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Astro-Labor

Vesta: Das Geschenk der Feuerfrauen

Viel geht astrologisch auch ganz unbemerkt an uns vorüber, wenn es sich nicht um die großen üblichen Verdächtigen unter den Planeten handelt. Dass Vesta jetzt seit einiger Zeit aus dem Krebs in die große Jupiter-Uranus-Spannung hineingrätscht, fällt nur denen auf, die diese kleine römische Göttin unter den Asteroiden auf ihre Aussagekraft hin schon länger beobachten.

Denn dann erst zeigt sich, was sie an Stärke im Radix oder Transit zu bedeuten hat. Und was uns fehlt, wenn etwas ihre heilige Aura mundan angreift. Aus aktuellem Anlass also noch mal unser aktualisiertes Vesta-Portrait - das auch Aufschluss über astrologische Talente im Zeichen der Feuerfrau gibt. Oft bei Sonne- oder Uranus-Vesta-Aspekten (siehe Liste der Astrologen).

Und vielleicht zeigt sie nun auch, wieso die sonst so oft praktisch sprürbare Fruchtbarkeit der Emotion unter der aktuellen Dauer-Rettungs-Notwendigkeit aufgerieben wird. Zwischen Uranus und Jupiter, dem Wunsch nach Veränderung und vielen zu großen Visionen. Was dann die Gefühle überflammt. Persönlich und in den Gesellschaften: Wer das Feuer hat, hat stets die Macht. Das dachten sich die Götter schon damals, als sie Prometheus hart bestraften, weil er den Menschen mit den heiligen Flammen ihr letztes Geheimnis zur Verfügung gestellt hatte. Astrologisch haben Funken, Flammen, Brände natürlich prioritär immer mit dem Element von Mars, Sonne und Jupiter zu tun. Sie sind deshalb eng an Widder, Löwe und Schütze gekoppelt. Auch wenn dazu die Vesta, mit ihrer starken Anbindung an dieses kreative Element, heute ihre Flammen und Blitze mitten in die Gefühlswelt der emotionalen Eigenständigkeiten wirft. Und dabei angeschlagen ist in ihrer helfenden Grundierung und unterstützenden Einsicht von der gegenwärtigen Konflikten aus der kardinalen Opposition.

Seit Jahrtausenden galt uns Menschen alles, was brannte, Wärme und Helligkeit erzeugte, als Abbild des himmlischen Lichts. Es konnte drohend sein wie Blitze und erschütternd wie ein spuckender Vulkan. Aber auch hilfreich wie die Glut, die nachts, als das Feuer zu den Menschen kam, Höhlen und Häuser in wärmende, schützende Orte verwandelte. Soweit ist auch in der Astrologie alles geklärt. Wirklich? Nein. Denn es gibt diese anderen Botschafter. 

Die kleine Schwester der Sonne, des mächtigen, männlichen Gestirns, der Geburts-Charts eine irdisch-feurige Qualität verleiht, ist nämlich eben jene VESTA. Einer der größten und trotzdem immer wieder vergessenen Asteroiden. Ein astrologischer Katalysator, der im Radix-Horoskop eine unglaublich gleißende, verwandelnde Qualität entstehen lassen kann. Obwohl er immer wieder versuchsweise der eher bescheidenen Jungfrau zugeordnet wird. Was angesicht des römischen Vestalinnen-Kults naheliegend war, aber in der Praxis fraglich bleibt. Wenn man Vesta nur öfter beachtete. Was leider nur selten der Fall ist.

Die Sonne symbolisiert astrologisch das Licht am Himmel, den Fokus und Mittelpunkt, auf den wir uns ausrichten. Vesta im Geburts-Chart gibt uns die Zündschnur dazu. Sie kann Flammen in heiliges Feuer verwandeln, in Kriegsgerät oder leidenschaftliche Vision, wenn sie einen anderen Punkt im Radix berührt. Wie einige der Asteroiden, Kentauren oder auch der viel diskutierten, zeitlich "neuen", astrologischen Faktoren (wie Lilith) arbeitet sie, bei genauer Betrachtung, als eine Art Trigger. Damit stellt Vesta eine besonders wichtige Fußnote zur Achse Löwe-Wassermann oder Sonne-Uranus, ihren beiden Pol-Herrschern, dar. Sie bebildert das Feuer der Idee und die kühle Luft des Geistes auf der Erde. Wodurch sie aber noch lange nicht zwangsläufig erdig wird.

