Liebe Lebenslänglich: Helen & Les
Steinbock macht ja meist nicht so viele, große Worte über die Liebe. Steinbock ist pur, stark, gerade - und er liebt einfach. Wie, das sieht man stets am direktesten an seinem Leben. Ihren inneren Hunger nach Klarheit merkt man zwei Steinböcken manchmal sogar doppelt an - besonders, wenn sie ihr Dasein gemeinsam durchstehen, über sämtliche Höhen und Tiefen hinweg, die in der Liebe so klassisch alltäglich, unerträglich feierlich und nervig sind. Aber nur selten berühren Menschen einander auch so stark, überraschend intensiv und saturnisch lang, wie es bei Helen und Les Brown passierte. Die beiden sind am selben Silvester-Tag des Jahres 1918 geboren. Und als einer von ihnen Jahrzehnte später dann doch allein gehen musste - es war Helen - folgte ihr Les, der Treue, nur 11 Stunden später nach. Ein letzter Schritt in die Gemeinsamkeit, nach 75 Jahren Ehe - ohne einen einzigen Tag Trennung.
Beide standen unter dem schwierigen Transit des mundanen Uranus-Pluto-Quadrats über ihren Sonnen auf demselben Grad, als sie starben. Kinder des Herrn der Zeit, Saturn, die ihre Lebens-Spanne nur gemeinsam so froh bewältigten. Wenn man fast 95 Jahre alt ist, hat man eben die meisten der üblichen, seelischen Transformationen, die solche harten Überläufe fordern, schon hinter sich. Manchmal bleibt dann nur noch diese letzte Stufe, der Tod, mit dem sich alles noch einmal ganz endgültig und unberechenbar anders wandelt. Aber wann kommt es überhaupt schon einmal vor, dass Leben und Sterben bei einem Paar fast zeitgleich passieren? In der Liebe sind alle Wunder erlaubt.
Wer könnte das Bild, das wir Menschen vom großen Zusammen, dem Universal-Kleber der Seele haben, besser beschreiben als ein Dichter, der mit Sonne und Mond in Waage geboren ist - in Opposition zu Neptun? Der Mystiker Rumi nannte die liebende Verbindung zwischen Menschen darum auch das "Astrolabium der Geheimnisse Gottes" oder "Meer des Nichtvorhandenseins". Wenn der eine im anderen und der andere im einen und beide dann im Neptunischen aufgehen, ist ein Hauch da, eine Ahnung vom Ewigen. Für jeden, ob er nun Erdzeichen, Wasser, Luft oder Feuer lebt. Dass Steinbock irdisch eben besonders heftig und lange binden kann, zeigt Helens und Les' Geschichte.
Mars-Uranus: Blitz aus heiterem Himmel
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es mal wieder so weit - Mars steht im Quadrat zu Uranus. Um eine Minute nach Eins ist der vorläufige Höhepunkt dann überschritten und diejenigen, die dieser Aspekt etwas mitgenommen hat, werden sich dann wieder mehr beruhigen. Als kleine Einstimmung dazu nochmal ein Artikel aus dem Jahr 2013, der das übertragbare Thema auch heute noch inhaltlich gut abdeckt und bei unseren Lesern sehr beliebt war und ist.
Wer Loop! – Artikel aufmerksam liest, wird immer wieder feststellen, dass bei Ereignissen aller Art die mundanen Achsen eine große Rolle spielen. Denn - damit etwas „in die Welt“ kommen kann, braucht es, astrologisch gesehen, verschiedene Voraussetzungen. Zum einen natürlich die aktuelle Zeitqualität, abgebildet als genereller Hintergrund durch den Stand der Planeten vor dem Zodiak und in ihren Aspekten zueinander. Zum anderen, will man die Zeitqualität in Verbindung mit einzelnen Orten bringen, ist der Häuserkreis zuständig. Denn während die Planeten ziemlich gemächlich ihre Bahnen ziehen, ändert sich das Geschehen vor Ort fast minütlich. Und hier zeigt sich dann oft, dass die Achsen so etwas wie den sprichwörtlichen Ereignishorizont abbilden.
