Widder-Neumond: Walle, walle...
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.
Goethe – Der Zauberlehrling
In der Nacht zum Montag ist es wieder soweit - Sonne und Mond treffen sich auf 26°02´im Widder nur knapp 2 ° von der Konjunktion mit Uranus entfernt. In gewisser Weise ist dies eine Verabschiedung von dessen Stellung im Alpha-Zeichen des Zodiaks, denn am Tage des nächsten Neumonds wird der Herr des Wassermanns ins Zeichen Stier wechseln
Vielleicht ist es deswegen auch hilfreich, sich einmal mehr der puren Energie zu widmen, die sich um diesen Neumond herum gerade aufbaut. Eigentlich völlig ungeeignet, um sich auf einem Monitor den Tanz von virtuellen Buchstaben anzuschauen. Es sei denn, man würde selbst wahllos auf die kleinen Tasten hauen, immer nur dem Ursprungsimpuls folgend, ohne auf etwaige Sinnzusammenhänge zu achten.
Tack,tack, tackterack…
Um dann irgendwann festzustellen, dass sich daraus aber doch geheimnisvolle Botschaften ableiten lassen, Nachrichten aus dem Universum. Die man zwar selbst verfasst hat, aber das gerät dann schnell mal in Vergessenheit, wenn die Faszination ob dieser völlig neuen Eindrücke mehr und mehr um sich greift.
Kinder spielen am Himmelsstrand im Sternensand…
Das sind die Augenblicke, in denen sich zeigt, wie sehr der eigene Mars ins eigene Leben integriert ist. Ob man den Sportskanonen-Aspekt verinnerlicht hat oder sich im Dauerkriegszustand befindet. Mit sich selbst und dem ganzen Universum. Denn der Krieg ist mars-philosophisch gesehen ja tatsächlich der Anfang aller Dinge. Jedenfalls dieser marsische Konflikt, der sich lebenslang mit „widdrigen“ Umständen auseinandersetzen muss.
Da ist die Aktion, der eigene Seins-Impuls. Der, für sich gesehen, erst einmal ist wie er ist. Aber er hat eine Richtung, bewegt sich von etwas fort auf etwas zu. Das liegt einfach in seiner Natur. Damit ist aber in keinster Weise eine Zielvorgabe verbunden oder gar eine bewusste Entscheidung. Dieser Impuls ist nicht verhandelbar, es gibt nicht die geringste Möglichkeit ihn zu unterdrücken.
Er ist die Kraft, die das Rad des Lebens und der Zeit in Bewegung hält. Im großen Ganzen wie im persönlichen Kleinen.
Der Urknall - unstoppable…
Beim Modell des Urknall handelt es sich keineswegs um eine gewaltige Explosion, sondern es beschreibt den ersten Schöpfungsmoment, den Augenblick in dem Materie, Raum und Zeit gemeinsam aus einer Ur-Singularität gleichzeitig entstanden sind. Das klingt im ersten Moment etwas esoterisch, vor allem weil viele wichtige Fragen bis heute nicht beantwortet werden können.
Trotzdem erinnert diese Beschreibung eines winzigen Augenblicks, in dem die Grundlagen unseres Universums entstanden sind, stark an das Widder-Thema. Ein Schöpfungsmoment, der in sich schon die gesamte spätere Anlage jeder Entwicklung in sich trägt. Eine Kraft also, die keineswegs ein kleines Aufblitzen von ein wenig Energie ist, sondern im Prinzip unseren Vorstellungsrahmen komplett sprengt.
Betrachten wir das Prinzip Widder, vor allem die Anfangsgrade dieser Phase unter diesem Aspekt, bekommt das Zeichen und alles was ihm zugeordnet wird, eine neue Dimension. Dadurch mag sich auch die Besonderheit des Aszendenten in einem persönlichen Horoskop erklären, denn auch er stellt ja auf einer persönlichen Ebene eine Art Urknall dar.
aus Astro-Logics VI: Bilderwelten
Dieser allererste Moment, dieser Ursprungsimpuls ist also nicht verhandelbar. Genau deshalb greifen so viele „Wellness-Anleitungen für den Umgang mit Wut und Hass“ ins Leere. Wenn etwas entstehen kann, wenn die Ursachen dafür vorhanden sind, wird es früher oder später ins eigene Leben drängen. Die Welt außerhalb der selbsterschaffen Ich-Grenzen wird dann in aller Regel als Auslöser funktionieren, jedenfalls wird das der innere Eindruck sein.