Feuer bleibt Feuer. Es ist nicht domestizierbar, sondern bestenfalls zu kontrollieren. Dass sich bei Vesta zunächst auch alles eher um dieses Element dreht, wird bereits durch ihre mythologische Herkunft sichtbar. Ihre Flammen verschmelzen im individuellen Geburtsbild die Qualitäten aller drei anderen Feuerzeichen zu einer Art Titelzeile. Eine Überschrift für das, wofür wir brennen. Besonders deutlich wird ihre Katalysator-Funktion, wenn sich Planeten finden, mit denen der Asteroid "in touch" kommt - entweder als Teil einer größeren Figur oder als einzelner "Buchstabe" des astrologischen Alphabets. Man kann sich Vesta wie ein Initial vorstellen. Oder besser, als die Initialzündung.

Richard Vetter, einer der gründlichsten, modernen Vesta-Forscher, nennt als eins der Bilder für sie auch "ein glühendes Stück Kohle" (siehe Webseite AstroInfo). Er schreibt ihr eine Wirkung als kosmischer Verstärker der jeweils berührten Planeten-Kraft zu. Dabei fand er eine "reinigende und verzehrende Energie" bei fast übermenschlicher Leidenschaft". Vor ihm haben sich u.a. Christian Meier-Parm und Hans-Hinrich Taeger so mit dem Asteroiden beschäftigt, dass er in Fachkreisen wenigstens debattierbar geworden ist. Allerdings geistert immer noch die Jungfrau als Vestas Domäne durch die Analyse-Landschaft. Eine Zuordnung, der auch Vetter nicht folgt. 

Das wird verständlich, wenn man beispielsweise Astrologen-Horoskope auf ihre Vesta-Verbindungen untersucht - siehe Kasten oben. Selbst der Entdecker des Asteroiden, Heinrich-Wilhelm Olbers, hat im Radix eine der typischen Konstellationen, ein Uranus-Vesta-Quadrat. Begreift man Vesta experimentell als Zünder feuriger und geistiger Anlagen, wundert es nicht mehr, wie häufig gerade bei denen, die in die Sterne schauen, Sonne- oder -Uranus Verbindungen mit der alten Göttin der heiligen Feuer anzutreffen sind. Samt der folgenden Einsichten, bei denen sich kreativ Subjektives mit Objektivierbarem zu Geistes-Rebellionen verbindet.

Das besondere Geschenk der Feuerfrauen, der geheimnisvollen Vestalinnen, die in einem der geschütztesten Bereiche des alten Roms die Flammen bewachten. Mitnichten also ein Feld-, Wald- und Wiesenfeuer auf dem heimischen Herd, sondern der Mittelpunkt der magischen Bereiche. Die letzte irdische Treppenstufe vor dem Göttlichen, das den Menschen die Flammen so überaus ungern geschenkt hatte.

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Von Wölfinnen & Schafspelzen

lillyli"...und unter ihrem Schafspelz sind sie reißende Wölfe." (JW Goethe, Sonne/Lilith in 9)

Wenn Lilith kurz nach Mitternacht am Valentinstag in den Schützen wechselt, ist das schon ein Pfund. Denn die Berührung der schwarzen Eva mit dem weißen, weiten Prinzips des Glaubens, der Philosophien und riesiger Vision spiegelt sie auf den Mond (Schütze nach Krebs) ab und steht für eine emotional brisante Zeit. Jetzt könnte mit fast religiöser Wucht wieder Doppelbödigkeit entflammen, kaum begrenzbarer Fanatismus oder einfach extreme Leidenschaft in dem, auf was man gerade blickt. Das zeigt sich besonders auch in unseren Beziehungen. Wo Lilith sich im Transit durch unser Horoskop befindet, werden wir überhaupt ja immer leicht giftig (vorausschauend, denn zu oft wird ein zu mutiger Lilith-Ausdruck eilig in die Wüste geschickt). Aber wir sehen andererseits manchmal auch besonders klar und wahr die wirklichen Zusammenhänge. Lilith macht da, wo sie das Radix berührt, jedenfalls oft charismatisch, aber auch sarkastisch, spitzzüngig bis bitterböse, vor allem mit persönlichen Planeten. 

Aber auch die Angelegenheiten des Feldes, durch das sie nun, im neuen Schütze-Kleid als Erobernde wandert, werden leicht ambivalent, schief angeschaut von den anderen. Umso mehr, wo ein Mensch eine "Liliths" ist schon in der Anlage, weil man wichtige persönliche Planeten mit ihr stehen hat. Speziell mit Sonne, Mond, Venus und Mars wird ihr autonomer, stärkender Einfluss immer deutlich spürbar. Lilith ist die Herrscherin ohne Königreich, die Kaiserin ohne Mantel.

