Popcorn-Feld im Tal des Schweigens
Wenn die "Stirn des Himmels" sich in Falten legt und der Mount Everest, höchster Berg der Welt, wieder grollt, wird das von den Sherpas oft als Zeichen gesehen, dass etwas nicht stimmt mit dem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur. Nachdem am Freitag bei Sonne-Südknoten-Konjunktion und Zulauf vom großen Quadrat des Zodiak mindestens 13, aber vermutet sogar 16 der Bergführer starben, passierte das trotz der "Pujas", der buddhistischen Rituale und Wunschgebete, die sie zum Schutz vor Unglück jedes Mal zum Start bis weit über den fast 8850 Meter hohen Gipfel der "Mutter des Universums" in die Reiche der Götter hinausschicken.
Diesmal brach die tödliche Lawine zu einer Zeit los, um die astrologisch fünf Planeten direkt über Felder-Spitzen gleichzeitig ausgelöst wurden. Auf "gegen 6.45" haben sich die meisten Zeitungen geeinigt. Genau um 6.49 h wurde nun Saturn (der Berg) vom Deszendenten direkt überlaufen und so die Rezeption zu Pluto (und damit die Quadratur des Kreises) aktiviert, bevor minütlich weitere Häuser die vier Führungs-Faktoren der Spannung unmittelbar berührten.
Eine ungewöhnliche Konstellation, wie sie auch seinerzeit die Tragödie des Weihnachts-Tsunami triggerte. Die "Mount Everest Katastrophen" von 1995/96 sind deshalb im Medien-Sprachgebrauch und seinen Hitlisten jetzt vom akuten Unglück in eisigen Höhen des Himalaya abgelöst, die seit der Erstbesteigung 300 Menschen das Leben kostete. Während inzwischen Hobby-Alpinisten den Berg belagern bis besetzen, erwägen die Sherpas nun erstmals zu streiken. Denn die Kultur ihres Volks ahnt nichts Gutes, wenn der Berg ausgerechnet sie - in ihrem Glauben - für Hybris straft. Es war nie ein Pappenstiel für die Führer, als Wissende um die letzte Würde der heiligen Wahrheits-Symbole Horden von ehrgeizigen Möchtegern-Sportlern der großen Mutter immer wieder ohne Schuldgefühle vorzustellen. Saturn straft, wenn Merkur sich verhebt.
Diese kosmische Spur der Wahrheit
Wolfgang Döbereiner ist tot.
Wie bitter das ist, einen Nachruf über jemanden zu schreiben, dem man 100 Jahre mehr gewünscht hätte. Als ich ihn das erste und einzige Mal unter vier Augen traf, war das im Sommer 1999. München kochte fast vor Hitze. Darum kam es mir besonders merkwürdig vor, wie gerade, zackig und anders er mit seinen 70 Jahren ins Arbeitszimmer wehte. Ja, wehte. Da war sie also, diese frische, kosmische Spur, die Fische-Sonne manchmal trägt, in ihm immer, um ihn herum. Sonst sah er ehrfurchtgebietend aus. Als nicht mehr ganz junge, aber eifrige Astrologie-Schülerin wusste ich natürlich, dass manche ihn wie einen Gott verehrten. Das machte mich eher misstrauisch. Am liebsten hätte ich kurz danach dann jeden Satz mit "Ja, Sir!" quittiert.
