Vollmond: Wer bin ich und warum so viele?
Da ist es wieder - dieses seltsam subtile Prickeln in der Atmosphäre, ausgelöst durch den sich anbahnenden Vollmond, der wiederum das polare Energie-Ping-Pong der Achse Löwe-Wassermann auslöst. Deren Credo, als Frage formuliert, ja tatsächlich lauten könnte:
Wer bin ich und warum so viele?
Denn natürlicherweise stellt Löwe den Abschnitt in jeder Entwicklung dar, in dem sich alles scheinbar auf ein gemeinsames Zentrum fokussiert. Ob es sich dabei um die menschliche Erfahrung an-und-für-sich und irgendein anderes Phänomen handelt, macht lediglich im Ausdruck einen Unterschied.
Da aber alles innerhalb unserer Erfahrung extrem zweipolig entgegengesetzt angelegt ist, erschafft diese Fixierung automatisch und sofort auch das Gegenteil. Zentralisierung und De-Zentralisierung wäre eine freundliche Umschreibung des Ergebnisses, in der erlebten Wirklichkeit ist das aber um einiges härter.
Weil diese innere geistige Mitte, die zumeist mit einer sehr eindeutigen Vorstellung von „Ich-bin-dieses-und-jenes-aber-das-und-auch-das-bin-ich-nicht“ verbunden ist, schafft ja auch ein gewisses Empfinden von Sicherheit. Je mehr desto besser, im Grunde ist das ja genau das, was wir so gerne haben. Keine dummen Selbstzweifel mehr, was immer wir tun soll getragen werden von einem unerschütterlichen Selbstwertgefühl. Der König oder die Königin bin ich, und ich bin was ich bin einfach weil ich bin.
Saturn: Neues vom Herrn der Ringe
Das war ein bisschen viel auf einmal, was da seit dem 21. Dezember letzten Jahres auf uns einprasselte. Energetisch gesehen sind ja schon Neumonde an sich einprägsam genug, was Seelenbilder und innere Grundlagen angeht. Wenn so ein Neumond dann noch mit dem Zeichenwechsel der Sonne zusammen fällt, bekommt das ganze Prinzip natürlicherweise noch mehr Dynamik. Und wenn es dann noch eines der Kardinalzeichen ist, und somit einer der dominanten Eckpunkte des Bilderkreises besonders markiert wird, dann ist das schon bemerkenswert.
Schließlich hat auch Uranus in seinen rückwärtigen Tanzschritten inne gehalten und bewegt sich seitdem wieder im Rhythmus der Musik in die „richtige“ Richtung. Knapp eine Stunde vor dem Übergang der Sonne und knapp zwei Stunden vor dem Neumond kurz vor Weihnachten.
Aber das war nur der Auftakt für eine noch nachhaltigere Veränderung – denn am 23. Dezember 2014 um 16:33 h (UT) setzte der Herrscher des aktuellen Sonnen-Umfeldes, Saturn, seine ersten Schritte ins Schütze-Universum. Nach fast 30 Jahren wieder einmal, zuletzt geschah das am 17. November 1985, damals als die DDR noch die hauptsächliche Alternative für Deutschland war und niemand geglaubt hätte, dass die Mauer so fallen könnte, wie sie es dann tat.
Und wer sich bis heute noch keinen Reim darauf machen kann, warum und wieso der Zusammenbruch eines ganzen Staates so jenseitig, so unwirklich und doch so eindeutig stattfand, der möge sich doch bitte noch einmal das mundane Chart des sogenannten Mauerfalls ansehen (siehe auch 1961 - 1989: Aufstieg & Fall der Mauer). Saturn in engster Konjunktion mit Neptun, beide zusammen im Steinbock in Opposition zu Jupiter gegenüber im Krebs. Eng meint hier, dass diese Aspekte innerhalb eines Zeitrahmens von wenigen Stunden exakt waren. Wenn man sich nun kurz vergegenwärtigt, dass solche Konjunktionen oder Oppositionen mit Saturn grundsätzlich nur alle 30 Jahre stattfinden können, und dass es solch eine Exaktheit dieser besonderen Stellungen und Aspekte innerhalb weniger Stunden zwischen diesen drei Planeten seit Menschengedenken nie gegeben hat, dann mag man ein Gespür dafür bekommen, wie besonders diese Tage aus „kosmischer Sicht“ waren.