Aktuelles Beispiel: das kommende Quadrat zwischen Mars und Uranus. Exakt ist es am 01. August, morgens gegen 05:08 h unserer Zeit. Ein dynamischer Moment, der viele verschiedene Facetten in sich trägt. Jupiter befindet sich ebenfalls im Spannungsorbis zu Pluto, was ein kommendes Thema der nächsten Tage anzeigt. Während Sonne ins Trigon zu Uranus wandert, also positiv unterstützend für alle Erneuerungen wirkt. Aber für diesen Augenblick ist eben das Quadrat zwischen Mars und Uranus bedeutend, es findet genau dann seinen Abschluss.
In der klassischen Deutung betrachtet man diese Verbindung eher mit einem gewissen Argwohn. Mars als Sinnbild des eigenen Willens und der eigenen Durchsetzungskräfte, aber auch allem, was mit Geschwindigkeit, Bewegung und rabiater Kraft zu tun hat, steht im Quadrat zu Uranus. Der wiederum alte Gewohnheiten und Strukturen aufbricht, und dadurch unvorhergesehene Ergebnisse produziert, Brüche und Umbrüche eben. Im positiven Sinne also das überraschend Neue, im negativen sind diese Überraschungen dann meist weniger freudvoll. In diesen Bereich gehören zum Beispiel Unfälle aller Art, die aus der Unachtsamkeit im Umgang mit rohen Kräften herrühren können.
Grosser Stern: Wenn "die Erde brennt"
Was für eine Hitze! Ich war's nicht, sagte das Quadrat und zeigte mit dem Finger auf die Sextile: Mars und Jupiter im Krebs, Venus gibt irdische Umsetzung dazu, Saturn-Pluto-Neptun sorgt für Epochales und Mond Pluto bläst von Widder aus in die Flammen, bevor er im Stier ein Ergebnis will - schon köchelt das Wasser. Und es ist heiß. So heiß, dass manche Journalisten sich bereits ans Fegefeuer erinnert fühlen (WELT). Sie müssen es ja wissen. Obwohl der Siedepunkt klimatisch noch mehr als 60 Grad entfernt ist, titeln schon erste Zeitungen: "Die Erde brennt." Immer, wenn das Wetter verrückt spielt, rutscht Mensch eben leichter als sonst in die archetypische Angst vor Himmel, Hölle, Sintfluten oder ewigem Schmoren im läuternden Feuer ab.
Dabei nähert sich gerade die nächste wundersame, aber brisante Konstellation nach dem Wassertrigon - der große Stern. Mond füllt ihn aus. Zwei Trigone auf einen Streich machen nach Adam Riese bestenfalls sechs Sextile. Poetischer könnte man sagen: Das ist ein astrologischer Diamant. Oder meteorologisch (übrigens: Meteorologie = Untersuchung der überirdischen Dinge oder Himmelskörper) ein wetter-technischer Hinweis auf "Ausreißer". Am Montag ist es schon soweit. Alle Erd- und Wasserzeichen mit einem Mal gezündet.
Das Sextil über diese sechs Phasen, das den gesamten Zodiak umspannt und die Themen der beiden betroffenen Elemente hochholt, kommt selten so vor. Emotionen in Bezug auf den Stoff aller greifbaren und sinnlich erfahrbaren Dinge steht im Fokus - stark vergröbert ausgedrückt. Was das nun mit der Hitze zu tun hat? Den ersten Hinweis darauf, dass eine Verbindung nicht aus der (brütend heißen) Luft gegriffen ist, liefert der letzte große Sechs-Stern, den Loop! in der Geschichte gefunden hat - allerdings war er weniger genau als der jetzige: Auch damals, rund um die Konstellation, traten "eindrucksvolle und erinnerungswürdige Wetterabläufe" in Europa ein - die für die nächsten Jahre anhalten sollten (BERLIN-LEXIKON).
