2019 - ein Merkurjahr?
Eigentlich wäre heute der Tag der Tage. Für einen Astrologen. Denn am ersten Tag eines neuen Jahres sind selbst kritische Medien bereit, Prognosen und Vorhersagen für das selbige von uns zu übernehmen, auch wenn diese noch so absurd und oberflächlich sein mögen. Denn heute soll doch etwas komplett Neues beginnen. Ein neuer Anfang der Hoffnung machen könnte, ein Tag, an dem gute Vorsätze vielleicht sogar die Chance haben, irgendwann umgesetzt zu werden.
Wirklich erstaunlich wie viele Astro-Logen und -Loginnen gerne auf diesen Illusionszug aufspringen, um den „Unwissenden“ dieser Welt zu erklären, was dieses neue Jahr alles mit sich bringen wird. Denn als seriöser Astrologe sollte man ja wissen, dass dies nur ein eingebildeter, ein willkürlicher Neuanfang ist. Zeitverschoben um etliche Tage, weggebeamt von der naheliegenden Wintersonnenwende, die man zumindest in der nördlichen Hemisphäre durchaus als eine Art Neustart nehmen könnte. Und Lichtjahre entfernt vom eigentlichen, astrologischen Jahresbeginn, der Frühlings Tag-und-Nachtgleiche, wenn aus unserer Sicht die Sonne ins Alpha-Zeichen des tropischen Zodiaks wechselt.
Konflikt + Lösung zum Quadrat
Heute dann doch noch mal etwas angewandte „Astro-Medizin“ aus der erweiterten Hausapotheke. Mir kommt die Sache mit den "Kreuzen" wirklich hilfreich für eine praktische Anwendung vor. Der Tierkreis ist ja sonst selbsterklärend und bietet für jede Übertreibung eines Prinzips auch einen natürlichen Ausgleich an. Jedes Zeichen, Haus oder jeder Herrscher hat so gesehen dieses Kreuz, was man trägt, das uns trägt. Was auch Gegenkräfte im Leben aufruft und so im Ganzen zur Balance führt. Einmal natürlich immer den klassischen Gegenpol auf der Achse, der immer ein nötiger Ausgleich ist und beim Auftrieb der einen Seite von der anderen zieht.
Das sind dann Punkte, die man selbst „betreten“ (= erreichen) oder verweigern kann (bringt aber letztlich nichts). Auftauchen werden die Themen dieser abgedrängten, einem Zeichen oder Feld gegenüberliegenden Qualität im Sinne der Sonne-Erde-Polarität sowieso zusammen. Das lässt sich unglücklicher- oder glücklicherweise auch gar nicht verhindern. Etwas Praktisches, was das spiegelt: Bei jedem Skorpion steht gleichzeitig zum Beispiel auch die Erde im Stier. Jede Waage hat eine Widder-Erde, und so weiter. Man sieht an sich selbst allerdings die eigene Erde-Position selten, andere sehen sie an uns aber umso mehr. Wichtig ist dabei der Zusammenhang der Pole. Auch wenn beispielsweise Mond im Löwen steht, wird gleichzeitig der Achs-Gegenpol thematisch mit aufgerufen. Wassermann. Wo das eine hochkommt, stark, ist das andere geschwächt und drängt irgendwann nach, als Balance. Soweit, so einfach.
