Schimmi in George: Die Naturgewalt
"Der liebe Gott hat dich ins Herz geküsst," sagte einmal Götz Georges Mutter, die Skorpionin. Und das stimmte wohl. Er stirbt, als Merkur, Herr 8, an seinem eleganten, schnellen Zwillinge-Mond in 8 stand, der so flink austeilen konnte und manchmal gar nicht zu ihm passte. Nach Hause gehen. Götz George war ja auch tief und schwer, lunarer Plutonier, Naturgewalt, füllte zu Lebzeiten die Legende vom Mann aus dem Pott, echter, näher als die Ruhrgebietler selbst: Ihn auf Schimmi zu reduzieren, ist deshalb verständlich, aber nicht ganz fair. Denn er war mehr, der Charakter-Schauspieler, kantiger Kopf, mit Sonne-Mars-Pluto engst in 9 zusammen, von Krebs nach Löwe. Schauspiel-Philosoph, so eigen. Der in der knautschigen Jacke, der Rebell, auch ewiger Sohn, der immer den größten der Väter suchte, zum Überwinden.
Heinrich George, noch kantiger, hoch begabt, über den man erst einmal springen können musste. Mit dem Götz wohl tatsächlich den Skorpion-AC im gleichen Grad teilte. Schwer für einen Sohn. bemächtigend. Götz George verlässt die Welt aber dann selbst als ganz Großer. Wie alle Guten zu früh, das ist kein Spruch. Man spürt es, auch wenn man erst jetzt, in der Woche danach davon hört, als er schon beigesetzt ist und der Verlust überall vibriert. Nun, da die Sonne wieder genau auf seinem Chiron steht, ausgerechnet auch an der Sonne von Schimanski, oder besser, an der des ersten der vielen Duisburg-Tatorte.
Einer der vielen astrologischen Zufälle, die gar keine sind. Und auch einer der unfassbar vielen Menschen, für die man dieses Jahr Nachrufe schreibt, so dass es einen nicht nur ziemlich traurig, sondern auch ganz eigenartig anweht. Götz George geht mit 77 Jahren, der, dem jeder die Verwundungen seines Kommissars glaubte, der ihm aber selbst irgendwann mal "zu traurig" und dann wieder zu lustig wurde. Er war schon noch anders, fand George selbst. Etwas wenigstens. Beider Sonne stand im Krebs, kongruent. Noch so ein Glücksgriff, wo Schauspieler Figur trifft und umgekehrt. Wo beide sich durchweben, in Gefühlen, bis eigentlich eher niemand mehr sagen kann, wer ist Schimanski, wer George. In der ersten Folge trinkt er mit Blick auf Ruhrstahl-Romantik zwei rohe Eier aus dem Glas. Und es zieht einen hin und weg, immer wieder. Immer noch, was so unabweisbar echt war an ihm, wollte man haben.
"Ich gehöre nicht mehr in die heutige Zeit, ich will mich da auch gar nicht mehr einklinken. Ich bin verdammt noch mal alt, aber ich habe nie versucht, mich anzupassen." (George 2013, Focus)
Stein um Stein bröckelt mit solchen Toden eine Kultur, mit der wir groß wurden. Schimanski in George war einer, der sie schnell alle hatte, sofort. George in Schimanski ein überhaupt nicht windschnittiger, eher mächtig selbstiger Mensch, der einen Menschen spielte. Krebs eben, mit Pluto drauf gegen die Breite, für die unterirdischen Bohrungen in allem und in alles hinein, wo man als Zuschauer berührbar war. So werden Stars zu Freunden. Mond unter und über allem aufgegangen, was an ihm sonst löwig (0° Mars!), demonstrativ und wuchtig und gemacht, darstellend war.
