Dschungelcamp 2015 - die Kandidaten
Walter, Sara, Aurelia, Tanja, Rebecca, Maren, Rolfe, Jörn, Benjamin, Patricia und Angelina. Elf Menschen, die in den nächsten zwei Wochen mehr und mehr zu bestimmten Archetypen werden. Teils von den Machern des Dschungelcamps so gewollt und dann künstlich erschaffen, teils aber auch in Übereinstimmung mit den eigenen Anlagen wird es wieder eine Oberzicke der Nation geben, ein naives Dschungelhäschen, einen arroganten Macho, einen Fremdbestimmer und eine Fremdbestimmte, eine Schlaftablette und den netten Schwiegersohn von nebenan und am Ende natürlich auch einen König des Dschungels geben. Das meiste davon werden einfach nur Klischees sein und je nach eigener Anlage wird man mit manchen Bewohnern des Camps sympathisieren und bei anderen schon beim bloßen Anblick das Spüren, was ansonsten erst beim Geruch einer Kotzfrucht ausgelöst wird (die laut Sonja Zietlow ihren Namen zu Unrecht trägt, da rein gar nichts an ihr nach Frucht schmecken würde…).
Wenn es für astrologisch-interessierte Menschen einen vernünftigen Grund gibt, auch diese Staffel täglich zu verfolgen, dann womöglich vor allem diesen hier:
Sich selbst dabei ertappen wie man aufgrund der eigenen Anlage Vorlieben und Abneigungen gegen andere Menschen aufbaut, die man weder kennt und die einem auch nie etwas getan haben. Weder im Guten noch im Schlechten.
Dazu benötigt man natürlich die Horoskope aller Kandidaten und genau hier wird man fündig. Leider ist es mir nicht möglich, mit einem Schlag elf ausführliche Analysen einzustellen, deswegen wird das nach und nach geschehen. Dort wo jetzt also nur Charts stehen, kommt in den nächsten Tagen auch noch Text hinzu, mit Walter und Sara beginnen wir den bunten Reigen.
Das Dschungelcamp 2015 - Prolog
Dschungelcamp und LOOP!? Neue Leser werden sich bei dieser Kombination womöglich kopfschüttelnd abwenden, alte Hasen wissen worum es geht. Astrologie (fast) Live ist das Stichwort, denn wieder einmal haben sich elf tapfere Menschen entschlossen, im australischen Busch eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Was an und für sich schon ziemlich unterhaltsam sein kann, aber noch getoppt wird, wenn man die Geburtsdaten der jeweiligen Kandidaten kennt und damit auch ihre aktuellen Auslösungen mitsamt den dazugehörigen Befindlichkeiten.
Begonnen hat dieses Experiment schon vor zehn Jahren, am 9. Januar 2004 strahlte RTL die ersten Bilder aus und seitdem gibt es heftigste Diskussionen im Lande, ob das nun hohe Fernsehkunst und beste Unterhaltung ist, oder einfach nur die Spitze des schlechten Geschmacks.
Astrologisch gesehen auf jeden Fall eine Fundgrube, das zeigte sich schon bei der Erst-Analyse des Dschungelcamp-Charts im Jahre 2012:
Mond im Löwen in Haus 12 Opposition Neptun bringt dann auch den Touch Unergründliches ein, der eine gewisse Erwartungsspannung bei den Zuschauern hochhält. Zudem ist es eine wunderbare Gelegenheit für Projektionen aller Art, den Mond in 12 mit Neptun Verbindung erschafft trotz aller Egomanien der Teilnehmer auch ein Spiegelbild des Kollektiven. Jeder Ausbruch, jede Schwäche, aber auch jede menschliche Tugend wird assimiliert, projiziert und ausgebreitet, die Identifikationsbereitschaft in beide Richtungen (Beast vs. Beauty) ist hoch. Darin mag das eigentliche Geheimnis insbesondere der deutschen Version liegen.
Roland Kaiser: Ein Zugpferd sagt Nein
Signal gegen Pegida:
Zivilcourage ist ja nicht selbstverständlich, besonders da, wo man vom Kommerz lebt. Sprich davon, möglichst vielen angenehm zu sein und möglichst wenige zu stören. Ein demokratisches Waage-Prinzip, das auch Pop-Helden backt. Als Schlagersänger kann man es sich dann aber leider auch nicht aussuchen, von wem man so alles geliebt wird. Selbst dann nicht, wenn man Roland Kaiser heißt, mehr als 80 Millionen Tonträger verkauft und ein Willensmensch mit Sonne Quadrat Pluto plus Skorpion-Mars ist. Was mit dem sensiblen Krebs-AC für ein gewisses Kreisen in Lebensthemen zwischen Trauma, Loyalitäten und Ethik spricht. Darum ist sie nun auch so sauer, die schwärmerische Pegida. Denn Dresden, ihr Hoheitsgebiet, ist Roland-Kaiser-Fanmeile, pro Konzert bis zu 35 000 Zuhörer. Deshalb wurde sein Liedgut auch von den sächsischen Islam-Phobikern stark verehrt bis geliebt. Nun aber lautet das Motto: Nie wieder Kaiser. Denn der Sänger, lungen-transplantiert und mit Stier-Sonne in 11 ein Durchbeißer vor dem Herrn, hat seinen Fans vom rechteren Ufer bei der Anti-Großkundgebung am Wochenende durch die Blume verdeutlicht, dass er keineswegs die Ziele seiner Groupies teilt, die da montags durch die Landschaft marschieren.
Es ist zwar klar, dass dieser Kaiser als Sonne im ersten Sozial-Zeichen sehnsüchtig Begegnung sucht. Aber offenbar nicht mit jedem, der politisch hetzt. Deshalb forderte er auch auf, sich vorbehaltlos auf Menschen einzulassen und "der Angst vor dem Unbekannten Neugier entgegensetzen". Ein echter Jupiter (auch im Stier), trotz der eigenen Panik, nun aus der Herde herausgeworfen zu werden. Mit so einem bitteren Kniefall vor dem unheimlichen Fremden, das gerade in Dresden als Gespenst kursiert, hätte denn auch Pegida bei Kaiser nicht gerechnet. Deshalb gab es am Montag am selben Ort gleich die Quittung in Form von Zunder gegen den Star.
Kathrin Oertel, das neue weibliche Gesicht der Bewegung, ließ es sich nicht nehmen, ihrer abgrundtiefen Enttäuschung mit Blick auf ihren Helden Ausdruck zu verleihen. "Und jetzt noch etwas Persönliches, was mich sehr enttäuscht hat. Lieber Roland Kaiser, seit Jahren verfolge ich Ihre Musik. Ich war ein großer Fan von Ihnen. Aber sie haben sich politisch verkauft!" (STERN). Das kann man nun so oder so sehen. Als denkendes Wesen könnte man Kaiser für diese Abgrenzung genauso gut Herz und Verstand in Umsetzung und Kooperation bescheinigen. Wie nicht anders vom Stellium Jupiter, Venus und Merkur in Stier/Widder zu erwarten, mit Neptun dem Merkur gegenüber. "Die Zeit der Sündenböcke," sagte er auch, "sollte der Vergangenheit angehören." Seither allerdings schweigt er zum Thema. Hat die Venus in seinem Radix nun doch Angst vor der eigenen Courage?
Die Geschichte vom armen Randy Andy
Der Royal-Skandal:
Prinz hin oder her - sie nannten ihn schon früh Randy Andy, weil er die Ladies so liebte. Für eine Venus-Mars-Konjunktion (und überhaupt für die Windsor-Jungs) nicht wirklich unüblich. Das dritte Kind der Queen, Andrew, eine Fische-Sonne, hing sonst diffus immer irgendwie dazwischen. Wenn er nicht ein paar Schlagzeilen produzierte - zum Beispiel mit Crazy Fergie, der 11. Haus-Sonne-Mars-Konjunktion, die - obzwar geschieden - immer noch mit ihm wohnt. Mehr als ein Jahrzehnt nach Charles geboren, steht Andy nun wieder im Auge des Skandals, während der Thronfolger selbst, bevor die Krone je seinen Scheitel berührte, mit Camilla und den Blumen wie ein Rentner lebt.
Der Duke of York dagegen hat gerade Uranus-Pluto über Saturn, der als alter Herr 7 (nebst dem unruhigen Feuervogel Löwe-Uranus in 1) und neuer von 6 sein Image und die nötige Anpassung prägt. Sprich, den Berufs-Sohn belastet. Und so ist nun von Minderjährigen die Rede, die einst gezwungen gewesen sein sollen, mit ihm Sex zu haben. Ihm zugeführt angeblich vom steinreichen US-Banker-Freund Jeffrey Epstein und der Presse-Magnaten-Tochter Ghislaine Maxwell. Erlauchte Kreise, in denen man sich selbst ab und zu einiges erlaubt. Astrologisch passend wie die Faust auf's prinzliche Auge, was ein absurder Sidekick der Zeit sein könnte - wobei dahinter ein sehr ernstes Problem gesellschaftlicher Übergriffe und dominanter Selbst-Bilder der höchsten Schichten steckt.
Alles begann mit dem armen Randy Andy, der das Schicksal aller Thronfolger-Geschwister teilt, die letztlich immer ein bisschen hintenüber fallen im öffentlichen Bewusstsein. Er entdeckt also irgendwann eine andere Spielwiese als das zukünftige Regieren. Damen. Und diese zwei guten Freunde, denen womöglich langweilig ist in ihrem schönen Luxus-Leben. Auch sie beide, Epstein und Maxwell, haben nämliche diese trieb-treibende Venus-Mars-Konjunktion wie der alternde, kleinere Prinz. Wenn das kein schöner Zufall ist. Und dazu kommt in allen 3 Radix-Bildern ein noch viel ungewöhnlicheres Zusammentreffen:
Insgesamt viermal findet sich in dieser merkwürdigen Vernetzung von Protagonisten einer Call-Girl-Story auch der extrem ungewöhnliche 0te Grad, ein Garant für jeweils knallig klaren, frühen Zeichen-Ausdruck, der sich bei Royals ja ebenfalls wie ein Wanderpokal durch die Familie zieht (Loop! ARTIKEL). Diese Stellung ist etwas ganz Besonderes: Auf Null steht bei der Queen die Stier-Sonne, bei Charles Stier-Mond, bei William Krebs-Sonne, beim lustigen, neuen King George die Jungfrau-Venus und so weiter und so fort - auch nach hinten, ins Ahnen-Lager lückenlos nachzuverfolgen. Randy Andy nun trifft seine Hilf-Familie draußen: Er kommt mit Fische vorn daher - einer, der den Standort damit scharf im Vorbewussten hat. Während US-Kumpel Epstein, der die Mädels besorgt haben soll (keine Kinder, sondern um die 17), Sonne bei 0 Wassermann mitbringt, und die "Mutterrollen-Spielerin" des Dramuletts, die englische Mrs. Maxwell Uranus bei 0 Jungfrau.
Merci, Udo! Wenn eine Legende geht
"Dein Leuchtturm steht nun anderswo, und nicht mehr hier bei dir. Und auf dem Weg zum eig'nen Licht, komm sag, was wünschst Du mir."
Legenden gehen ja nie wirklich, aber nun ist Udo Jürgens tot. Ein Sonntagskind, ein Kenner von Licht und Schatten, jung, immer, auch mit 80, mit dem präsenten, schwierigen Merkur auf 0° Skorpion. Dieser Stier-AC, diese Stimme, ein ewiger Umsetzer, getrieben von den Bildern der Waage-Sonne. Beglückend doppelter Venus-Betonter, gestorben an einem Sonntag - Sonne eng am DC, venusische Analogie. Der Tod kommt immer überraschend, aber keiner kann sich vorstellen, dass ständige Einrichtungen einfach umfallen und verschwinden.
Menschen, mit denen schon die eigenen Eltern groß wurden. Nun ist auch er fort, der schnelle Denker (mit Uranus auf 0° Stier in Opposition, Pluto im Quadrat und Jupiter in Konjunktion zum Merkur) und jeder fragt, was er war. Wer er war. Udo. Der Mann mit dem Fagott, ein so weicher, weicher Krebs-Mond, Gott des Plexi-Flügels, der Sänger im weißen Bademantel, Freund der 17jährigen, blonden Herzblätter und erwachsener Frauen, eiliger, großer Komponist, in Österreich, der Schweiz, Deutschland zuhause. Lebenskünstler. Schlagermacher, buchstäblich (weil Erde auch die Sänger zu großen Realisatoren macht, siehe Loop! ARTIKEL zu Elvis). Die ersten Nachrufe nennen ihn plötzlich Chansonnier oder "Größer als die Wahrheit" (ja, die SÜDDEUTSCHE). Ganz wie es sich gehört für einen, der den Glanz hatte. Und bei Jupiter-Transit (Herr 8) stirbt - über diesen geschmeidigen, empfindsamen Löwe-Mars in 4 (Herr 12!) und über Saturn, den Herrn der Zeit (und bei ihm von 9, ebenfalls einer gebremsten Ausweitung, nun ausgelöst). Jupiter, die Lupe, und alles wird sofort eine Nummer weiter, schneller, größer, auch danach, zu Recht.
Dieser Tod, ganz unerwartet, bei einem Winter-Spaziergang, macht immer ewig. Mehr noch ihn, "Uns Udo" für die Angepassteren, über dessen Tod der unangepasste "Uns Udo" (Lindenberg, Stier mit Sonne auf Jürgens AC) absolut geschockt ist, wie er schreibt. Denn bei allem Schlager-Getue, bei allen harmlosen Reim-Dich-oder-Ich-Fress-Dich Versatz-Stückchen, die über die Jahre bei tausend und einem Jürgens-Lied durch Supermärkte, Cafes, Köpfe dudelten: Unter Dummheits- oder Plattheits-Verdacht stand Udo nie. Die Freude eines Merkur-Jupiter, natürliche Anmutung der Intelligenz, reflexhaftes Erkennen der Würde. Das war in ihm.
Wayne Carpendale: Nur die Krise zählt
Nein, er ist eindeutig nicht der neue Kai Pflaume, dafür bringt er zu wenig hektische Zwillinge-Betonung mit. Auch wenn Wayne Carpendale (ja, genau, der Sohn) gerade das gute alte Schlachtschiff "Nur die Liebe zählt" (eine bekennende, begegnende 7. Haus-Jungfrau mit AC Fische) wiederbelebt. Nach all den Serien-Auftritten in seiner ewig gleichen Rolle: schön. Einfach nur: schön. Diesem Wayne, Sproß des Schlager-Königs Howie, der gerade wieder mal vom Rücktritt zurücktritt, werden nun als neuem TV-Multitalent die Shows geradezu nachgeworfen.
Wieso? Man weiß es auch nicht genau. Oder astrologisch: Er hatte natürlich diese vielversprechende Saturn-Jupiter-Opposition jetzt. Da wird Welt schon mal aufmerksam. Wie einst die vielfach wehmütigere Krebs-Venus Kai Pflaume segelt dieser beschenkte Wayne im gleichen silbernen Caravan-Ei durch die Lande und sammelt halbwegs gebrochene Herzen ein. Alles sehr oberflächlich, würde man sagen, bis man dann all die damit zusammenhängenden Horoskope sieht. Sendung, Vater, Moderator. Da ist dann wieder mal das Staunen: "Nur die Liebe zählt" hat zur Wiederauferstehung Jupiter mitten auf Löwe-Venus und im Sextil zum Mars des Premieren-Radix damals. Besser kann Astrologie gar nicht funktionieren, selbst beim Fernsehen ist das so. Und hinter Wayne, einem der vielen, zu vielen hübschen Glücksritter, die sich für Quoten-Ideen verbrauchen lassen, steckt ja wirklich eine diffizile Geschichte, die mit der einst sehr problematischen und herausfordernden Entwicklung seines Vaters Howard zu tun hat.
Auf den ersten Blick allerdings hat Wayne, der Neue, aber noch die moderne Happiness auf allen Ebenen gepachtet. Diesen demonstrativen Löwe-Jupiter im 1. Haus momentan, ein Gratis-Ritt, und dazu noch im Trigon zu seiner perspektivisch glücklichen 9. Haus-Venus. Erfolg ist machbar, Herr Nachbar! Aber ob das gut geht? Er ist Doppel-Feuer, Widder mit AC Löwe, ein Macher, dem man die tiefere Emotion nicht gleich abkauft. Auch in der Show sieht das aufgesetzt aus. Der Mond zudem beherrscht von dieser ehrgeizigen Venus am MC, die sich auffällig mit Markus Lanz' Venus am Widder-AC überschneidet, Der eine kommt, der andere geht und sie ähneln sich unheimlich. Auch Wayne ist so ein Strahlemann für immer und ewig, mit dem Fische-Mars in 8 stets den Tick zu eng in den Grenzen anderer unterwegs. Auch so ein Betaster und Einrenner fremder Distanzen, wie man jetzt bei seiner Premiere als Amor, Eros oder fliegender Merkur und Mediator sah. Irgendwie schafft es eine 9. Haus-Sonne doch oft, den anderen das Gefühl zu geben: Da kommt noch was! Das ist noch nicht alles gewesen. Aber das kann auch ihre bitterste, rotierende Illusion sein. Das 9. Prinzip ist kein Beender, es lässt warten. Wahr ist auch: Nur die fremde Krise zählt in diesem Drama-Soap-Genre, das Wayne da bedient, damit die Quote bleibt, und er, der Glücks-Hungrige, glücklich. In seinem Job, mit seinem Selbstbild, dem ewigen Film, den Feuer sucht.
Ende mit Schrecken: Tschüss, Wetten Dass
Nun ist sie hin, die größte Fernsehshow Europas, trotz des funkelnden Jupiter-Saturns im Radix: Tschüss, "Wetten dass...". Prinz Charming, ein Widder-AC mit Tendenz zum Doppel-Leben (Fische-Sonne in 12), hatte seinerzeit ein Ende des "Kindergeburtstags des Grauens" (TAZ über die letzte Sendung) heftig in Sicht gebracht. Spätestens, als Prinz Markus Lanz dem großen Sonnen-König Gottschalk folgte, der wiederum der einzig wahre Nachfolger für Kaiser Frank Elstner gewesen war, deutete sich das Aus an. Nicht seine Schuld.
"Wetten dass" war ja ein Wassermann, auf Veränderung eingetunt, ein Format, an dessen Exzentrik der hoch funktionale Jungfrau-AC lange rein gar nicht kratzte. Der sorgte höchstens für noch mehr Beliebtheit auf der "Dienstboten"-Ebene, dem Hang dazu, vom Volke verstanden zu sein, weil man mit ihm mainstreamig funktioniert, für das Umfeld. Das Beste also, was einer Publicity bedürftigen Fernsehshow heute passieren kann. Überhaupt, das Radix krachte richtig, fast wie vom Astrologen ausgesucht, als Erfolg. Viele Jahre anders, neu, der mittlere Weg zwischen vorwärts und zurück, eine extreme, großartige, weil gerade so brüchige Mischung, dass immer genug Zug und Überraschung drin war, in dem flüssig auf Reibungslosigkeit angelegten Gesamtpaket. Sehr selten hat man das.
Dazu Saturn-Jupiter, große Konjunktion in 1, der Aspekt der neuen Könige. Das wurden sie auch, fast alle, die Moderatoren der Sendung, bis sie gingen. Dann, als die böse Geschichte mit Samuel Koch und der Auto-Wette passierte (LOOP! Artikel), hatte die heilige Kuh des TV eine schwierige Merkur-Pluto-Konjunktion in Opposition zum Krebs-Mond (dem alten Erfolgs-Garanten in 10). Stier und Haribo-Freund Thomas G. machte die Fliege. Und die Show rückte langsam in die Uranus-Pluto-Arena mundan vor. Das Quadrat lief über eben den Saturn-Jupiter. Und danach jetzt Neptun über Fische-Mars in 6. Alle fließt fort. So machte auch - passend zu seinem jüngsten Quadrat von Uranus-Pluto über sein MC - der Fische-Lanz den traurigen und spröden Begräbnis-Redner für das stärkste Pferd, das deutsches Fernsehen je im Stall hatte. 34 Jahre lang.
Irgendwann muss aber mal Schluss sein, wenn man sich (auch das ein Akt des leicht erstarrenden Saturn-Jupiter = Überdauer) länger als die einem zugedachte Zeit lang auf den Bildschirmen hält. Alles ausgereizt. Das zeigte diese letzte triste Sendung.
Zwillinge-AC für Charlenes Zwillinge
Der neue Fürst von Monaco heißt Jacques. Auch wenn er noch nicht mal einen Tag alt ist. Gekrönt wird also in vielen Jahren nach Papa Albert wieder ein Zwillinge-AC, schon in der 3. Generation. Alle stehen sie in kaum 2 Grad Abstand voneinander. Wenn das nicht kaiserschnittlich so geplant war, dann setzt sich Merkur im wilden Zwergstaat eindeutig durch. Monte Carlo jubelt, denn diesmal legte die immer noch nicht ganz angekommene Fürstin Charlene mit ihrem distanzierten Wassermann-Charme dem Palast gleich doppeltes Glück in die Wiege. Zwillinge, die das passende, in direkter Linie vererbte aufsteigende Zeichen mit Würde tragen sollen.
Auch wenn diese Geburt anzeigt, dass es bei Grimaldis mit der Emanzipation Essig ist. Obwohl in der Regenbogen-Presse doch längst die Ladies die Hosen im Palast anhaben. Aber auch diesmal wieder wird der Fürst ein Mann. Das klingt logisch, weil es sonst ja Fürstin heißen müsste. Aber dahinter steckt eine verstaubte, unlogische Entscheidung. Denn das kleine Zwillings-Mädchen Gabriella Thérèse Marie wurde genau 2 Minuten vor dem neuen Würdenträger Jacques Honoré Rainier geboren. Nur geht es in Sachen Amt trotz flottem Wassermann-Mars beider Kids in 9 immer noch nicht nach Tempo, sondern nach der Frage: Zipfel oder nicht?
Weil hier, an den Piratenklippen der zornigen Küste, traditionell das Matriarchat im Hintergrund die Fäden zieht, wird vermutlich so großer Wert auf die männliche Erbfolge gelegt. Sicher ist, dass die amtierenden Fürsten hinter ihren Müttern und Frauen immer etwas blass aussahen. Nicht erst seit Skorpionin Grace Kelly und später der schönen Wassermann-Frau Caroline. Auch die neuen Zwillinge werden womöglich die systemische Angewohnheit weiblicher Dominanz fortführen. Denn wenn man genauer hinschaut, haben die Kids zwar die sportliche Feuer-Luft-Komponente beider Eltern geerbt, natürlicherweise auch dieselben Schütze-Sonnen (fallende Zeichen-Stände sind bei Monacos Krone sehr beliebt) und Löwe-Monde (wie die Mama).
Aber das Mädchen bringt eine sehr ungewöhnliche, fast exakte (3 Bogenminuten genaue) Konjunktion von Pluto (Herr 6) auf Spitze 8 mit. Gabriella wird damit das Konzept der dominanten, charismatischen, monegassischen Grimaldi-Frauen faktisch so stark und bohrend prägen wie ihre mutigen Ahninnen. Auch aus dem Schatten heraus, in den sie leider strukturell ihr Geschlecht versetzt. Wobei das auch eine Freiheit sein kann. Jacques' Pluto ist 2 Minuten später schon tiefer nach 7 abgetaucht und dort für das öffentliche Bild des zweitkleinsten Staates der Erde formal und rituell verantwortlich. Manchmal machen solche Winzigkeiten den Unterschied.
Ho Ho Ho! Astro-Nikolaus-Typologie!
Advent, Advent - jetzt stehen auch die Stiefel bereit und die rotgrünen inneren Schubladen gehen auf und zu. Auch wenn der Nikki sich noch so große Mühe gibt, ist das Echo doch recht unterschiedlich: Wer von den 12 Tierkreiszeichen-Betonungen was wie erwartet, weiß EVA-CHRISTIANE WETTERER:
Widder: Wird wohl wieder eine Rute werden, das kenne ich ja schon. Früher war manchmal noch ein Gartmann Kringel dran, als Trostpflaster. Morgen sind hoffentlich noch ein paar Marshmallows dabei, dann mache ich abends ein Feuerchen und grille die weissen Fluffis. Am liebsten wäre ich mal selbst der Mann mit dem Rauschebart und würde durch die Lande fegen und wild brüllen und fuchteln, damit die Kids wieder checken, dass der Nikolaus auch Eier hat!
Stier: Ich habe meinen Stiefel schon gewienert und mit Tanne ein bisschen dekoriert. Schön sieht es aus, der Nikolaus soll sich ja eingeladen fühlen! Also mein Spezialnikolaus ;-) Irgendein Beauty-Schmankerl oder was Blühendes wäre diesmal fein! Die Stiefel für die Kids sind schon gefüllt, sie quellen über wie immer. Süßes schadet ja nicht wirklich, die Kleine mag die gefüllten Kekse so gern...
Zwillinge: Ich brauche diese ganze Stiefelei nicht, mit reicht ‘ne neue App, kann auch was Weihnachtliches sein. Überhaupt ist das Virtuelle gut für die Umwelt. Der Abfall in Form von Kartons und Verpackung nimmt ab, die Gaben landen direkt auf dem Handy. Ein Gutschein oder ein Billigticket nach London werden gern genommen. Wieso unbescheiden? Das ist momentan billiger als der Lindt-Adventskalender.