Loop!

Astro-Labor

Reine Leere: Sog des 2. Quadranten

Vom Druck der Kreativität:

Mit einem leeren 2. Quadraten geht das Leben häufig so: Ich sitze im Cafe, und lese, natürlich nur, weil sie da ausliegt, die neue Brigitte. Ich erfahre, stricken ist wieder angesagt. „Oh!“ denke ich begeistert und überlege bereits, ob ich unauffällig das beiliegende Heft mitgehen lassen sollte. “Dieser wunderschöne dunkelrote Pullover!“ In Gedanken habe ich die Wolle bereits in den Händen, ich weiß schon jetzt, wie sie sich anfühlen wird, ich habe sie ja schon gekauft, stolz nach Hause getragen, die richtigen Stricknadeln dazu, und diesmal - ja, diesmal werde ich ihn fertig stricken! Ganz sicher... 

Gleich neben meinem Fernseher ist ein bisschen Platz, also, zwischen Fernseher und Wand. Da steht seit ungefähr 3 Jahren eine große Tüte. Darin befinden sich ungefähr 7 Knäuel wunderschöner grün-melierter Wolle und ein angefangenes Rückenteil. Von was, weiß ich noch nicht, ich hatte einfach mal so angefangen. Ich lese keine Strickanleitungen, denn das macht mich fertig, zu viele Details. Des weiteren befindet sich darin eine Häkeldecke, es sollte ein Patchwork-Ding werden, da muss man ungefähr 12 Quadrate von der und der Größe stricken, und dann wäre sie...Ich habe 1,5 Quadrate bis jetzt. Naja, sie liegt darin ja auch erst 1 Jahr. 

An dem Wochenende, an dem ich die Decke angefangen hatte, war ich bei meiner liebsten Jungfrau-Freundin, die Köchin ist, die Jungfrau-Sonne in Haus 5 hat, und selbst eine Kissenhülle am Freitagabend als ich kam, anfing zu stricken, in die sie am Sonntagabend zufrieden ein genau passendes Kissen hineinstopfte. Und seither, also seit einem Jahr, ihre Freude daran hat. Es ist mir ein Rätsel, aber die Welt ist ja voll mit solchen Menschen. Die überlegen sich was, machen das dann und machen es auch zuende! Wenn ich nicht aufpasse, landen in 2 Wochen in der großen Tüte mehrere Knäuel Wolle, dunkelrot und sauteuer. Ich werde also erst mal abwarten, wie lange sich die Idee diesmal hält. 

In meinem Schlafzimmer steht ein Überbleibsel eines Ex-Freundes. Es ist ein E-Piano. Er schenkte es mir seinerzeit, weil er sich ein Neues kaufen wollte und ich als Kind ungefähr 6 Jahre Klavier gespielt hatte und vor ein paar Jahren wieder diese Welle der Hoffnung, Hingabe und Begeisterung durch mich hindurchfloss, bei der Vorstellung, wieder damit anzufangen. Das steht da jetzt auch so an die 6 Jahre. Ich hatte 3 Stücke wieder eingeübt und ab und zu kontrolliere ich, ob ich die noch kann - kann ich, bis heute. Ich musste das damals wohlgemerkt, Klavier spielen meine ich. Nachdem ich Schwimmen, Basketball, Ballett, Tennis und Gott weiß was noch nach je ungefähr einem Jahr spätestens wieder aufgab. Immerzu hatte ich das Gefühl, in dieser Welt irgendetwas Sichtbares herstellen zu wollen, oder doch eher zu sollen oder zu müssen? Warum auch immer, jedenfalls irgendetwas Greifbares tun zu müssen wie andere Leute auch. Und: Es musste gut sein, es musste Bedeutung haben, idealerweise zu irgendetwas Großem führen. Wenn das nicht erkennbar war, dann war zumindest klar, etwas einfach aus Spaß zu tun, war nicht Sinn und Zweck der Angelegenheit. Mindestens der Erwerb von echten Fähigkeiten und der Druck„sinnvoller Freizeitgestaltung“ mussten es sein. Ja, da haben Sie recht, das macht Kindern Laune! 