Erlösung ist auch keine Lösung
Das Gespenst der "Erlösung" ist erfreulicherweise gar keine astrologische Erfindung, sondern stammt aus den tiefen Tälern der ambitionierten, wunscherfüllenden Esologie. Sprich, von den Leuten, die der Ansicht sind, alles sei vermeidbar an Schicksal, wenn man nur ordentlich dafür betet, Bäume umarmt, sich selbst verbessert, russische Energie-Zahlen aufsagt, Herzenskräfte in die Welt ergießt oder sich irgendwie sonst als bewusstes Mitglied der weißen Schafherde zu erkennen gibt. Gute Nachricht: Wer da genau den Geist dieser Retro-Entwicklung bis zur neuen Perfektion des Übermenschen (Paradies-Vorstellungen!) aus der Taufe hob, ist dann auch schon egal. Was sind Namen? Gute Nachricht: Man muss sich, trotz all dieser verständlichen, menschlichen Erlösungs-Sehnsucht ja nicht unbedingt freiwillig in diesen Niederungen des Hochglanz-Bewusstseins aufhalten und damit dann auch in der Astrologie einen Mega-Anspruch an alle stellen, die gerade mal ein paar schlechte Tage haben. Oder einen heftigen Transit. Oder die Nase voll davon, immer nur den Kanon der Selbstverbesserer nachzubeten. Und die wir dann etwa noch widerwillig ins planetare Optimum Richtung Seelenfrieden einwinken müssten.
Müssen muss man nämlich immer noch gar nichts. Mann, Frau oder wer auch immer setzt sich aber auch als Astrologe inzwischen nur allzu leicht in die Nesseln, wenn man es ablehnt, sich dem buchstäblich fein säuberlich ins "spirituelle" Weltbild eingemeindeten und darum ersehnten Erlösungs-Gedanken unterzuordnen. Und dessen Auswüchse nicht doch wenigstens anstandshalber in der Beratung zu erwähnen - ganz am Rande, fast lustig. Hauptsache, die höheren Weihen der Esologen bleiben erkennbar (falls sie etwa doch stimmen sollten - was ja nur die Götter wissen) und der Klient fühlt sich aufgehoben. Wenn er etwa einer der Jünger der Weisen, Besser-Wissenden und selbsternannten Gurus (gern auch aus Lünen) sein sollte. Da fragt man dann vielleicht launig: Na, wie sieht's denn in Sachen Selbst-Erkenntnis so aus? Schon weitgehend erlöst? Oder lebst du etwa noch?
Sei brav oder es kommt die Eso-Polizei!
Im Ernst: Falls man als Normalmensch etwa tatsächlich weiter wie ein bewusstloser Grottenolm vor sich hin vegetiert und seine planetaren Energien immer noch ganz unerleuchtet heraushaut, ist da ja nicht wirklich ein weltverschlechterndes Problem. Nur für die, die glauben, dass es anders funktonieren würde und man durch sein unerlöstes Feld gleich die halbe Umgebung und ihre Entwicklungs-Prozesse mitvergiftet. Natürlich würde aber kein vernünftiger Mensch das seinem Klienten genauso ungeschminkt sagen (dann ist er nämlich eher unvernünftig), sondern allenfalls etwas beschönigender. Aber langsam setzen sich eben auch in Beratungen diese haltlosen Erlösungs-Ideen durch. Vielleicht nur eine Sache von Angebot und Nachfrage. Oder davon, dass man sich zu schnell an Bewusstseins-Kontaminierung, wie sie nach der Erscheinung von esologischen Großhändlern des strahlenden Friedens überall üblich und erwünscht wurde, einfach zu schnell gewöhnt.
Streckt dann beispielsweise der irgendwo Hilfe suchende Skorpion-Betonte seine berüchtigten Fangarme (wie zu erwarten und auch für's System gar nicht falsch!) etwas zu manipulierend aus (statt die ihm eigene Transformationskraft ziviler, d.h. für die Eso-Polizei ordnungsgemäß zu „heben“ und zu bearbeiten, bis sie weg ist), gibt es meist verbale Schläge. Da diese etwas unangenehmere Seite der plutonischen Intensität beim Umfeld nur für beträchtliche Angst-Transpiration sorgt, die bei Esos zuhause nicht vorgesehen ist. Und stört. Und darum als erster Ansatz allgemeiner, drohender, um sich greifender Un-Erlösung von besseren Kreisen ohne Verzug gemaßregelt wird. Besonders gern auch in astrologischen Foren, wo die ansüruchsvolle Idee des zu Lösenden (oder der unerlösten Fratze im Spiegel des immer anderen) oft herrlich bunte Blüten treibt.
