! Ist doch normal!" sagt die Wiedergängerin vom Amt. Nochmal für ganz Dumme. Wie mich. Normal finde ich hier gar nichts mehr.
"Was?" frage ich kleinlaut. "Dass meine Mülltonne verschwunden ist?" Mir wird wirklich angst und bange. Die städtischen Müllfahrer sehen NIE was. Vor allem nicht, wenn mal was daneben fällt, beim Entleeren.