Alles andere schien unpassend. Nur muss der Ehrentitel noch erfunden werden, der diesem ungewöhnlichen Astrologen gerecht wird. "Herr von 1 in 12", sagt er einmal, "der ist unverstanden". Und das war Wolfgang Döbereiner mit seinem Mond, Herrn 1 in 12, wohl auch, zumindest von der Masse. Nicht, dass es ihn wirklich gestört hätte. Was ihn störte war, wenn jemand astrologische Dummheiten verbreitete. Nicht seinetwegen, sondern wegen der Fakten. Die Breite und Tiefe dessen, was er mitbrachte ins Leben und die Astrologie, ist schlecht zu erklären, wobei ihm Erklärungen sowieso nicht geheuer waren. Nun ist Wolfgang Döbereiner tot. Einer der letzten, großen, lebenden Astrologen, Krebs-Aszendent mit Pluto vorn. Was ihm von Gegnern manchmal den Vorwurf einbrachte, in genau dem plutonischen "Container" zu sitzen, den er als Begriff erfand. Stimmte das? Nein. Seine Analysen waren fair, kristallklar, unkokett, menschlich. Manchmal hart, auch sich selbst gegenüber. Für mich war er ein Genie.
Er starb am 5. April, wie erst jetzt bekannt wird, unterm zulaufenden Transit von Neptun auf Sonne und Pluto Opposition Pluto. Nicht lange nach seinem 86. Geburtstag. Es gibt nur wenige, die einen streitbaren oder umstrittenen Zugang zur Astrologie mit so viel klassischem Kampfgeist und so wenig Lust auf Opportunismus nicht etwa verteidigen, sondern schlicht, einfach und kompromisslos leben würden. Er tat genau das, mit bemerkenswerter Intelligenz.
Wenn Sie Ihre Erscheinung aus der Umwelt beziehen, sind Sie auf die Spiegelung angewiesen. Und solange Sie das machen, ist Ihr Selbstwert darauf angewiesen, ob Sie gut oder schlecht gespiegelt werden. Die Gesellschaft ist kein guter Spiegel. Zerrbilder kommen raus. Ich lass mich auch nicht mehr spiegeln." (Wolfgang Döbereiner, 1999)
Einmal, Jahre nach dieser ersten Beratung in München, auf die ich Jahre wartete, weil sie es wert war, wollte ich ihn zu einem Interview überreden. Ich rechnete nicht mit dem Eigensinn des Philosophen, mit dieser Fische-Sonne in 9. Einen langen Feuilleton-Artikel über die Münchner Rhythmenlehre und genau diese Brechungen hatte ich mir vorgestellt, in einem der wichtigen Magazine. Wie er das beantwortete, sagt viel über Wolfgang Döbereiner. Über zwei Stunden lang erklärte er mir mit Engelsgeduld am Telefon die Welt. Wieso er sich nicht mehr mit dem, was man so allgemein für Ruhm hält, gemein macht. Witzig, scharfsinnig, unvergleichlich. Man hätte es als Vortrag mit stenographieren können. "Das Empfangs-Komitee, oder das, was die Leute draußen mit dem machen, was man sagt, kann einem auch schnurz sein. In dem Moment, wo die Gestalt in der Welt ist, ist sie frei und die haben keine Chance mehr. Das können sie nicht mehr aufhalten, keine Chance. Erklärung ist immer Unterwerfung."
Von Blumen, Tigern, Stieren und Omen
"Nichts erzeugt immer etwas, wenn auch nur für einen winzigen Moment." (Lawrence Krauss, Physiker)
Omen sind im Grunde auch nichts anderes als akausale Bezüge, die Ereignisse zwar unbegründbar, aber sinnhaft miteinander verknüpfen. Analogien, wie die, mit denen die Astrologie arbeitet. "Ich konnte mir nicht helfen," sagte Peaches Geldof irgendwann nach der Geburt ihres zweiten Babys, "aber es war, als hätte Mum da ihre Finger im Spiel gehabt. Es gab diese verrückte Synchronizität in allem." Die Zufälle hörten nicht auf, bis zuletzt. Was Medien jetzt wieder, nach neusten Erkenntnissen über den plötzlichen, völlig unerwarteten Tod, "einen Fluch" nennen, spiegelt sich astrologisch oft in Genealogien als ungelöste Anteile. Aber die Geschichte dieser Familie ist so heftig, das es wirklich schwer fällt, nicht wieder das berüchtigte Schlüsselwort Schicksal zu bemühen. Vielleicht setzt man neptunischen Schwaden, Rätseln, deshalb besonders leicht die große, optimistische Vision eines göttlichen Jupiters entgegen. Irgendwann muss doch die Welt auf die Füße fallen, irgendwann gut werden, bleiben.