In Schütze nun betrifft ihr Lauf erst mal grundsätzlich unsere nun manchmal merkwürdigen Positionierungen zur Welt, die nötige Haltung, Einsichten, den Draufblick. Nicht umsonst hat Goethe, dessen extrem scharfes Auge sich im Anfangs-Zitat entsprechend seiner Lilith auf die Christen bezieht, sie selbst als Schreiber im Haus des Jupiters, 9, und mit Sonne sehr prominent stehen. Das sieht man öfter bei Menschen, die ganze Welten erschaffen können mit ihren zwingenden Worten.

Lilith im Schützen: die fremde Gött/in, extreme Debatten über Kultur, quasi-religiöser Feminismus, Päpstinnen, giftige Glaubenskriege, Abstrafen von Bigotterie, Intoleranz und das Prinzip der weltanschaulichen Sündenböcke.

Wo Lilith steht (persönlich und gesellschaftlich) wird etwas leicht anspruchsvoll, fordernd, ja teilweise böse, falls ungehört. Eigenem und Fremdem gegenüber. Insbesondere im Zeichen der Extreme merkt man ihren Einfluss vermutlich nun deutlich. Lilith kann wie ein Rasiermesser sein, im Schützen ein Aderlass für alles, was aufgebläht ist (und oft von Männern kommt). Eine Erzählerin, die Frau, die mitten in einer exzentrischen Landschaft der Befremdlichkeiten sitzt und diese feststellt, aber auch Märchen auswirft. An deren Gute wir uns halten sollten, denn sonst werden auch die böseren zwischen Liebe und Gift unendlich lebendig und sprungbereit. Wir finden diese Lilith unter Predigerinnen, Vertriebenen oder Settings von Vertreibungen, deren Sprache sie spricht, der ren Ursachen sie erkennt und manchmal umgekehrt schafft. Eine kompromissfreie Missionarin alles Fremden.

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Eisbringer & Unglückswelle

avalancheUranus ist ja der Cutter, der Entfernungen radikal schafft oder überbrückt, ein Eis-Bringer und Eis-Brecher, da er oft mundan bei Unfällen dominant steht. Wo er ein Nations-Horoskop transitierend umwälzt, kann sich seine Plötzlichkeit so massiv zeigen wie beim Menschen. Italien war dementsprechend nicht nur gebeutelt von einem sehr genauen doppelten Venus-Uranus und umgekehrt Uranus-Venus-Transit, sondern auch von einer Kälte- und Unglücks-Welle. 

Im Vier-Tages-Abstand früher als Donald Trump "geboren" (nach dem von Campion präferierten Radix, siehe unten), also mit ähnliche, Zeit-Signum inhaltlich, die das Land logisch auch in den Fokus hebt, erlebt es plastisch dramatische Ereignisse. Erst das verschüttete Hotel mit immer noch vielen Vermissten, jetzt eine Tragödie durch den Bus-Unfall kurz vor Mitternacht nah Verona, mit 16 toten und offenbar 36 schwerverletzten jungen Ungarn. Wie exakt die Auslösungen durch die Achsen das ausdrückten, zeigt sich diesmal auf den ersten Blick.

Sowohl bei den frühen Erdbeben Mittwoch morgens, sowie ihrer Wiederholung Stunden später (mit der Lawine in den Abruzzen am Gran Sasso), als auch beim Unglück auf der Brücke: Uranus wurde sehr eng und dominant von AC, MC und DC ausgelöst.

Das energetisiert ausnahmslos vorliegende Transite, für Italien ein gradgenaues t-Uranus-Quadrat zur Venus (mit Saturn), das eigentlich System-Erneuerung fordert, die aber (Quadrat) nicht an den Tag kommt. Wieder wurden die Ereignisse durch mehrere Planeten direkt auf Felderspitzen geographisch verortet zugespitzt. Kann nun die Astrologie damit mehr tun, als dem Geschehen im Nachhinein den Aspekt zuordnen? Ja, Um genau die sinnvolle Arbeit geht es. Darum, solche Muster zu sammeln, wo fast nie nur "der eine gesuchte Aspekt" vorliegt, was schon frustrierte Astrologen dazu brachte, von der Unmöglichkeit der Prognose zu reden. Aber: Verdichtungen der Zeit sind hoch kompliziert, zyklisch häufig auch angewiesen auf rückbezügliche Referenz-Horoskope und mehrdimensional.