Aber eigentlich ist die vermeintliche Reaktion darauf eine Aktion. In den allermeisten Fällen erzeugen wir (bzw. unser Gehirn) eine „Zeitverschiebung im Erleben“, dass nachträglich den Ursprungsimpuls als eine Art Reaktion auf bestimmte Umstände erscheinen lässt. Und das ist keineswegs eine „esologische Spitzfindigkeit“, sondern das Ergebnis des sogenannten „Libet-Experiments“.
Libet selbst folgerte zunächst aus seinen Resultaten, dass der Entschluss zu handeln von unbewussten Gehirnprozessen gefällt werde, bevor er als Absicht ins Bewusstsein dringe; die bewusste Entscheidung sei somit nicht ursächlich für die Handlung. Dadurch sah er die Willensfreiheit und Verantwortlichkeit des Menschen in Frage gestellt.
Kurz darauf ging Libet zu der These über, dass es ein Zeitfenster von zirka 100 ms gebe, innerhalb dessen der bewusste Wille eine bereits eingeleitete Handlung noch verhindern könne (Veto- oder Kontroll-Funktion des Willens). In diesem Sinne könne das Bewusstsein „willensbestimmte Ergebnisse selektieren und unter ihre Kontrolle bringen“.
aus Wikipedia
Zusammengefasst: unsere eigenen Impulse sind nicht immer zwingend das Ergebnis einer Reaktion auf „äußere Umstände“. Oftmals scheint unser „innerer Regisseur“ solch einen Zusammenhang nur künstlich zu erzeugen. Auf diese ursprünglichen Impulse haben wir somit auch keinen bewussten Zugriff, was ihre Entstehung anbelangt.
Wir können aber sehr wohl die Art und Weise, wie sich diese Impulse ausdrücken, steuern. Es verbleibt dazu zwar nur ein winziges Zeitfenster von 100 Millisekunden, also der Bruchteil eines Augenblicks, aber immerhin - die Möglichkeit besteht.
Offensichtlich, dass diese Form des bewussten Umgangs mit zündenden Impulsen trainiert werden muss, im Grunde im Rahmen eines geistigen Trainingsprogramms, dass dem eines Hochleistungssportlers in nichts nachsteht. Ohne eine solche Voraussetzung ist eine bewusste Reaktion in „halber Lichtgeschwindigkeit“ unmöglich.
Das wäre der eine Teil dieser Botschaft.
Der andere möchte anregen, unsere übliche Ursache-Wirkungs-Einschätzung zu hinterfragen. Denn wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass wir in der Lage sind uns diesbezüglich „ein X für ein U“ vorzumachen, dann sollte man zukünftig die „eigene Reaktion“ auf etwas grundsätzlich hinterfragen.
Nehmen wir eines unserer Lieblingsthemen in dieser Zeit – die sogenannte Flüchtlingskrise.
Vor nicht allzu langer Zeit (2015) waren sich fast 70% unserer Bevölkerung darüber einig, dass der starke Zustrom von schutzsuchenden Menschen in unser Land die Ursache für aufkommende Ängste und daraus resultierende Handlungen sei. Vor allem die Angst vor der Zukunft, wenn der Strom nicht gestoppt werden würde, führte damals zu unsäglichen Hasstiraden und geistigen Entgleisungen.
Und es war ganz offensichtlich eindeutig: die Ursache all dessen waren die Flüchtlinge. Vor allem die, die noch kommen würden, die Reaktion darauf war Angst und entsprechendes Verhalten, je nach Anlage des Einzelnen.
"Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der Asylanträge halbiert. Nach den Zahlen des Bundesinnenministeriums waren bis November 2017 207.157 Asylanträge gestellt worden. Das waren 71 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs ..."
Zeit-Artikel vom 13. April 2018
Tatsache ist also - die Angst vor einer Masseneinwanderung war keinesfalls begründet. Trotzdem geht die Stimmungsmache in diesem Land munter weiter, so als wären in den letzten drei Monaten schon wieder über eine Million Flüchtlinge unregistriert eingereist.
Es wäre also sicher nicht verkehrt, wenn man sich anlässlich des baldigen Neumonds vornehmen würde, sich mit den eigenen, entstehenden Impulsen in Zukunft bewusster zu beschäftigen. Und zu akzeptieren, dass ihre Entstehung unsere ureigene Angelegenheit ist. Vor allem wenn es sich dabei um destruktive Empfindungen wie Wut und Hass handelt, würde solch eine Sichtweise genau dort ansetzen, wo man wirklich etwas ändern könnte.
Innerhalb dieser 100 Millisekunden nach ihrem Entstehen. Ansonsten könnte es einem mittel- und langfristig so gehen, wie dem eingangs zitierten Zauberlehrling – man wird die Geister, die man selbst gerufen hat, einfach nicht mehr los…
- WIDDER-SONNE: SEIN IM JETZT
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