Aber es gibt da ja auch noch diese vertracktere Mechanik: Jedes Zeichen, Feld, jede dominante Planetenstellung wird ja rein technisch durch zwei Quadrat-Kompensationen (Zeichen, Haus, Faktor) in Schach gehalten. Auch wenn es gar keine Quadrate im jeweiligen Radix gibt. Genau wie der Sog zum Zeichen-Gegenpol auf einer Achse, existieren die Konflikte zwischen den Phasen. Auf die man bei 90° aber leider als Ganzes gar keinen bis begrenzten (bei Besetzungen dort) bewussten Zugriff hat. Die natürlichen Bremsen tauchen einfach wie eine Schranke vorm Zuviel vom Einen als Anderes mit auf. Nur da meist störend, wo ein Prinzip sich massiv vergrößert. Diese Quadrat-Qualitäten zeigen sich besonders schön (oder unschön) und klar in Konflikten als „Downer“. Sie holen jede extreme, einseitige Ausprägung eines Inhalts schnell auf den Boden zurück und balancieren durch ihre Energie Vorgänge aus. Es passiert, ob man will oder nicht, da, wo man sich verhebt. Im Leben sucht alles Ausgleich, sofort oder zeitverschoben. Der Zodiak spiegelt nur das Wie. Man kann das an sich beobachten, wenn man eins der stark angelegten Radix-Zeichen oder Felder etwas enthemmter auslebt. Die Quadratblockaden marschieren sofort wie die Schweizer Garde auf und werden sich drumherum wie ein Kranz aus Ereignissen manifestieren. Immer in einem ähnlichen Muster. Und das möchte ich hier vorstellen - zum Nachschauen für jede Betonung, die man selbst im Radix hat:
Zwei Gesichter eines Menschen
Manche Menschen haben ja ein Tag- und Nacht-Gesicht - was manchmal wirkt wie die Schärfe zwischen Schwarz und Weiß. Auf eine der wirksamsten Methoden, Widersprüche oder Übereinstimmungen durch andere Zugänge zu entdecken und gleichzeitig das Problem von fehlenden Geburtszeiten wenigstens etwas abzupuffern (es mangelt einem ja an wichtigen Achsen und Häuserständen), bin ich vor Jahren gestoßen: Seither vergleiche ich öfter bei unbekannter Stunde die Grafik von 0 Uhr, in der sich die Nacht-Natur aller an diesen Tag Geborenen je nach Ort unterschiedlich spiegelt, mit dem üblichen Mittel-Stand von 12 Uhr. Hier zeigt sich ja, wie man sich der Welt als handelnde Persona praktisch präsentiert.
Beide Hilfs-Horoskope zusammen drücken analog zu den tatsächlichen Stellungen bei bekannter Geburtszeit immer wichtige Wesenszüge noch mal viel feiner aus, als das Mittags-Horoskop allein es kann. Wie nah man so inhaltlich manchmal dem "wahren Radix" kommt, wenn man ordentlich hierarchisiert und kombiniert, hat mich überrascht. Man kann es am eigenen Geburtsbild einfach mal testen, indem man es auf Mitternacht und Mittag setzt und die Anlagen aus dem realen Horoskop wiederzufinden versucht. Selbst Transite über die Tag- und Nacht-Achsen werden sich über diesen beiden Basic-Horoskopen auswirken, in deren Spannungsfeld das wirkliche Radix sich mit seinen Inhalten bewegt. Wir erhalten so ja einfach zwei Wege zu einer Art Grund-Ausstattung eines Menschen aus unterschiedlichen Positionen - und damit viel umfassendere Deutungs-Optionen für zeitlose Charts.
Jüngstes Beispiel: Richter, Manager und neue Hoffnungsträger der CDU, Friedrich Merz, der ja bereits als nächster Kanzler angedacht wird. Um die Methodik zu bebildern: Sein Tag-Horoskop vom Mittag schildert seine Persönlichkeit in der Welt über den Einstieg eines hierarchiebewussten, strengen, bestimmenden Steinbock-AC. Was seiner strukturell ordnungs-fixierten Gesetzgeber-Konjunktion Sonne-Saturn im Skorpion eine weitaus größere Bedeutung und Wirksamkeit gibt, als ohne Achsen allein aus Mittagsständen ersichtlich.
Wobei individuell Wesentliches (Sonne) bei ihm mit dem Prinzip der Bestimmung und Managements (Saturn) in der Anlage sowieso schon eine große Rolle spielt. Wie stark und verdeckt aber in ihm auch ein dominant egozentrischer Antrieb zur Durchsetzung wirkt, sieht man erst in seinem Nacht-Radix so deutlich. Dort verwandelt sich nämlich das sonst noch recht disziplinierte Bild eines Machers durch die Unterströmung der Achsen plötzlich empfindlich.