Es herrscht damals Saturn-Jupiter-Konjunktion in Waage, im Trigon zu Georges Mond, als die Zeit sich so fügt, dass ein neuer König der Krimi-Helden gebraucht wird, damit 1981 der erste Ruhrort-Tatort ausgestrahlt werden kann. Man will ein Gegenmodell zu den langsamen Nicht-Typen, die man bis in die letzte gelangweilte Bundfalte kennt. Und mit 'Gegen' kann Götz George dienen - Uranus in 7, das glaubt man ihm draußen. Ob in seiner ranzigen Jacke oder nackt im Stadion ausgesetzt später. Kultur und Kult zwischen den anderen Blumen im Revier, auch als Berliner, nein, doppelt. Das ist eine Frage des wahren Herzens, nicht der Geburtsorte.
Brexit & Folgen: Wir sind wieder unter uns
Den Schock beantworten zuerst die Börsen, denn es geht ja im astrologischen Umfeld auch um den verflixten Saturn-Neptun, der Sicherheiten leider ausschwemmt: Dann also doch, tschüss, kleine Insel. Es ist wie verhext. Unter Pluto (bogenminuten-genau) auf Venus des Vertrags von Maastricht (Die lange Nacht des Brexit) bildet Großbritannien nun tatsächlich Reservate, den "Staat im Staat", wie Wolfgang Döbereiner einst Venus-Pluto nannte.
Etwas, nein, wirklich sehr ungeschickt von den jetzt so hoffnungsvollen und trotzdem unfreien Abstimmern im Lande der Queen, ausgerechnet in Zeiten von Saturn-Neptun, der auch Konkurs heißt. Pech für alle Beteiligten. Da kommt noch was nach. Aber was soll's, man kann die Welt nicht vor ihrem Schicksal retten. Wie oft haben wir uns als Bürger anderer Länder über den tiefen, frechen Eigensinn dieses royalen Eilands und seines Premiers amüsiert - aber will man das jetzt, den pompösen Auszug? Einerseits: Wieso eigentlich nicht? Es passiert wenigstens etwas nach dem anstrengenden Uranus-Pluto Gezerre. Andererseits: Bloß was, wäre noch die kleine Frage. Klar ist nur: Keiner kann sie beantworten. Und jetzt geht er doch, der politische Boss der Insel (unfreiwillig) und nimmt gleich ganz England mit. Was für eine Schlappe für Mr. David William Donald Cameron, Doppel-Waage unter Pluto-Sonne, vom Venusischen speziell betroffen. Ein selbstüberzeugter, wilder Stratege mit überstolzem Löwe-Mars samt Löwe-Mond-Jupiter.
Wie er sich so gern als kleinen Bruder des großen Löwen Obama sah. Jetzt muss er zum Abschieds-Winken in die erste Reihe, ob er will oder nicht. Das war's mit seinen Zielen. Der Chiron auf einer Fische-Konjunktion von Saturn, Lilith und Geburts-Chiron selbst spricht leider Bände. Cameron steht ja zu allem Übel im Chiron-Return, der geforderten Lebens-Wende. Das sah man, das wollte man nicht glauben.
Wo Neptun mit Saturn wirkt, geht es auch um Identifikation mit der Realität oder nicht. Und mit diesem Gebilde Europa identifizieren sich offenbar nicht wirklich viele Europäer. Die heilige Kuh braucht ein paar neue Ideen-Weiden, die nicht von Rechten geliefert werden und dann gegen die Menschlichkeit arbeiten. Es muss aber möglich sein, weiter zu denken. Auch an die Trennung von Formal-Dogmen einer WG, von der man nicht weiß, ob sie eigentlich noch freiwillig zusammen wohnt. Und wer da eigentlich spült und die Toiletten putzt. Sich frei zu machen von alten Konzepten, bevor noch mehr Länder sich im Trennungs-Wahn des Widder-Uranus klein-klein befreien oder die Humanität (gegenüber Flüchtlingen, beim Thema der Gelder für Arme oder undurchsichtigen Gesetzen) ausgerechnet unter dem Siegel einer Schein-Einheit ganz fadenscheinig aus Panik vor Verlusten und Übervorteilungen zu Grunde geht. Wie momentan, wo Mitgefühl von der Form erschlagen wird, da sich Europa eher im Gegeneinander identifiziert.
