2014 - der Blick zurück auf ein Jahr
Wenn Zeit nach dem inneren Eindruck verliefe, müsste die Sonne jetzt eigentlich auf 29° Fische stehen. Einen Tag vor dem Anbruch eines neuen Jahres würde man sich dann auch in einer energetischen Gesamtauflösung befinden, die dem Anlass vielleicht angemessener wäre. So aber steckt die Welt mitten in der Steinbock-Saturn-Phase, dort, wo aus den ursprünglichen Impulsen jetzt Wirklichkeit geschaffen wird. Wo Ursachen zu Wirkungen werden, die nicht einfach wieder verschwinden, ohne Spuren in unserer Erfahrung zu hinterlassen. Wenn man so will, dann wird jetzt die Ernte eingefahren, verfestigen sich die Eindrücke und werden so zu einer scheinbar feststehenden Realität, auf die wir dann wiederum mit neuen Impulsen reagieren. Die zu neuen Ursachen für zukünftige Wirkungen werden.
Um Auflösungen und Neuanfänge geht es thematisch also nicht unbedingt schon jetzt. Zumindest wenn man dem natürlichen Zeitfluss in seinen grundlegenden Strömungen folgt. Trotzdem wird der größte Teil der Menschheit morgen Abschied von einem alten Jahr nehmen und auf das neue hoffen. Zeit für einen kleinen Rückblick. Seit dem 20. Dezember 2011 macht Loop! die angesprochenen Strömungen des "Zeitgeists" anhand aktueller Ereignisse sichtbar. Dass man dabei auch über unangenehme und tragische Ereignisse schreiben muss, liegt in der Natur der Sache. Oder besser – der jeweiligen Auslösungen. Haupt-Thema 2014 war das Quadrat zwischen den beiden Langsamläufern Uranus und Pluto. Ein Aspekt, den man eher in den unfassbaren, psychischen und kollektiven Bereichen manifestiert sehen möchte, der sich aber immer wieder auch sehr konkret zeigte. Hier noch einmal, was wir vermuteten, was passieren würde, aus unserem Ausblick zum Jahresbeginn 2014 (aus: 2014: Das Jahr mit dem Paukenschlag):
Widder- und Waage-Cluster werden direkter in die massive Mars-Uranus-Spannung eingebunden und fühlen sich extrem leicht angegriffen oder zur Konfrontation aufgerufen. [Anmerkung aus der Rückschau: Die ISIS Ausrufung im April 2014 hat den extremen Widder-Cluster, die IS von 2006 hatte den Waage Cluster.] Berufs-Widerstand könnte man das beinah nennen. Gegen das Anspringen auf jeden Fight und die damit verbundene, fehlende Kontrolle des Losgetretenen (die erfolgt meist von außen, durch einen regulierenden Pluto) lässt sich jedoch durchaus ein größeres Bewusstsein für die eigene Zwiespältigkeit entwickeln und es hilft - statt den anderen als Schwarzen Peter auszumachen - draußen sich selbst und seine Defizite erkennen. Die Gefahr der negativen Seite solcher Projektionen auf Gegner und das Entstehen von Feindbildern ist jedenfalls größer als sonst, gerade, wenn die Knoten-Achse auch noch in die Waage übergeht. Das Risiko, gesellschaftlich oder in der Beziehung eigene Ambivalenzen durch Außenrollen-Spieler oder Ereignisse zu erleben und dann korrigierende Blessuren zu erleiden, die Selbst-Kontrolle ersetzen, wird besonders im Sommer (Mai/Juni) noch einmal intensiv. Um die Zeit, wenn Mars an seine Jahres-Beginn-Position zurückläuft.[Anmerkung: Ende Juni wurde tatsächlich dann das ISIS Kalifat ausgerufen.] Mars-Uranus-Sonne-Pluto (und zum Teil auch Jupiter) dominieren ja im 2014er Radix alle vier Kardinal-Punkte und wirken im April schon im ungewöhnlichen, großen Quadrat. Das wirkt wie eine Arena, in der man letztlich um Weltbilder fightet. Mit Mars-Pluto ist es eine echte Falle, sich zu Gottes Stellvertreter auf Erden zu machen. Dann wird jede an sich sinnvolle Aktivität eher ausgehebelt und es können Settings von Verfolgung und Verfemten entstehen, die sich außerhalb der üblichen Regulations-Prinzipien stellen.