Fast immerzu stockte das also auf halbem Wege. Ich habe Saturn am IC, in Fische wohlgemerkt. Ich bin ja heute noch froh, wenn ich den nötigsten Alltagskram geregelt kriege und mein Geist sich wieder in Ruhe höheren Aufgaben zuwenden kann und aus der Welt des Tuns flüchten. Ich habe mich ja auch im Verdacht, ohne Probleme in einer Klosterzelle leben zu können, aber erwiesen ist das nicht. Wenn ich Leute zum Essen einlade, koche ich eine halbe bis dreiviertel Stunde, aber dann ist Schluss. Wenn ich irgendwo eingeladen bin hingegen, komme ich aus dem Staunen nicht heraus, was für einen Stress sich die meisten Leute machen: Die Tisch-Deko, die Kerzen, das Menue, die selbstgemachte Mousse-au-Chocolat und der passende Wein und, du meine Güte: „Geht´s denn nicht um das Treffen?“ fragt sich mein vollgepackter 3.Quadrant beklommen und denkt leicht schlechten Gewissens an die Nudeln und die Suppe, die es bei mir vor ein paar Wochen gab. 

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Heliozentrik - mitten im Sein

Manche Menschen sind ihrer Zeit weit voraus. Zumindest in ihren Überlegungen darüber, wie die Welt wirklich beschaffen ist. Einer von ihnen war der griechische Mathematiker und Astronom Aristarchos von Samos. Vor über 2200 Jahren hatte er die verwegene Idee, dass die Sonne der Mittelpunkt unseres Universums ist.

Es dauerte fast 1800 Jahre bis Nikolaus Kopernikus seine Idee aufgriff. Und weitere 150 Jahre bis Johannes Kepler durch seine Planetengesetze das Heliozentrische Weltbild endgültig im Bewusstsein der Menschheit etablierte. Die Sonne, Ursprung und Schöpferin allen Lebens, war fortan das Zentrum, um das sich alles drehte.

Nicht jedoch in der Astrologie. Selbst heute, mit dem Wissen, dass auch die Sonne um den Mittelpunkt unserer Galaxie kreist und selbst die Milchstraße einen fernen Bezugspunkt hat, berechnen wir immer noch den Stand der Planeten aus geozentrischer Sicht. Ein Vorgehen, das sich über Jahrtausende bewährt hat und deswegen auch heute noch aussagekräftig ist.

Trotzdem muss es verwundern, wie selten das heliozentrische Radix in Deutungen mit einbezogen wird. Zumindest als zweites Bezugschart. In einer Zeit, in der es massenweise Literatur über Mini-Planeten und –Asteroiden gibt, werden die Möglichkeiten und Chancen einer sonnenbezogenen Astrologie kaum genutzt. Vielfach mit Hinweis auf die klassischen Werke, in denen Heliozentrik keine Rolle gespielt hat.
Wie auch, denn bis vor kurzem waren Berechnungen darüber, nur versierten Mathematikern und Astronomen vorbehalten. Heute kann jedes Freeware-Programm auf Knopfdruck ein heliozentrisches Bild berechnen. Aber wie jeder Neuerung ergeben sich Fragen, die nicht einfach und schnell zu beantworten sind. Und was soll ein Geburtsbild aus der Sicht eines Himmelkörpers aussagen, auf dem niemand existieren und leben kann. Es keinen Ort gibt, der die Grundlage für die Berechnung eines Häusersystems wäre, keinen Mond mehr als individueller Punkt und selbst das Prinzip des Tierkreis (zumindest des tropischen) ist hier zurecht in Frage gestellt.

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Astro-Logics V: Woher kommt die Zeit?