Das alles ist schon ohne Brexit absolut tragisch. Mit wird es zum Grund, sich zumindest von Zwangs-Einheits-Gedanken, der diese Spaltungen nicht wahrhaben will, experimentell zu verabschieden. Die Untröstlichkeit vor und nach solchen Schnitten, die unter anderem ein Saturn-Chiron fast immer mit sich bringt, weist ausgerechnet Camerons Radix gerade auf. Und zwar jetzt. Eins der sehr wenigen, klareren astrologischen Früh-Zeichen dafür, dass England doch raus sein könnte aus dem Spiel der Staaten. Dieses Planspiel namens EU muss sich in jedem Fall danach, bei den schon so oft genannten, andauernden, zahlreichen erschwerenden aktuellen Transiten des Maastrichter-Vertrags, unbedingt neu ordnen. Wenn es aus dem Status des Kasperle-Theaters irgendwann herauskommen will. Und vielleicht tut das am Ende tatsächlich den Währungen gut, was unter Saturn-Neptun aber von Jetzt auf Gleich absolut nicht glaubhaft ist. Schon brechen die Börsen ein. Großes Staunen. Oh. Wo doch die ganze Zeit Bankrotteur Saturn-Neptun warnte: Leute, Achtung, Leben ist echter als eine App, bitte passt auf, was ihr tut.
Die lange Nacht des Brexit
Heute also entscheiden die Engländer, Schotten, Waliser und Nordiren darüber, ob „Great Britain“ in der EU verbleibt oder lieber wieder eine eigenständige Großmacht sein soll. Zwei Tage bevor das aktuelle, mundane Trigon zwischen Jupiter und Pluto exakt wird. Die Spannung ist groß, laut den letzten Umfragen wird ein Kopf an Kopf Rennen erwartet, Ausgang ungewiss, das endgültige Ergebnis gibt es erst am Freitag Vormittag.
Aber es wird wohl genau dieses Trigon sein, dass letztendlich den Ausschlag geben wird, wohin die Reise geht für das Insel-Königreich und den Rest des alten Kontinents. Insofern ist das Ganze auch wieder ein Paradebeispiel dafür, wie genau und exakt astrologische Auslösungen funktionieren, wenn die Grunddaten stimmen und bekannt sind. Und eben nicht nur bei Menschen, sondern auch auf Organisationen, Firmen und Länder bezogen. Es ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie komplex die astrologischen Verbindungen in Wahrheit sind, auch wenn es oft auf den ersten Blick so scheint, als wäre das Ganze ziemlich eindimensional.
Nehmen wir als Ausgangspunkt das Gründungshoroskop der Europäischen Union, die Verabschiedung des Maastrichter Vertrags. Und um nicht in den Verdacht zu geraten, man würde jetzt wieder nur schnell die astrologischen Inhalte an aktuelle Themen anpassen, hier vorab zwei Zitate aus früheren Artikeln:
Ein schwarzer Tag: Gewalt in Orlando
Orlando in Trauer: Es ist eine schwere Katastrophe für ganze Familien, Beziehungen, Freundschaften und ein Schlag ins Gesicht der Schwulen- und Lesben-Bewegung. Unter Saturn-Neptun und Mars-Merkur passierte heute ausgerechnet in einem Gay-Club die "schlimmste Bluttat eines Todesschützen in der US-Geschichte" (dpa). Mindestens 50 Menschen wurden getötet und noch einmal soviele verletzt, als in einem Nachtlokal in Florida ein Mann zunächst Geiseln nimmt, um sich schießt und dann, bei Belagerung durch die Polizei und Stürmung des Lokals nach drei Stunden, schließlich auch selbst ums Leben kommt. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Medien-Angaben (u.a. CNN) um den 29jährigen Omar M., 1986 geboren, mit afghanischen Wurzeln. Das Geburtsdatum hat inzwischen auch Wikipedia vermeldet, danach hat er im Radix eine stark belastete, hintere Skorpion-Sonne mit einem engem Quadrat zum Wassermann-Mars, und stand deshalb momentan auch unter dem dominanten, während des Anschlags mit ausgelösten Transit des r-laufenden Skorpion-Mars' (jetzt gerade noch angespannt von bald wechselnden Stier-Merkur gegenüber). Unter anderem kann sich das auch als klassischer Ausdruck eines Gewalt-Aspekts äußern (kann, nicht muss).