Frühes Frühjahr 1945. Der Himmel ist strahlend blau. Schon kurz nach dem letzten Schnee spiegelt ein plötzlich unüblich anderes Klima im sonst so spröden Februar auch Seelisches - die weltweite Hoffnung auf ein Ende des Nazi-Terrors in diesen letzten Kriegswochen. Es wird auf einmal heller, weil die Witterung ungewöhnlich milde daherkommt. Im Rückblick heißt es sogar: "Im Februar des Jahres 1945 war es laut den Wetteraufzeichnungen extrem zu warm (Abweichung: +3.4 °C)." (CHRONIKNET). Das ist gegenüber dem Jahresmittel eine fast schon märchenhafte Steigerung - wo best-informierte Kreise (wie das britische Oberhaus) doch bereits Abweichungen von 0,8 Grad im Mittel für statistisch bedeutsam halten. An diesem 7. Februar 1945 standen jedenfalls astrologisch sechs Sextile in Feuer-Luft über einer Welt in völligem Chaos. Der große Stern, der sich jetzt in anderen Elementen wiederholt, kündigte seinerzeit nicht nur ein mögliches Ende des schlimmsten Krieges an, den der Planet bis dahin erlebt hatte (bei Sextilen fügen Dinge sich in eine andere, oft konstruktivere Ordnung), erzählt auch von der Bedeutung der Langsamläufer-Trigone und Sextile für die innere Großwetterlage. Damals auf dem Boden eines Saturn-Neptun-Quadrats kardinal und einer Sextil-Kette von Uranus, Pluto und Neptun-Lilith und ihren Sonder-Konstellationen. Grund genug, sich die Sache mit den Hitzewellen in Verbindung zu aktuellen Himmels-Vorgängen genauer anzusehen.
Spanien: Am Ende des Jakobwegs
Manchmal ist die Übereinstimmung zwischen astrologischen Archetypen und entsprechenden Ereignissen einfach nur erschreckend. Gerade verschwimmt der Ereignishorizont des Großen Trigons ein wenig, das durch seine Verbindung zwischen Jupiter, Saturn und Neptun auch religiöse Themen in den Vordergrund gerückt hat und macht Platz für die Spannungs-Aspekte von Mars zu Pluto und Uranus. Und schon wird die ruhige Nachrichtenlage der letzten Tage, in der kaum größere Unglücke vorkamen, wieder abgelöst von einem schrecklichen Ereignis.
Gestern Abend, um 20:41 Uhr, entgleiste bei Santiago de Compostela ein spanischer Hochgeschwindigkeits-Zug. Bisher sind 78 Tote und über 130 Verletzte zu beklagen. Nach Aussagen eines Lokführers fuhr der Zug mit 190 km/h in eine Kurve, in der 80 km/h als Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben waren (siehe auch Video am Ende des Artikels). Es ist das größte Zugunglück in der spanischen Eisenbahn-Geschichte. Das Unglück geschah ausgerechnet auf Höhe eines Ortes, der von alters her zu einer der wichtigsten religiösen Stätten des Christentums zählt. Santiago de Compostela ist das Ziel all derer, die sich auf die lange und beschwerliche Reise des Jakobs-Wegs machen. In der dortigen Kathedrale sollen die Gebeine des Heiligen Jakobus aufbewahrt sein, und heute sollte sein jährliches Fest gefeiert werden. Zehntausende von Pilgern sind in der Stadt, aber das Unglück überschattet alles.
Dear Baby Cambridge
Jetzt bist du also mit uns anderen knapp sieben Milliarden Menschen auf diesem schönen blauen Planeten gestrandet, hast noch keinen Namen, aber dafür schon jede Menge Aufmerksamkeit. Und ein Horoskop. Ja, kaum zu glauben, es gibt noch kein offizielles Foto von dir, außer den engsten Verwandten (was immer das bei Royals heißen mag), hat dich noch niemand gesehen, aber die halbe (Astrologen-) Welt fängt schon an darüber zu spekulieren, wer, was und wie du bist, sein könntest, sein wirst.
Deswegen gleich vorne weg – von uns hast du diesbezüglich erst mal nichts zu befürchten. Ausgerechnet von uns nicht? Die wir jeden Tag das Weltgeschehen kommentieren, selbst kleine und große Katastrophen im Spiegel der planetaren Symbolik analysieren, und uns auch mit Freuden auf politische Entscheidungsträger stürzen, wenn sie wieder mal ihre persönlichen Befindlichkeiten nicht von ihrer Verantwortung anderen gegenüber trennen können?