„Zeit ist eine reale Illusion“.
Albert Einstein

Wenn Einstein recht hat, gibt es im Grunde keine Zeit. Sie ist nur eine Illusion, ein bisschen real zwar, aber eben nicht im wissenschaftlichen Sinn. Wir selbst sind es, die das Phänomen Zeit erschaffen, und damit unserer Wirklichkeit Ordnung und Struktur verleihen.

Folgen wir diesem Gedanken konsequent, dann ergibt sich eine dramatisch andere Sicht auf die Welt und ihre Erscheinungsformen. Nicht nur die Zeit wäre dann eine Illusion, sondern auch alles was an unsere Zeiterfahrung gebunden ist. Ursachen hätten keine Wirkungen, Bewegungsabläufe würde es nicht geben. Nichts verändert sich wirklich, niemand wird zu einem bestimmten Zeitpunkt geboren und stirbt Jahrzehnte später. Es  hätte auch niemals eine Evolution gegeben. Und ohne Evolution keinen Urknall, kein Universum, keine Galaxien, keine Sterne, keine Planeten, kein Leben. Denn jede Entwicklung ist zeitgebunden.

Mit anderen Worten – alles wäre eine Illusion. Nicht nur unser Erleben von Zeit, sondern auch unser Erleben von Raum und Form. Raum und Form könnten dann allenfalls statisch existieren, da aber jedes Modell des Kosmos eine Entwicklung voraussetzt, also Veränderung braucht, könnte man dieses Statische genauso gut als Nichts, als nicht existent bezeichnen.
Nun, dem steht, gedankt sei wem auch immer, unsere unmittelbare Erfahrung entgegen. Welt und Dinge existieren für uns, ebenso das Erleben von Zeit. Wenn wir Einstein folgen wollen, ohne in einem gedanklichen Schwarzen Loch zu landen, müssen wir andere Wege gehen, um eine Erklärung für das Phänomen der Zeit zu finden.

Wenn also Zeit die Grundlage von jeder Entwicklung ist, kann das bezogen auf die Manifestationen von Form und Raum nur eines bedeuten. Alle möglichen Entwicklungs-Zustände von Raum und  Form sind „irgendwie gleichzeitig“ existent (wobei das Wort gleichzeitig hier schon irreführend ist). Sie existieren als eine grundlegende Potentialität mit allen erfahrbaren Möglichkeiten. Erst durch das Phänomen der Zeit werden bestimmte Aspekte dieser potentiellen Möglichkeiten aneinander gereiht. In Abfolgen und zyklischen Mustern, die wir dann zB als Gesetzmäßigkeiten erleben. Der Wandel ist also nichts, was den „Dingen“ immanent innewohnt, sondern zeigt sich nur durch diese Aneinanderreihung verschiedener Ausdrucksformen.

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Das Gespenst der Erlösung

Ein kleiner Lei(d)t-Faden:

Ein Gespenst geht um in Beratungen. Die "Erlösung". Wenn ich als Skorpion-Betonter beispielsweise meine berüchtigte Transformationskraft, statt zu „heben“ manipulierend auf Teufel komm raus einsetze und damit für beträchtliche Angst-Transpirationen im Umfeld sorge, bin ich plötzlich: unerlöst. Sollte der Neptuniker, statt (wie es sich gehört) still im Elfenbeinturm an der Erleuchtung zu basteln, doch lieber gröhlend Trinken bis zum Abwinken (ist einfacher!), hat auch ihn das Unerlöste des Tierkreiszeichens im Griff. Selbiges gilt für uranisch-kindische Störer oder Dauer-Rebellen gegen alles, was Saturnisch daherkommt (und sich wiederum - unerlöst - als chronische Aufschieberitis oder Außen-Blockaden zeigen kann).