Dann nämlich wird es problematisch, wenn die aufgeladene Konstellation an einem Ort auf ähnliche Anlagen in jemandem trifft und "geöffnet" wird. Auf dem US-Aszendenten im Schützen (Radix Astro-Databank) mit seinem Optimismus steht jedenfalls gerade auf wenige Bogenminuten genau der Saturn und die Sonne heute zudem auf dem Zwillinge-Mars der Nation. Auch das ein Hinweis auf die bitter umfassenden Ereignisse, deren Auslösungen in vielerlei Hinsicht erschüttern. Die Achsen wirken immer wie eine zweite Uhr, die thematische Veränderungen in bestimmten Gegenden sehr fein anzeigt. Um 2.02 h wechseln in Orlando AC und MC tatsächlich in den Widder und Steinbock und lösen damit auch die Anlagen des aktuell so fixierenden Mars, Saturns und aller angeschlossenen Konflikte durch Merkur, Jupiter, Saturn und Neptun aus. Was anderswo nicht unbedingt auf diese Weise in diesem Cluster aktiviert wird wie dort, wo Menschen gerade wie Kalysatoren vor Ort und nur allzu bereit sind für Mars-Aktionen.
Über die Hintergründe der Tat weiß man allerdings noch viel zu wenig, als dass man sie einordnen könnte. Die muslimische Gemeinde in Florida hat jetzt schon nachvollziehbar besorgt gewarnt, durch vorschnelle Schlüsse Sensations-Stories wie Bezüge zur ISIS zu konstruieren.
Denn wie immer im Umfeld großer neptunischer Mundan-Aspekte wie dem Quadrat zum Saturn, sind die Umstände auch hier wieder verwirrend. Eine offizielle Bestätigung für die Täterschaft steht noch aus. Von Stunde zu Stunde wird dem Mann - nach ersten klaren Verneinungen - mehr dem terroristischen Umfeld zugeordnet. IS selbst spricht inzwischen wohl von "Quellen", die kolportiert hätten, er sei einer ihrer Kämpfer gewesen. Was astrologisch mit äußerster Vorsicht zu betrachten, aber auch im Umfeld des Geraunes von Neptun-Saturn üblich geworden ist. Da setzt sich vieles im Nachhinein auf, was eigenen Zielen entspricht.
Erdogan: Willkommen in Absurdistan
Eigentlich ist es ja ein echter Schenkelklopfer, die politische Tramödie rund um den Bosporus: Hauptdarsteller Erdogan verliert sich mehr und mehr in den Wirrungen und Irrungen seiner eigenen, präsidialen Drehbücher, ganz so wie man sich manchen Fisch im Moment vorstellt. Der einerseits völlig in die Zeitgeist-Spannung eingebunden ist, die sich astrologisch über die Aspekte zwischen Saturn, Jupiter und Neptun zeigt. Und der andererseits höchstwahrscheinlich tatsächlich einen Steinbock-Aszendent hat und damit gerade den Überlauf von Pluto.
Da passt wieder alles zusammen, denn auch die EU hat gerade Pluto und das nicht zu knapp, und unserer Bundeskanzlerin steht die Opposition des Herrn der Unterwelt zu ihrer Sonne-Uranus Konjunktion ja auch noch bevor. Das Quadrat von Uranus dazu wird ja schon jetzt exakt, insofern haben sich hier wirklich alle im höchsten kosmischen Sinne gesucht und gefunden. Nur muss man mittlerweile ja die bange Frage stellen: wozu eigentlich?