Das Mitternachts-Horoskop für Friedrich Merz' Geburtstag tönt im Unbewussten die folgenden 24 Stunden dominant mit einem scharfen, ausweitenden Kontrolldrang und Dogmatismus des Selbst. Unterschwellig schiebt ihn da ein extrem aufgeladener, fast narzisstischer Löwe-AC an und greift über eine Konjunktion der Langsamläufer individuell in gesellschaftliche Prozesse ein: Vorn wie ein Siegel des Willens der enge Jupiter-Pluto, der Merz' Nacht-Basis als von persönlichem, massiven Ehrgeiz getrieben anzeigt. Das kann sich als ein Archetyp der neuen Machthaber äußern (anhängend Quadrat zu Saturn). Ähnliche Verwandlungen finden sich in einigen "zeitlosen" Politiker-Horoskopen über diese Methodik. Man sieht so aber nicht nur negativ Verdecktes, sondern bei anderen sehr differenziert auch, welche "beruhigenden" Motivationen im Schatten einwirken.
Das Drama von Orbis & Aspekt
Aus der Reihe: 'Was man immer noch mal astrologisch erklären müsste, wozu man aber leider nie kommt.' Wann ist der Orbis ein Orbis? Wo wirkt ein Planetenteam sich eigentlich noch stark als Aspekt aus? Oder: In welchem Umfeld ist ein Transit wirklich als solcher lebendig? Wir sind bei der Gretchenfrage. Denn hier höre ich selbst von einigen Kollegen ab und zu ganz merkwürdige Zugänge, die mit dem, was ich selbst in der Arbeit am Radix erlebe, sehr, sehr wenig zu tun haben. Neulich zum Beispiel, dass jemand einen Faktor zur Ereignis-Analyse nicht etwa wegließ, weil er noch ganz ungeprüft ist.
Und drum bisher etwa so nützlich wie eine Ahnung von Gottes hochgezogener Augenbraue. Sondern, weil er keinen genauen Aspekt machte. Erst heute bekam ich eine Mail von jemandem, der selbst gerade seit Längerem anderswo Astrologie lernt, bereits einen feinen Zugang zum eigenen Horoskop hat und völlig irritiert schien. Da ihm offenbar bisher noch niemand erklärte, dass und wieso seine Venus-Pluto-Konjunktion trotz über 10° Abstand eine ist und sogar sehr stark wirkt in seinem Radix. Nun sind wir da an einer brisanten Stelle, denn: Mensch ist ja durchaus ein bemessbares Wesen, aber durch eindimensionale Messungen eben nicht in jeder Tiefe und Breite erklärbar und schubladisierbar.
Ich bin da sonst eher Hardlinerin, weil ich finde, Astrologen sollten sehr genau sein. Aber keine Rechenmaschinen werden. Früher galten sogar "plaktische" Aspekte (mehrere Planeten irgendwo im selben Zeichen) als wirksam, indisch bis heute als Konjunktion. Klar, denn erlebbar wird mit jedem Faktor mehr auch der gesamte Einfluss eines Zeichens stärker.
Schaut euch jemanden mit vier Skorpion-Planeten verstreut an. Da kann Pluto als Herrscher sogar schwach stehen - den Skorpion merkt man in jeder Minute. Das ist, als würde man in einen Eintopf entweder eine oder 25 Kartoffeln geben. Erst ab 10 Kartoffeln ist es vermutlich auch wirklich ein Kartoffeleintopf (falls nicht 20 Möhren mehr drin sind). Lasst uns also über Aspekt und Orbis reden, den Abstand nach vorn oder hinten, in dem sich ein Winkel seiner Exaktheit annähert oder aus ihr herausläuft. Wie Orben tatsächlich wirken, wird man allerdings nie herausfinden, indem man das nur abschreibt.
Ohne Transit-Beobachtungen im eigenen Leben und dem der Klientinnen (TV-Live-Doku-Soaps sind da übrigens auch prima Experimentierfelder) ist man aufgeschmissen. Dann redet man einfach nach, was andere vorreden und liegt möglicherweise damit auch noch völlig falsch. Dumm, wenn das nicht locker privat passiert, sondern man Klienten bei ihren Problemen helfen soll. Falls man glaubt: 'Dein Uranus-Mars-Transit kann ja noch gar nicht wirken, weil der Orbis viel zu groß ist. XY sagt: Nimm unbedingt nur 3 Grad!' wundert man sich eventuell die nächsten Wochen über ständige Unruhe, die im Klienten brodelt. Und zieht vielleicht einen Hidalgo oder andere strange Kandidaten der New-Astrology-Order-Bewegung zu Rate (ihr ahnt schon, mein Lieblingsthema, die Kontaminierung durch die subjektive Esologie). Plötzlich hat man dann einen neuen "total wirksamen" Hit auf der Wirkungs-Skala der Asteroid-Ufos entdeckt und in Wahrheit nur seine Transit-Hausaufgaben nicht gemacht. Es ist ja anstrengend, Selbst- und Fremdbeobachtung wirklich ernstzunehmen, als Grundlage der Forschung. Gut, wie wirken sie denn nun, diese Aspekte? Wann? Weshalb? Wie eng?