Bei allen Anlagen geht man schlicht am liebsten den einfachen, gewohnten Weg. Dann wird es unter Umständen Seitenhiebe vom wohlmeinenden Berater hageln: So geht es nicht. Sieh ein, dass du selbst all das verursachst, projizierst oder sogar verschuldest! Ergebnis: Klient verschreckt, Beratung daneben. Solche esoterischen Ansätze auf eigene oder fremde Beschäftigung mit Astrologie anzuwenden, kostet allerdings nur Zeit, verursacht Traumata und berührt eine „Ethik", die vergißt, vor lauter gutem Willen das Wollen und Können der Betroffenen im Blick zu behalten. Ob meine astrologische Auslegung nun mich selbst oder andere betrifft, wir alle wollen da abgeholt werden, wo wir sind. Nur das kann nämlich helfen.

Aber es steckt ein wahrer Kern darin: Das Prinzip der Pole in allen Ausdrucksformen des Zodiak. Jedes Ding hat mindestens zwei Seiten, auch Analogien in der Astrologie. Ploppt also im Radix oder bei Transiten ein dominantes Prinzip massiv an die Oberfläche, zeigt es häufig zuerst seine negative Seite. Die „unerlöste“ Form, wie sie bei Esoterikern zuhause genannt wird. So platt übernimmt allerdings nur „Astro light“ (analog Cola light), wo eigentlich ein Superlativ der aufkommenden Energieform, die das persönliche Zeitklima prägt, gemeint ist. Wie es eigentlich – spontan und natürlich – nur in Glanzstunden vorkommt – im Alltag dagegen eher gar nicht. Viel bekannter ist jene reflexhaft negative Ausdrucksform der getriggerten Prinzipien. Sie macht oft aufmerksam auf Konflikte und das, was jetzt stört, damit es dann verändert werden kann. Jede „unerlöste“ Form, in der Planeten-Prinzipien sich zeigen, ist also nur ein notwendiger Weckruf. Nichts ist falsch daran.

Veränderung passiert selten über ein knallendes „Es werde Licht!“. Geschweige denn über den Modebegriff der Erlösung, die „Licht-Arbeiter“ als persönliche Verantwortung für alles im Umfeld sehen. Was leicht in Schuldzuschreibungen gipfelt: Ah, du lebst den erlösten Anteil nicht, bitte etwas mehr Arbeit! In der Astrologie geht es aber um Erkenntnis und darum, dass Anlage besser zur Ausübung passt. Damit möglichst wenig dramatische Aufrufe aus dem Außen kommen müssen, um eine neue,notwendige Lebens-Ausrichtung anzuzeigen. Da hat Schuld nichts zu suchen. Die gute Nachricht: Ja, es gibt eher positive und eher negative Formen von Ausdruck beteiligter Energien. Und man kann sie außen oder innen erleben. Darauf gibt es für jeden einen gewissen Einfluß. Hier ein kleiner Kompass, wie man anfangen kann...

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Astro-Logics IV: Es leuchtet

Neulich in einem Forum.
User A:  „Also das mit dem Merkur und seinem Gravitationseinfluß ist Quark, da hat deine Freundin ja einen größeren auf dich.“
User B: „Heisst das, daß meine Freundin das Raum-Zeit-Gefüge stärker krümmt als Merkur? Ich hatte schon so was geahnt…“

Nein, Planeten haben keinen Einfluss. Jedenfalls keinen direkten. Können sie gar nicht, weil die mess- und spürbaren Gravitationseffekte auf mich und meinen Körper kleiner sind, als die meiner Freundin. Wäre es anders hätte ich mich vermutlich in einen Stein verliebt. Von der Größe Merkurs. Nein, ich bin sehr froh darüber, dass meine Freundin eine größere Anziehungskraft auf mich hat als Venus.

Nur – darum geht es hier nicht.