Um sich und der Welt zu beweisen, dass man keinesfalls in der Lage ist, mit solchen Auslösungen sprich persönlichen Herausforderungen entsprechend umzugehen? Denn eines kann man nicht oft genug betonen – Politiker sind auch nur Menschen. Egal ob sie vorübergehend mal als Präsident oder Bundeskanzlerin wahr genommen werden. Das ist wie alles andere auch eine vorübergängliche Erscheinung, nur kann man mittels der Macht, die einem solch ein Amt verleiht, natürlich viel bewirken. Im Guten wie im Schlechten.
Aber als Mensch ist man nun mal eingebunden in das komische Zeitgeschehen, das ändert sich auch nicht durch übermäßiges Reich-Sein oder bedeutende Ämter. Pluto über Aszendent oder in Opposition zur Sonne wäre so oder so eine Herausforderung. Wenn nicht auf der politischen Bühne ausgelebt, dann vielleicht am Zaun zu Nachbars Garten, mit dem man sich einen jahrelangen Rechtsstreit liefert, weil die Hecke zu hoch, das Gras zu grün oder die Vögel zu laut waren.
Wiener Schnitzer: Sic Transit Gloria Mundi
"Österreich ist frei!" (Waage-Neumond Minister Figl nach Unterzeichnung des Staatsvertrags).
Der böse Wiener Schnitzer der FPÖ, der auch die astrologische Problematik von "funktionierenden" Partei-Gründungs- oder Nations-Horoskopen bebildert, erinnert wieder einmal an eine Inszenierung. Wie damals, als Wien den Staatsvertrag als heiligen Gral feierte, mit Walzer und Glockengeläute, das mit der Vergangenheit brechen sollte. Aber die ist, wie man weiß, eigentlich nie vorbei, vor allem nicht, wenn Transite sie wiederbeleben. So auch jetzt, da Rechts-Denken wieder mehrheitsfähiger wird oder werden will. Und als Breaking News des Tages die FPÖ nun doch noch die haarscharf ausgegangene Bundespräsidenten-Wahl anficht und vors Verfassungsgericht bringt. Die Rechtsausleger-Partei ist nach Form und Inhalt in einem ihrer Horoskope schon eine brutal aufrechte Widder-Sonne, von daher sowieso nicht zimperlich und bei ihrem tendenziell aggressiven, doppelseitigen Sonne-Mars/Uranus-Quadrat dazu aktuell mit radikalisierendem Transit des Uranus gesegnet. Sie sieht sich offenbar als recht brauchbare Rebellen-Formation.
Und wenn Pluto dem Uranus nachfolgt, kann man sich drum durchaus auf mehr Offensiven einstellen. Außerdem stehen auch die am besten reagierenden Horoskope Österreichs zur Zeit unter starken Überläufen. Als Teilhaber der kardinalen Rest-Konflikte von Uranus und Pluto einerseits, die Kampf-Projektionen bringen, aber auch die aktuell verwirrend blockierenden, trügerischen Strömungen des angespannten Neptun-Saturn-Jupiter. Bankrott-Erscheinungen sind da an der Tagesordnung, besonders sichtbar im Rechts-Populismus-Trend, nicht nur in deutschsprachigen Staaten. Jetzt wandelt sich erneut das einst beschaulich-lässige Österreich zum Schauplatz des kosmischen Settings. Sic Transit Gloria Mundi - salopp übersetzt: Nicht immer geht die Welt edel zugrunde. Manchmal auch plump. Saturn-Neptun steht zum zweiten Mal an.
Je nachdem, wie sich die beiden begegnen, kann der Aspekt Wellenbrecher oder Fels in der Brandung sein, konstruktiv aber nur unter Schweirigkeiten als Quadrat. Das zieht sich nun zum zweiten Mal wie eine Schlinge über vielen Verschleierungen zu (in 10 Tagen ist der Aspekt genau). Was Menschen, Länder, Institutionen, Gruppierungen besonders spüren, die Faktoren im nahen Orbis haben. Legt man bei der FPÖ den Gründungs-Kongress 1956 als Horoskop zugrunde, steht R-Mars jetzt genau im Quadrat zum Pluto der Partei. Das "heilige, demokratische Wahlrecht" ist also in Gefahr (Zwillinge-Sonne und FPÖ-Boss Strache)? Ja, es herrschen wieder Angriffs-Zeiten. Oder: Mit aller Gewalt will man doch noch an die Macht.
