Keine Angst vorm Fliegen
Ihr Radixbild war so ungewöhnlich klar, wie der schöne Himmel, den sie so sehr liebte: Diese zukünftige Fliegerin, eine Löwin, hatte Neptun-Merkur und ein Jupiter-Transit-Quadrat zu ihrem Uranus-Saturn, als sie zum ersten Mal in die Luft ging. Amelia Earhart ist da zwar bloß ein Passagier, auch gerade mal 23, aber etwas verzaubert sie und ihr angelegter Hunger nach Freiheit wird danach noch größer. Nach diesem ersten Flug lassen sie der uranische Himmel und ihre Träume gar nicht mehr los. Obwohl sie immer schon anders als andere Menschen war, eine Rebellin, Pionierin, das Mädchen, das mit einem Gewehr Ratten schoss und fand, dass es genauso viel wert ist, wie die Jungs. Ein Stier-AC außerdem, der die Macherin da eine gute Selbst-Wertschätzung früh lehrt, wo sie spürt, sie darf nicht untergehen. Auch wenn alles andere schwierig ist. Auf eine ungewöhnliche Art ist Amelia eine knallharte Realistin und Radikale zugleich. Später wird sie dann auch ungewöhnlich sterben, uranisch, entfernt von anderen, weit oben.
Da geht sie dann verloren unter Uranus und einem exakten Septil von Neptun zu Chiron, dem unterschätzten Aspekt, der so plakativ geheime Strömungen anzeigen kann. Es passiert nach 17 buchstäblich verflogenen Jahren, als der im Radix von Saturn so belastete Uranus im genauen Quadrat zu ihrem mutigen Löwe-Merkur steht. Der Transit-Planet bringt seine Radix-Themen immer mit und damit auch den Trend: Wird es gut gehen? Oder kann es böse enden? Hier verschwindet eine Frau einfach von der Bildfläche - sie fällt wahrscheinlich aus ihrem Lieblingselement sehr tief und wird nie mehr auftauchen.
Ihr Zwillinge-Team liebt das Unterwegs-Sein, aber sie hat Augenmaß dabei. Meist. Das 2. Prinzip ist achtsam in ihrem Horoskop, per AC, per Haus 2. Es schützt. Sie sollte sich von den Verhaftungen der Konvention ja lösen, aber nur so, dass sie sicher blieb. Bei ihrem ersten Flug schon befand der Uranus sich jedoch im Quadrat zur Achse 2-8 und kündigte mögliche Konfusionen an - neben all ihrer Unruhe, dem Protest, dem Anderssein, das er sowieso im Radix mit Lilith wie eine abgespaltene Besessenheit beeinflusste. Amelia wurde zur Ausnahme in ihrer Zeit, eine Frauenrechtlerin und das "Gute und Böse" kamen über dasselbe Talent zur Freiheit herein. So verwickelt ambivalent sind die Muster, die von einem Ereignis im Leben astro-logisch zu dessen Ende führen können - selbst wenn das die jeweilige Gegenwart noch nicht begreift. Als würde das Horoskop um alle Risiken wissen und sie auslösen, wenn so ein Zyklus beginnt. Heute wäre Amelia Earhart 120 Jahre alt geworden.
Wenn es regnet, spann den Schirm auf
"Nach und nach wird uns klar, dass wir in jeder gegebenen Situation drei Möglichkeiten haben: Genießen, Verändern oder Akzeptieren. Du bemerkst sicher, dass "Ertragen" nicht dazu gehört."
("Wir" - Anderson/Nadel).
Zwillinge Venus ist klug. Sie geht den Weg der Lösungen. Sie ist sogar so klug, dass sie die kleinen Bauklötzchen, aus denen Merkur unsere Weltbilder immer zusammensetzt, so sehr lieben kann, dass sich daraus ein großes Ganzes rückbildet. Bis die sonst leicht bröckelnden Details aus Ideen, die er dann auch gern wieder auseinandernimmt, fast so heil aussehen wie im Schützen gegenüber. Als ich mir letzte Woche überlegte, was mir zur Venus in den Zwillingen einfällt (außer dem luftigen Geräusch, wenn sie vorüberweht, in all ihrer Schnelligkeit - wuuusch!), dachte ich sofort an das Buch: "Wir - ein Manifest für Frauen, die mehr vom Leben wollen."