Medialität im Horoskop?
Jupiter im Zulauf auf Neptun (genau am 12. April um 16.42 h): Momentan stehen wieder allgemein die Wahrnehmungs-Türen für kaum Greifbares weiter offen als sonst. Wer die Radare dafür mitbringt, spürt das auch ohne Wissen um diese Konstellation. Es wird dann viel mehr geträumt (jedenfalls wenn man Bezüge dazu hat), intensiver, gerätselt, seelisch oft diffus "geschwommen" und vieles tatsächlich für wahr genommen, was vielleicht nur als eine Möglichkeit dieser Konjunktion mit im Spektrum ist. Vieles wird auch leichter missverstanden, was "wirklich" gerade passiert, vor allem unter der Oberfläche. Gerade weil solche unnennbaren Energien eben nicht an den Dingen der Welt festzumachen sind, aber der Verstand weiter hier die Ursachen sucht (und scheinbar findet).
Das Dasein wirkt darum gerade auch wieder ein bisschen unwirklicher, wie direkt aus dem Traum gefallen, gläsern. Eine gute Zeit, um wenigstens damit zu beginnen, über mediale Veranlagungen im Radix zu reden. Obwohl das ein abendfüllendes Thema wäre, weil die Begriffe so dehnbar sind. Medialität fällt jedenfalls unter die im weitesten Sinne "spirituellen" (weil fein-geistigen) Anlagen.
Ein Medium über-mittelt zwischen Himmel und Erde.
Ich versuche hier eine Zusammenfassung der Basics, auf die man sich astrologisch als Anzeiger einigen könnte, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist, was "mediale Konstitution" eigentlich bedeutet. Natürlich gibt es gerade darum auch genauso viele unterschiedliche Ansätze dafür, wie man die Anzeiger in einem Geburtsbild festmacht. Manche verwechseln im Alltag ja schon eine extrem breite, sehr feine Aufnahmefähigkeit für nicht sichtbare Phänomene mit einem okkulten Zugang. Andere glauben, ein merkurisches Beharren auf plutonische Konzepte (wie die an sich ja schönen, aber fixierten und fixierenden Positivismus-Ansätze der "Lichtarbeiter") zeige mediales Potenzial. Wie sich eine "echte" medialer Thematik, die sich in einem Leben sichtbar auswirkt, im Horoskop dann widerspiegelt, kann man letztlich nur an Menschen sehen, deren Lebensläufe "spirituell/medial" geprägt sind. Wodurch sich zurückschließen lässt auf gemeinsame Konstellationen der Horoskope.
"Die Medialität finden wir nur bei Menschen mit einer besondere Konstitution, die wir deshalb als mediale Konstitution ansprechen können.[...] Die Medialität ist aber je nach der Anzahl der Konstellationen verschieden stark ausgeprägt und entwickelt." (A.M. Grimm, München 1920)
Mit Medialität meine ich für den Anfang also nicht etwa Extreme wie in Zungen zu reden, mit Verstorbenen oder irgendwelchen Feengestalten zu sprechen oder channeln zu können (hoch modern). Sondern erst einmal grob jene besondere "Hyper-Sensibilität" der Wahrnehmung für alles, was sich mit den irdischen Sinnen so nicht messen lässt. Eine Lagerung, die dann meist auch einen klaren Zug in dazugehörige Erlebnissen erzeugt, was viele Ausprägungen um fassen kann.