Schütze-Traum(a): Advent, Advent...
Die prachtvollen Weihnachtsmärkte sind schon überall geöffnet und morgen beginnt auch die Adventszeit. Die große Vor-Freude auf das Lichterfest, die Geburt des Erlösers oder zumindest auf üppige Geschenke. Alleine der Umstand, dass ausgerechnet die Vorweihnachtszeit mit ihren Hoffnungen und Wünschen in die Schütze-Phase jedes Jahres fällt, ist eigentlich schon ein kosmischer Witz. Oder eine Verschwörung von Illuminaten und Freimauern, je nachdem, woran man glaubt oder glauben will.
Ja, ja - der Glaube. Das große Stichwort dieser Zeit. Ich glaube, also bin ich. Beziehungsweise das woran ich glaube wird Teil meines Lebens. Prägend und weitreichend. Auch wenn nichts wirklich dafür spricht, dass alles so ist, wie ich es glaube. Es reicht, dass ich es tue. Ich kann an einen Gott glauben oder viele, und selbst wenn ich an keinen glaube, bleibt es dasselbe Prinzip. Denn Glauben heißt nicht wissen, davon lebt das Ganze. Wie schrecklich wäre es, wenn man schon heute wüsste, was man zur Weihnacht alles geschenkt bekommen wird. Selbst wenn es großartige Dinge wären, nichts kann diese Vorfreude ersetzen, dieses hoffnungsvolle Spekulieren innerhalb der Parameter, die ich für glücksbringend und erfüllend halte.
Skorpion-Eklipse: Das Ja im Nein
Als jetzt die Sonne in den Skorpion lief und mit ihr die 4. Eklipse des Jahres (samt aller plutonischen Drachen, die in den Seelen wohnen) das Haupt erhob, hat wieder die Zeit des großen Neins im inneren Kampf gegen das Dasein begonnen. Abwehr, die immer Probleme erzeugt. In solchen Phasen stellt sich für jeden von uns die Frage, wie wir mit dem, was wir bekämpfen in unserer kleinen Welt (also sehr vielem), eigentlich anders umgehen könnten. Nicht umsonst hat die 8. Phase des Tierkreises ihren ganz eigenen, mächtigen Ruf und Sog. Pluto (und sein oft verhasstes oder als grausam gemobbtes) Zeichen sind ja archaisch.
Wie in Steinzeiten stellen sie Mangel fest, um Fülle zu schaffen. Das dient der Abwehr von Gefahr, die "alles" zerstören könnte. Leider haben wir im tiefen, dunklen Herzen der 8. Phase noch nicht begriffen, dass Schutz nicht gleich Überwältigung sein muss und nicht jedes Seil auf dem Boden eine Schlange. Wir installieren weiter Urteile, Schubladen, Feststellungs-Merkmale (gut? schlecht?) um gegen die drohende, traumatische Vernichtung zu kämpfen, die Skorpion so nah kommt. Immer geht es ihm um Plus oder Minus, Be-Wertungen, die aus den Wertigkeiten des Stiers gegenüber entstehen.
Extrem-Vorstellungen zwischen Hell und Dunkel. Und so schleppt der agitierte Skorpion da, wo er im Radix steht, gern ganze Konzept-Pakete mit sich herum - nicht nur in Gestalt der eh als hart oder unreif verschrienen Plutonier, die als Packesel mit der Projektionslast "sauberer" Zeichen überlastet werden, da sie so stark mit der intensiven Zeit-Qualität schwingen. Nein, jeder hat ja seinen Pluto im Horoskop - und das Zeichen der Finsternis (0°!) schlägt überall im Radix einen besonderen Ton an. Es gibt keine bessere Prüfung als nach diesem Skorpion-Neumond, um sich auf die Schliche zu kommen, zumal auch in der übersetzten Eklipse = dem "Verschwinden oder Ausbleiben" bereits das Prinzip Skorpion steckt. Feststellen des großen NICHT. Ob fehlend, tabuisiert oder auszumerzen.