Sieht man das, wird es unabdingbar, die Verdichtungen von Zeittendenzen erst zu untersuchen, auf vielen Ebenen, um später im Voraus darauf hinzuweisen, wo sie brisant werden könnten. Dafür brauchte es aber gemeinsame, einheitlichere Foschung. Um 11 Uhr morgens bei den ersten Erdstößen befand sich in Rigopiano Uranus auf dem AC (Jupiter DC, mit genauem Mars-Quinkunx, der so in Erscheinung kommt). Unfassbar klar dann die Wiederholung beim nachmittäglichen Folgebeben mit Lawinenabgang um 17.30 h, die erneute exakte Achs-Auslösung.

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Die Schildkrötenformation

Das nächste "wichtige" ( = aufgeplusterte) astrologische Phänomen folgt ja schon wieder - und dieses "APDM" funktioniert offenbar wie ein planetarer Kettenbrief. Wenn einer sich plötzlich auf eine solche kosmische Besonderheit stürzt, reden auf einmal alle davon. Egal, ob die Sache überhaupt etwas zu sagen hat oder nicht. Ab Sonntag um 9.43 h GMT, wenn Merkur wieder "dreht" bis 6. Februar ist also eine Weile wieder mal kein Planet mehr rückläufig. Soweit, so unspektakulär. Denn so etwas passiert öfter mal.

Trotzdem hält diesen Zyklus der Vorläufigkeit eine neue Bewegung unter den immer sprungbereiten englischsprachigen Astrologen für einen zu erwartenden "grossartigen Glücksfall". Sprich, wenn es nach ihnen geht, droht nun endlich ein kosmologisches Hoch, das (wieder mal) vieles ändern wird, soll oder muss. Aus der Sicht befindet sich damit dann das Universum in seiner "natürlichen Ordnung". Was immer das ist und wieso genau, ist auch nicht klar. Wir sind drum geneigt, den Trend als weiteren Meilenstein esologischen Glückszwangs abzubuchen, der Astrologie wieder verlockend für mehr Klienten machen kann. 

Auch wenn danach oft enttäuschenderweise all die sorgfältig zusammengedachten, strahlenden Entwicklungen doch nicht eintreten, die man sich zusammenfantasiert hat.

Zur Sache: Was nun die bald wieder vollumfänglich direktläufigen Planeten und ihre Power angeht: Das Phänomen der vorwärts laufenden Faktoren kürzt man als Jünger kundig "APDM" ab, was aber nur heißt: All Planets in Direct Motion. Oder: Alle Mann Nase nach vorn und in Schildkröten-Formation ab durch den Kosmos. Wie es sich gehört. Das soll der Astro-Wetterlage dann angeblich als durchdringend fließende Bewegung vorwärts auch energetisch und inhaltlich den erwünschten Schub bescheren. Weshalb man in APDM-Kreisen glaubt: Mensch geht es bald viel besser. Wir glauben: Das ist Unsinn. 

Es geht uns, wie es uns geht, je nach Anzeigern der Radix-Lage. Denn getreu der Annahme, dass ein einzelner Vogel noch keinen leibhaftigen Engel macht (= Uranus), kommen diese Direktläufigkeit-Phasen dafür einfach viel zu oft vor. Geradeaus ist nun mal die Haupt-Richtung der (angeblich zwei) natürlichen Richtungen der astrologischen Faktoren. Da die Rückläufigkeit ja ohnehin nur scheinbar vorkommt und nicht bei allen Planeten wirklich klar spürbar ist. Außer bei Schnelläufern, wo eine gewisse Introvertiertheit z.B. für R-Merkur, R-Venus oder R-Mars und in Teilen auch noch R-Jupiter bekannt und in den Effekten auch gut beobachtbar bleibt. Sonst aber scheint die Retro-Stellung für die Langsamläufer in einem Chart viel weniger Bedeutung zu haben, als man konstruiert, weshalb auch die gesammelte Vorläufigkeits-Phase nicht wirklich inhaltlichen Glanz hat. Denn wie man in dieser Liste der Phasen durchgängiger Direktläufigkeiten hier sieht, die wir für's neue Jahrtausend berechnet haben, muss man umgekehrt eher die Jahre suchen, in denen es ein solches "Alignment D" mal ausnahmsweise nicht gibt.