Sie wird beim einen zu Hellfühligkeit führen, beim anderen zu Visionen (die wahr sein können oder auch nicht), beim nächsten zu Out-of-Body-Erlebnissen oder schlicht einem immensen Gespür für Lügen, unterschwellige Botschaften oder kommende Entwicklungen. Der Kern des Zugangs bleibt bei besonders veranlagten Menschen individuell. Medialität kann man nicht lernen, das ist mir nach der Beschäftigung mit dem Thema noch mal klarer geworden. Entwickeln wird sich nur, was als Anlage auch sichtbar im Radix angelegt ist.
Stärkere Medialität als Kanal ins "Paranormale" ist astrologisch als Muster übrigens gar nicht so häufig, wie viele inzwischen annehmen. Sie beschreibt eben nicht die eigene Fantasie auf dem Boden von spirituellem Materialismus, bei der man eigene Geistesbilder für ein Zeichen ausgewiesener "feinstofflicher" Talente hält. Die zu haben glaubt sich inzwischen etwa jeder Dritte, nach meiner Erfahrung. Nur bei wenigen finden sich jedoch wirklich Hinweise auf besondere "psychische" Fähigkeiten im Horoskop. Was häufiger ist: Eine allgemeine Gabe, sich leichter oder schwerer mit solchen speziellen Energien identifizieren zu können, was sich auch im Radix andeutet (siehe weiter unten die Zeichen-Anlagen).
1. Quadrant: Stich des Erdpfeils
"Sie können ein Buch schreiben
Über jeden Menschen, der je gelebt hat,
Und immer noch nicht begreifen,
Alles was das Leben geben kann.
Jeder hat es -
Niemand versteht es!" (Larry Brinkley).
Und weil ja der Uranus gerade wieder auf 0° Stier und in den Widder zur Ehrenrunde zurückläuft, tun nicht nur verrückte, kleine Gedichte gut, sondern auch eine kurze Erinnerung mit ein paar blitzartigen Einsichten am Rande. Uranus stellt ja alles in Frage und damit fangen wir jetzt auch an: Was an den ersten drei Zeichen des Tierkreises ist denn nun so gestrickt, dass ausgerechnet Widder, Stier und Zwillinge die ersten drei Zeichen des Tierkreises geworden sind? Das macht auch noch alles Sinn, wenn man es mit den wiederkehrenden Verläufenden des Lebens vergleicht. Gut, Astrologie ist letztlich eben eine Abbildung, keine Erfindung des Lebens.
Wenn jetzt wieder mal so ein Langsamläufer den Existenzquadranten des Zodiak durchstreift und in den Impulsen und Formenwelten (Widder/Stier) auf einmal alles wild durcheinander würfelt wir jetzt, kommt man auf Ideen, findet man andere Zugänge. Wieder und wieder geht es hier nämlich erst mal ums "nackte Überleben". Wie es selbst das instinktive Babyhirn erfährt, das (noch ohne Gefühl) agiert und reagiert. In Widder, Stier und Zwillinge wird analog gestrampelt, gerobbt und gekämpft, gegessen und getrunken, und Sachen werden be-griffen. Bevor man sie dann zum ersten Mal "Mama" nennt oder "Audo". Überhaupt beschreibt der Anfangsquadrant des Zodiak kurz und knapp alle nötigen Grundlagen, ohne die das Dasein einfach nicht in seine Entwicklung kommt. Vergleichbar ist das mit den ersten drei Häusern in jedem Radixbild. Man muss beim StartUp der Astrologie zunächst nur eins: Das Leben schaffen, erhalten, retten und durchdringen.
Auch im persönlichen ersten Quadranten sehen wir wieder die absolut nötigen "Grundstoffe" der kleinen Welt, die uns jeweils ausmachen und die einfach nicht aus der Wahrnehmung hinauszukatapultieren sind. Sie SIND einfach. So sehr wir es uns auch wünschen würden, dass sie in den Unterwelten verschwänden. Denn wir leben, handeln, haben, wachsen, atmen und denken in ihrer Energie durch sie. Mit welchen Emotionen, darüber reden wir dann später (beim 4. Zeichen). Denn Gefühl wird erst Gefühl im Da-Sein, als Folge des ersten Viertels unserer Lebenstorte.