Selbsterkenntnis fängt den Wurm! (SPRICHWORTREKOMBINATOR)
Jetzt geht es um die Macht der inneren Konzepte, aber auch um die Freude (Löwe wartet ja auf Skorpions Eck-Seite), wenn die alten Urteile, Neins, Abwehr-Cluster gegeneinander klirren, weil man sie probehalber spielerischer einsetzt. Dafür müsste man die Überzeugungen und ständigen Gutachten, mit denen man die ganze Welt überzieht, allerdings erst einmal kennen. Was der Schuld-Verschreibungs-Politik des Skorpionischen, das noch in seiner Negativ-Bilanz verfangen ist, spontan widerstrebt. Aber Ehrlichkeit, die Pluto fordert, fängt eben bei sich selbst an: Schluß hier, bitte, in der 8. Phase, mit zweierlei Maß der Waage, her mit der Loyalität zu eigenen Werten, die sich auch auf das eigene Defizit bezieht - Nutzen, Frommen, Verdehungen.
Wenn Skorpion sich in diese Eindeutigkeit begibt, ist er eigentlich schon erlöst. Fang bei dir selbst an. Überprüfe alles. Alle Konzepte. Aller Menschen. Auch deine. Dazu ist nicht nur das Plutonische, was jetzt im Untergrund überall wabert, aufgerufen. Auch der Rest der Welt schaue besser noch einmal genau hin, bevor er Pluto/Skorpion als ungemütlich von sich fortstalkt, aus dem Eigenen heraus mobbt oder aus seinen Kreisen wegdenkt. Urteile sind überall. In jedem. Gerade aktuell, da eine Finsternis mit Neumond den ersten Grad des Skorpion so stark markiert und energetisiert hat. Denn es geht jetzt um nicht mehr oder weniger als das Prinzips des Nein, der Kontrolle und Verwandlung. Wie es in uns lebt, sich bewegt und uns alle psychologisch verschattet. Verführerisch für Projektionen, aber auch eine Zeit voller Chancen, im eigenen Dunkel endlich ein kleines Ja genau da zu finden, wo wir den lieben langen Tag feststellen, was alles falsch ist und uns nicht gefällt.
Waage: Im Auge des Betrachters
Morgen Nacht, am Freitag, dem 23.09.2022 um 03:03 Uhr unserer Zeit ist es wieder soweit: die Sonne befindet sich im Zeichen Waage.
Erster Gedanke – oh wie nett. Venus-Zeit ist angesagt, folglich sollten in den Wochen danach alle Auseinandersetzungen befriedet werden, nur noch glückliche Beziehungen existieren und die Welt in Harmonie und Schönheit versinken.
Schließlich hört man, zumindest in den üblichen Standard-Werken ja nur Gutes über diesen Abschnitt des Zodiaks. Demnach sind alle waage-betonten Menschen Ästheten mit einer tiefen Sehnsucht nach Harmonie, nach außen sanft und sensibel, streben nach Gerechtigkeit und Frieden, sind einfühlsame Zuhörer und stets bemüht, alle Gegensätze und Konflikte auszugleichen und zu versöhnen.
Natürlich werden auch ein paar weniger positive Eigenschaften erwähnt, aber im Großen und Ganzen möchte man sich dann doch eigentlich wünschen, dass alle Menschen irgendwie das Wesen dieser Waage verinnerlichen würden. Und man findet man auch immer berühmte Beispiele für diese Zuordnungen: Das Friedliebende verkörpert wohl am besten Mahatma Gandhi, das Künstlerische ein John Lennon und für die Schönheit könnte man Brigitte Bardot oder Romy Schneider nennen. Wobei letztere schon eher einen Bogen spannt in die weniger bekannten Gefilde dieser Grundenergie. Genauso wie ein Heinrich Himmler, eine Margaret Thatcher, ein Aleister Crowley oder ein Wladimir Putin auch allesamt Waage-Sonnen. Und wohl weniger für ihre freundlichen und sanften Seiten bekannt.
Von Traum-Tänzern und Drama-Queens
Damit es nicht gleich anfangs zu einem Missverständnis kommt – die Überschrift wäre auch umkehrbar. Drama-Kings und Traum-Tänzerinnen treffen genauso häufig aufeinander, und natürlich gibt es weitere Variationen dieses Themas. Nein, es geht hier nicht um willkürliche Zuweisungen von Verhaltens-Auffälligkeiten, sondern um eine der meist gestellten Fragen, die man als astrologischer Berater zu hören bekommt: Passt er/sie denn auch zu mir?