Yes, your Royal Highness, denn was man über dich und deine Anlagen aus astrologischer Sicht im Moment auch immer aussagen würde, es wäre eine ethische Grenzüberschreitung. Weder wurden wir von dir oder deinen Eltern um eine solche Aussage gebeten, noch gibt es ein berechtigtes, öffentliches Interesse, schon jetzt etwas über deine energetischen Hintergründe zu erfahren. Natürlich könnten wir deinem Skorpion-AC („kuckt öfters mal grimmig“) und deinem Steinbock-Mond („spielt am liebsten mit Bauklötzchen aus Holz“) die üblichen Verhaltensmuster zuschreiben, könnten dir über Direktionen und Auslösungen prophezeien, was dich alles zu welcher Zeit in deinem Leben erwartet. Rein theoretisch wäre das möglich und auch, was den „technischen“ Hintergrund angeht, nicht völlig aus der Luft gegriffen. Denn Astrologie arbeitet nun mal mit Sinnbildern und Archetypen, die sich tatsächlich auf das wirkliche Leben übertragen lassen und gerade am Anfang eines solchen oft überdeutlich zum Vorschein kommen. Aber bezogen auf ein ganzes Leben sind das eben nur Möglichkeiten innerhalb anderer Möglichkeiten, die vor allem eines nicht vorhersagen können: Wie du dich später, als bewusster Mensch in einzelnen Situationen entscheiden wirst.
Willkommen, kleiner König!
Geschafft! Es sind nicht ganz 0 Grad Löwe geworden, aber wir waren in Sachen Vollmond hart am Wind: Loop! lag genau anderthalb Bogenminuten mit den astrologischen Hoffnungen zur Königs-Geburt daneben. Der neue, kleine Prinz des United Kingdom kam heimlich, still und leise schon um 16.24 h (London-Zeit) zur Welt und hat deshalb gerade noch eine Krebs-Sonne auf den wirklich aller-, allerletzten Millimetern: 29.58.44 Grad, bei Aszendent Skorpion am glücks-verheißenden 27. Grad und Venus am Königs-Stern Regulus, dazu starke Uranus-Verbindungen durch AC- und MC-Herrn im nahen Quadrat zum kosmischen Rebellen.
Kate und William sind jetzt also endlich Eltern. Die Duchess "arbeitete" (in England hat man keine Wehen, sondern "labour") - nach erstem Kopfrechnen - also etwa zehn Stunden. Mehr als vier Stunden nach der Geburt ging es ihr wieder gut, obwohl es der heißeste Tag des Jahres war, an dem sie Mama wurde. Mit dieser beträchtlichen Verspätung wurde dann auch erst die Öffentlichkeit informiert, während sich die astrologische Welt schon halb im Reich der Könige der Löwen wähnte. Der Herold der Queen heizte dann - für britisches Understatement ungewöhnlich entzückt - den Jubel vor dem Palast an.
"Wir könnten nicht glücklicher sein," ließ der nun jüngste Vater der Königsfamilie, Duke Wills, von seinen Eltern einst auch "Wombat" genannt, in seinem ersten Statement über einen Palast-Sprecher übermitteln. Aber wie sieht nun das Natal des noch viel jüngeren Dritten in der Thronfolge aus? Es ist ein Poweroskop - mit Sonne und einigen anderen Faktoren in 8, Mond im Steinbock - so eng ein Vollmond-Bild. Der königliche 0.-Grad, Royals Wanderpokal, steht trotzdem mit im Radix: Die Venus nämlich befindet sich auf 0 Grad Jungfrau in Haus 9. Was das nun alles für das Empire bedeutet? Hof-Berichterstatterin Frau Wetterer wird demnächst den neuen Prinzen astrologisch ausführlicher analysieren. Bis dahin freuen wir uns mit der Insel, die nun emotional völlig außer Rand und Band ist (auch ein typisches Mars-Krebs-Phänomen, eng am Jupiter) und wünschen Mum, Dad und Baby Cambridge weiter nur das Beste Gute und vor allem endlich etwas Ruhe vor der ganz und gar enthemmten Öffentlichkeit. Möge es wachsen und gedeihen und mit seinem Wasser-Trigon der Welt ein bisschen weniger monarchisches Dogma und mehr emotionale Einfühlung bringen. Das Zeug dazu hat der Junge - Doppel-Wasser, wenn die Zeugen der Geburt richtig auf die Uhr geschaut haben. Was zu erwarten ist, bei einem nationalen Ereignis dieser Größenordnung (wenn auch die physischen Zentimeterangaben bislang noch ganz unklar sind).
