Sat-Plu: Ursache und Wirkung
Mit Trump von A nach B. Ursache-Wirkung ist auf dem Boden von Steinbock ja ganz einfach abzulesen: Jede Tat hat ein Ergebnis - und zwar bei Saturn-Pluto als der Konstellation, der die zeitlichen Inhalte gerade dominant unterstehen, meist eins, das der Einschätzung durch gesunden Menschenverstand entspricht. Destruktiv oder konstruktiv. Tötet also jemand "für den Frieden" jemand anderen, wird vermutlich die Anwort darauf weitere Gewalt "für den Frieden" sein.
Das kann man endlos vorwärts und rückwärts buchstabieren. Und dazu muss man auch gar keine Astrologie bemühen. Aber es passt leider nur zu gut, wenn man sich die enge Langsamläufer-Konjunktion anschaut, die so viel mit "bemühter" Verantwortung und Selbstdisziplin zu tun hat. Was man hineingibt, das erwähnten wir schon vielfach, wird herauskommen. Genau das passiert gerade. Donald Trump hat zur Zeit Saturn-Pluto oppositionär anlaufend zu seiner Venus-Saturn-Konstellation in 11 (die ihn generell als extrem abweisungsängstlich motiviert beschreibt). Dazu die bald exakte Sat/Plu-Konjunktion im T-Quinkunx zu seiner Sonne, sowie ein T-Neptun Quadrat zum Uranus. Daher kommen wohl die irren Reibungsverluste.
Mit Löwe-Betonung geht er drum wohl besonders jetzt noch mehr gegen seine innere Schwäche da draußen in die Offensive. Er macht sich als Gegenmittel ganz, ganz groß, lässt Soleimani von einer Drohne abschießen, sich als Retter der Welt feiern und kassiert danach logisch selbst Raketen. "All is well!" Alles ist gut, twittert er nachts noch. Was für eine unglaubliche Beschönigung, welch ein Irrtum! Nicht erst im Herbst 2018 haben wir hier angesprochen, wie brisant alles, was man an 2020 an Handlungsimpulsen setzt, werden kann. Denn zur Konjunktion kommt ja noch die lange vorher laufende, aktuell wieder Zug um Zug von Mars aktivierte Deklinations-Parallele: Seit der Rezeption entstehen Dominoeffekte.
"Der Saturn-Pluto-Archetyp schafft ein Teicheln zwischen Macht, Er- und Bemächtigungen und Staat/Prinzip/Struktur, was immer wieder zu Crashs mit nötigen Veränderungen führt. Wenn Mitte Januar 2020 dann die übliche Konjunktion sich erstmals bildet, werden "Gewinner und Verlierer" der Deklinationsparallele sich mit ihren gesellschaftlichen Konflikten arrangieren müssen oder sie können noch einmal ganz anders eskalieren. Denn Mars läuft genau dann auch wieder in die immer noch gültige Parallele der beiden Langsamläufer hinein. Zur Zeit werden die Auswirkungen eingestielt, die Richtung der "Macht-Demonstrationen" ausgepokert. Drum gebe man am besten selbst verantwortungsvoll (Steinbock ist ja hier der Boden) alles Nötige ethisch konstruktiv in die Zeit, das in den kommenden beiden Jahren so massive Auswirkungen haben kann." (Loop! 2018, Die vergessene Information)
Qasem Soleimani, der iranische Kommandeur, den die Drohne tötete, war natürlich alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Ein sehr harter Mann mit einer Fische-Sonne in weitem Quadrat zu Saturn und einem hier augenscheinlich brutal arbeitenden Mars-Pluto-Quadrat von Stier nach Löwe. Er setzte Trump den Pluto gradgenau auf dessen applausbedürftigen Löwe-AC im letzten Grad. Und der General machte sich damit (nicht nur für den Präsidenten) offenbar gut als Symbol für Gut gegen Böse. Das beruhte auf Gegenseitigkeit.