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Carrie Fisher: Wo Traum zu Trauma wird

 "Nichts bindet dich, außer deinen Gedanken!" (Marianne Williamson, Krebs mit Zwillinge-AC)

Wirklichkeit muss erdacht werden und vor allem fesselt uns das, was wir uns wie ein Mantra ständig vorsagen, danach auch noch emotional an die Vergangenheit unserer Beziehungen. Gerade, wenn man wie Carrie Fisher und Debbie Reynolds zusammen starke Wasser-Anteile hat, die durch verdrängten Denkdruck aus den Zeichen davor kaum von der Brille wussten, die sie sich emotional da aufsetzten. Gedanken verursachen Gefühl - Luft  kommt astrologisch vor Wasser. Und daraus ergeben sich, wenn das unbewusst bleibt, manchmal Konditionierungen über Generationen. Wie bei der Tragödie um diese Mutter und ihre Tochter, wo die Konflikte aus Denken und Empfinden durchaus familiär weitergegeben wurden. Es war einmal ein Kind, das einsam seine Mama auf der Bühne beobachtete (links Carrie Fisher in der Kulisse ihrer Mutter). Ein kleines Sonne-Neptun-Mädchen, das damit später die magische Prinzessin Leia aus Star Wars so fabelhaft verkörperte.

In ihrem Aspekt steckt zunächst ja nur der Sog der Sehnsucht nach Überirdischem, wo Sucht irgendwann tröstet, falls "nichts funktioniert". Aber auch das Talent, ein sehr lichtes, bezauberndes Projektionsfeld zu sein. Man leuchtete jedoch auch zusammen. Der Vater spielt quasi keine Rolle und auch der Bruder ist kein sichtbarer Teil des ambivalenten Kokons dieser Einheit, samt allen Belastungen der Konflikte. Und nun der Tod. Mutter und Tochter sterben plötzlich, nur einen Tag nacheinander, während Transite ihr Combin schwer belasten. Aber was manche sofort "Schicksalsfluch" nennen, lässt sich rein technisch zunächst auf Knotenpunkte astrologischer Auslösungen herunterbrechen, die Fisher und Reynolds gemeinsam hatten.

Dennoch weht es einen seltsam an, angesichts dessen, wie sie zusammen waren. Vieles parallel, beide mussten sich lange öffentlich über die andere definieren: Carrie ewige Tochter des 50er Jahre Stars und später umgekehrt Debbie als ewige Mutter des Mythos "Prinzessin Leia". Den klassischen, kaum zu toppenden Liebes-Aspekt Sonne-Venus hatten sie im Combin im Krebs, was stärkste Zuneigung zeigen kann. Aktuell war die Konjunktion allerdings stark angeschlagen durch Trennungs-Tendenzen vom Uranus-Quadrat und der Pluto-Opposition. Manchmal trennt einen dann etwas anderes als ein kühler Beschluss.

Übrig bleibt eine Idee der heftigen Beziehung mit Sonne-Venus und Pluto in 2, wie hermetisch, ohne Zutritt für Außenstehende, obwohl alles öffentlich wurde, sogar mit einem Film über sie, wie sie zusammen waren. Bei Neptun im Spiel ist dahinter ja immer viel anders. Im Combin findet man ein Saturn-Neptun-Quadrat von 1 nach 4, weshalb man bei der mundanen Wiederholung jetzt sofort hellhörig wird. Es belegt ja in einer Beziehung auch eine Verführung zur Auslöschung von Wirklichkeiten - zugunsten der Fantasie, des Ungreifbaren, oder: Eine anders begrenzende Realität, die der Welt aber als stabil präsentiert wird, hinter der bloß wie unendlich breite Nebelbanken viel schwierigere Szenarien liegen. 

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Jupiter überall

Der Riese in Zeichen und Haus:

Was uns noch fehlte: Aus Anlass des feierlichen Wechsels von Jupiter in die Waage ein kleines Jupiter-Lexikon für alle persönlichen Stellungen im Tierkreis. Jupiter steht ja ursprünglich für das unendliche Glück - als Venus' (= kleines Glück) großer Bruder. Leider vergrößert die kosmische Lupe aber nicht nur die netten Eigenheiten eines Zeichens, sondern alles, was es beinhaltet.