Allerdings hörte sich das im ersten Moment schon so an wie eins dieser esologischen "Du reichst nicht wie du bist"-Werke ('...aber wir werden dir jetzt beibiegen, wie du dich zwangsverbesserst!'). Dann war ich aber auf "Agent Scully" als Mitautorin gestoßen, die Schauspielerin Gillian Anderson, eine Löwe-Frau, die ich mit praktischem Lebenscoaching nie in Verbindung gebracht hätte.
Beim Blättern begegnete mir in ihrem Buch Venus, Venus, Venus und zwar in ihrer geistig hoch produktiven Form so überraschend einnehmend, dass ich zuende las. Ungewöhnlich bei etwas aus diesem Optimierungs-Kontext. "Wir" erschien, das überraschte mich dann schon gar nicht mehr, natürlich 2017 auch noch an einem Fische-Tag, als Venus und Merkur sich in Widder-Fische aufeinander spiegelten. Wie stets projiziert hier das astrologische Signum des Publishings Inhalt und Autor in ihrem Ansatz. Auch Gillian Anderson hat eine klar merkurische Venus-Anlage: Bei ihr steht sie in Jungfrau in 1 und beherrscht Merkurs Haus 3 des Selbstausdrucks mit Waage angeschnitten. Alles wie es sein soll, eine andere Variante der Zwillinge-Venus. Sie ist neben aller Freude an der Schönheit geistiger Lösungen ja auch sehr pragmatisch.
"Mach jetzt einen Anfang, indem du das empfindest, was empfunden werden muss, dich nicht in Dinge hineinsteigerst und dich dann zur Verfügung stellst, um eine andere Frau, der es genauso geht wie dir, auf ihrem Weg zu begleiten." ("Wir" - Anderson/Nadel)
Ein kleines Stück vom Himmel
Manchmal kommt das Leben, wenn es schlimm wird und schenkt sofort wenigstens den Anflug eines Ausgleichs und Hoffnung. Das Beste an diesem wirklich gewöhnungsbedürftigem Gipfel, der da so tobend mit Sonne-Mars-Pluto begann, ist ganz unerwartet ein dreijähriger Junge, der ein winziges Stück Himmel in diese geplagten, brennenden Straßen zurückträgt. Monsieur Jupiter Trudeau (Merkur-Jupiter-Neptun Stellium in Schütze) hatte vor drei Jahren mit Lady Stier Sophie Grégoire ja als drittes Kind einen kleinen Neptun namens Hadrien bekommen. Den Sohn mit seiner wundersamen Versammlung der Lichter in den Fischen. Der wurde jetzt gleich mitgebracht nach Hamburg und alle drei leuchteten sie, als sie anreisten. Eine ganz andere Politiker-Familie als die, die man sonst so kennt. Selbst die Obamas waren nicht so jung, als sie antraten.
Vermutlich macht diese Jupiter-Neptun-Venus-Kombination der Sonnenzeichen auch ein seltsam greifbares Charisma zwischen Hoffen, Träumen und Schönheit aus: Hadrien, der Sohn, hat die typisch mystische Konstellation von Sonne-Neptun (mit Mond und dem empfindsamen Chiron) in den Fischen - wie mehrere der ebenso charismatischen schwedischen Königs-Enkel. Dazu aber auch noch einen hoch vitalen 0° Zwillinge-AC und diesen fantastisch ungewöhnlichen 0° Fische-Mond. Ein Trickster, mit Wassermann-Merkur chaosfest angelegt und ufmerksamkeits-Magnet. Sehr praktisch, da er diese ganze Unruhe rundherum wirklich abkann, seit er an den Händen der Eltern buchstäblich über die Gangway einflog (links, Bild aus Trudeaus Twitter Account). So anders sind die Zeiten. Es wirken nicht mehr große Gesten oder großes Protokoll, sondern so kurz vorm Vollmond Steinbock-Krebs nur starke Gefühle, die jeder kennt.
Das Fernsehen + die Frauenflüsterer
Als hätte man den Titel der globalen Gladiatoren für die drei Krebsbetonten eigens erfunden. Wie schon einst gesagt und zwar zur selben Hauptperson, Boris Becker: Der eine schämt sich leichter, der andere gar nicht und für so einen werden sich immer andere mitschämen müssen. Auch jetzt wieder. Becker, der sich genauso gern als Frauenflüsterer verkauft wie sein Feind Oliver Pocher, ist astrologisch ja auch genauso ein lunarer Klassiker. Dazu kommt Frau Lilly, die dritte gute Seele. Leute mit vielen Wasseranlagen wie diese hier eignen sich nie als unbeteiligte Zuschauer, da sie alles persönlich nehmen und schnell tragödisch werden. Nicht konstruiertt, es fühlt sich einfach wirklich wild an. Immer.