Da sind also die Kinder mit eigentümlichen Namen, Insider und Außenseiter, besonders, weil sie die Ausnahmen lieben, seelische Extremisten, auch viel Erfolg. Da sind Dramen, die sich ähneln, in ihrem Fluss, wie in griechischen Tragödien. Da war eine Paula Yates, Stier-Sonne mit Skorpion-Mond, die im September 2000 nachts an einer ungewollten Überdosis Heroin starb, offenbar, weil sie zu wenig, nicht etwa zu viel Erfahrung damit hatte. Auch wenn die Mutter von vier Töchtern sonst durchaus das wilde Leben und die wilden Substanzen suchte. Da blieb Peaches, ein Kind von vieren, das zur Hinterbliebenen wurde, um die sich ein Waage-Vater, zwischen Genie und Freak, sehr bemüht kümmerte. Aber manches kann man nicht ersetzen. Da war Peaches erster Sohn, Astala, der zufällig für einen 24. April erwartet wurde, am 53. Geburtstag seiner toten Großmutter Paula. Er kam früher, dafür holte man Phaedra, den zweiten, kaum ein Jahr danach mit Kaiserschnitt ebenso zufällig am 24. April, Yates 54. Geburtstag. Für Peaches wie eine merkwürdige, unerwartete, ersehnte Berührung ihrer vermissten, gestorbenen Mutter.
Wenn nun gemeldet wird, dass sich ausgerechnet deren Geschichte nun auf ganz eigentümliche Weise wiederholt hat, tauchen Venus' Liebe, Jupiters Überschwang, Neptuns Sehnsucht, Ödnis, Leere auf. Tragisch anders, als Peaches es sich erhoffte. Nicht umsonst soll man sich besser nur wünschen, was man auch erfüllt haben möchte. Sonst wird vielleicht alles, auch das Schlechte, wahr. Die verwickelte, parallele Geschichte der Geldofs ist in ihrer Tragik kaum erträglich (Loop! Artikel TOD EINER HONIGBLÜTE). Eins der Netze, die sich über Familien werfen, Repeat-Tasten des Daseins, Kreislauf in Systemen, die selbst die Psychologie entdeckt. Peaches Geldof meinte einmal, ein Drama wie die Mutter zu verlieren, sollte ihren Jungs erspart bleiben. Auch darum hatte sie den schnellen Nächten als IT-Girl abgeschworen. Aber dann ist da doch etwas, was bleibt, was sich durchzieht. Raum, in den Verwicklung einströmt, für den ein Familien-Aspekt wie Sonne-Neptun die Endlosigkeit bietet.
Es beginnt nicht erst mit einem Lied von Lee Hazlewood, Some Velvet Morning, in dem Peaches, selbst noch fast ein Kind, auf den traditionell seltsamen Namen für ihren Kleinsten stößt. Phaedra. Eigentlich eine Frau, dahinter der Mythos von der Tochter des König Minos, die aus Liebe Selbstmord beging, Schwester der Ariadne, deren Faden Wege aus den Labyrinthen zeigt. Das wäre auch nötig gewesen. Aber Phaedra Bloom Forever, Stier mit Sonne-Mars, elf Monate alt, befindet sich schon mitten im Irrgarten. Er lag offenbar neben Peaches, als sie plötzlich starb, wie 14 Jahre vorher auch seine damals vierjährige Tante Tiger Lily bei ihrer Mutter war, seiner Großmutter. Geschichten setzen sich fort, sie haben keine Ethik.
Some velvet mornin' when I'm straight, I'm gonna open up your gate, and maybe tell you 'bout Phaedra, and how she gave me life, and how she made it end...".
