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USA im Super-Tuesday-Fieber

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist man selten bis nie zurückhaltend, wenn es um jupiterhafte Superlative geht. Meistens betrifft das dann inhaltlich aber heiße Luft, die künstlich aufgebläht wird. Nur manchmal hat es tatsächlich einen nachvollziehbaren Hintergrund, auch astro-logisch. Zum Beispiel bezogen auf den heutigen Super-Dienstag in den USA. Es dreht sich alles um die Vorwahlen der beiden großen Parteien. Denn im Juni bzw. Juli werden sowohl Demokraten wie auch Republikaner ihren Präsidentschafts-Kandidaten auf einem Sonderkongress wählen, der dann bestenfalls die Nachfolge von Barack Obama antreten wird. Anders als bei uns wird der jeweilige Vertreter in gewisser Weise tatsächlich demokratisch bestimmt, wenngleich die vielfältigen Sonderfälle bei diesen Vor-Wahlen leicht verwirren können.

Heute jedenfalls ist einer der wichtigsten Tage für die, noch im Rennen verbliebenen Kandidaten. Denn in insgesamt 14 Bundesstaaten wird gewählt, bei den Republikanern werden heute über 25% der Gesamtstimmen für den Nominierungs-Kongress vergeben. Und schon oft in der Vergangenheit haben am Super Tuesday Außenseiter plötzlich massiv hinzugewonnen, die niemand mehr „auf der Rechnung hatte“ und wurden am Ende nicht nur nominiert, sondern tatsächlich auch Präsident der USA.

Das Chart des ersten relevanten Super Dienstag vom 8. März 1988 (auf Mittag berechnet, bezogen auf Dallas/Texas, weil dieser Bundestaat die meisten Delegierten vergibt) weist dementsprechend auch gleich eine ganze Reihe von herausragenden Konstellationen aus.

Da wäre zum einen der Wechsel von Jupiter in den Stier, der genau an diesem Dienstag stattfand. Solche Zeichenwechsel sind immer sehr wirkungsvoll und auch nachhaltig, genauso wie bestimmte Konjunktionen. Nicht nur das Jupiter in Konjunktion mit Venus stand, auch Mars befand sich in energetischer Symbiose mit Neptun, ebenso wie Uranus mit Saturn, die beide wiederum im Trigon zu Jupiter-Venus standen. Hier hat also eine Idee Gestalt angenommen und wurde, dank des richtigen Zeitpunkts, in der Folgezeit auch maßstäblich.

Im Moment befindet sich aber der aktuelle Jupiter in Opposition zur „Super-Tuesday-Sonne“ und Saturn schickt sich an, ins Quadrat dazu zu laufen. Man könnte das vielleicht als Hinweis verstehen, dass heute kein solcher Erdrutsch-Sieg einen Kandidaten ganz nach vorne spült. Jedenfalls nicht weit genug, um schon von einer endgültigen Entscheidung zu sprechen.

Denn eigentlich erwartet alle Welt heute Nacht die Fortsetzung des Siegeszug von Donald John Trump. Was niemand anfangs für möglich gehalten hätte, wird langsam aber sicher zum realen Albtraum – der nächste Präsident der Vereinigten Staaten könnte ein Mann werden, der völlig unberechenbar ist.

Nicht etwa, weil er populistische Sprüche klopft, wie wir das ja aus vielen Ländern im Moment kennen. Donald Trump ist eben der Meister der oberflächlichen Superlative, dank seiner Vollmond-Konjunktion von Zwillings-Sonne und Schütze-Mond. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass er auch völlig überflüssige Küchengeräte in den Fußgängerzonen dieser Welt anpreist. Und damit absolut erfolgreich wäre. Denn Reden schwingen kann er, er hat ein absolutes Gespür für mediale Aufmerksamkeits-Defizite, findet fast immer die Lücke samt Tonfall, die ihn immer wieder in die Schlagzeilen bringt.

Denn seine Sonne hat nun auch noch ein Trigon zu seinem Jupiter in der Waage, ein klassischer Erfolgsaspekt. Im Prinzip kannst du damit Nomaden in der Wüste Gobi Sand verkaufen und sie werden trotzdem das Gefühl haben, daß ihnen etwas Großartiges widerfahren ist.

Zumindest solange die einlullende Wirkung von Trumps Redeschwall anhält. Aber das kann man im Prinzip auch den meisten anderen Politikern vorwerfen, bei Trump ist dies eben sehr offensichtlich und ausgeprägt. Was einen aber wirklich astro-logisch sehr nachdenklich stimmt, ist die Konjunktion von Uranus mit seiner Radix-Sonne und die gleichzeitige Opposition zu seinem Schütze-Mond. Positiv betrachtet ist das ebenfalls wieder ein absolutes Talent – Trump ist in der Lage blitzschnell auf Situationen und Bedingungen zu reagieren. Im Prinzip findet er dadurch immer  auch wieder einen Weg aus schwierigen Situationen, weshalb er  für die meisten seiner Gegner kaum angreifbar ist.