Dafür sind sie auch gute Scham-Abwehrer, denn Schuld und Konsorten verwandeln sich unter Mond, Pluto oder Neptun im Radix dominant oft demonstrativ in Leid, Trotz oder Ignoranz, die man gern projiziert. Am schönsten sieht man das, wo a) gleich mehrere Beteiligte solche Wasserbetonungen haben und b) alle auch noch den Jupiter/Schütze oder ein starkes Haus 9 als Gönner im Gepäck. Geht es einem Wassermond beispielsweise auch nur ansatzweise irgendwie, werden alle rundherum das so lange spüren, bis die Stimmung umschlägt. Also schnell (Mond ist der phasenhafteste Faktor), aber genauso gut auch gefühlte Jahre des Beleidigtseins erfordern kann.
Wie bei dieser Paarung: Becker und Pocher haben wieder Transite und ihr Umfeld vibriert. Also wir alle, denn an ihrer Lizenz zur Flächendeckung ist nicht zu rütteln, wo man Zeitungen liest oder fernsieht. Gerade erst offiziell als bankrott erklärt, hat Becker, der Skorpion mit Schütze-AC, einige abgelaufenen Saturn-Transite charakterlich erstaunlich gereift absolviert. Danke, Saturn!
Aber nun stehen wieder die Freunde Uranus und danach noch Pluto ins Haus, die auch den Pocher so gern agitierten. Uranus entert Beckers hoch empfindlichen (manche sagen: hysterischen) hinteren Krebs-Mond (in 8 auch mal neidisch) und Pocher hat Uranus aktuell just abgelaufen überm Krebsmars im Quadrat. Und schon fügt beide das Getuschel wieder zusammen, worauf sie erneut dringend nötige Selbsterkenntnis-Prozesse an die dankbare Öffentlichkeit delegieren. Diesmal kommt "die Sache" (beider explosive Natur) über Beckers zweite Frau Lilly an den Tag. Auch Krebsin mit Venus (und damit ebenfalls dramatisch), aber im Grunde doch die Coolste von allen, mit Löwe-Mars und Mond-Merkur in den Zwillingen. Sie ist sowieso momentan das Beste, was der würdearm alternde Boris an Charisma noch zu bieten hat.
Die Trigger der Frau Fischer
Diese Löwin namens "Helene", wie sie ja familiär von halb Deutschland genannt wird, ist beileibe kein Einzelfall, wenn Sonne schwierige Triggerpunkte drückt: Dann wird man auch mal ausgebuht. Ein Mensch mit der schmerzbehafteten Konjunktion Chiron-Mondknoten wie sie (im Paket mit einem Merkur-Uranus) entwickelt oft gerade drum heftigen "kompensatorischen Ehrgeiz". Sprich, man sieht anfangs durch die Schmerzbrille, wo man nicht akzeptiert wird. Man kennt jede Art Schmerz auch zu gut, als hätte man ihn aus anderen Leben mitbekommen und hat zuweilen sogar lebenslang das Gefühl, dass neuer Schmerz überall droht. Wie Schicksal kann sich das anfühlen. Aber: Als Gegenmittel hat man häufig auch im Radix ein paar Konstellationen mitbekommen, die anderswo ausgleichen. Bei ihr ist es dieses Leuchten, Feuer-Stellungen und markante Feuerplaneten, das "Überwinden" durch den Funken des "Ich kann".
Jedes Horoskop ist ja ein Mosaik - da zwar etwas weniger, dafür dort dann etwas mehr. Vielfach wird gerade Chiron (bei ihr mit Knoten in den Zwillingen, das ist die Wunde der intellektuellen Unterschätzbarkeit) kompensiert durch Wille und Ehrgeiz, also Pluto. Hinter all dem solaren Glanz, der sonst das Leben der Frau Fischer so locker wirken lässt, steckt darum ein betriebsamer Skorpion-Mars und Skorpion-Saturn (vermutlich mit Mond-Konjunktion). Was ihr dieses wahnwitzige Kontrollbedürfnis, den Arbeitsdruck und Fleiß mitgibt, für den sie bekannt ist. Helene Fischer, die Sensible, wirkt nach außen, als hätte man Helene Fischer in ein Stahlbad getaucht oder mit Eisen legiert. Ihr Wasser, das sich mit Feuer beißt, ist nicht leicht zu kontrollieren.