Soleimani stirbt unter Uranus-Uranus-Quadrat und Uranus Opposition-Neptun. Man darf annehmen, dass er einen kardinalen AC haben könnte, im Sat/Plu-Einzugsbereich. Wenn dann im Gegenzug heute amerikanische Truppen im Irak beschossen werden, schauen wir auf Ali Chamenei, den "Obersten Führer" des schiitischen Iran. Das Radix ist weiter unten zu finden - das Geburtsdatum habe ich seiner iranischen Lobes-Webseite entnommen, da es bei Wikipedia unterschiedliche Angaben gibt (die englische übernimmt auch den Widder). Der Ayatollah ist ebenfalls sehr schnell agitierbar - ein Feuer-Mensch. Zu Widder-Neumond (in Konjunktion zum Saturn) 1939 geboren, hat er ihn im Radix offenbar im Quadrat zum Pluto stehen - und ebenfalls im Quadrat zu Trumps Venus/Saturn. Das sind Trigger, die schnell als persönlich empfunden werden. In Übereinstimmung mit der Zeitqualität markieren sie Weltpolitik. Denn andererseits verbindet Chamenei sein Fische-Venus-Jupiter in Konjunktion mit General Soleimanis Sonne. Er weinte auf dessen Trauerfeier. Dagegen ergibt sich von beiden Iranern zu Trump diese natürliche Abneigung und damit tendenziell gesellschaftiche Konflikt-Synastrien - und genauso umgekehrt.
Was hier passiert, ist also astrologisch durchaus nachvollziehbar (nicht nur mundan, sondern auch durch die Rollenspieler), aber leider kaum berechenbar in seinen Folgen, wenn die Saturn-Pluto-Agitierten in diesem Klima nicht langsam zur Vernunft kommen. Da helfen Klischees von der Weltpolizei oder "nötigen Schlägen" absolut nichts. Alles geht seinen Gang, nachvollziehbar. Die mit aktivierende partielle Mondfinsternis am Freitag steht ja noch aus. Und Mars läuft erst am 21. Januar aus einer Deklinations-Parallele zu Saturn/Pluto/Jupiter heraus und symbolisiert Druck. Bis dahin kann man nur hoffen, dass nicht noch mehr als Größe getarnte Dummheit dieser Sorte zeitliche Impulse auf beiden Seiten für den Rest der Welt als Wahrheit übersetzt.
Sonst werden sie u.U. schnell zum Bumerang. Es wird daher Zeit, dass Trump unter seinen Angst-Blindheits-Konstellationen entweder viele, wirklich einflussreiche, bessere Berater erhält oder einen neuen Job. Trump (rechts oben Radix), der, wie gesagt, außerdem mit dem brisanten, zulaufenden Nepun Quadrat zum Radix-Uranus zu dealen hat, ist damit offensichtlich noch weniger als sonst (nämlich gar nicht mehr) in der Lage, die Auswirkungen seiner plötzlichen, autonomen Macht-Demonstrationen realistisch in ihrem Zerstörungs-Potenzial einzuschätzen. Sonne sitzt ja durch die Uranus-Konjunktion mit im Boot und ist sowieso durch das Sat/Plu Quinkunx aufgeregt angeschoben.
Also sagen wir vielleicht besser: Trump ordnet ja unglücklicherweise von jeher seine Reflexe närrisch als Weltrettungs-Maßnahme ein, statt als Tricks zur Selbstbestätigung seiner Grandiosität (Uranus' destruktive Seite). Solche ausufernden Ausdrucksformen von Transiten dann gehören aber eigentlich in die Hände von Therapeuten. Dass er jedoch keine Unterstützung zulässt, weil die seinen ich-schwächenden Neptun in 2 offenlegen würde, ist klar. Dazu trägt auch sein Selbstbestätigungs-Mantras rezitierender Waage-Jupiter in 2 bei. Er glaubt ja, immer auf die Füße zu fallen. Aber Chiron sitzt dazu in einer Konjunktion. Das schlägt immer auch nach allen Seiten Wunden.
Wobei es schon eine Art amerikanischer Tradition ist, am besten gleich Kriege zu provozieren, wenn die Regierung schwankt. Fast eine sichere Bank für neue Einschwörungen auf die Flagge, die der Präsident auch stolz nach dem Drohneneinsatz twitterte. Damit wir uns nichtmissverstehen: Natürlich gibt es Provokation und Gegen-Provokation. Aber jede neue Wirkung ist eben auch nur wieder auf eine ältere Urache zurückzuführen. Sich damit ethisch aus der Affäre zu ziehen, ist nicht nur unklug, sondern lebensfeindlich. Denn wo fängt man an? Bei Adam und Eva und dem Sündenfall?