Es sei denn, man nagelt ihn fest auf ein Thema. Lässt nicht zu, dass er ablenkt und sich entzieht. Sondern zwingt ihn dazu Stellung zu beziehen und inhaltlich fundiert zu argumentieren. Da kann einer Mond-Uranus Opposition schon mal schnell die Sicherung durchbrennen, wenn der innere, emotionale Druck zu groß wird. Was viele Menschen bei dem Kandidaten Trump ja bisweilen auch noch ganz unterhaltsam finden, aber was wenn dies im Weißen Haus geschieht? Die Machtfülle eines US-Präsidenten in den Händen eines Mannes, über dessen wahre An- und Absichten auch heute noch kaum jemand wirklich etwas weiß und der, im besten uranischen Sinne, überall und nirgendwo politisch beheimatet ist. Zwar tritt er momentan als Kandidat der Republikaner auf, war aber ebenso schon einige Jahre lang Mitglied der Independence Party und der Demokraten.

Das alles entspricht natürlich zu 100% dem Bild seiner uranischen Verbindungen, und wie schon gesagt – im Grunde könnte dies auch tatsächlich jemanden beschreiben, der eben in keine Schublade passt und der nach neuen und ungewöhnlichen Mitteln sucht, um seine Ideen und Vorstellungen umzusetzen.

Nur – was genau steckt hinter diesen Ideen, was ist Trumps eigentliche Motivation? Will er tatsächlich Amerika wieder „groß“ machen, oder geht es womöglich nur um die Vergrößerung des Egos eines Milliardärs, der endlich auch im Club der Superreichen eine Rolle spielen will (im aktuellen Forbes-Ranking der reichsten Menschen wird Trump „nur“ auf Platz 324 gelistet). Aber noch viel wichtiger ist die Frage– wie würde ein Präsident Trump auf Kritik oder auch Machtansprüche anderer großer Egos wie das des russischen Präsidenten reagieren? Vor allem, wenn demnächst, fast pünktlich zu einem eventuellen Amtsantritt, Saturn über seinen Mond und in Opposition zu seiner Sonne laufen wird?

Aus astrologischer Sicht wäre das ein Desaster allererster Güte und sollte unter allen Umständen verhindert werden. Die schlechte Nachricht ist – dieser Super Tuesday wird Trump aber wohl eher wieder ein Stück weiter in die „falsche Richtung“ bringen, denn vermutlich werden seine beiden Hauptkonkurrenten nur bedingt Boden gut machen können. Hier und da mag einer von ihnen sogar einen Staat gewinnen oder knapper hinter Trump liegen als erwartet, im Großen und Ganzen dürfte sich „The Donald“ wohl selbst relativ bald am Wahlabend als Sieger feiern.

Nur – dies wird dann auch der letzte wichtige Wahltermin gewesen sein, an dem sich die Stimmen auf fünf Kandidaten bei den Republikanern verteilt haben. Und in den nächsten Wochen wird die Glückssträhne Trumps und der damit verbundene Zuspruch auch einen harten Dämpfer bekommen. Pluto lässt grüßen und zwar mit einem Quadrat zu Trumps Jupiter.

Insofern könnten die nächsten Wahlen im März und April, bei denen es um fast 40% der zu vergebenden Stimmen geht, eine Wende bringen. Von der letztendlich beide Hauptkonkurrenten, Rubio und Cruz profitieren werden, sollten sie nicht vorher schon entmutigt aufgeben.

Bei den Demokraten ist es etwas anders. Bei Bernie Sanders dürften die Rückschläge der letzten Wochen, ausgelöst durch Saturn Quadrat Sonne und Jupiter Quadrat Jupiter, jetzt langsam wieder etwas in den Hintergrund treten. Hillary Clinton wird zwar trotzdem die meisten Stimmen am Super Tuesday gewinnen können, aber der Zweikampf zwischen beiden Kandidaten wird noch eine ganze Weile anhalten. Vermutlich bis zum 26. April, dann könnte es, wiederum unter dem Quadrat von Saturn zu Sanders Sonne tatsächlich zu dessen Rückzug kommen. Oder aber Hillary Clinton hat an diesem Tag schon die erforderliche Mehrheit der Delegierten-Stimmen auf sich vereint.

Bei den Republikanern kann es da durchaus noch spannend sein und immer mehr werden. Und das wäre jetzt eben die gute Nachricht – auch wenn heute Nacht Donald Trump wieder kräftig punkten sollte – es besteht auf jeden Fall eine gute Chance, dass er in den nächsten Wochen Federn lassen muss. Und spätestens dann wird sich zeigen, wie gut er mit solchen Niederlagen umgehen kann. Bestenfalls erleben ihn endlich auch seine Anhänger als eine unberechenbare und unbeherrschte Größe, der man keinesfalls die Befehlsgewalt über Atomwaffen geben sollte und möchte.

Titelbild: Trump Multiplelism by Victorvictori (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) via Wikimedia Commons; 

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Dienstag, 3. Dezember 2024

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