Wenn ich König von Deutschland wär...
Nach fünf Jahren ist aber Schluss, es muss auch mal wieder privater sein dürfen: Non-Konformist Joachim Gauck schwört unter Uranus (und Pluto) über seinem Mond-Saturn-Quadrat einer zweiten Amtszeit radikal ab. Darum hier noch einmal unsere astrologische Analyse von vor der Amts-Übernahme und vom Radix Gauck zum Antritt 2012 (wo sich zeigt, dass wir damals schon in den Sternen ein leicht blockiertes Glück für seine Zeit im neuen Job voraussahen):
Es war einmal ein kleiner Junge. Er wohnte in einem Land, wo Freiheit ein genau so großer Luxus war wie Ananas oder Bananen. Nachdem er in Sachen Beengung so einiges erlebt hatte, schwor er sich, falls er irgendwo jemals etwas zu sagen hätte, würde er den ganzen Unsinn mit den Einschränkungen schnell wegzaubern. Denn er hatte nicht nur eine Wassermann-Sonne, sondern auch Uranus im Sextil zum Mond. Sowie den Herrn 11 in Konjunktion zur Sonne, mit einem Trigon zu Neptun in 11 im Gepäck. Da kann man vermutlich auch gar nicht viel anders.
Joachim Gauck hat den Amtseid geschworen: Das Land hat einen neuen Präsidenten.
Und weil dieser kleine Junge mit dem viel zu großen Traum erfreulicherweise damals nicht gestorben ist, lebt er noch heute ziemlich widerständlerisch in einem Herrn reiferen Alters weiter, heisst Joachim Gauck und wurde - unter Uranus auf Sonne mundan (im Sextil zu seiner und der Sonne der Republik) - zum 11. Präsidenten dieses schönen Landes gekrönt. Samt Eid, Rührung und allen weiteren, üblichen Verdächtigen. Schöner hätten wir Astrologen es uns auch nicht ausdenken können: Der Tag nach Neumond im ersten Zodiak-Zeichen ist quasi Super-Benzin für eine neue Runde Landes-Schicksal. Natürlich, den rückläufigen Merkur auf genau Null Widder (als AC-Herr des Amtseids - wieder in 11) hätten wir lieber erst mal vorläufig werden lassen. Der garantiert sonst einfach ein paar ordentliche Kommunikations- und Verhandlungs-Probleme zuviel. Aber irgendwo findet sich ja immer die kleine Macke im aufgehübschten Staatsmonument.
Und schließlich hat das Land der Dichter und Denker selbst einen Retro-Merkur. In den Zwillingen, weshalb wir uns die Irrtümer einer hyperaktiven Ratio auch so gern - mal so, mal so - klassisch schön reden. Ansonsten ist ein Planet am Frühlingspunkt für einen Neubeginn nicht wirklich zu verachten. Wenn auch die vier eingeschlossenen Jungs und Mädels in Feld 11 nahlegen, dass alles so großartig doch nicht sein kann, wie Land, Leute und Gauck sich seine Amtszeit jetzt noch wünschen.
Vieles wird sich nicht so flott für Gauck verwirklichen lassen, was er sich im Überschwang seiner Uranus-Jupiter-Energie aktuell so wunderbar ausmalt. Der rückläufige Jungfrau-Mars (wie im Chart der BRD in Haus 4) des Amtseids als Mitherr 11 belegt eine Umsetzungs-Schwäche. Und dass ausgerechnet der störrische Saturn als Anzeiger der großen Blockaden nun fast exakt im Quadrat zu Gaucks Merkur (Herr 11) im Steinbock steht und dessen Verhaltens-Möglichkeiten pro Freiheit auch noch einschränkt, weil er nun plötzlich Staatsregeln einzuhalten hat, ist auch so ein kleiner Dreh des Schicksals. Um nicht etwa nur eine Art Reklamefilm über Freiheits-Fragen abzuspulen, statt eines echten Anstosses. Sondern immer wieder verregelnde Strukturen, Notwendigkeiten und Ordnungs-Prinzipien auch wirklich zu überklettern.