Es geht um eine These, die immer wieder von Menschen, die an die reine Kraft der Logik und des Verstandes glauben, von anderen Menschen gefordert wird. Die daran glauben, dass Astrologie eine Wahrheit zum Ausdruck bringt, die bisweilen zwar schwer nachvollziehbar, nichtsdestotrotz aber erfahrbar ist.
Der Streit darüber ist wahrscheinlich so alt wie die Erfindung des Rades, wenn es diese denn je gab. Ich vermute ja eher, das die ersten Vorfahren, die einen runden Stein zur Erleichterung bestimmter Vorhaben benutzten, auch keine Ahnung hatten, warum das Runde dafür bessere Dienste leistet als das Eckige.
Es war ihnen, vermute ich wirklich, schlichtweg egal, es hat einfach funktioniert. Und darauf gekommen sind sie nicht durch ausgefeilte Berechnungen und Überlegungen, sondern durch einfache empirische Beobachtungen. Es rollt. Heureka.

Ähnlich war es mit der Astrologie. Dort oben ein leuchtender Wandelstern vor einem fixen Sternenhintergrund, hier unten prügeln sich wieder einmal die benachbarten Stämme um die ewigen Jagdgründe.

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Die drei Furien

Neid, Zorn, Rache, Vergeltung und das Gefühl, unaufhörlich vom Schicksal gepeinigt zu werden. Dieses Schreckensszenario findet sich in den drei Erinyen oder Furien der griechischen Mythologie wieder.Zum einen galten sie als Rachegöttinen, die zusammen als Einheit angerufen werden konnten, zum anderen waren sie aber auch Bewahrerinnen der sittlichen Ordnung.

Mit diesem Thema und dem Bezug zu den gleichnamigen Asteroiden hat sich Birgit Braun umfassend beschäftigt. Eine Reise in die Unterwelt, leicht gekürzt jetzt im Astrolabor. Der vollständige Artikel findet sich auf ihrer Webseite Starfish.

Die Erinyen (Furien) Alekto, Megaira und Tisiphone waren in der griechischen Mythologie drei Göttinnen der Unterwelt, die Verbrechen gegen die natürliche Ordnung rächten. Dabei ging es hauptsächlich um Mord, respektloses Verhalten, Verbrechen gegenüber den Göttern und Eidbruch. Ein Opfer solcher Verbrechen, das Gerechtigkeit forderte, konnte den Fluch der Erinyen auf den Übeltäter herabrufen. Mit diesem Akt bindet sich das Opfer an den Täter, wodurch ein sich ständig wiederholender Kreislauf von Vergeltung und Wiedergutmachung entsteht. Am mächtigsten war der Fluch von Vater oder Mutter auf das Kind, denn die Erinyen selbst entstanden aus solch einem Verbrechen, da sie aus dem Blut des Gottes Uranos entsprangen, nachdem dieser von seinem Sohn Kronos entmannt und damit seiner Schöpferkraft beraubt wurde.

Der Zorn der Erinyen zeigte sich auf vielfältige Weise. Am schwerwiegendsten war er, wenn ein Vater- oder Muttermörder mit Wahnsinn gepeinigt wurde. Mörder konnten mit Krankheit bestraft werden. Ein Volk, das einem Mörder Unterschlupf gewährte, konnte mit Hungersnöten, Krankheiten und Epidemien bestraft werden. Nur mit Reinigungsriten und der Erfüllung von Bußaufgaben konnte der Zorn der Erinyen besänftigt werden.

Die Rache-Göttinnen waren Dienerinnen des Hades und der Persephone in der Unterwelt, wo sie die Peinigung jener Verbrecher beaufsichtigten, die dem Tartaros, der Hölle der Verdammten, übergeben worden waren. Die Römer kannten die Erinyen als die drei Furien.

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Wenn Astrologen träumen...

Wenn Astrologen träumen, dann unterscheiden sich ihre Träume kaum von denen ihrer Mitmenschen. Weder sprechen kosmische Kräfte zu ihnen (mehr als zu anderen), noch offenbaren sich neue Einsichten am nächtlichen Fließband der inneren Bilderwelten. Nachts also, wenn alle Menschen schlafen, sind ihre Träume genauso bedeutungsvoll oder nichtssagend wie die Träume von "Nicht-Astrologen".