Prinzip 1 bis 3 aber beschreibt von Widder über Stier nach Zwillinge (oder AC über Haus 2 nach Feld 3) immer und überall das, was den Kosmos, den wir erfahren, generell und persönlich ausmacht. Ob als Impuls (Er-Scheinung - hier wird es überall "Licht" im Nichts = Mars, etwas kommt in Bewegung), als Substanz (hier finden wir die beeinflussende und beeinflussbare feste Welt der Formen, zwischen Natur und Mensch = Venus) oder als Funktion (hier wird das Ganze erkannt, Bewusstsein = Merkur). Der erste Quadrant im Tierkreis und persönlichen Horoskop, unser Base Camp, von wo aus wir den Berg der Entfaltung nezwingen: Wie sieht das Überlebenspaket in diesem irdischen Universum eigentlich aus? Oder meins, das die ersten Häuser mit ihren Themen in meinem Radix beschreiben. Was passiert zuerst, schafft welche wirkliche Be-Dingung, bis ich eine Story darüber erfinde, was los ist, im Leben und um das Leben herum und dann anfange, die Bestandteile in Mustern wie ein Tool zum Überleben zu erkennen?
"Atem, Hunger, Durst, Schlaf, Schutz, Freude und Fortpflanzung. Ohne die Erfüllung dieser Dinge wird die Menschheit aufhören zu existieren. Es sind die Instinkte. Alles, was der Mensch tut, dreht sich darum. Sie kontrollieren letzten Endes alles, was der Mensch je getan hat und noch tun wird, solange er lebt. Wenn du irgendwelche Zweifel (...) hast, versuche ein kleines Experiment: Weigere dich, 30 Tage lang zu atmen, zu essen, zu trinken oder zu schlafen. Bete zu deinem besonderen Konzept, um deine Krankheit und deinen Schmerz zu heilen, um deinen Körper während dieser 30 Tage zu schützen. Wenn du dann noch am Leben bist, ruf mich an! Wir müssen wirklich reden!" (Larry Brinkley, Die Legende der Perakee)
Die vergessene Information
Deklinationen: Im Gleichklang
Parallelen wirken wie die letzten fehlenden Teilchen in einem Radix, von deren Existenz man oft nicht mal weiß. Das sieht man auch am Klima gerade: Falls jemandem aufgefallen sein sollte, dass ein ständiges Kräftemessen in der Luft zu liegen scheint, etwas wie ein immenser, destruktiver Druck unter Machtkonflikten bei gleichzeitiger Vollbremsung vor Lösungen, ist er auf die praktische Auswirkung einer vergessenen Information der Astrologie gestoßen: Zur Zeit befinden sich die mächtigen Energien von Mars, Pluto und Saturn mundan in Parallele, im beinah verlorenen,ungebräuchlichen Aspekt, wie er oft auch in individuellen Horoskopen vorkommt.
Hier wirkt gerade ein Muster, das einer Mars/Pluto/Saturn-Konjunktion entspricht. Deutlich zu spüren nicht nur am schwierigen Gesamtklima mit dem Gefühl, öfter selbst kurz vor der Explosion zu stehen. Sondern doppelt sogar, falls man selbst Deklinationsstände bei 22° Nord oder Süd im Radix-Horoskop hat und darum stark an die Atmosphäre der Zeit angebunden ist. Viele wissen aber gar nicht, welche Bedeutung der Parallelschein im eigenen Horoskop hat - dass hier oft noch weitaus mehr auffällige und überaus wirksame Kraft-Bezüge vorliegen, als übliche Aspekte anzeigen.
Was ist die Deklination? Weil gerade hier immer wieder Irrtümer vorkommen: Die dafür benötigten Wert haben nichts mit den üblichen Gradangaben im Horoskop zu tun, sondern hier spiegelt sich auf einer anderen Ebene (nach unten oder oben) der Abstand eines Faktors zum Himmelsäquator, nach Norden (+) oder Süden (-). Was als Aspekt dann auch gleiche "Krafteinwirkung" verschiedener Planeten im Radix zeigt.