Drum sorgt Jupiter, wie Vetter Neptun, auch häufig für die berühmten Ent-Täuschungen, die leider unangenehme Entwicklungsschritte sind. Durch ihn erhält ein Geburts-Horoskop die Hoffnung und es wird eben alles überdimensional, was er berührt, und zur Glücks- oder Pechsträhne. Wo er steht, sind wir anders als andere, ungewöhnlich, er bezeichnet unsere spezielle Neugier, hier haben wir viel Wissen, den größten Anspruch, neigen aber auch dazu, Dinge nicht zuende zu bringen. Jupiters Zeichen im Radix beschreibt erst mal die reine Anlage, den Charakter, den er mitbringt und bei welchen Themen er aufwacht. Hier (und hiervon) brauche ich immer viel, vereinnahme auch - vor allem Weite. Das Feld, in dem er steht, zeigt dann, was davon in der Wirklichkeit ankommt und auch für andere sichtbar ausgelebt wird. Wie bei allen anderen Faktoren funktioniert Jupiters Zeichen ein bisschen wie ein Ding-Wort oder Wie-Wort und beantwortet: Was interessiert mich wie ursprünglich? Wie lerne oder lehre ich? Worum geht es meinem Jupiter denn eigentlich? Das Haus arbeitet wie ein Tuwort und zeigt: Wie wird es dann real gemacht? Auf welche Weise und in welchen Bereichen setzt dieser Jupiter sich um? So sind die folgenden Beschreibungen dann auch am besten "umzudenken", je nachdem was man wissen möchte. 

Jupiter in Widder/Haus 1 oder mit Mars: Glücksritter mit Kopf vor der Wand

Wo der Jupiter als letzter Feuer-Planet in irgendeiner Form mit dem ersten verbunden ist, geht es um Bewegung und Selbst-Durchsetzung. Jupiter im Widder kennt noch keine Grenze, er braucht insofern auch die vielen Widerstände, die er sich dauernd ins System holt, weil er eigentlich neu wie frisch gefallener Schnee in die Welt fällt und "Dinge" noch gar nicht sehen kann. Hier wohnt die Super-Neugier.

Und die jungen Weisen (Babys, die aussehen können wie uralte Buddhas und sich dann auch oft wie die Gurus aufführen, wenn sie größer werden), Abenteurer, die immer wieder ihre Absicherung vergessen (Widder kommt ja vor Stier), Leute mit Hang zum Pferdesport oder kleine Motivations-Wunder und geborene Coaches. Dieser Jupiter will. Und zwar alles und zwar sofort. Saturn (Struktur, Hierarchisierung) ist für ihn extrem schwierig, aber letztlich ein Geheimtipp, weil er beenden und umsetzen und stabilisieren hilft.

Im 1. Haus geht Jupiter dann alles an, für was das Zeichen ihn befeuert (kann allerdings mit seinen Spleens selten einfach so aufhören). Es ist die Stellung der Redundanz und von Sachen, die man wie Mantras wiederholt, wenn sie einem nicht geglaubt werden. In diesem Feld wirkt er (ähnlich wie Schütze-AC) oft apart, besonders, speziell, anders, hat manchmal einen großen Kopf oder andere körperliche Eigenheiten, wird körperlich "groß" (= dicker), wenn er verweigert, sich und das Seine anders durchzusetzen (zu lehren). Denn das ist sein Auftrag. Hier sind Menschen, die auffallen, wohin sie kommen (muss leider nicht immer positiv sein!). Sprich: Wer einen 1. Haus-Jupiter hat, wird leicht erwischt bei kleinen Übertreibungen (zu denen man neigt). Man kann sich nur sehr schlecht verstecken, bleibt fast immer anderen lange im Gedächtnis, hat "fremdartige" Aura.

Jupiter in Stier/Haus 2 oder mit Venus als Morgenstern: Mein kleiner Diwan und ich

Im Zeichen von Stofflichem und Sicherheiten macht Jupiter Schenker und Beschenkte. 

Jupiter in Zwillinge/Haus 3 oder mit Merkur (vor der Sonne): Willkommen bei den Einsteins!

Wer

Jupiter in Krebs/Haus 4 oder mit Mond: Die Prinzessin auf der Erbse

Wenn

Jupiter im Löwen/Haus 5 oder mit Sonne: Im Reich der Oligarchen

Bei wem

Jupiter in Jungfrau/Haus 6 oder mit Merkur (hinter der Sonne): Arbeitsbiene am roten Telefon

Wann immer Jupiter auf irgendeine Weise mit Jungfrau kontaktiert, wohnt man sozusagen in der Alarm-Anlage. Alle Eigenheiten des Angst-Zeichens sind ja hier vergrößert, so dass 

Jupiter in Waage/Haus 7 oder mit Venus als Abendstern: Liebes-Kämpfe

Mit dem

Jupiter im Skorpion/Haus 8 oder mit Pluto: Im Stahlbad 

Wo

Jupiter im Schützen/Haus 9: Störe mein Kreisen nicht!