Amerikas Radix (nach Noel Tyl, 4.7.1776, 17.13 h, Philadelphia) steht aktuell ebenfalls unter Saturn/Pluto oppositionär zulaufend auf den Nations-Merkur bei 24° Krebs in 8. Eine Sonne/Venus/Mars/Jupiter Parallele bei 23° mit Gegenparallele zu Pluto wird durch Mars in der Deklination bald ebenfalls noch mal aktiviert. Hier finden wir auch in der Anlage intrinsischen Größenwahn (ähnlich wie in Trumps Sonne/Uranus/Pluto Parallele). Frucht davon ist auch der Drohnenangriff auf Soleimani (links). Zeitlich habe ich ihn auf 0.50 h gesetzt (Zeitangabe: "gegen 1 h"), als Saturn-Pluto durch das IC ausgelöst wird. Das ist der wahrscheinlichste Zeitpunkt, da solche Achs-Auslösungen von Ereignissen oft mit genauen Planeten-Triggern zusammengehen.
Wenn die Zusammentreffen all dieser Geschehnisse mit der planetaren Symbolik nicht so traurig und tragisch wäre, müsste man über die Absurdität der Vorgänge lachen. Haust du mich, hau ich dich - und das geht ewig so weiter. Aber das hier ist richtiges Leben. Andererseits holen Kriege, die im Ursache-Wirkungs-Kontext eines Saturn-Pluto entstehen können, als Kette von Eskalation (aufgeheizt von Plutos "erblichen" Traumata), auch immer nur die anfassbaren Folgen von lange vorher bereits existierenden, inneren und äußeren Gefechten hoch. Sie wirken dann letztlich wie ein "notwendiges" Ventil, um Vorgänge anzupassen und überhaupt als faktisch existent zu markern. Falls keine Umkehr erfolgt. Auch das war schon 2018 spätestens klar:
"Es fängt nun die Wartezeit, große Ansammlung oder Investitions-Sequenz für 2020 an. Für diese schwierige und hoch transformative Saturn-Pluto-Konjunktion, in die Jupiter hinein laufen wird. Sie wirft starke Zeichen mit Saturns Eintritt in den Steinbock nach Pluto, die jetzt ihre Anfänge aus der Rezeption einlösen, 2018 im Verlauf bereits voraus. Es werden dann nämlich bestimmende und bedeutende gesellschaftliche Wandlungen fällig. Daher geht es jetzt darum, wie wir selbst die Weichen ethisch stellen, bevor wir als Sklaven der Wertigkeiten Dritter oder des Infotainment-Irrsinns nur gebraucht und ausgesaugt werden.[...] Die massive Transformation der Zeit um 2020, wo sich weitere und vermutlich harte Folgen dieser Entwicklung zeigen werden, beginnt schon jetzt. Was wir eingeben an Verwurzelungen, konstruktiven Organisationen, gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Zuwendungen (ja, denn auch Pluto steht als Gebieter des Reichtums anderer im Steinbock), wird uns künftig positiv wieder einholen." (Loop! 2018, Das grosse Ansammeln)
Als 1914 der österreichische Thronfolger in Sarajevo ermordet wurde (rechts), stand eine zulaufende Saturn-Pluto-Konjunktion im Zeichen-Übergang Zwillinge-Krebs am Zwillinge-MC, das wiederum interessanterweise nah Trumps Sonne-Uranus sitzt. Das Sarajevo-Attentat ist hier auf 11 Uhr berechnet ("gegen 11 h" war die Zeitangabe). Es passierte aber vermutlich, als das MC den Saturn um 10.56 h direkt auslöste..Bedenkenswerte Parallelen. Wir wissen alle, zu was dieses Ereignis damals führte. Das kann man im Auge behalten, aber nicht panisch überbewerten. USA und Iran brauchen offenbar solche Hindernisse von Außen gegenseitig, da bisher Sat/Plu ausgerechnet bei den Verantwortlichen nicht verantwortlich einklickt. Dann wirkt auch Pluto fixierend und besessen destruktiv, bzw. intensiviert die Prozesse noch.
Noch sollte man aber als Zeitzeuge unbedingt den Ball flach halten (Steinbock), denn es geht ja genau darum, jedes Extrem nun am besten zu vermeiden. Saturnisches kommt ohnehin oft erst mit Verzögerung. Auch in der öffentlichen Meinung, Haltung und im eigenen Denken ist es jetzt hilfreich, maßzuhalten. Wir reden hier bisher lediglich von Risiken und Sollbruchstellen in der Zeit. Nicht von Zwangsläufigkeiten. Wir haben noch keinen 3. Weltkrieg und er ist auch nicht unvermeidbar. Wenn nicht jetzt, wann sonst wäre eine Drehung ins vernünftige Handeln nötig und möglich? In Erde, unter Saturns Bedingtheiten, die gerade ihre Zeichen setzen. Diese Entwicklung ist eines davon und darauf wäre zu reagieren - durch äußerste Vorsicht, nicht mit Panik.
Von Chasem Soleimani selbst (links) gibt es keine Geburtszeit, gleiches gilt für Ayatollah Chamenei, dessen Haltung für weitere Eskalationen oder Stabilisierungen so wichtig ist wie Trumps Positionierung. Darum hier auch noch mal von beiden Iranern die Grafiken der Mittagsstände, die ihre Grundanlagen zeigen. Wichtig bei der Einordnung der aktuellen Ereignisse bleibt aber unterm Strich: Mit Saturn gibt es immer die Chance für Durchbrüche einer verantwortlicheren Wende und konzentrierterem Bewusstsein bei allen, die guten Willens sind. Dann, wenn das Spiel des Jupiters aus der Virtualität herauskommt, und sich auf dem festeren Boden des Tatsächlichen verwurzelt. Und auch er steht ja jetzt im Steinbock.
Manchmal sind an solchen möglichen Wendemarken Ereignisse wie die Geschichte von Trump, seiner Drohne und den Folgen tatsächlich eine Art des viel beschriebenen, notwendigen Korrektivs. Mit ihm holt Saturn letztendlich, wenn sich Schädliches verfestigt hat, alles Verkopfte so auf den Boden, dass es spürbar wird und die Ergebnisse wirklich messbar und erlebbarer werden. Oft reicht das bereits, um Schlimmeres zu verhindern. Wenn es wehtut, wandelt es sich manchmal. Das klingt nicht sehr zivil, ist aber leider so. Wirklichkeit muss man offenbar immer noch spüren. Die Risiken jedenfalls, die der dekliniert noch zulaufende Mars mit Saturn/Pluto im Weiteren für jede dumme Eigenmächtigkeit birgt, sind hinreichend bekannt und benannt:
"Bedenke, wie du handelst, es schafft Wirklichkeiten. So zeigt sich ein Mars-Saturn, und seelisch fast noch stärker der Mars-Pluto, unter dessen Symbolik man sich leicht zum langen Arm des lieben Gottes aufschwingt. Weil irgendwo einfach eine Grenze des Zumutbaren erreicht zu sein scheint. Ich erinnere hier noch mal an die alte Geschichte von der Wut, die wie ein Nagel ist, den man in einen Zaun einschlägt. Zieht man den Nagel wieder heraus, bleibt immer ein Loch. So ist das mit den eigenen Taten, gerade auf saturnischem Boden, wo sich Pluto nun mal gerade befindet. Geordnet werden Prozesse hier letztlich nur mit/für andere(n) konstruktiv, nie über deren Köpfe hinweg. Es sei denn, man befände sich ganz oben in einer Hierarchie. Dann muss man klar seine Entscheidungen treffen und sie ohne seelische Verstrickungen rein sachlich kommunizieren und konsequent umsetzen. Aber das ist dann kein Impuls, sondern eine Sacheinwirkung." (Loop! 2019, Schub, Druck + Reflex)
Zum Schluss noch ein paar fromme Wünsche: Mögen also diejenigen mit dem Finger an den Alarmknöpfen zu mehr Abwägung und einem schärferen Blick auf das Verhältnis von Ursache und Wirkung (und auf deren sich selbst potenzierende Effekte) zurückkehren. Denn um nichts anderes geht es in der zivilisierten Variante von Saturn/Pluto. An den Ergebnissen misst sich auch der Grad von menschlicher Entwicklung der Gesellschaften. Töten "für den Frieden" nannte man in weniger verworrenen Zeiten auch Krieg. Zu dieser Klarheit zurückzukehren, wäre wirklich hilfreich.
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