Der Moment, der alles verändert hat
"Mylady, das war der Moment, der alles verändert hat." Oscar Pistorius klingt von Anfang an wie ein Kind, als ihm der Prozess gemacht wird. Der Skorpion auf dem allerletzten Grad, mit dem Quadrat zum Wassermann-Mars in 1, hat endlos getrauert, sich übergeben, mit von Tränen erstickter Stimme gesprochen, ist mehrfach zusammengebrochen. Auch diesmal, kurz bevor er ins Kreuzverhör geht. Er hat Pluto-Uranus angespannt Spitze 12, alles kommt wieder hoch. Das Verdrängte, das Unbewusste. Der Augenblick, von dem er spricht, nein, weint, ist der, als er sieht, dass der "Einbrecher", den er in der Valentins-Nacht 2013 in seiner WC-Kabine vermutet und auf den er viermal feuert, seine Freundin Reeva Steenkamp ist.
Löwe-Sonne im Quadrat zu seinem Sonne-Mars, wie sie mit zerschossenem Kopf vor ihm liegt. Angel, Baba, Boo. Wie auch immer sie sich sonst noch nannten in den drei Monaten, die sich sich erst kannten, vielleicht auch liebten, wie das heute verstanden wird. Zwei Menschen und ihre iPhones, wie im rasenden, kühlen, technischen, trendy Cityspeak des Films, nach dem man ihn damals taufte. Blade Runner. Nach den Polizisten, die künstlichere Menschen, Replikanten, exekutieren. Skorpion meets Wassermann. Was für ein Omen. Dieser Moment, in dem er sieht, erkennt, der alles verändert hat. Von dem Pistorius nun spricht. Da lief, bevor er sich endlich mit dem Handy wieder verbindet, mit der Realität, dem Außen, Spitze 2 auf Wassermann-Venus und das IC stand am Widder-Mond. Da war die Liebe wieder. Aber auch ein Saturn auf Spitze 11 mundan Skorpion. Diese schrecklich festlegende Befreiung vom Status des Läufer-Gottes, Fall in den Abgrund, Schublade des Kriminellen, all das, was nun ist. Schon da.
Gesehen, erkannt hat er es vielleicht alles in jenem Augenblick, kurz vor 3 Uhr 19, nachts in einer hermetisch abgeriegelten Luxus-Wohn-Anlage in Pretoria, bevor der erste Notruf erfolgt. Da, an einem der Orte, wo man lernt, den schwarzen Mann zu fürchten. Wo man nicht die Geliebte fragt, ob sie noch da ist, bevor man die Pistole nimmt und einfach abdrückt, sondern "normal" dem anderen, inneren Druck folgt, der Angst, dem Zwang. Alles verlagert, nach außen. Wenn es so war, wie er nun erzählt. Wenn. Keiner will glauben, dass Pistorius, der versehrte Läufer-Gott, diese Trauer nur lügt. Das tut er auch nicht. Aber was ist mit seiner Geschichte? Ist sie wahr? Astrologisch war da wenig Freude, Verstehen, zuvor. Dieser Abend, der alles verändert, fängt mit genau diesem Druck an. Oscar Pistorius ist sauer, unterschwellig. Kein guter Tag für Happy Valentine. Gar nicht.
Sonne-Uranus: ...und sie bebt doch
Sonne-Uranus ist psychologisch nicht nur das erschütterte Selbst, sondern bezeichnet ganz stofflich auch indirekt eine bebende Erde. Denn eine Konjunktion, wie sie gestern stattfand, bedeutet ja gleichzeitig, dass der als astrologische Faktor so stark vernachlässigte, kleine blaue Planet selbst in Opposition zum großen Blitz-Bringer steht. In Chile kam es heute zu einem zweiten Beben, nachdem es am 1. April um 20.46 h Ortszeit bereits starke Erd-Stöße gegeben hatte.