Bei

Jupiter im Steinbock/Haus 10 oder mit Saturn: Die jungen Könige

Mit

Jupiter im Wassermann/Haus 11 oder mit Uranus: Auf der Flucht nach vorn

Wenn

Jupiter in den Fischen/Haus 12 oder mit Neptun: Im Schoße der Märchen-Erzähler

Bei

Jupiter mit Chiron

x

Jupiter mit Lilith

x

Jupiter mit Nessus

x

Bilder (bearbeitet): Benh LIEU SONG [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)] + Hans Sebald Beham [Public domain] + Formerly attributed to Cristoforo de Predis [Public domain], via Wikimedia Commons + Pixabay

Wir lieben die Sterne zu sehr

Wir lieben die Sterne zu sehr, um uns vor der Nacht zu fürchten. 

(John Brashear, Astronom).

Einige von uns werden es schon gespürt haben, wie nah dieser Neumond am Wasser gebaut hat, obwohl er in Erde steht. Nicht groß, nicht klein, sondern einfach der letzte, der die Tür dieses schwierigen Jahres und seiner Verletzungen schließt und damit auch den Anfang frisch markiert.

Im Steinbock bringt er unter Umständen bei der aktuellen Herrscher-Konstellation bittersüßen Segen erwachender, alter Wunden. Schmerz ist ja erst mal unbeliebt, aber ein absolut notwendiger Teil des Lebens, über den wir uns erst verwandeln. Da, wo wir nicht mehr im Kern der emotional so zivilisierten (Über-) Sättigung sitzen, die einen oft bewegungslos und änderungsresistent macht. Dafür besteht allerdings jetzt angesichts der "Untröstlichkeits-Konstellation" von Saturn-Chiron nicht wirklich ein Risiko. Nicht nur Menschen mit Anbindung an das letzte Drittel der fallenden Zeichen, die sich hier am besten einklinken, spüren sehr fein die Notwendigkeit, eigene Traumata und die der Welt anzuschauen. Aber auch zu begreifen, wie versessen man normalerweise darauf ist, am liebsten etwas wegzuhaben, sich und seine Bedürfnisse mit mentalem oder stofflichem "Trost" "wegzumachen", die vielen Sachen des Alltags gar nicht erst anzusehen, die einen immer noch verwunden.

All die aber holt nun doppelt das Saturn-Chiron-Quadrat hoch (aus dem Zyklus seit der Konjunktion 1966, Radix siehe hier), das dem Jupiter-Uranus direkt folgt (Rettung in letzter Sekunde). Damit stempelt die Zeit uns mit Freude, die Leid erzeugt, weil sie den Graben sichtbar scharf und unabweisbar macht.

Das sonst so tröstliche Gespenst der schnellen Erlösung, die wir auch in der Astrologie immer wieder als lässigen Umwandlungs-Faktor suchen, wird nun weniger schnell Dogma. Das ist gut so. Denn wo uns Abwehr unterläuft, geht auch das Gute im Schmerz verloren (Erlösung ist auch keine Lösung, über die Wichtigkeit "negativer" Anlagen, Loop).

Ich ließ den Tränen, die ich zurückgehalten, freien Lauf. Mochten sie fließen, so viel sie wollten. Ich bettete mein Herz hinein und fand Ruhe in ihnen. (Aurelius Augustinus)

Wo immer wir uns von den berüchtigten "unerlösten" Seiten der schwierigen Zeit-Strömungen, Aspekte, Zeichen im eigenen Chart (z.B. der auf Macht fixierten Skorpione, unreif narzisstischer Löwen oder geistig aggressiver Waage-Betonungen) verfolgt fühlen, werden wir lernen: Nicht alles wird immer gut. Nicht alles ist umwandelbar. Manches bleibt tendenziell unangenehm, denn es wäre ein Roman und nicht das Leben, den Schmerz "irgendwie" doch noch aus der Welt zu streichen. Aus Schwarz machst du kein Weiß. Schwarz lässt Weiß so hell erscheinen. Auch aus einem Saturn oder Chiron wird drum niemals Venus. Die Eigenheiten des "Schlechten" auszuhalten und sogar zu schätzen, lehrt deshalb vielleicht, irgendwann dankbar für alle Qualitäten gelebten Lebens zu sein, die uns ausmachen: Nicht nur dafür, dass der Schmerz irgendwann aufhhört. Denn genau da, unter dem Finger mitten in der Wunde, dem wundesten Punkt in jedem Horoskop, da, wo Chiron und Saturn uns im Radix antreffen und im Bereich, Feld, Planet, den das Quadrat jetzt bei uns weckt, sitzt ja erst die Chance zur Bewegung. Der Elefant, der auf dem Tisch sitzt, verschwindet nicht, wenn man ihn unsichtbar denkt. Irgendwann wird er sich melden.