Amtseid-Ac steht am Uranus der BRD, der Pluto fast exakt an ihrem (Berliner) Aszendenten und Widder-Mond meets Widder-Mond. Da wird eine der Aufgaben dieses visionären, schnell mal radikalen Gauck sein, mit seinem Kosmos aus praktizierbarem Erd-Denken Instant-Wirklichkeit zu schaffen, die trotzdem schmeckt. Für ihn hat sowieso nur wirklich Wert, was schwierig ist. Herr 2, Pluto, steht seiner Sonne gegenüber und ethisiert in 9 Vision als Konzept, für das er immer wieder kämpfen, das er mit der Felder-Position der Sonne zur Not auch mantrahaft ausdrücken wird. Deshalb drehte sich auch die Antritts-Rede um "seine" Themen: Neben Freiheit, dem Lieblingswort einer Dritthaus-Sonne im Wassermann, kam natürlich viel Land vor (Krebs-Mond). Demokratie, Gerechtigkeit, immer wieder Mut und besonders seine Visionen - das Jupiter-Schlagwort. Der wird gerade bei Gauck schwer von Uranus-Sonne, Merkur und Uranus umworben. Diesen einstigen, kleinen Jungen verbindet nun mal eine Double-Whammy-Konstellation Sonne-Jupiter mit der Bundesrepublik. Astrologisch macht ihn das in vielen Punkten wirklich zum Hoffnungsträger, den viele sich nach der Wulff-Pleite geradezu verträumt wünschten. Dass Gauck, der lebende Verkünder der 11. Tierkreisprinzips, nun auch noch 11. Bundespräsident ist, lässt einen kosmischen Joke am Rand politischer Universen aufblitzen.
Braunsbach - vom Chaos weggeschwemmt
Um mal ein gängiges Vorurteil aus dem Weg zu räumen: Ich als Astrologe bin nie auf der Suche nach irgendwelchen Katastrophen, um dann genüsslich meine Horoskope zu erstellen und mich über Schicksale und den kommenden Weltuntergang im speziellen auszulassen. Im Gegenteil, ich bin
a) froh, wenn nichts dergleichen in der Welt passiert (was leider eher selten vorkommt), und
b) denke dann fast immer, dass es für dieses Ereignis eigentlich keine astrologisch-relevanten Entsprechungen geben kann.
Weil das in den meisten Fällen selbst mich wieder ins Staunen bringt, wenn die Zusammenhänge so offensichtlich sind, wie sie nun mal häufig sind. Und eigentlich hoffe ich ja immer noch, dass sich irgendwann zeigen wird, dass diese vielen Synchronizitäten zwischen astrologischen Aspekten und Ereignissen nur Zufälle waren. Neptunisches Kasperltheater eben, ohne irgend einen nachvollziehbaren Hintergrund, denn ansonsten wäre ja kaum zu verstehen, warum wir Menschen mittlerweile zwar zum Mond fliegen können, aber das Phänomen der Zeit mit ihren vielfältigen Qualitäten nicht mal ansatzweise in unsere Allgemeinbildung integriert haben.