Tausende Menschen sollen nun auf der Flucht sein. Beim zweiten Beben wurde offenbar Sonne-Uranus direkt über Spitze 5 ausgelöst. Heliozentrisch zeigte sich bereits vorher ein Quadrat von Erde-Mond zu Pluto, der wiederum zu Uranus in 90°-Spannung steht. Auch das solare Klima bot für all das eine passende Unterlage: Wenn Magnetstürme angespannt schwingen (siehe auch: KOSMISCHER WETTERBERICHT), ereignen sich häufig ähnliche Erschütterungen, in jedem Bereich. In Chile, das im Pazifischen Feuerring wegen tektonischer Platten-Verschiebungen als Zone hoher seismischer Aktivität gilt, sind beim Beben Stärke 8,1 nach bisherigen Erkenntnissen mindestens sechs Menschen umgekommen. Das zweite Beben hatte erneut eine heftigere Stärke von 7,6 (SPIEGEL). Tsunamis seien möglich, heisst es. Erste Wellen sollen schon aufgetreten sein. Die Regierung rief die Region zum Katastrophen-Gebiet aus und schickte Militär in die am stärksten betroffenen Bereiche an der peruanischen Grenze. Auch um Plünderungen zu vermeiden.
Natur-Katastrophen in diesem Ausmaß sind unter uranischen Auslösungen ja nicht selten. Hier beim ersten Beben (Radix in der Karte des Geoforschungs-Zentrums Potsdams unten) wurde im Vorfeld zunächst Mars durch Waage-AC direkt ausgelöst, gefolgt vom Übergang des AC in den Skorpion und damit Pluto-Auslösung (mit Anstoß Quadrat zu Sonne-Uranus) und folgender Triggerung der Venus durch Feld-Überlauf als Taktgeberin des Stofflichen. Das gespannte Mundan-Quadrat kam über die Herrscher-Verhältnisse plötzlich in Bewegung.
Pluto am DC: Absturz im Nebel
Kurz notiert:
Beim Lande-Anflug auf Norderney ist heute um 11.20 Uhr (nach aktualisierten Angaben von AVIATION SAFETY NET) ein Kleinflugzeug ins Wattenmeer abgestürzt. Der Deszendent lief gerade Pluto an, der im Rucksack das Quadrat zu Sonne-Uranus mit auslöste, nur zwei Stunden nach der Konjunktion. Neptun stand am MC, Jupiter auf dem AC.
Wie wichtig mundane Auslösungen über die Achsen sind, zeigt sich ja bereits im Alltag. Aktivieren sich größere, schwierige und enge Konstellationen direkt durch das laufende Kreuz, ist das fast immer unmittelbar als Störung spürbar.
Beim Absturz im Nebel starb der Pilot (63).
Vermutlich wegen schlechter Sicht kam es zu dem Unglück. Die üblichen Flüge auf Norderney waren deshalb auch nicht gestartet. Wie der NDR berichtet, soll die Sichtweite höchstens 8 Meter betragen haben. Dazu passt, dass Neptun gerade die Konjunktion mit dem von ihm beherrschten Fische-MC machte und bestimmend wurde. Zuvor setzte der Pilot der Cessna 172N Skyhawk (Himmelsfalke!) noch einen Notruf ab. Uranus-Pluto ausgelöst - Vogel im Käfig.
"Dies ist MH370, guten Morgen!"
Der Jüngste, der verschwindet, irgendwo am Himmel oder im Meer, heißt Moheng Wang. Ein kleiner, rundlicher Junge, fast noch Baby, sensibler Krebs-Mond bei Zwillinge-Sonne, vorm stationären Quadrat des Neptun. Er ist noch nicht allzu lange auf der Welt, viel zu kurz, selbst für eine Stippvisite. Neugierig, flexibel, empfindsam, robust, ambivalent wie viele aus dem 3. Zodiak-Prinzip. Das Licht geht an, wenn man sein strahlendes Gesicht auf Fotos sieht. Moheng ist nicht mal zwei Jahre alt. Als Neptun zum dritten Mal über seine Sonne gelaufen ist, sitzt er in der Phantom-Maschine überm Luftraum von Vietnam, mit seinen Eltern - der Papa Angestellter einer amerikanischen Consulting-Firma, die Mama arbeitet bei einem Software-Unternehmen aus China. Alle wollen aus dem Urlaub nach Peking, heim.