Schon Anfang 2014 zeigte sich auch am tragischen Unfall von Michael Schumacher die immense astrologische Spannung des Einstiegs. Mit Sonne auf 12° Steinbock und Mond auf 10° Krebs wurden die Auswirkungen an ihm besonders deutlich.
Dann fahndet man gern nach einem Mythos namens "Schuld“. Immer dann am liebsten, wenn Erklärung am wenigsten wahr ist, weil sie ein Meer in ein Bachbett zwingen will.
Aber manchmal wird Begreifen des Daseins mit einem süchtigen Wissen um Täter, Opfer, Defizite verwechselt. Fische, die aufsteigen und Namenloses bringen, tauchen auch die Funktions-Welt des Merkur aus Jungfrau gegenüber mit hoch. Eine Wippe, die oft in Mustern des Festnagelns und Einhämmerns einfriert:
Wer hat Verantwortung? Wo liegt der Fehler?
aus Schumacher: Im Herzen der Sonne
Ein für mich wunderbares Beispiel, wie man dies dann trotzdem einfühlsam und nachvollziehbar in einen astrologischen Kontext stellen kann, ohne sich gleich in die Reihe der Weltuntergangs-Propheten zu stellen, ist dieser Artikel darüber. Denn genau das ist ja immer die Gradwanderung: einerseits aufzeigen und bezeugen, wie akribisch das astrologische Modell auch solche Tragödien abbildet, und andererseits nicht den Bezug zu der unmittelbaren Erfahrung der Betroffenen zu verlieren.
Wie verschieden und doch ähnlich sich die Auswirkungen von Pluto und Uranus zeigen können, wenn die Sonnenstellung fast identisch ist, zeigt dann „das Schicksal“ von Uli Hoeness. Seine Steinbock-Sonne steht auf 14°, gegenüber findet sich Uranus auf 11° Krebs, beide im engen Quadrat zu Saturn auf 14° Waage. Als sein Prozess wegen Steuerhinterziehung beginnt, steht Pluto fast exakt auf seiner Sonne und Uranus fast exakt im Quadrat zu sich selbst. Das öffentliche Bild des übermächtigen und erfolgreichen Fußball-Präsidenten weicht dem Bild eines ohnmächtigen Spielers, der sich verzockt hat. Und dafür eine hohe Gefängnisstrafe bekommt.
So gesehen ist Uli Hoeneß nicht nur Täter, sondern auch ein Opfer. Seine astrologische Anlage zum Zocken (Mars-Neptun, Sonne-Uranus) wurde kräftigst durch eine Entwicklung unterstützt, in der Banken wie Goldmann-Sachs auf die Verluste selbst entworfener Zertifikate wetten dürfen, ohne sich anschließend dafür angemessen verantworten zu müssen. Ohne Internet, Daytrading und Spekulations-Fonds hätte sich Hoeness schlimmstenfalls vor irgendwelchen bunt blinkenden Spielautomaten wieder gefunden, oder sein Geld in den staatlich subventionierten Casinos verloren. Gefängnis hätte ihm das aber nicht eingebracht, denn Gewinne aus dieser Form der Spielsucht hätte er nicht versteuern müssen.
aus Uli Hoeness und die Spirale der Zahlen
Das selbe Prinzip nur in anderen Zusammenhängen findet sich dann bei den Hauptbeteiligten des Konfliktes wieder, der wohl auch noch im nächsten Jahr für einige Aufregung sorgen wird. Die Krise in der Ukraine wurde zur weltweiten Krise, deren langfristige Auswirkungen wohl noch für niemand wirklich absehbar sind.