So-Ur: Da ist Frau Petry aber beleidigt
Das traf sich ja hervorragend und sah schwer nach Inszenierung aus: Wenn ein etwas propagandistischer, hinterer Waage-Uranus im engen Quadrat jemandem mit einer späten Steinbock-Sonne begegnet, kann einiges in Scherben gehen. Auch darum knallte es zwischen Zentralrat der Muslime und AfD heute auch schnell, simpel und heftig. Frau Frauke Petry packte nämlich erst mal ihren Mars-Pluto aus (Widder-Waage, das erinnert von der Ausstattung ein bisschen an ISIS - sonst natürlich nicht), mit dem sie als Gesandte deutscher Ge-Rechter unterwegs war, um ein Streitgespräch mit Muslimen zu führen. Aber sie brach die Annäherung einfach radikal ab, als sie (völlig verwundert) erfuhr, was man so von ihrem Verein deutsch-freundlicher "Politiker" in muslimischen Kreisen hält.
Wo man die sektiererischen Gepflogenheiten Partei inzwischen gewissermaßen mit den Zuständen im Dritten Reich vergleicht. Was für eine Überraschung, da sie ihre Rolle selbst wegen des Mars-Jupiter häufig viel mehr im Helden-Bereichen angesiedelt sieht. Also kam es zum Eklat, titelten die Medien erfreut über den ganzen Aufruhr, statt zur Versöhnungs-Mission - wie man sich durchaus auch ohne Astrologie denken konnte. Aber die Radix-Bilder der Protagonisten passten viel zu gut zu Zank und Streit. Was wieder beweist, dass die Astrologie das Leben schön übersetzt. Denn hier trafen sich keineswegs zwei, die sich natürlich bereichern. Was war geschehen? Hauptsächlich wurden von der AfD, die sich bekanntermaßen stets als Opfer von allem und jedem empfindet (viel Prinzip Fische) sauer neue Opferungen festgestellt. Ganz unkompliziert und locker machbar für jemanden mit großer Neptun-Anbindung der Sonne (und vermutlich noch Fische-Mond) wie Frau Frauke Petry. Obwohl sie mit Herrn Aiman Mazyek, dem in Aachen geborenen Vorsitzenden des Zentralrats, zunächst artig Hände schüttelte. Bevor ihr schwante: Oi, mobben uns etwa diese bösen Fremden?
Denn die Muslime, von denen die AfD weiß (per Programm), dass sie in Gestalt des Islam als Prinzip schon mal gar "nicht zu Deutschland gehören", sehen die Partei differenzierter als die sich selbst. Wie denn? Als eher ausländerfeindlich. Unverschämt.
Das entdeckt also die Frau Petry beim wichtigen Date in einem Berliner Hotel in den Fängen ihrer fallenden Lagerung und Neptun im Schützen. Und ebenso schnell wieder überall das Drama-Dreieck, was so beliebt ist bei Rechts-Populisten. Erstere, die wahren Opfer der muslimischen Sichtweisen, hat die merkurisch stets logistisch flexible Gesandte sofort ausgemacht - nämlich die AfD. Zweitere, die Retter, auch: ebenfalls die AfD, die sich nun ganz schnell selbst retten muss vor den böse Beleidigungen dieser Andersgläubigen (ganz schwieriges Thema für ihr widderhaftes Gottsbild = Jupiter). Da die Muslime ihre selbstgemachte 'Opferrolle' doch nur gegen die AfD benutzten.
Weshalb nun der Zentralrat sogar behauptet, dass, dank AfD, es ja inzwischen in Deutschland fast wie Anno 1939 sei, als man wegen Herkunft oder Glaube aussortiert wurde. Wobei man das muslimischerseits tatsächlich viel sachlicher ausdrückte. Und nicht etwa sagte, dass die AfD den Islam aus dem Land amputieren will. Was andere finden. Womit trotzdem auch die letzte freie Rolle der Verfolger für Frau Petry ausgemacht war. Die AfD-Bundessprecherin befindet sich momentan ja mental öfter auf solchen Weltbild-Trips, da ihr Sonne-Neptun so stark agitiert wird durch den Neptun im Quadrat. Fantasievolle, schlichte Weltbilder überschlagen sich da leicht. Alles luftig konstruierbar und darunter diffus, neptunisch, giftig, gefährlich. Unerlöst wirkt das Neptunische so: Wahrheit ist, was man als Wahrheit erfährt oder erfindet. Wie im Märchen.