Die Dinge sich verwirren sich, als ein Flugzeug im Nebel der Unwissenheit verloren geht. Boeing MH370, die heute immer noch die halbe Welt sucht und nicht findet, an zahllosen, wechselnden Orten. An diesem Tag hat Moheng im Zeit-Combin Sonne-Mars-Konjunktion im Widder. Wie seine gibt es viele Geschichten um den Flug, der bei Fische-Sonne von Erde, Feuer, Wasser oder Luft verschluckt wurde. Transite, die sich ähneln und die vermutlich keiner überlebt hat.
Anfang der Woche erklärte man die 239 Passagiere und Besatzungs-Mitglieder für tot. Darunter fünf kleine Kinder. Heute kommt die Nachricht, dass erstmals Teile, die zur Boeing gehören könnten, geborgen worden sind. Es bleiben Ahnungen, ein paar Nummern auf Listen, Wehmut, Faktoren dieses großen Rätsels, bei dem so viele kleine Pannen passierten, auf der Unterlage von Hysterie, Mystery und Verschwörungs-Theorien. Nach wie vor bieten sich neue Erklärungen, Meinungen an. Aber kein Trost für die Familien. Stattdessen nur weitere Anker für weitere Interpretationen, auch astrologisch fast täglich ein neuer Versuch. Zum Beispiel die Geburtstags-Dopplungen. Bei Opfern von Unfällen gar nicht so ungewöhnlich. Hier aber finden sich viele gleiche Sonnenstände und öfter sogar das gemeinsame Jahr. Zum Beispiel bei denen, die im "Passenger Manifest" als Nr. 23, 30, 7, 89 und 68 gelistet werden. Allein diese fünf haben an einem 17. Januar Geburtstag, standen unter Waage-Mars im Quadrat zu ihren Steinbock-Sonnen, als die Spur der Boeing sich verlor. Zwei kamen sogar am selben 17. Januar 1955 auf die Welt, zwei andere 1959, einer 1978. Solche Timing-Zufälle bringen noch mehr Grübelei, was auch immer die kühle Statistik über "Normalitäten" zu sagen mag. Und: Viele der Passagiere hatten heftige Transite - von Uranus-Pluto und/oder Saturn. Die Verwandten bleiben entsetzt über den Umgang ohne Erklärungen zurück. Grund genug, den Beginn der Nacht, als Flug MH370 verschwand, Minute um Minute noch einmal anzusehen.
Horoskop einer Unverbesserlichen
"...eine Maschinenpistole in die Hand nehmen und diesem Drecksack in die Stirn schießen..." (Yulia Tymoshenko über ihre Fantasien Richtung Vladimir Putin).
Wenn jemand so eine spezielle Art von Hass-Tirade mit gewalttätigem Oberton loslässt, der einem durch Mark und Bein geht, und das danach sogar in aller Öffentlichkeit bestätigt, wittert man astrologisch sofort Sonne- oder Mars-Pluto. Beide dienen ja Abschreckung und Agitation gleichermaßen und wollen drohende Ohnmachts-Traumata in Macht-Tools verwandeln. Im Radix von Yulia Tymoshenko, ehemaliger Minister-Präsidentin der Ukraine, muss man nicht erst mit der Lupe nach Plutonischem suchen, nachdem sie sich in aller Form und Unhöflichkeit über ihre persönliche Inkarnation des Bösen, Vladimir Putin, ausgelassen hat (SPIEGEL). Sie als Schütze-Sonne gilt sonst zuhause als Hochformat. Ein lebendiger Mythos, zwischen "weißer Frau", Licht-Gestalt und "Hexe".
Natürlich hat sie - neben Neptun als Bote des Verrätselten in Kontakt zu Merkur - dann auch ein Sonne-Pluto-Quadrat, diesen Aspekt, der gar nicht zimperlich ist, wenn der Feind erst einmal direkt neben der nationalen Wohnküche ausgemacht wurde. Über ihr Horoskop kursieren in russischen Astrologie-Foren inzwischen seitenweise Berechnungen, die den Aszendenten finden und korrigieren wollen, gespickt mit zahllosen Überlegungen zu Tymoshenkos Hintergründen. Blond, schön, bissig und hart, wie sie sich gibt, ist und bleibt sie auch nach der Haft allenthalben eine ungewöhnliche Bugfigur, auf deren Charisma sich die stürzen, die entweder Führung brauchen oder Führung ablehnen. Das Schütze-Versprechen, mit seinem mächtig-mystischen Skorpion-Anteil (Merkur-Neptun), macht's möglich.
Zu den Kontroll-Faktoren kommt eine maßregelnde Steinbock-Grundierung mit beinhartem Venus-Saturn, gegenüber von Krebs-Mars. Der dort, im Fall, nicht etwa geschwächt arbeitet, sondern mit blitzenden, emotional geschärften "Scheren" deutlich die negativen Seiten des Aktions-Prinzips glänzen lässt. Tymoshenko ist eine zunehmend umstrittene Identifikations-Figur, nicht erst seit den Hieben gegen Putin. Vielleicht greift sie deshalb auch so gern nach Hitler-Vergleichen, wenn es um andere Führungs-Wesen geht. Man erkennt und fürchtet als Initiatorin ja jede auch nur ansatzweise ähnlich schwingende Saite sofort. Wobei Wasser-Erde letztlich sogar gefährlicher sein kann als Feuer-Luft. Denk-Strategiker wie Waage Putin zeigen sich selten emotions-getrieben. Emphatiker wie Tymoshenko jedoch handeln manchmal im Klammergriff inneren Drucks direkter aus positiven wie negativen Empfindungen heraus. Wenn sie Erde stark haben. Denn sie sind keine Redner, sondern Macher.
Türkei: Twitterfrei dank Neptun
Jede Zeit hat ihre passenden Zivilisations-Krankheiten, und seltsamerweise kam das kleine blaue Vögelchen im selben Jahr zur Welt, als eine mögliche Pandemie durch die Vogel-Grippe Angst und Schrecken verbreitete. Vielleicht ist auch das ein Fall von „Gleiches mit Gleichem heilen“, seitdem jedenfalls hat der Twitter-Virus die Welt fest im Griff und die ist auch noch glücklich darüber.
Naja, zumindest ein Großteil der tweet-süchtigen Bevölkerung, aber es gibt auch Ausnahmen wie Recep Tayyip Erdoğan. Der amtierende türkische Ministerpräsident leidet derzeit unter den negativen Auswirkungen der Hashtag-o-Manie, fühlt sich verfolgt und in seiner Privatsphäre empfindlichst gestört. Aber was unter normalen Umständen einfach nur unangenehm wäre, kann unter manchen Transiten schnell zu einer paranoiden Zwangsvorstellung werden. Zum Beispiel wenn sich Neptun gerade auf den Weg macht, die eigene Radix-Sonne mit einer Konjunktion zu beglücken. Da wächst dann zusammen, was eigentlich gar nicht zusammen gehört, zumindest in der Vorstellungswelt einer präsidialen Fische-Sonne, die zusätzlich mit einer Merkur-Venus Konjunktion im selben Zeichen gesegnet ist.
Da hat man gerne auch mal seine kleinen Geheimnisse, wenn aber den Untertanen nichts mehr heimlich ist und sie selbst privateste Details aus dem Leben des Recep E. sofort in die Welt hinaus twitschern, dann muss man etwas dagegen unternehmen. Dachte sich seine Mond-Mars Konjunktion im Schützen vermutlich, aber wie man das von Göttervater Jupiter-Zeus so kennt, schießt man dann auch gerne mal übers Ziel hinaus.