Mars: Plädoyer für einen "Übeltäter"
Donnerstag nacht gaben sich Sonne und Mars wieder ein Stelldichein. Konjunktion nennt man das in der Astrologie ganz sachlich und soll bedeuten, dass alles was man im übertragenen Sinne damit verbindet, gemeinsam zum Tragen kommt. Man kann sich das vielleicht wie zwei Strömungen vorstellen, zwei Flüsse die sich plötzlich kreuzen. Und genau an diesem Kreuzungspunkt, zeitlich gedacht, entstehen sonderbare Wirbel und einzigartige Kräfte, die sowohl als Antriebsenergie genutzt werden können, aber auch das Potential haben, alles mit sich und auseinander zu reißen.
Nun trifft der Sonnenstrom auf seiner Wanderung durch den Zodiak einmal im Jahr auf jeden dieser anderen Planeten - Flüsse. Ereignisse also, die sich seit endlosen Zeiten wiederholen. Manchmal geschieht das in Landschaften, die eher den Charakter der anderen Flüsse unterstützen, und diesmal eben in einer Umgebung, in der sich das Widderhafte und Marsische stärker durchsetzen konnte, als zu anderen Zeiten.
Bildlich gesprochen hat der Sonnenfluss vor allem zwei Eigenschaften – seine Substanz ist klar und leuchtend. Er bringt also auch die Essenz der anderen Strömungen ins Sichtbare, selbst wenn diese ihrer Natur nach sonst eher dunkel und undurchsichtig sind. Und er lädt sie mit Kraft und Energie auf, lässt sie dadurch lebendiger und deutlicher erscheinen.
Wenn Dinge sichtbar sind, klar und deutlich, dann kann das dazu führen, dass ein neues und umfassenderes Verständnis entsteht. Und wir uns über Zusammenhänge und Hintergründe bewusster werden. Es kann aber auch nur dazu führen, dass alles was im weitesten Sinne damit zu tun hat, in Erscheinung tritt. Im Guten wie im Schlechten. Denn dieser Prozess an sich hat keine ethischen oder moralischen Komponenten, ähnlich wie in den Jahreszeiten irgendwann auch einmal der Zeitpunkt des Niedergangs und des Sterbens kommt. Diese zyklischen Energieströme drücken sich einfach als Form, als Erleben, als Handlung, als Gedanke oder Empfindung in unserem Leben wieder.
Wenn Fische forschen
Wodurch entwickelt sich unser Potential? Ist es das saturnale „Ohne Fleiß kein Preis“, oder sind es die Wogen jupiterhafter Freudenströme? Sigrid Niendorf-Lindner hat in ihrem Blog ASTRO-SALON eine Antwort gefunden.
Absolut begeistert hat mich ein humorvoller Vortrag von Prof. Dr. Gerald Hüther, einer von Deutschlands anerkanntesten Hirnforschern. Das Video (am Ende des Artikels) sollte man sich unbedingt ansehen, danach schaut man gleich wieder anders in die Welt.
Er berichtet von den Bedingungen unter denen das Gehirn wächst, und das zu jeder Zeit und in jedem Alter. Und zwar nicht, wie ursprünglich angenommen, durch saturnische Leistung, Übung und Anstrengung, sondern nur durch jupiterliche Begeisterung. Er erzählt davon, wie wir Menschen in unserer Gesellschaft zu Objekten und Ressourcen verkommen, die es zu managen gilt. Burnout des Menschen und der Welt sind die Folge der Überzeugung, dass Wachstum nur über Ausbeutung funktioniert. Unsere fixen Vorstellungen (Saturn), die wir Kraft unserer Erfahrungen gemacht haben, hindern uns daran, uns auf Begeisterung und neue Erfahrungen einzulassen. Wir werden zu Opfern unserer Vorstellungen (Saturn/Pluto) statt zu Gestaltern unserer Vorstellungen (Jupiter/Venus).
Er spricht davon, dass wir eine Potenzialentfaltungskultur entwickeln sollten … Kultur statt Maßnahmen, uns begeistern indem wir andere nicht benutzen und ihre Ressourcen ausnutzen bzw. unsere eigenen anbieten, sondern wir Begeisterung im anderen und in uns selbst wecken (Jupiter). Und dies geht nur mit anderen Menschen (Wassermann). Er fördert mit diesen Gedanken und Forschungsergebnissen den Wassermanngeist, den Geist, der darum weiß, dass wir nur frei und unabhängig menschlich sein können. Der darum weiß, dass wir eine Menschengemeinschaft bilden und nur gemeinsam weiterkommen.
Warum Sonntag nicht gleich Sonntag ist
Wieder mal ist es Sonntag, „Dies Solis“, der Tag der Sonne. Ein Feiertag also, ein „Holiday“ oder besser – ein „holy day“, ein heiliger Tag. So war es ursprünglich einmal gedacht, heute sollte die Woche beginnen, ein Intervall von sieben aufeinander folgenden Tagen, deren Abfolge durchaus einen Sinnzusammenhang hatte.
Hatte.
Denn mittlerweile hat selbst die UNO amtlich festgelegt, dass die Woche gefälligst an einem Montag zu beginnen habe, weil das mittlerweile unserer praktischen Lebenswirklichkeit entspricht. Wie so vieles andere auch, dass wir heute nur noch aus den Augenwinkeln als bedeutend wahrnehmen, das aber seine eigentliche Bedeutung irgendwie unterwegs, im Laufe der Geschichte, verloren hat. Zum Beispiel unsere Zeitrechnung, unser Zeitmaß und die Art und Weise, wie wir innerhalb dieses Korsetts leben. Leben müssen genauer gesagt, denn die Zeiger unserer Uhren ticken unerbittlich, niemand kann sich dem Diktat von Stunde, Minute und Sekunde mehr entziehen.
Was ursprünglich einmal als bildhafte Orientierung innerhalb der Farben der Zeit, ihrer Qualität und Ausdrucksmöglichkeiten gedacht war, ist im Prinzip zu einer reinen Zähl-Maschinerie verkommen, mit der wir bestenfalls bestimmen, wann wir aufstehen müssen um „rechtzeitig“ zur Arbeit zu gehen, wann unsere Lieblingsserie im Fernsehen läuft, und wann der Pizzaservice die letzten Bestellungen annimmt.
Das ist zwar praktisch und saturnal gesehen auch hilfreich, nichts destotrotz aber auch völlig sinnentleert. Zeit besteht nur noch aus einer Aneinanderreihung von Zahlenkombinationen, einer linearen Ausrichtung von Hier nach Dort, deren Richtung zwingend vorgegeben und nicht umkehrbar ist. Konzepthafte Abstraktion als Basis einer Zeitdefinition, in der es am Ende auch keine große Rolle mehr spielt, ob man den Beginn eines Jahres an einem ersten Januar feiert. Oder an einem 10. April, 14. August oder 27. November.
Mein ICH - das unbekannte Wesen
Es gibt wohl kaum jemand der mir näher ist als ICH. Das klingt grammatikalisch erst mal blöd, ist aber durchaus richtig. Wir reden hier ja über ein ETWAS, astrologisch meist in den Feuerzeichen angesiedelt (was aber durchaus nicht so einfach ist, wie sich das später noch zeigen wird). Ein ETWAS namens ICH, bildlich gesprochen aus allem Fleisch und Blut, dass man sich nur denken kann. ICH-Kopf, ICH-Arme-Beine-Hände-Füsse, ICH-Körper als Gesamtkunstwerk.
Aber halt – da geht es schon los. ICH bezeichnet Körper ja zumeist als MEIN, als etwas nicht-ichiges, sondern in Besitz genommenes.
Nicht – Ich Körper also bin ICH, sondern eher im Sinne von „ICH habe also bin ICH“. Damit wäre zumindest schon mal eines klar – wo immer man dieses merkwürdige ICH suchen möchte, im oder am Körper sitzt liegt oder steht es nicht. Genau genommen liegt es zwischen N und t, wie man unschwer feststellen kann, inmitten von einem nichts also, was schon wieder äußerst merkwürdig ist.
Neptun - das Beste kommt zum Schluß
Morgen, um 13:02 Uhr unserer Zeit, wechselt die Sonne in die abschließende, zwölfte Phase des tropischen Tierkreises, in das Zeichen der Fische. Ein alljährlich wiederkehrendes Ereignis, dass aber in diesem Jahr eine besondere Bedeutung bekommt. Und dabei geht es nicht um theoretische, begriffliche Zuordnungen, sondern um eine direkte Erfahrung, um ein unmittelbares Erleben der Dynamik von Wandlung, Veränderung und Neuorientierung.
Allgemein wird dem Zeichen Fische ein Prozess der Auflösung zugeordnet, ein Lebensbereich, der sich unseren „normalen“ Sinnen und unserem alltäglichen Begreifen entzieht. Betrachtet man den Zodiak als einen dynamischen Zyklus, der mehr über das Phänomen und die Qualität von Zeit aussagt, als konkrete „dingliche“ Erscheinungsformen beschreibt, dann befinden wir uns jetzt am Ende eines wichtigen Zyklus. Passenderweise finden wir, zumindest wenn wir auf der nördlichen Halbkugel unseres Planeten leben, auch dementsprechende, äußere Ausdrucksformen, die zumindest einen Teilaspekt dieser Phase aufzeigen.
Die Natur befindet sich in einem Übergangsstadium. Der scheinbare, äußere Tod allen Lebens (Steinbock) scheint überwunden zu sein, erste Anzeichen neuen Lebens beginnen sich zu regen. Doch noch finden die Voraussetzungen dafür im Verborgenen statt, wird aus dem, was vom alten Zyklus übrig geblieben ist, im Un-Sichtbaren etwas gefügt, was sich in naher Zukunft dann auch als lebendige und kraftvolle Erscheinung zeigen wird.
Dieses sich finden und fügen, jenseits des Zugriffs von Willen und Wollen, ist das eigentliche Thema dieses Abschnitts. Wenn Steinbock-Saturn die Phase des endgültigen formbezogenen Todes ist, dann stirbt in den Fischen, der letzte Rest einer, vom großen Ganzen abgespaltenen Identität. Für uns, als Individuen bedeutet das tatsächlich eine absolute Auflösung. Selbst das jenseitige Element, ob wir es als eine Vision von Himmel und Hölle benennen oder im Sinne von geistigen Bardos verstehen (das Prinzip des Wassermanns), wird hier nochmals transzendiert und weitergeführt.
Karma + Astrologie - ein Schnellkurs
Erstaunlich, vieles von dem was im Februar 2013 aktuell war (Stichwort Karma-Astrologen...), ist auch heute noch weit verbreitet. Leider. Insofern lohnt es sich vielleicht, diesen kleinen "Schnellkurs" noch einmal zu lesen.
Eine akute Mars-Neptun-Merkur Konjunktion in den Fischen treibt manchmal seltsame Blüten. Irgendwie geht es da ja auch um das Unfassbare und ich bin heute unfassbarerweise über einen kostenlosen Karma-Test (nein das ist kein Scherz) auf einer bekannten deutschen Astrologie-Seite gestolpert. Und habe als nächstes erfahren, dass es in Deutschland sogar schon ungezählte Karma-Astrologen gibt, die einen gerne (für 1,99 € pro Minute) „mit Hilfe der Sterne“ dabei unterstützen, das eigene Karma besser zu verstehen.
Dazu nimmt der Karma-Astrologe den Mondknoten, vielleicht noch die Wasserhäuser samt Herrschern (wenn überhaupt) und schon erfährt der karmisch Gebeutelte, warum man ausgerechnet jetzt wieder arbeitslos ist, den falschen Freund hat oder diese blöde Lebensmittel-Allergie.
Mieses Karma eben, sponsored by Saturn, Pluto oder den üblichen Verdächtigen.
Großartig. Astrologie und Karma, eine unschlagbare Verbindung, auch und vor allem was die Verdienstmöglichkeiten angeht. Rechnet man den Minutenpreis mal zehn (wenn wir davon ausgehen dass so eine karmische Reinigung nicht länger als zehn Minuten dauert, was vermutlich aber nur Wunschdenken im Sinne der Anrufer ist) mit der Anzahl der Gespräche hoch, die die Top-Karma-Astrologen schon hinter sich haben (Spitzenreiter liegen bei über 50 000), dann landet man bei einem Umsatz von ca. einer Million Euro.
Pro Berater.
Deswegen liebe Leser kündige ich hiermit an, dass ich ab morgen nur noch unter einer bestimmten Telefonnummer erreichbar bin. Als astrologische Karma-Reinigungskraft. Die Aufnahmekriterien in den illustren Club sind kein Problem, ich bin eher überqualifiziert (Buddhist und Astrologe!!!).
Es gibt da nur ein klitzekleines Problem.
Richtig – mein Karma.
Black Hole Sun - die dunkle Sonne
Loop! Artikel über das GZ:
- MITTE DER WELT: DAS GALAKTISCHE ZENTRUM
- GZ + RADIX: WAS FLIESST, HAT RECHT!
- GZ: MAGNA MAMA IST NICHT WEIBLICH
- IDEEN VOM GALAKTISCHEN ZENTRUM
- ZEITENWENDE - SATURN/GZ
- WENN NICHTS IST, WO IST DANN ALLES?
Die gute Nachricht zuerst: Energie kann nicht verloren gehen. Sie kann umgewandelt werden, aber niemals einfach verschwinden. Auch nicht in einem Schwarzen Loch in der Mitte unserer Galaxis. Ausdruck, Erscheinung und Form mögen sich verändern und wandeln, die energetische Grundlage bleibt immer was sie ist. Die schlechte Nachricht ist: sie kann auch Ausdrucksformen annehmen, die sich unserer normalen Wahrnehmung entziehen, die nicht kompatibel mit unserem Alltagsbewusstsein sind. Nüchtern betrachtet leben wir gleichzeitig in zwei Welten – in einer hellen, strahlenden, sichtbaren. Und in einer ungreifbaren, jenseitigen dunklen Welt.
Dunkel bedeutet aber in diesem Fall nicht falsch, hinterlistig, geheim und gefährlich. Dunkel beschreibt einfach etwas, was wir nicht mit unseren Sinnen be- und ergreifen können. Aber wie eingangs erwähnt, es ist Energie, genau wie alles andere.
Dunkle Materie, dunkle Energie und Schwarze Löcher
Diese Nacht- und Schattenseiten unseres Universums nehmen einen weitaus größeren Teil davon ein, als wir ahnen. Der Bereich, den wir mit Existenz und Lebensformen verbinden (die baryonische Materie) macht nur ca. 5% unseres universellen Lebensraumes aus. Der Rest besteht aus Dunkler Materie (23%) und Dunkler Energie (alles andere).
Das sind natürlich nur vage Begriffe und abstrakte Bilder. Es gibt bis heute auch keine wissenschaftlichen Belege für ihre Existenz. Man weiß nur, dass es etwas Ähnliches geben muss, weil anders die Verhältnisse in unserem Universum nicht erklärbar sind. Da beides auch nicht mess- und sichtbar ist, ist es auch nicht möglich ihre Ursprünge abzuleiten. Woher die dunkle Strahlung und Materie kommt, ist also unklar.
Klar ist nur, dass da etwas ist. Im Raum zwischen den Dingen. Und eigentlich könnte dieses Etwas auch der Raum selbst sein, den wir ansonsten nur für eine Art Vakuum halten.
Kurz und gut – nichts ist wirklich klar, auch die Wissenschaft kann nur spekulieren und Thesen darüber aufstellen, wie das Universum als Ganzes aufgebaut ist.
Aber manchmal sind die Dinge vielleicht einfacher als man denkt.