Menschlich ist diese Fragestellung durchaus verständlich, ehrlicherweise müsste man aber antworten, dass Astrologie für solch ein Auswahl-Verfahren genauso geeignet ist, wie das Gummibärchen-Orakel. Natürlich, aus klassischer Sicht passen alle Widder gut zu den Löwen, Waage zu Zwilling und Stier zu Jungfrau, teilen sie doch zumindest das selbe Element.
Nur wird man erstaunt feststellen, daß solche Kombinationen im wirklichen Leben nicht häufiger vorkommen als andere. Genauso oft versuchen es Skorpion-Frauen mit Wasser-Männern (und werfen ihnen später Etiketten-Schwindel vor, weil vom Wasser kaum etwas zu spüren war…), Schütze-Männer mit Jung-Frauen und Stein-Böcke mit Waage-Sonnen. Ja, man könnte sogar den Eindruck bekommen, dass gerade schwierige Verbindungen einen besonderen Reiz ausüben. Mit ähnlich veranlagten Menschen hat man vielleicht ein lockeres Freundschafts-Verhältnis, aber man übersieht sie gerne bei der engeren Partnerwahl.
Sonne-Neptun: Im Nebelfeuer wandern
Am Freitag um 16:32 h unserer Zeit stehen sich Sonne und Neptun genau gegenüber. Der Gedanke, darüber etwas zu schreiben, erzeugt in mir erstmal nur eines:
ein Vakuum...
Um das etwas aufzufüllen, lese ich Zeitung. Und als erstes fällt mein Blick auf eine Nachricht, die ebenfalls eng mit neptunischer „Wirklichkeit“ verbunden ist.
Flug MH 370, erinnert sich noch jemand? Diese Maschine, die plötzlich von allen Radars verschwunden war, dann aber doch irgendwie auf einem aufgetaucht ist, seltsame Pings von sich gab und nach der man heute immer noch sucht. Vermutlich in einem Gebiet, wo sie nach neuesten Erkenntnissen doch nicht sein kann, denn nun gibt es angeblich ein neues Lebenszeichen des Flugzeugs. Weil nämlich die Bodenkontrolle versucht hat, via Satellitentelefon die Crew zu erreichen. Ohne Erfolg. Und trotzdem so hört man heute erstaunt, kann man jetzt (ein halbes Jahr später) relativ gesichert daraus ableiten, dass der Kurs der Maschine sich schon viel früher gen Süden wandte, als bisher angenommen.
...??????...
Versteht das irgendjemand? Muss man das verstehen?? Kann man das überhaupt verstehen??? Schließlich haben wir ja im Moment eine Jungfrau-Sonne, seit alters her wird dieses Zeichen in Verbindung gebracht mit Analyse, Vernunft und einem Handeln, dass sich dienend an dem orientiert, was nützlich ist. Damit die vorhergehende Phase der Identifikation mit einem geistigen Zentrum namens Ich nicht nur um sich selbst kreist. Also keinen solaren Autismus auslöst.
Von Löwen und Lämmern
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
Albert Einstein
Als am 16. Juli um 12:30 MESZ Jupiter ins Zeichen des Löwen eintrat, sollte hier eigentlich schon ein kleiner Lobgesang auf die kommenden Feuerzeiten angestimmt werden. Waren wir doch gerade Weltmeister geworden, alles konnte nur noch besser werden. Aber auch wenn die Gesamtstimmung schon vom typischen Laissez-faire des Sonnenzeichens geprägt war, versucht man ja trotzdem das eigene Empfinden mit der Wirklichkeit abzustimmen. Und wühlt vorab in den Schubladen der Geschichte, um heraus zu finden, was denn so ein Jupiter im Löwen in den vergangenen Jahrzehnten mit sich gebracht hat. Zur Erinnerung – alle zwölf Jahre findet dieses energetische Schauspiel statt, Material findet man also zur Genüge.
Aber es wurde Abend und es wurde Nacht und die anfänglich positiven Intensionen bröckelten mehr und mehr. Zwar stellte sich heraus, dass die erste Herztransplantation bei Jupiter im Löwen stattfand (1967), der erste Walkman auf den Markt kam (1979) und Deutschland wiedervereinigt wurde (1990), trotzdem blieb ein komischer Beigeschmack. Das passiert ja meistens dann, wenn das „kleine“ Bewusstsein gerne etwas Positives finden möchte, während der große Rest (auch Unterbewusstsein genannt) aus den vorhandenen Informationen etwas anderes „liest“. Und partout nicht damit aufhören will, ein „ungutes Gesamtfeeling“ zu erzeugen.