Dieses Gesamtkunstwerk aus Licht, Disziplin und Zwang, was merkwürdigerweise eine Jahre dauernde ungebrochene Erfolgssträhne ergab, wurde am Wochenende übel gedemütigt. Es geschah natürlich, als ihre sensiblen Punkte astrologisch angestoßen wurden. Sonne läuft auf besagten Chiron-Knoten-Kontakt zu und Mars ins Quadrat zur Fische-Lilith. Auch da sitzt Frau Fischers Problem unter anderem, dass sie, wenn sie einsam ist, sich auch ausgegrenzt fühlt. Oft. Und dann diese schier endlosen 8 Minuten intensives Pfeifkonzert in Berlin beim Pokalfinale.
Das war kein unabweisbare Antipathie, sondern einfach eine Stufe in einem Entwicklungsprozess, den diese Frau Fischer jetzt vor sich hat und vielleicht noch zu unterdrücken versucht, hin zum Eigenen, wie es Lilith braucht. Seit sie 2005 bei Jupiter-Sonne-Sextil und Uranus Opposition Merkur plötzlich zur neuen Fee des Seichten wurde und da nicht wider herauskam.
Astro-Wetter: Mairegen + Segen?
Hat doch heute endlich Widder-Merkur um kurz nach 7 Uhr morgens noch nach vielen Zick-Zack-Kursen den Uranus überlaufen. Feuerwerke neuer Einsicht im Kopf dürften also irgendwann doch noch in andere Richtungen abdrehen und nicht mehr nur als dieses dauernd brennende Bestehen auf Veränderung aufkommen, wie jetzt lange. Noch herrscht mental Kriechgang zwar, aber es geht doch voran. Heraus aus der ganze Nervosität und Konfrontation von Rück- und Direktlauf auf Uranus zu und wieder weg. Dieses Hin und Her ermüdete einen ziemlich. Ja, nein, los, zurück!
Aber wir werden klarer. Oder: Es klart doch deutlich auf in uns. Da passen nun auch die Mondknoten umso besser, die ja seit gestern in Löwe-Wassermann laufen (siehe: KEINE GORDISCHEN KNOTEN) und dort Herzenswege aufmachen könnten. Wenn man sie denn lässt. Statt am Recht zu kleben, wie Stier das ja als Steinbocks Ur-Quelle in Erde und auf Erden gern tut und sich damit dann die halbe Welt vermauert. Die er gerade erst geschaffen hat. Vorsicht, Falle!
Da lohnt sich zum Vollmond (Radix weiter UNTEN), bei dem für Greenwich als inhaltlicher Bezugspunkt des Nullmeridians auch noch Jupiter direkt in der Himmelsmitte Waage steht und über heute Abend hinaus mehr Positivität ohne Zwang in Beziehungen verspricht (wenn beide das wollen - sonst gibts den typischen 7. Prinzip-Zank!) erst mal ein kleines kosmisches Geschenk. Dafür, dass wir Unruhe und Sprunghaftigkeiten bei uns und anderen so lange durchgehalten, pardon, natürlich nur ertragen haben. Wobei, seien wir ehrlich, viel war da auch selbst erzeugt. Es ist ja so, wo man der Ungeduld nachgibt, arbeitet sie wie eine Kaninchenpopulation im Schädel. Man will mehr und schneller viel davon.
Gerade, wenn Jupiter in der weiteren Opposition noch bei Merkur und Uranus mitspielen will und uns dauernd Segnungen verspricht, die dann irgendwie gar nicht anklopfen. Das eilige Tempo sollte sich aber nun doch bald erledigt haben, damit man Zeit zum Überarbeiten der ganzen Impulse erhält. Am Horizonte sieht's nun doch langsam etwas heller aus. Was sich schon darin spiegelt, dass genau heute der Song "San Francisco" (Be sure to wear flowers in your hair) doch bereits 50 Jahre gesungen wird. Auch von Misanthropen. Eine Stier-Vision. Happy, wenn Flora und Fauna stimmt. Bevor wir aber die weiteren Mai-Tendenzen erörtern (da lang geht's als Abkürzung zu den Mondfragen und sonst direkt zur Transite-Tabelle für den Rest des Monats - davor und danach den Tipps), hier noch kurz die versprochene optische Erbauung. Als Einstimmung ins jovial-lunare Klima von heute Abend und ins allgemeine Abwarten und die Verlangsamung (dann wird alles andere noch besser):
Das Nein - nicht nur in der Liebe
Das aktuelle Beziehungs-Klima oder auch Geld- und Werte-Fragen wackeln jetzt kurzfristig wieder, trotz der an sich schönen Fische-Venus. Die kann schlecht Nein sagen, wobei uns zu Planeten in Rückläufigkeit ohnehin manchmal der direkte Zugang fehlt. Nun steht aber als kosmologische Prüfung noch mal Venus-Saturn mundan an, was die gute und "richtige" (sprich praktisch angemessene) Substanz von Empfindungen, Empfänglichkeit und Empfindlichkeiten testet. Schwierig wird der Kontakt zwischen "kleinem Glück" und großem Hüter der Erfahrung dann aberr meist nur da, wo man seine Grenzen chronisch überzieht, gar nicht kennt oder inkonsequent im Austausch vertritt.