So ergeben sich oft noch andere gemeinsame Schwingungen als durch Konjunktionen im "Zug" bestimmter Energien miteinander - oder gegeneinander bei der Gegenparallele. Deklinations-Aspekte erzeugen einen nötigen Gleichklang, oder anders, einen Rhythmus, in dem spezielle Faktoren zusammen auftauchen. In einem persönlichen Horoskop ziehen parallele Punkte an einem Strang, als Mix zweier Energien. Gegenparallel ergibt sich eine Art Tauziehen zwischen den Beteiligten. Die Deklinations-Aspekte zeigen insgesamt Kämpfer mit absolut gleicher Kraft und zeitgleich aufscheinendem Effekt. Einen immensen, gleich starken Sog auf und in uns oder nach draußen. Klassische Astrologen nahmen Parallelen und Gegenparallelen genauso wichtig wie die herkömmlichen großen Aspekte, nannten sie zum Teil als wichtigste Verbindungen neben Konjunktionen und warnten vor der Fehleinschätzung von Horoskopen, falls man Deklinationen unbeachtet ließ.
Leider geriet das bei vielen sonst akribisch arbeitenden Anwendern n Vergessenheit. Weshalb wir oft Informationen übersehen, die einen massiven Einfluss auf den Alltag von Betroffenen haben. In Parallelen und Gegenparallelen, für die ich hier werben möchte, stecken immer Informationen über ihre Träger, die einem sonst fehlen, und die nach meiner Einschätzung Konjunktionen und Oppositionen absolut gleichwertig sind, eher noch stärker gewichtbar.
Nebra-Rätsel: Die ältesten Himmel
Merkur-Neptun bleibt ihr Pate und auch Titel für die merkwürdigen, neuen Theorien um das versunkene Atlantis von Sachsen-Anhalt: Die unermesslich wertvolle Nebra-Scheibe kann man jetzt in Berlin anschauen. Trotzdem beschäftigen die Rätsel um diesen flachen, kleinen Gegenstand und sein Umfeld seit fast 20 Jahren Astrologen, Astronomen und Historiker. Höher versichert als ein Picasso, hat die "Himmelsscheibe" den Blick auf die Bronzezeit und die Geschichte überhaupt verändert. Seit heute ist sie in der Hauptstadt ausgestellt, wohin sie (ungern) aus Halle verliehen wurde, vom Bund angefordert.
Dazu befremdet uns aber auch ein ebenfalls heute erschienenes Buch des obersten Scheiben-Hüters Prof. Dr. Heller aus Halle, der ein verschollenes Mega-Reich in und um Sachsen-Anhalt herum aus dem Nebra-Fund ableitet und erahnt. Drum bleiben wir erst mal bei den Fakten: Schon die Entdeckung der Himmelsscheibe damals war ja ein Krimi: Gegen 11 Uhr, bei Merkur Opposition zum Neptun, schlägt am 4. Juli 1999 der Metall-Detektor von Raubgräbern im Ziegelrodaer Forst auf dem Mittelberg an. Mond als Herr 11 der Überraschungen am Fische-DC. Wir begegnen buchstäblich dem Geheimnis. Niemand ahnt, dass dieses kleine Ping einen der sensationellsten Funde der Neuzeit ankündigt: Diese pizzagroße Himmelsscheibe, die ein erstes Signal an die Oberwelt sendet. Eine Bronzeplatte mit einer Darstellung des Kosmos, zwischen 3700 und 4100 Jahre alt. Sie gilt als Sensation - sicher die zweitälteste, wenn nicht älteste bekannte, konkrete Himmels-Darstellung der Menschheit. Bis heute nur grob entschlüsselt.
Dank des Langzeitsgedächtnisses der bösen Buben, die sie heimlich (Neptun) hoben und schon am Tag nach dem Fund für 31 000 Mark verscherbelten (Angabe aus einer nicht mehr verfügbaren Phoenix-Dokumetation), gibt es eine ungefähre "Geburtszeit" für ihren ersten Auftritt im modernen Bewusstsein: Beim Ping des Detektors weist die Krebs-Sonne in 10 auf die geschichtliche Bedeutung hin. Orcus, der Schlund, der Dinge schluckt, gerade aufsteigend aus dem Versteck des 12. Hauses, erzählt mit Pluto (geht aus dem privaten 4. Feld nach 3 in die Funktion) von Jahrtausenden in der Unterwelt. Wie für die Geheimnis-Achse Jungfrau-Fische am AC-DC typisch, entsteht hier eine endlose Geschichte von Mutmaßungen. Wozu wurde die Platte gebraucht? Was ist eigentlich auf ihr zu sehen? Der Himmel, ohne Schnickschnack, sagt der Archäologe, eine Art Schalt-Kalender.