Wladimir Putin, eine Waage-Sonne auf 13°, war dann auch derjenige, der die Projektions-Segnungen eines Pluto-Transits im Quadrat dazu, heftig abbekam. Auf der anderen Seite stand symbolisch Angela Merkel mit ihrer Jupiter-Merkur Konjunktion im Krebs (Jupiter auf 12°), die die Interessen des vereinten Europas wahren und durchsetzen wollte. Astro-logischerweise war eine Lösungsfindung unter diesen Voraussetzungen schwierig, zumal sowohl der deutsche Außenminister (Frank-Walter Steinmeier mit einer Steinbock-Sonne auf 14°) und die deutsche Verteidigungs-Ministerin (Ursula von der Leyen mit einer Waage-Sonne auf 14°) Teil der energetischen Schieflage waren und vor allem in den ersten Monaten des Konflikts sehr zu seiner Verschärfung beitrugen.
Das war wohl das eindrücklichste Beispiel, wie kollektives Schicksal durch das Verhalten einzelner Individuen geprägt wird. Die genau wie jeder andere auch, eben ab und an schwierigen Zeitgeist-Strömungen ausgesetzt sind (sprich spannungsgeladene Transitaspekte haben). Und je nach Bewusstseinsstand dann mehr oder weniger sinnvoll damit umgehen.
Im Falle der Ukraine darf man wohl fast allen unmittelbar Beteiligten im Zusammenhang mit konstruktivem Verhalten unter schwierigen Transiten eine glatte „Sechs“ ausstellen.
Es gibt Zeiten, in denen sich das Spiel mit dem Feuer schnell als unbeherrschbar zeigt, und ein kleiner Funke einen Flächenbrand erzeugt, den niemand ernsthaft wollte. In einer dieser Zeiten leben wir gerade und Waage-Sonne Putin ist eine Symbolfigur dafür. Er ist nicht das Böse schlechthin, sondern leidet gerade selbst unter den Symptomen eines Virus, den wir astrologisch das „Große Quadrat“ nennen.
Wenn man so möchte ist er einer der ersten Patienten, die sich angesteckt haben, und bietet sich genau deshalb auch an, um rechtzeitig ein Heilmittel gegen die eigentliche Krankheit zu finden. Niemand käme doch ernsthaft auf die Idee, sich davon selbst anstecken zu lassen, wenn es sich um eine Grippe handeln würde. Wenn also der Patient Nummer eins gerade von wilden Machtphantasien geplagt wird, auf dem Boden größter Unsicherheit und Ängste, und deshalb Dinge tut, die er im Normalfall vermutlich selbst für abwegig halten würde, dann macht es genauso wenig Sinn, sich davon „anstecken“ zu lassen.
Als Arzt und Heiler weiß man, dass dies alles nur Symptome einer Krankheit sind, der Betroffene Hilfe braucht, auch und gerade damit sich dieser Virus nicht weiter ausbreiten kann. Warum sollten bei astro-energetischen Auslösungen andere Maßstäbe gelten als bei einer simplen Erkältung?
Den Fahrplan für das traurige Spektakel um Macht und Einfluss hatten wir schon Anfang des Jahres in unseren beiden Grundprognosen aufgezeigt. Das Quadrat zwischen Uranus und Pluto schickte sich an, ein ganz großes zu werden, das Wann bestimmte der Kosmos selbst, das Wie lag in den Händen derer, die bestimmen mussten und sollten.
Dies gilt natürlich auch für globale Themen, besonders auch hier für die Verantwortungsträger, deren Radixstellungen von dieser Grundspannung direkt betroffen sind. Angela Merkel ist ein Beispiel, Wladimir Putin ebenso, aber auch Nordkoreas junger Machthaber. Und auch hier gilt – ob sie nun zu Hoffnungsträgern notwendiger Veränderungen werden, oder zur Projektionsfläche für kollektive Feindbilder, hängt nicht nur von ihnen ab. Auch von uns und unserer Neigung, in Krisenzeiten schnell und gerne Schuldige auszumachen, mit deren Beseitigung man gerne auch das dahinter legende Problem aus der Welt schaffen möchte.