Im großen Walle-Walle also. Bis übermorgen (Samstag, 8.4.) vergrößert sich da der Übungsraum, denn es bewegt sich r-Fische-Venus zum zweiten Mal dieses Jahr ins besagte Quadrat zu Schütze-Saturn (davor am 27.1.), was indirekt einen Jupiter-Neptun erzeugt und die schon mehrfach besprochenen Mitgefühls-Fragen aufwirft. Sprich, damalige Schwierigkeiten können sich zurückmelden, um überarbeitet zu werden.
Eins der Talente dieses Aspekts ist schon im Radix (falls man seine Lektion lernt), ein klares, faires Nein, das man nach viel jugendlicher Frust-Erfahrung mit Venus-Saturn irgendwann als Wert begreifen und dann auch ausdrücken kann. Danach ergeben sich oft sehr positive Auflösungen alter Schwierigkeiten und eine ganz andere Art der Öffnung durch gute Definitionen.
Aber anstehende, nötige Grenzziehungen werden aktuell eben nicht nur für Venus-Saturnier nötig. Auch andere mit einfachem Bezug zum beweglichen Mundan-Quadrat finden jetzt darin eine Aufgabe. Saturn will Festlegung, gegen die Venus aber anschwimmt. Wer mit dem 2. und 7. Prinzip, stierischer Absicherung oder waagehaften Kontakt-Bemühungen schon im Radix so seine Probleme hat, kann jetzt noch mehr Übung bei Ablehnung, die Aufgabe von Dauer-Abwehr und sinnvollen, gesunden Schutz vor Übergrifflichkeiten entwickeln. Mit Venus-Saturn empfindet man sich leichter abgelehnt als andere, bei viel höherem Anspruch an andere. Wo Venus selbst oder ihre Häuser 2/7 oder Faktoren in ihren Zeichen "zu" durchlässig oder angeschlagen sind, findet man dann manchmal Saturn als verbindlicheren Ausgleich im Team.
"Man kann sagen, dass Menschen mit diesem Aspekt oft das Gefühl haben, ungeliebt zu sein." (Liz Greene, aus "Saturn", Hugendubel)
Günstige Gelegenheit zum Praktizieren freundlicher oder zumindest sachlicher Deutlichkeit mit sich selbst und anderen. Venus-Saturn-Probleme ja sind meist alt, melden sich immer wieder, haben mit (meist sehr persönlichen bis intimen) Mauern und einer sensitiv-langsamen Liebes-Reaktion zu tun, die immer mal wieder als Sollbruchstelle auftaucht. Was unüberwindbar scheinen kann (zumindest im Umfeld solcher Quadrate wie jetzt).
Ich bin, was ich immer sein wollte
"Ich beherrsche das Leben, und darin bin ich Künstlerin. Ich bin endlich das geworden, was ich immer sein wollte." (Christine Kaufmann, Schütze-AC mit Pluto in 8)
Was für ein Glück, schon im Leben, nicht erst an seinem Ende. Schütze-AC war sie ja auch, Jupiter-Kind, im Guten unterwegs, wie viele von denen Philosophin, oft viel mehr als das, was man ihnen so zutraut. Ein großes Beispiel, diese bemerkenswerte Wandlung, die beindruckende Selbst-Werdung der Christine Kaufmann, von einem Kind in ein reifes Sein. Auch viel zerrissener, als man bei den vielen ausgeworfenen, artifiziellen Venus-Bildern einer hoch attraktiven Frau annahm (Waage-MC mit Fische-Venus). Sie fiel ins Bilderbuch-Leben und knallte wieder heraus. Alles in einer.
Nur jetzt, spät, mit 72, kamen dann doch viele erschöpfende Transite auf einmal, wie es selten vorkommt und sie stand sie durch wie ein Steinbock, klaglos. Ihre Fische-Venus auf Spitze 3, eng am Selbstausdruck, spürte, nein sah man vor allem möglichen Defizit, das jedes Dasein mitbringt, selbst das leuchtendste, ja überhaupt zuerst. Das Fließende in ihr.
Kaufmann wollte kein Ex-Irgendwas sein, nicht der ehemalige Kinderstar, geboren in Österreich, halbe Französin, die Deutschland wieder filmfähig machte. Sondern wirklich Künstlerin werden, innen und außen schön, transparent für Energie und durchdrungen von einer Offenheit für alles und jeden. So wird man, mit viel Geduld von Erde, letztlich vielleicht so eine Art Lebenskünstlerin, wie es Mond-Venus-Uranus in Konflikten kann, auch gegen eigenen Widerstand - sich frei machen. Frei werden, nicht von Anfang an sein. Der Druck des Plutonischen in ihrem Horoskop blieb dafür sehr starkes Movens. Mit diesem Uranus in 6 hatte sie auch immer ihre eigene, neugierige, rebellische Auffassung von Gesundheit, Alltag, von Natürlichkeit, die nie natürlich aussah. So entpuppte sie sich nach Hollywood als eine Art revolutionärer Kräuterhexe, die aus einem Kosmos der geforderten Schönheit und dem manchmal konfusen Fische-Anteil herauswuchs ins absolut Eigene, die Kompromisslosigkeit.
Das doppelte Knutchen
Im Januar hatten wir wegen der Transite geschrieben, dass es immer noch Probleme mit dem Eisbärchen geben könnte. Nun ist plötzlich der kleine Fritz in Berlin gestorben. Darum hier noch einmal der Artikel über die ähnlichen Konstellationen bei ihm und seinem (auch plötzlich abgelebten) Vorgänger Knut:
"Er ist zuckersüß, wie fast jede Schütze-Venus (Garant für ausrastende Omis vor Buggys), ganz jung (kaum 3 Monate), 67 Zentimeter lang, 4,6 Kilo, hat noch keinen Namen und wirkt überhaupt astrologisch, als wäre der gute alte Knut in Berlin endlich wiedergeboren. Gott hab ihn selig. Exakte Knoten-Planeten-Verbindungen in den ohnehin sehr ähnlichen Horoskopen erwecken den Anschein, als wäre er wieder da, inklusive der eindeutigen Show-Veranlagung. Der neue kleine Eisbär, Arbeitstitel alles Aussagekräftige (von Knut 2 bis Knuffi, wie Berliner mit Tierpark-Dauerkarte meinen), wurde fast genau ein Jahrzehnt nach dem liebsten Liebling geboren, den diese schöne Hauptstadt je erblickte.
Der Neue muss noch etwas wachsen, bis er den wichtigsten Eisbär-Mythos und Medien-Artikel von der Spree einholt. Seinerzeit ein stolzer Sohn von Lars und Tosca, wurde Knut mit Jupiter-Sonne-Venus-Pluto Stellium im Schützen so reizend und erfolgreich als Publikums-Magnet, dass er sogar Weltstars von Leo di Caprio bis Tom Cruise zur Audienz empfing.
Dieses Denkmal von einem Eisbären, zu dem Knut wurde, sah zuerst auch so aus wie der knuffige Knuffi, aber das tun Eisbären untereinander ja fast immer (siehe der Aktuelle rechts, bei seinem ersten Tierarztbesuch, via TIERPARK).
Bis ihn eine gemeine Enzephalitis bei Neptun Quadrat Mars (erleichtert Ansteckung) plötzlich und hinterrücks dahinraffte. Nur zwei Jahre übrigens, nachdem sein geliebter (und vor allem aufopferungsvoller) Pfleger verschieden war. Beide Tode mit starken synastrischen Verwicklungen beider Horoskope, obwohl sie nichts miteinander zu tun hatten. Waage-Sonne Thomas Dörflein, Knuts Ersatzvater, hatte wie sein Schützling einen Skorpion-Mars. Weshalb man oft fand, das auch diese skorpionische Bindung wirkte, als seien sie regelrecht gefesselt von- und aneinander.
Nach diesem Team verwaiste das immer sprungbereite Liebesgen in den Hauptstadt-Zoos zusehends, weil die Besucher einfach keinen richtig knalligen Ersatz für Knut, den Oberschützen, fanden. Nun ist er da, astrologisch zum passenden Zeitpunkt.