Tagsüber ändert sich das. Dass wir alle auch während unserer Wachstunden innigsten Traumsequenzen verfallen, ist vielen von uns zumindest teilbewusst. Eleganter ausgedrückt – wir verfallen immer wieder in alte Muster und Gewohnheiten, verhalten uns dann entsprechend eines Codex und bestimmter Gesetzmäßigkeiten völlig vorbewußt und bisweilen auch zwanghaft. Es sind diese Momente im Leben, wo sich innere Bilder über die äußeren Umstände stülpen. Die Momente, wo sich im Halbdunkel eines Zimmers plötzlich eine gefährliche Schlange windet, welche sich aber im Schein eines Lichtstrahls in ein simples Seil "verwandelt". Und auch die Momente, in denen uns vertraute Menschen als Monster und Feinde erscheinen, während wir Betrüger und Diebe als weise Ratgeber und beste Freunde empfinden.
Diese Momente eben, wo sich das unbewusst Gewollte oder Abgelehnte in eigener Dynamik Bahn bricht und unser Erleben so durchdringt, dass es traumgleich wird.

Dies ist Teil unser aller Leben, an und für sich nicht weiter erwähnenswert. Und es ist eben auch Teil einer bewussten Entwicklung, dies immer häufigerwahrzunehmen und zu unterscheiden. Von den Momenten, in denen wir wach sind, in Kontakt mit uns und der Welt, beides als interaktive Zweiheit erleben, die nicht zu trennen ist. Wenn sich aber der Traumkokon über die eigenen Vorstellungen und Wirklichkeiten legt, hört der Rest der Welt auf in seinen vielfältigen Möglichkeiten zu existieren. Und zeigt uns scheinbar immer nur ein Gesicht, eine Seite. Gegen die wir dann wehrhaft rebellieren, wie einstmals Don Quichotte, oder sie feiern und zu einem trügerischen Götzen erheben, einem goldenen Kalb, von dem wir all das erwarten, was wir uns schon immer gewünscht haben.
Im Normalfall gibt es dabei aber ein zuverlässiges Regulativ – wenn man nicht zufälligerweise schon als Diktator einer Welt dieselbe erblickt hat und aufgrund unbegrenzter Machtfülle diese Welt ins eigene Bild zwingen kann, wehrt sich das Leben permanent gegen jede Einschränkung der universellen Potentialität. Wann immer wir also dem Leben als Ganzes unsere Projektionen aufträumen, gibt es ein deutliches Feedback. Entweder als Hindernis und Erschwernis, „die Dinge“ wollen sich partout nicht in unser Konzept einfügen (wobei es diesbezüglich auch eine normale Variante von Hindernissen gibt, die sich bei allen Entwicklungen zeigt…). Oder wir benötigen einen enormen Aufwand an Energie und Kraft, um die Anpassung des Seins an den gewünschten Schein zumindest millimeterweise vorwärts zu treiben. Beide Varianten haben eines gemeinsam: sie sind auf Dauer nicht überlebensfähig.

Eine enorme Kraftquelle für die Verwirklichung dieser Träume können aber Weltbilder, Religionen und ähnliche Hintergründe sein, die uns in unserem Traum bestätigen. Im positiven Fall bringen uns die Inhalte dieser geistigen Grundlagen immer wieder auf den Weg zurück zum Leben in seiner ganzen Fülle. In dem sie uns auf vermeidbare Fehler, Fallen und Irrtümer hinweisen.
Aber auch die negative Variante ist möglich und dafür gibt es zahllose Beispiele in der Geschichte. Einseitige Sichtweisen werden dann nicht nur bestätigt, sondern sogar noch überhöht und zu einem Absolutum erklärt.

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Astro-Logics III: Venusjahre

Wenn wir über das Phänomen Zeit sprechen, entsteht leicht der Eindruck, dass wir es mit etwas Unfassbarem zu tun hätten. Nimmt man aber nur die einfachsten Parameter, die unser Zeitverständnis begründen, wird schnell deutlich, dass die Bewegungen der Planeten maßgeblich für unser Zeitempfinden verantwortlich sind.

Denn jedes Zeitgefüge hat zumindest zwei grundlegende Parameter. Der Erste wird bedingt durch die Eigenrotation des jeweiligen Heimat-Planeten um seinen eigenen Schwerpunkt. Daraus ergibt sich der Rhythmus von Tag und Nacht. Zum anderen ist das die Umlaufzeit des Planeten um sein Zentralgestirn, die Sonne.

Auf der Erde haben wir deshalb ein Zeitmaß entwickelt, das uns allen geläufig ist. Ein ganzer Tag bezeichnet die vollständige Drehung der Erde um ihren eigenen Schwerpunkt. Zudem ist er in eine Tages- und eine Nachthälfte aufgeteilt. Jede dieser Hälften hat zwölf Unterteilungen = Stunden, die zusammen eine Anzahl von 24 Stunden ergeben.

Genau genommen ist das aber nur eine Annäherung. Denn die Erde braucht nur 23 h 56 m 04 s um solch eine Drehung zu vervollständigen, gemessen am Himmelshintergund (der sich in dieser Zeitspanne kaum bewegt). Unser normales Zeitmaß orientiert sich aber an der Sonne. Da diese aber jeden Tag von uns aus gesehen um ca. 1° weiter wandert, dauert ein gesamtes Jahr 365,265 Tage.  Deshalb ergeben sich im Laufe der Zeit Unregelmäßigkeiten in unseren Kalenderberechnungen und jedes 4. Jahr fügen wir einen ganzen Tag in unserer Zeitrechnung hinzu, um das wieder auszugleichen. Bezogen auf die siderische Erdrotation dauert ein Jahr aber  366,256 Tage, ein ganzen Tag länger als wir üblicherweise rechnen.

Innerhalb dieser Zeitspanne, einem Jahr, erleben wir dann all die klimatischen Veränderungen (je nach Standort), die wir in den Abschnitten der Jahreszeiten zusammen fassen.
Diese beiden Zeiteinheiten, der Tag und das Jahr sind die wichtigsten Zeitmarker. Sämtliche Kalender- und Zeitmessungen auf unserem Planeten orientieren sich an diesen beiden Größen und sie bestimmen zum großen Teil die Abläufe in unserem Leben.

Das Verhältnis zwischen Tag und Jahr spielt in unserem Zeitempfinden ebenfalls eine sehr große Rolle. Natürlicherweise gehen wir davon aus, dass diese Erdzeit ein universeller Maßstab wäre. Aber selbst auf die wenigen, anderen Planeten in unserem Sonnensystem bezogen, lässt sich schnell aufzeigen, dass dem nicht so ist.

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Wahrheit jenseits der Rationalität

Astrologie ist anders. Sie umfasst Himmel und Erde gleichzeitig. Ihre Bilder beziehen sich oft auf Unnennbares, ohne auf den Bezug zur Realität zu verzichten. Letztlich beschreibt Astrologie Leben sogar umfassender, als viele andere Wissenschaften. Immer wieder bricht sich an ihr - vielleicht gerade darum - die Kritík der Skeptiker. Einerseits ein Problem unterschiedlicher Weltbilder, die jene situierte, übliche Forschung selten akzeptiert. Andererseits auch eine Frucht der Tatsache, dass es für den Großteil der Wissenschaftler wohl immer noch unverständlich scheint, wie aus der damals hoch respektierten Astrologie in alten Zeiten zahlreiche der bekanntesten Namen der Wissenschaft hervorgegangen sind. Ohne sie war Forschung nicht denkbar. Aber das ist lange her. Die Folgen sind dagegen sehr heutig. Über diese mindestens zwei Welten, die miteinander kollidieren, hat Mag. STEFAN HOFBAUER aus Wien (Astrologe und Gestalttherapeut) in seinem Blog Hofasto einen Artikel geschrieben, den Loop! hier im Original veröffentlichen möchte. Was passiert, wenn Logos und Mythos aufeinander treffen?

"Die Hebräer gossen sich ein goldenes Kalb, das sie anstelle Gottes anbeteten (Ex, 32), Sinnbild für etwas Äußeres, Materielles, das uns keine Erfüllung geben kann, sondern unser Leben sinn-entleert. Auch wir tanzen um zahlreiche goldene Kälber. Sie heißen heute Wissenschaft, Wirtschaftswachstum, Fortschritt oder Wohlstand. Und diese Bilder, die wir uns machen, lassen uns seelisch immer mehr verarmen. Die Wissenschaft glaubt heute ernsthaft, dass irgendwann alles erklärbar sein wird, alles verstehbar und damit kontrollierbar. Die Welt der Märchen und Mythen wird als primitiver Aberglaube abgetan und für billiges Amüsement in Fernsehshows und Hollywoodfilmen missbraucht. Dabei verraten uns gerade Mythen oft mehr über das Wesen des Menschen als die Wissenschaft es jemals könnte. Und vielleicht ist es deshalb kein Zufall, dass vielen sehr materialistisch und rational orientierten Wissenschaftlern die Astrologie ein solches Ärgernis ist.

Denn mit ihrem so gänzlich anderen Zugang zum Menschen und zur Welt, passt die Astrologie scheinbar nicht in unsere Zeit. Und aus ihrer Sicht haben diese Wissenschaftler Recht. Auch wenn da und dort ein paar Studien gemacht wurden, die den Wahrheitsgehalt astrologischer Behauptungen statistisch zu belegen scheinen, ist die Astrologie dennoch keine Wissenschaft, sie ist nicht rational erklärbar, sie ist nicht beweisbar und aus wissenschaftlicher Sicht sind ihre Aussagen ausgesprochen widersprüchlich. Nach mehr als 15 Jahren intensiver Beschäftigung mit der Astrologie wage ich sogar zu behaupten, dass ein Astrologe, der wissenschaftlich sein möchte oder wissenschaftliche Beweise anzuführen versucht, sich nur lächerlich machen kann.

Warum aber gibt es dieses Ärgernis in unserer aufgeklärten Welt? Warum beschäftigen sich immer mehr Menschen mit Astrologie? Und warum tun das oft gerade sehr gebildete und intelligente Menschen? Aus eigener Erfahrung kann ich z.B. berichten, dass ich noch kaum eine Fortbildung für Psychologen besucht habe, wo nicht gut die Hälfte der Anwesenden sich für Astrologie interessiert hätte, wie ich aus zahlreichen Pausengesprächen schließen konnte. Könnte das etwa damit zusammenhängen, dass viele, und ganz besonders intelligente und sensible, Menschen heute spüren, dass mit unserem Weltbild etwas fundamental nicht in Ordnung ist?

Wenn ich nur von mir selbst spreche, hat mir die Astrologie eine Tür zur Welt der Mythen eröffnet. Betrachte ich ein Horoskop, so werden für mich die mit den Planeten verbundenen Mythen lebendig. Ich sehe dann beispielsweise den Gott der Unterwelt wie er mit der Göttin der Schönheit in Dialog tritt und lasse die Bilder sich vor meinem inneren Auge entwickeln. Auf diese Weise gelingt es mir häufig, Sachverhalte und Entwicklungen von innen heraus zu spüren, die rein rational nicht so einfach zu verstehen oder zu erklären wären. Nichts anderes geschieht in der Psychotherapie, wenn plötzlich Bilder und Gefühle in mir auftauchen, die Konflikte und Schwierigkeiten des Klienten oft besser erklären als 1000 Worte. Nicht wenige Kollegen haben mir ähnliche Erfahrungen berichtet.

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Donnerstag, 28. März 2024

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