aus 2014: Marmor, Stein und Eisen bricht…
Oder wie es sri ausgedrückt hat:
Entwicklung, die wirklicher wird als neptunische Versprechen, liegt damit eher in den großen und schwierigen Momenten, unter den Fensterbänken des Daseins versteckt. Pluto-Uranus will sie nun, mit Wassermann-Herr in 7 im Widder, energetisch heftiger übers Knie brechen. Im Begegnungs-Haus geht er in die Konfrontationen, auf kleiner und großer Ebene. Er "funktioniert" wieder geistiger, aber auch viel radikaler in der Forderung an andere, immer das Gegenüber als erstes Objekt der Veränderung im Blick. Das ist ein schwieriger Ansatz. Auch wenn Einzelkämpfer (Mars steht in 1 im zumindest mentalen Sozial-Zeichen Waage) Gegen-Kräfte entwickeln, verschärft das meist ohnehin nicht lockere Situationen.
Ausschlaggebend als Bug-Figuren der Zeit werden weiter besonders die Menschen mit Kardinal-Stellungen um 8 bis 14 Grad sein.
aus 2014: Das Jahr mit dem Paukenschlag
So gesehen war 2014 für uns ein gutes Jahr, denn gerade dieses Große Quadrat zeigte sich so deutlich und klar als Ausdruck in den Handlungen und Erlebnissen der unmittelbar Betroffenen, dass am Ende dieses Jahres wohl nur die nüchterne Feststellung bleibt:
Astrologie funktioniert… (leider)!
Das „leider“ könnte man natürlich mit Freuden weglassen, wenn sich diese Einsicht mehr und mehr durchsetzen würde und daraus ein anderer Umgang mit den Anforderungen entstehen würde, die an einen selbst herangetragen werden. Zu einer bestimmten Zeit, in einem bestimmtem Rahmen. Mit diesem Wissen im Hintergrund könnten auch Politiker und andere Verantwortliche bestimmten Entwicklungen etwas ruhiger und gelassener begegnen, denn was immer entsteht, wird auch von alleine wieder vergehen.
Was etwas länger bleibt, sind die Wirkungen aus den ursächlichen Absichten und Handlungen, die unter dem Einfluss bestimmter Spannungen oftmals seltsame Formen annehmen. Womit wir wieder beim Steinbock wären, bei Saturn letztendlich, da wo wir gerade sind. Der ja nun seit einigen Tagen im Schützen steht und dort die nächsten 3 Jahre auch bleiben wird (mit kleineren Unterbrechungen wenn er nochmals zurück in den Skorpion wandert).
Aber das war ja noch lange nicht alles, was wir 2014 begleiten durften. Insgesamt über 300 neue Artikel sind wieder entstanden, zu den unterschiedlichsten Themen. Erinnert sei an Kontroverses wie den Sieg von Conchita Wurst beim ESC 2014 oder den Verlauf der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien mit dem Goldenen Tor im Finale und den zeitgenauen Treffern im Halbfinale.
Das Verschwinden von Flug MH 370 war Anfang des Jahres ein großes Thema, ebenso wie das Aufkommen des IS und die Europa-Wahlen. Daneben gab es aber auch Neues aus dem Astro-Labor und von unseren astrologischen Hofberichterstattern, Einsichten zu Sonnen-Stürmen und vieles mehr, dass jetzt in den Tiefen von Loop! darauf wartet, immer wieder neu entdeckt zu werden. Wer also Stoff zum Lesen in klaren Winternächten sucht, benutze einfach die diversen Suchfunktionen oder stöbere im Archiv.
In diesem Sinne noch einen schönen Jahresausklang…
Titelbild: von Laurent ERRERA from L'Union, France [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons; von Agência Brasil ([1]) [CC BY 3.0 br (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/br/deed.en)], via Wikimedia Commons; von Nessa Gnatoush [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons; Schumacher: (bearbeitet): Mark McArdle (Flickr: Michael Schumacher) [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)] + Bertuch-fabelwesen.JPG via Wikimedia Commons; Putin: Kremlin.ru [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons; Auge - von PBertoye Photo (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons; -