Guten Morgen, Wassertrigon!
Dies ist für alle, die guten Willens sind. Für die kleinen Fische des Herzens, die unsichtbar hinter der Scheibenwelt der Worte schwimmen. Für einen großen Astrologen, der einmal sagte: Pluto kann man nur mit Neptun erlösen. Und: Es ist richtig, wenn's falsch ist. Aber wenn's falsch ist, ist es richtig. Für den wundersamen Fische-Traum und jede Wahrheit, die er uns schenkt. Für Saturn, weil er gerade und formvollendet mit seiner schönen Strenge heilt. Für Jupiter, der die Horizonte nie mit Grenzen verwechselt, bis er durch die letzten Feuer gereist ist und sich am Rande der bewohnten Welten wiederfindet. Für Mars, dessentwegen alles einen Anfang hat, was irgendwann enden muss. Für Lilith und ihre Wüsten, die sie mit Wut, Angst und Verlorenheit bezaubert. Für die Stolpersteine auf der Straße als Wegweiser. Für die Bereitschaft, lieber in die Tiefe, als in die Breite zu leben. Dies ist für die Söhne mit den Siebenmeilenstiefeln, für die Töchter, die magische Ringe und Raben auf den Schultern tragen. Für die Männer mit ihren traurigen Augen und die Frauen, die trotzdem undurchschaubar bleiben, für die, die vor uns waren und die, die nach uns noch lange nicht am Ende sind. Für die Mutigen, die heute und immer wieder neu beginnen. Die das Schöne und das Gute und das Wahre wünschen und zu leben versuchen, was davon übrig bleibt. Für alle, die unterwegs sind, die gehen und fliegen und andere Wege finden. Für die Chance, täglich neu die Orte zu betreten, wo noch keiner vor uns war. Für die Geister, die uns riefen. Für die Liebe. Für uns, die wir im Dreieck springen. Jetzt, damals und immer.
(...und so klingt manchmal der andere Himmel - bitte ins Bild klicken! Ludovico Einaudi, Fische-Mond, Mars-Neptun in Waage, Merkur-Saturn im Skorpion und Jupiter-Pluto von Löwe nach Jungfrau in einer engen Konjunktion: In Un'Altra Vita...)
Der Blogger und der Präsident
Was strategisches Timing angeht, ist Wladimir Putin ein Genie. Auf der einen Seite gewährt er dem Amerika-Kritiker Ed Snowden (Zwillinge-Sonne Opposition Neptun) großzügig Asyl, um gleichzeitig im eigenen Land seinen härtesten Kritiker, Alexej Nawalny (Zwillinge-Sonne Opposition Neptun) wegzusperren. Dank dem großen Trigon, das seinen skorpionischen AC-Impulsen im Moment einen gewaltigen Schub verpasst, wird die restliche, freie Welt wohl nur sehr verhalten darauf reagieren.
Wäre Putin jetzt ein normaler Bürger Russlands, ohne die Machtbefugnisse, die ihm schon fast Zaren-Status einräumen, könnte man ein wenig Verständnis und Mitgefühl entwickeln. Saturn als Überlauf am Radix-AC ist kein Zuckerschlecken, vor allem wenn dieser im Geburtsbild, zusammen mit Neptun, auf Spitze 12 steht, im Quadrat zu Uranus. Positiv interpretiert kann das zu tiefen Einsichten in die wahre Natur der Wirklichkeit führen, wenn man bereit ist, auch die uranische Unbeständigkeit und die daraus resultierende Unsicherheit als Bestandteil des eigenen Lebens zu akzeptieren. Versucht man aber genau das mit einer Skorpion-Venus im ersten Quadranten zu kontrollieren, entsteht oft eine mehr oder weniger subtile Paranoia, die dann je nach Anlage zu seltsam bizarren Auswüchsen führt. Diese ist ja für Uranus-Neptun so typisch, der immer auch ein Empfinden von "Unfreiheit" (drohende Auslöschung des Uranus durch den Neptun) mitbringt, das sich gegenüber der Realität als meist sehr resistent erweist.
Bei Putin finden sich dazu Saturn und Neptun mitsamt dem 12. Haus und Merkur ausgerechnet in der Waage, die als oppositionelle Spiegelung der eigenen Widder-Impulse, gerne mal alles Verdrängte beim Gegenüber "wiederfindet". Somit ist sein gesamtes Denken und verstandesmäßiges Reflektieren davon betroffen und indirekt auch die eigene Sonne, das Koordinations-Zentrum aller energetischen Anlagen. Die charismatische Persönlichkeit, symbolisiert durch den Skorpion-AC, muss nun einen Weg finden, um dieses permanente Knirschen von „Angst essen Seele auf“ aus dem schwierigen Quadrat zum Unbewussten in Kanäle zu lenken, die das scheinbar unberechenbare und gefährdete Überleben absichern. Mit Mars im Schützen (alter Herrscher des Skorpions) schaltet man dabei auch gerne in den Fantasie- und Angriffsmodus, vorbeugend übertreibt man sämtliche Absicherungen, und mit Pluto am MC könnte man zudem versucht sein, das neptunische Ohnmachts-Empfinden zusätzlich durch alle möglichen Kontroll-Instanzen abzuschneiden.
Die Tragödien der Himmelstänzer
„Wenn wir in die Ferne ziehen, begleite uns, göttliche Mutter, und wenn wir heimkehren, nimm uns wieder gnädig auf.” (Tibetisches Gebet).
Es kommt vor, dass man selbst als Astrologe noch schlucken muss, wenn man bestimmte Konstellationen sieht. Als unlängst wieder eine Bergsteigerin mit Zwillinge-Sonne, einzige Frau in einer Expedition von Männern, im Karakorum, dem höchsten Gebirge der Welt, in einen Gletscher stürzte und starb, war das so ein Gänsehaut-Effekt. Nicht nur, weil einen der Tod immer berührt und sprachlos macht. Aber diesmal gleicht das Radix der Frau in den ausgelösten Grund-Konstellationen allzu frappant denen anderer Verunglückter, die über die Jahrzehnte den Schutz der fünf "Himmelstänzerinnen" aus dem vor-buddhistischen Glauben des Bön gesucht und nicht gefunden haben. Ob sie daran glaubten oder nicht.
Nach den Bergvölkern wohnen dort oben, auf den höchsten, kalten Gipfeln unter den Himmeln, auch die Dakinis. Feen des langen Lebens, die einst aus fünf bunten Wolken entstanden und die Länder des Himalaya vor einem Drachen mit fünf Köpfen schützten (LINK). Seither behüten sie die Sherpas und alle, die guten Willens sind und Macht und Unantastbarkeit der Berge respektieren. Tseringma, die bedeutendste der Glücks-Schwestern, besetzt auf dem Mount Everest ihren Mond-Thron inmitten von strahlendem Licht. So erklärt die Legende auf ihre Art mit emotionalen, akausalen Wasser-Bildern, wieso die astrologische Achsen Krebs-Steinbock und Zwillinge-Schütze immer wieder dominant in den Geburts-Bildern von besessenen Bergsteigern, ihrer Tragödien, aber auch Glanzstunden auftauchen. Als das aktuelle Unglück in Pakistan, an jenem trügerisch "leichten" 8000er am Eingang zum Himalaya passierte, standen nicht nur Jupiter und rückläufiger Merkur im Krebs, sondern auch Mond hinten im Zwilling beim Mars. Eine schwierige Zeit für Höhenflüge.
Saturn (der Berg) ist im Zodiak nicht nur die höchste irdische Brücke zu den transpersonalen Universen von Uranus und Neptun, sondern auch eine Mauer vorm Eindringen menschlicher Hybris (Jupiter) und Geistes-Größe (Merkur) in die heiligen Bereiche. Im besten Fall gewinnt man im Bergsteigen große Demut angesichts der Grenzen von materieller Machbarkeit und ein respektvolles Empfinden (Mond) für die kosmischen Schnittstellen zwischen Mensch und Himmeln. Auch die verunglückte Potsdamerin hatte im Radix ein Signum, das Achtsamkeit erfordert: Sonne-Saturn-Spiegelpunkt Zwillinge-Krebs und im Zeit-Combin mit dem Unfall eine riskante, exakte Sonne-Mars-Konjunktion im Steinbock. Sie fällt damit unglücklich in das "Branding" derer, die den Himmeln die Stirn bieten und dabei tragisch verloren gehen.