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Der Rattenfänger-Effekt

"Anno 1284 am Dage Johannis et Pauli war der 26. Juni dorch einen Piper mit allerley Farve bekledet gewesen CXXX Kinder verledet binnen Hameln geboren - to Calvari bi den Koppen verloren." (Inschrift am Rattenfänger-Haus Hameln).

Recherchen rund um astrologische Marker von Anfälligkeiten oder Talenten für den gerade lichterloh brennenden Populismus sind ja vielschichtig und für Astrologen herausfordernd. Man sucht nach Antworten, die dann doch unscharf bleiben, weil sie neben Fakten ein Gewebe mit verflochtenen Ebenen berühren - psychologisch, archetypisch, historisch, mit vielen, vielen Zwischentönen.

Als mir irgendwann die Idee kam, noch ein Märchen zu finden, was das Thema der Beeinflussung aufgreift, um den aktuellen Archetypen noch mal anders auf die Spur zu kommen, fiel mir sofort die Sage vom Rattenfänger aus Hameln ein. Auch, wenn man immer noch nicht genau weiß, wann, wieso und ob der Mann, der erst Ungeziefer-Entweser war dann wirklich die 130 armen Kinder lockte, holte und ins Verderben (den "Berg" - Saturn) führte: Klar ist, dass es wohl irgendein wichtiges Ereignis gegeben hat. Wenn vielleicht auch mit ganz anderem, etwas spröderen Hintergrund.

Man nimmt an, dass der Mann mit der Zauberflöte vielleicht ein Arbeitswerber war, der viele sehr junge Männer Richtung Osten zum Siedeln lockte. Und wo eine Wirklichkeit, da auch ein Datum, und wo ein Datum, da auch eine Vergleichs-Möglichkeit mit dem Heute. Auch wenn der rätselhafte Kinderauszug mit dem Flötenspieler als Drama gilt, Tragödie zwischen Erfindung und Wahrheit, Merkur und Neptun: In möglicherweise zugehörigen Horoskopen der Zeit müssten sich nach dem ANALOGIE-Prinzip wegen der thematischen Parallele astrologisch auch parallele Muster des aktuellen Populismus wiederfinden. Signaturen, wie sie erfolgreiche Leute-Besprecher von heute in ihren Radixbildern haben oder wie sie die Phase prägen. Denn über Schulen, Denkweisen, Jahre hinweg arbeiten ja in der Geschichte, der Psychologie, im Märchen oder der Astrologie unterschwellig immer auch sehr ähnliche, starke Symbole aus dem kollektiven Unbewussten. Das keine Unterschiede kennt. Auch wenn die Figuren dann anders heißen. Gar nicht so unwahrscheinlich also, dass rund um die Geschichte des Hamelner Ur-Populisten mit der Flöte ähnliche Muster auskristallisieren, wie wir sie rund um die neuen Populisten finden. Im Weserstädtchen gibt es nun tatsächlich ein Haus mit einer Inschrift, die dem Kinderauszug ein Datum zuweist. Und hier kreuzen sich auch die Signaturen der alten und neuen Rattenfänger. Ganz allgemein scheint es ja so zu sein: Demagogische Zeiten sind öfter kardinal betont durch Langsamläufer. Nicht unlogisch: Das sind die StartUps des Tierkreises.

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Zukunft: Sind Prognosen astro-logisch?

Prognosenneu

Nur noch wenige Tage trennen uns vom Jahr 2023 und dem Anlass entsprechend lehnen sich jetzt wieder überall auf der Welt selbsternannte astrologische Wahrsager und Hellseher aus ihren himmlischen Fenstern, um ihren ganz speziellen Ausblick auf die kommenden Zeiten mit uns zu teilen. 

Erstaunlich bleibt dabei der Umstand, dass sich nur sehr wenige dieser Prophetinnen und Propheten in den vergangenen Jahren auf irgendwelche, nachweisbaren Erfolge im Bereich ihrer Prognosen berufen können, da sie entweder zu wichtigen Ereignissen keine konkreten Aussagen gemacht haben oder falls doch, damit meistens daneben lagen.

Wobei ja schon bei der Verwendung des Begriffs Prognose die ersten Fragen auftauchen:  Sind astrologische Vorhersagen überhaupt Prognosen? Oder fallen sie nicht eher in den Bereich der Wahrsagerei? 

Denn laut Wikipedia gibt es zwischen Wahrsagerei und Prognose erhebliche Unterschiede:

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Samstag, 27. Juli 2024

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