"Sie zeigt in gnadenloser Nüchternheit den Sternenhimmel. Etwas, das sich die Menschen der Antike bis ins Mittelalter nicht trauten so zu zeigen. Da brauchte es erst Galilei, bis man zu diesem rationalen Verhältnis zum Himmel kam." (Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt via MDR)
AC-Herr Merkur im Löwen, der den Fund mit emotionaler Bedeutung auflädt, sitzt im Haus 11, dem uranischen Abbild der Himmel. Symbol der "Händler" astrologisch, anolog zu dem, was Wissenschaftler interpretieren: Hier ging es um Jahresrechnungen, die den bisherigen Glauben umwarfen, die ganz frühen Gesellschaften hätten nicht wirtschaftlich gedacht. Eine Art Kalender für Erzeugung und Handel. Ein neues Buch (heute erschienen) des Hallenser Hüters der Scheibe, Prof. Dr. Meller, meint als Krönung, dass ausgerechnet in Sachsen-Anhalt eine Art Super-Atlantis gelegen haben könnte (etwa das Reich von Nebra) mit Pharaonen ähnlichen ersten Königen Europas. Die berühmte "Aunjetitzer Kultur", die in der DDR jeder gekannt haben soll, obwohl von der westlichen Wissenschaftswelt unterschätzt. Tja. Alles doch sehr Merkur-Neptun = fantasmorgastisch.
Das wollte man gar nicht wissen
"Unexpected Thunderstorm" (2° Wassermann, Sabische Symbole).
Dass ausgerechnet beim Mars-Uranus über den Blitzschlag-Grad im Wassermann nun auch noch diese quälende Geschlechts-Problematik über uns kommt, entspricht gedanklich schon einem absurd "plötzlichen Gewitter" des sabischen Symbols. Und dann heißt die Lady, die jetzt erneut verbal den Uranus entmannt (in Form des männerstolzesten US-Präsidenten jemals), ja auch noch "Stormy" (Daniels). Diesmal sind die astrologischen Analogien der Trash-Geschichte um Trumps "Ausstattung" (das gern benutzte, unsägliche Wort für ein schwerwiegendes Thema) beeindruckend.
Nur darum werde ich sie erzählen. Obwohl ich die Bilder lieber wieder loswäre. Aber das Ganze trifft die klare Symbolik der Astrologie auf einer noch gröberen als der Grob-Ebene wunderbar. Dazu muss man aber ein paar Basics des 11. Prinzips kennen. Es war einmal der Himmel. Gott Uranos, der alle Männersachen (also das Yang-Prinzip schlechthin) ins Leben herabwarf. Unter anderem machte er sehr viele Kinder, gern auch mit seiner Mutter Gaia (Erde). Einer Art erschaffender Ur-Frau, die ihn selbst durch jungfräuliche Empfängnis bekommen hatte. Deshalb wird heute dem Wassermann auch der geistige Hintergrund der Ur-Männlichkeit zugeschrieben. Dazu natürlich alle nötigen Symbole für das männliche Geschlechtsteil - wie der Obelisk.
Hier und heute wird allerdings aus dem riesigen uranischen Symbol in Mrs. Stormy Daniels Erinnerung (Buch) plötzlich etwas viel Erbärmlicheres: Der kleine Pilz mit großem Hut aus dem Spiel Mario Kart. Mit welchem leider Trumps edelste Teile von ihr verglichen werden. Womit sie gerade unter Mars-Uranus Wassermann-Stier auch öffentlich eine tragende Rolle im Outing des Mannes spielen, der sich für den mächtigsten der Welt hält. Natürlich mit einer Geburts-Sonne-Uranus-Konjunktion in 10. Wer will so etwas über seine Physis lesen? Wenn er zudem noch die Mythen um Uranus kennt und die Obelisken-Seite für sich gewählt hat? Dass solche Demonstrationen möglich sind, Tabubrüche (Uranus), erzählt einiges über den Zustand der Welt. Aber selbst mit dem Gott Uranos ging es damals ja nach all der Macht nicht wirklich ehrenvoll und flüssig weiter: