2018 - Das große Ansammeln
„Übrigens: Das Bergsteigen wird durch die Existenz von Bergen sehr erschwert!“ (Kalenderspruch).
Und natürlich ist es mit Saturn ganz ähnlich. Denn auch in einem erdigen Macher-Jahr wie 2018 wird das Leben allein durch die Existenz als verwirrtes Elementarteilchen inmitten anderer Menschen mit anderen Bedürfnissen nicht plötzlich leichter. Zumal es um Bequemlichkeit gar nicht mehr geht. Vorhang auf, wir bewegen uns ins Retro-Land, ins Herz des geschmähten „Ernst des Lebens“. Ein arbeitsames, reduzierendes Klima taucht hinter Schützes endlosen Funken als Horizont des Irdischen auf.
Wirklichkeit, die immer nach den brennenden Visionen des Herzens hart wirken kann und steinig. Bis man die anstehenden Anpassungen erledigt hat. Dasein ist jetzt Tun. Denn es macht auch Sinn, dass Saturn nach vielen fehlgeschlagenen Überbrückungen durch den Extremismus abgelaufener problematischer Langsamläufer-Konstellationen nun andere Herausforderungen als energetische Initiationen mitbringt. Er passt als Hüter des transpersonalen Quadranten, der letzten Dinge also, alles eher Ungeformte praktisch an die Notwendigkeiten des Schicksals an. Oder: Bereitet den Stoff auf, für die Zeit.
2018 kann man nicht verstehen, ohne Saturn und Pluto in ihrem Zubinde-Prozess seit der Rezeption zu begreifen. Wie das abläuft und wo Korrekturen individuell und überpersönlich nötig sind, können wir in den nächsten Jahren als Teilnehmende des "erzieherischen" Freilandversuchs zwischen Schützer der Zeit und Form und Kontrolleur der Ethik gut beobachten. Und einordnen. Und verstehen. Denn jetzt laufen Ergebnisse ein. Ursache-Wirkungs-Gefüge zeigen sich jeden Tag - aber Saturn bringt 2018 auch die sofortige Chance, nachträglich zu korrigieren.
Allerdings nur da, wo man auch bereit ist, sich dauerhaft einzusetzen und seine Seele mit in die Waagschale zu werfen, sowie die Konzepte anzupassen. Dann bekommt das Leben wieder Kontur, wo es Konturen verlor - und zwar absehbar solche, die man selbst einarbeitet. Das ist die beste Nachricht für 2018. Saturn macht übersichtlich, straft kleine Sünden sofort und große nach deren Ansammlungen. Es könnte massive Verschärfungen (z.B. von Gesetzen, Regeln, Rechten) oder Forderungen danach geben. Aber dies ist nur ein erster Überblick über die astrologische "Grundstimmung" - die Besprechung der einzelnen Aspekte (wie Jupiter Sextil Pluto und Lilith und Trigon Neptun und Chiron) folgt in den nächsten Tagen.
Die Jupiter- und Chiron-Aspekte der Heilung durch große Mühen (die auch neue Heilweisen und -mittel für 2018 bringen können), sind auffällig. Sie weichen Saturns Bestehen auf Klarheit dessen, was man will, etwas auf, und auch Plutos Unbarnherzigkeit des Ausmerzens von Unfertigem im Steinbock. Aber man kann selbst viel daran tun, dass es nachhaltige, bessere Zeiten werden - und sich von angeblichen mittelalterlichen Prognosen für dieses Jahr nicht vor dem Üben der Wirklichkeit irre machen lassen. Mit Geduld und Mut, Unnötiges radikal abzuwerfen, liegt man richtig. Gesellschaftliche Transformation, wie sie Steinbock auch bestimmt mit Pluto, fängt seelisch an. Welchem Ziel dient das? Dazu kommt Saturns Lieblingsfrage und unsere hoffentlich für einige Monate auch. Denn sie zeigt Wirkung - weniger Gerede, weniger positive Gedanken, die doch nur als theoretische Absicht im Geist steckenbleiben oder nicht verwirklichte Möglichkeiten, die dann doch nicht passten. Und nein, auch diesmal sagt nicht auf einmal einer am Himmel: Es werde Licht! Außer man zündet es selbst an. Innen und außen - da Pluto und Saturn auch zur Umsetzung seelischer Wandlungen einladen. Nun, im „Venusjahr 2018“ (das im März dann beginnt, was immer der 100jährige Kalender damit überhaupt sagen will) stehen mit Uranus hierzulande zu Neujahr im 7. Feld nämlich a) keineswegs auf einmal Liebe und Frieden im Vordergrund, sondern b) eher Arbeit an einer dringend nötigen Balance und c) muss jetzt leider im Steinbock von Saturn und Pluto das aufgeräumt werden, was zuvor zu so sonderbaren Zuständen führte wie einer völligen Konfusion über Fakt und Fiktionen.
Saturn also, der Hauptdarsteller. Er fordert auch politisch nun auf lange Sicht wieder klare Verhältnisse. Dazu verlangsamt er deshalb viele angebrochene Entwicklungen (wie auch die deutschen GroKo-Probleme), damit das Neue was kommt, mehr Inhalt, Substanz, stoffliche Auswirkung haben kann als die Blasen des verpuffenden Alten aus dem Bereich der fallenden Zeichen. Manchmal scheint es jetzt schon, als würde die Zeit sogar breiter verstreichen. Wegen dieser harten Schnitte hadern viele über das ganze Jahr noch mit dem, was Schwerkraft in den Kosmos trägt. Gewichte für's Ich (Widder Quadrat Steinbock). Begreifbarkeit soll und wird im neuen Zyklus des Saturn vor seiner Belieferung des Wassermann kräftige Wurzeln schlagen. In 2018 haben wir im Vergleich zu 2017 aber eher astrologisch sanftere Bewegung zu erwarten, da auffällig ist, wie wenige große Aspekte die Langsamläufer machen. Für alle, die jetzt etwas buchstäblich erreichen wollen ein Geduldsspiel. Auf dem Gipfel von was auch immer (und da klettert Saturn auch allein hin, wenn wir seine Mühe nicht teilen und mitgehen).
Wir gehen also hoffentlich guten Mutes auch in die persönliche Konsequenz, konzentriert auf das, was wir können und nur vergessen haben. Oft meldet sich dann wirklich die Vergangenheit wieder. Alte Gefährten, Taten, Werte, Unbearbeitetes von Pluto, der nun im Steinbock richtig ausgräbt, was an ethischen Lücken gelassen wurde. Das durchzuackern, ist erforderlich. Denn: Wo kommen wir her? Das Horoskop der 1. Minute 2018 (links Berlin) zeigt das noch an. Neptun an Spitze 6 als Herr 6 lässt auch für 2018 die weiter existierende Unsicherheit seiner starken, fallenden Stellung auf der fallenden Haus-Spitze 6 des Alltags wirken. Hier finden wir die dringend nötigen Anpassungen an eine sich verändernde Umwelt - bei denen wir noch schwächeln, weil wir längst nicht mehr wissen, worum es eigentlich jetzt in der wirklichen Welt geht.
Alles ist so konfus geworden. Dazu kommt der Widerstand von Uranus, der eine Weile auch 2018 im Widder in 7/8 noch in der Kategorie „Hauptsache neu!“ am liebsten denkt. Für das Jahr sagt er auf den Beziehungs-Feldern auch Trennungen voraus. Wo Saturn zudem ernsthaft im Ausdruck (wirkt von 3 nach 4) zuhause so groß ist, muss Mars sich als Uranus' Herrscher in der Stärke des Skorpions protestierend und sauer an das gemäßigtere Tempo der Zeit gewöhnen. Gehen, nicht rennen. Prüfen, nicht annehmen.
Mit Jupiter will er uns ja lieber als Heldenfiguren. Im Skorpion werden wir selbst nur zu Helden, wo wir mutig unsere Tiefen konfrontieren und bewusst bohrend seelische Prozesse und Überbleibsel angehen. Alles Venusische (als Herrin des anderen Quadratzeichens, das Steinbock-Saturn nun agitiert) jammert sowieso leise am IC über die Schärfen und Steinigkeiten des Privaten: Wieso eigentlich alles Anstehende nun auf einmal „zu schwer ist, zu ungerecht, zu uncharmant, zu lieblos und gar nicht schön!“.
Nun, manchmal geht das eben nicht anders. Auch in der Unkultur der Anstrengung zeigt die Welt ihre Kultur. Das ist nicht böse oder vom Schicksal falsch bestellt. Sondern die Rhythmik und Logistik der Zeiten, die sich in der Folge (und Zeichenwanderung der Langsamläufer) jetzt so fabelhaft als Geflecht von Balance, Kompensation, Ausgleich präsentieren. Auch wenn wir das nicht wahrhaben möchten. Es geht jetzt um die Substanz. Das Echte. Das, was unter den Larven liegt. Lassen wir Schütze-Merkur in 3 daraus ruhig eine bessere, schönere, optimale Vision im Ausdruck stricken. Reden wir es nett. Das ist erlaubt. Nur die Wirklichkeit findet im Handeln statt.
Wir wackeln noch, als Wanderer aus einer Phase heraus, in der während Saturns Aufenthalt im Schützen Gegen-Gesellschaften entstanden. Sonderbare Clubs mentaler Best-Wisser, was Saturn erleichterte, als er durch Neptun behindert bis erlöst oder aufgelöst wurde. Da, wo jetzt eine massive Krach- und Spaß-Fraktion aus unbegabten, wichtigen Trendsettern, Verschwörungstheoretikern oder Prediger-Gestalten ohne Bodenhaftung überhand gewonnen hat.
Womit eine nie gekannte Beliebigkeit der Maßstäbe einzog (was durchaus einer nötigen Kompensation der vorherigen Pluto-Saturn-Rezeption im Skorpion-Steinbock entsprach). Nun ist die Kompensation der Kompensation erreicht. Dasein besteht aus Wechseln. Auch im Saturnischen.
Leider sind bis heute mit dem vielen wirklich überflüssigen, unbrauchbarem Daten- und Faktenmüll der Wissenschafts-Hörigkeit, den man durch Jupiter in Waage gern loswurde, auch ein paar wichtige Prinzipien völlig ex- oder implodiert, um dann aus den Gesellschaften zu verschwinden. Mitsamt der Hierarchien, die für ein reibungsloses Zusammenleben in vieler Hinsicht wichtig sind. Oder ethischen Komponenten, die nun höchstens einen Lacher erzeugen, weil jedes Tabu geköpft werden musste. Anständigkeit? Ordnung? Mitmenschlichkeit? Alles hinterfragbar oder als Täuschung von uranischen Gruppierungen gegeneinander ausgespielt und abgebrannt.
Erst kürzlich löste Neptun (ähnlich wie bei der Wanderung durch Steinbock zwischen 1984 und 1998) die vertrauten Formen, Regeln, Gesetze und Maßstäbe des Saturn mit besagtem Quadrat im sogenannten „Sonnenjahr“ 2017 endgültig auf. Kopfüber-kopfunter kreist der kleine, blaue Planet seither relativ entregelt vor sich hin. Weshalb die allgemeine Stimmung mitnichten so sonnig war, wie astrologische Schöndenker und Poeten es gern voraussehen wollen. Mancher seufzt jetzt erleichtert, da Saturn aus den Visionsgefilden des Schützen verschwunden ist, wo man ihn eine feurige Feder der Hoffnung am Hut verordnete. Nur dass meistens nicht etwa Boden in Visionen kam, sondern viele Visionen und Missionen auch Boden verloren. Wobei gleichzeitig die Schütze-Themen unglaublich ernsthaft und bitterlich überbewertet wurden. Wie Religionszugehörigkeit, grenzüberschreitende Wanderung, Kulturbesitztum. Alles bestimmend dem eigenen Volk zugeordnet. Schwierige Sache.
Von A nach B über C? Neptuns Stärke in Fische wurde bei Wahrheits-Verweigerung auch mal zum Debattenwahn bis nihilistischem Luxus. Die Welt leistete sich ihren Vogel. Denn auch die völlige Quanten-Quarkisierung der Realität über virtuelle Mechanismen des Uranischen hat ja das private Sein nicht erleichtert. Sondern oft nur den Krieg der Egos, der dann nicht mehr durch Fakten-Anrufung gebremst werden konnte.
Ein hirnrissiger und buchstäblich boden-loser Trend nach dem anderen, den die Info-Junkies und Berufs-Rebellen (Was ist echt? Nur ich und meine Meinung!) kardinal weiter zündeten. Freiheit für jeden Quatsch. Dem Saturn nun potenziell einen Riegel vorschiebt. Schritt um Schritt. Was zu Wut und Widerstand führen kann und wird. Denn Saturn verlangt Substanz. Und Substanz hatte vieles davon nicht. Die Tücke von Jupiter-Saturn oder Schütze-Steinbock. Jupiter schafft eine Inflation an Möglichkeiten, damit Saturn aussortieren kann, was davon bedeutsam ist. Das tut weh. Und keine Ausrede. Klare Aussagen und Ansagen sind nun angesagt. Das macht für alle das Jahr 2018 leichter. Denn da wird jeder Hardliner, den wir ablehnen, jetzt bald zum Stellvertreter einer Leerstelle in uns, wo die Selbstdisziplin fehlt. Und jede Regel, die wir als bürgerlich aus unserem Leben kicken, zum Hinweis auf genau das, was uns gerade fehlt. Es ist ja so: Wo zu viel Öffnung war, gesellschaftlich und privat, wird Verengung folgen. Insgesamt, im großen Blick, führt das immer zum Gleichgewicht. 2018 ist wie We Dsi, Vor der Vollendung, Hexagramm 64 I-Ging:
„Die Verhältnisse sind schwierig. Die Aufgabe ist groß und verantwortungsvoll. Es handelt sich um nichts Geringeres, als die Welt aus der Verwirrung in die Ordnung zurückzuführen. Dennoch ist es eine Aufgabe, die Erfolg verheißt, da ein Ziel vorhanden ist, das die auseinanderstrebenden Kräfte zu vereinigen vermag. Nur muß man zunächst noch leise und behutsam vorgehen. Man muß vorgehen wie ein alter Fuchs, der übers Eis geht. […] Ein junger Fuchs, der diese Vorsicht noch nicht kennt, geht kühnlich drauflos, und da kann es vorkommen, daß er hineinfällt, wenn er beinahe schon über das Wasser ist, und seinen Schwanz naß macht. Dann war natürlich die ganze Mühe vergeblich. Dementsprechend ist in Zeiten vor der Vollendung Überlegung und Vorsicht die Grundbedingung des Erfolges.“
Wo wir uns jetzt nicht auf stoffliche Realitäten einstellen (so angreifbar sie philosophisch und quantenmechanisch sein mögen), passiert vermutlich nur eins: Der Zwang zur Wirklichkeit. Die Strafe der Realität für diejenigen, die glauben, sie könnten weiter theoretische Abkürzungen nehmen und Illusion über die endgültige Wahrheit des Nihilismus absolut setzen. Keine Strafe, auch für schlechtes Benehmen? Alles nur Spielverderber, die humanere (Umgangs-)Formen fordern (auch die gehören ja dazu)? Tja, um sich in Frage stellen zu können, braucht es die Möglichkeit zu fragen. Das geht nur in einer „leiblichen“ Welt. Die Mutanten der merkwürdigen Parallelwelten haben vermutlich ihren Zenit überschritten. Nicht als Erscheinung, sondern als Bedeutung. Alles erschuf ja bis kürzlich ständig noch virtuell-geistig sein Gegenteil. Bis einem langsam das ganze Leben vorkam wie eine TV-Show. Die Fata Morgana der ungelernten Könner, Ideenfinder, Halbprofis und Startup-Gewinner, die mit den Weltgebäuden chronischer Selbstverbesserer zeigen ihre Oberflächlichkeit. Zumals sie auch wieder nur ihr Selbst in 1001. Satsang erschöpfend darstellten und erhöhten. Alle Prozesse des Höher-Schneller-Weiter, die so ungebremst liefen, sollten sich verlangsamen, wo Saturn rekonstruieren will. Wir lernen quasi wieder den Sinn und Zweck guter Rechtschreibung: Reibungslosere Verständigung und Würdigung des Geerdeten. Damit wird Saturn neue-alte oder wertkonservativere Strukturen für neue Zerstörungen im Wassermann schaffen. Entwicklung geht so. Nun flankiert er aber langsam den Neptun. Selten war das Herzsutra in seiner weitreichenden Aussage damit so missverständlich und gleichzeitig wahr wie jetzt, in der Vorbereitung auf das Sextil 2019:
„Shariputra, Form ist Leere, Leere ist Form. Form ist nicht verschieden von Leere, Leere nicht verschieden von Form.“
Dass es eine relative, saturnische Welt mit all ihren Strukturen und Ursache-Wirkungs-Mustern gibt, bedeutet ja nicht, dass Absolutheit (samt der Auflösung von Sein in den Schein der Teilchen und Wellen ohne eigene bedingungslose Existenz) nicht existieren dürfte. Beides ist. Auch möglich. Aber eines ist jetzt nur dran. Saturn. Man mache sich klar zu seinen, Venus' oder Erd-Merkurs anfassbaren Zeiten: Wir kommen alle besser klar, wenn wir uns nicht gegen "normale" Mechanismen wehren.
Auch Erleuchtung ist ohne einen verletzbaren und nicht kontrollierbaren Menschenkörper leider nicht zu erlangen. Wie kluge Lehrer immer wieder sagen. Insofern findet 2018 simpel eine angebrachte Faktenprüfung des Saturn als Rückseite des Merkur statt: Die Relativität dieser Welt kann nur als Überlebenstechnik funktionieren, wenn man sich über ihre Rahmenbedingungen auch einigt. Statt zu beweisen, dass nichts beweisbar ist, jeder jetzt ein Schriftsteller, Meinungsmacher oder Feststeller und was man im Netz aufschreibt, ist wahr. Wirklich? Aus eigener Erfahrung: nicht.
Das und anderes wird Saturn lehren. Überhöhe dich und alles ohne Haftung nicht. Eine Lektion in Karma, was nicht mehr heißt als: Ich tue etwas und werde beantwortet und das schafft wieder Gewohnheits-Spuren in mir, die eine Tendenz zu immer gleichen Ergebnissen erzeugen. Je öfter ich gleich handele. Schau für deine Tends auf das eigene MC, neben dem Saturn und dem Haus, wo sich Steinbock im Radix befindet. Alles ganz nachvollziehbar: Wo fängt was an, wie setzt es sich fort und was folgt daraus? Was war Same, was Keim, was Frucht? Wie beeinflusse ich mein Leben, indem ich Impulse setze? Es kann nur geerntet werden, was ich gesät habe. Bei Saturn in den fallenden Zeichen geht es um Interpretationen. Jetzt dreht sich alles um das, was ist. Was man mit dem Attribut „postfaktisch“ schon abgeschrieben hatte. Das bestimmende Universum der Ecken und Kanten (10. Phase) - und 2018 besonders da sehr zwingend (mit Pluto als Druckkessel), wo Ordnungen fehlen.
Gerade überall oben, bei Entscheidungs-Trägern oder Management-Etagen, fühlt es sich besonders hart an. Wo man sich vermutlich in diesem Jahr gegen Notwendigkeiten, Bescheidenheit, Beschneidung der Möglichkeiten, die nicht umsetzbar sind, sehr wehren wird. Und im selben Maße dann Kröten zu schlucken hat, die Uranus im Stier serviert. Verändere WIRKLICH, sagt er. Erschaffe nicht einfach das nächstbeste virtuelle Muster oder Fraktal. Seine Stimme gilt individuell, wirtschaftlich und politisch. Reduziere, reduziere! Denn das vereint Herrscher Steinbock und Wassermann in Erde. Aber: Wo nun nicht freiwillig (Uranus!) neu aufgebaut oder Wasserköpfe abgebaut werden, können Systeme crashen (siehe EU). Nur eine klare Form ist fähig, Inhalte zu tragen. Weshalb Formlosigkeit zu Inhaltslosigkeit neigt. Und von bürgerlicher Rückschrittlichkeit nicht die Rede sein kann, wo der Saturn mit seiner Sympathie für Bestimmer und die Früchte der Bestimmung antritt. Wie auch dessen, was man in seinem Leben bestimmt. Er mag nicht die Opfer im Drama-Dreieck. Er lebt von praktischen Renovierungen, Restaurierungen, Reformen, Regelungen. Selbst-Ständigkeit. Als Trägersubstanz wieder neu zu orientierender, verlorener Werte. Sein sich immer wieder näherndes Sextil zum befreundeten Neptun und Trigon zum Uranus, was aber er 2019 genau wird, erzeugt gute Aussichten für eine nicht traumlose, sondern fantasiereiche Wirklichkeit.
„Was hilft es, bessere Zeiten zu wünschen und zu hoffen? Ändert euch selbst, so ändern sich auch die Zeiten. Ohne Mühe geht nichts.“ (Benjamin Franklin, Steinbock-Sonne, Saturn im Stier)
Hier passiert aber, wie immer zu Saturn-Phasen, auch noch etwas anderes von großer Dimension. Es fängt nun die Wartezeit, große Ansammlung oder Investitions-Sequenz für 2020 an. Für diese schwierige und hoch transformative Saturn-Pluto-Konjunktion, in die Jupiter hinein laufen wird. Sie wirft starke Zeichen mit Saturns Eintritt in den Steinbock nach Pluto, die jetzt ihre Anfänge aus der Rezeption einlösen, 2018 im Verlauf bereits voraus.
Es werden dann nämlich bestimmende und bedeutende gesellschaftliche Wandlungen fällig. Daher geht es jetzt darum, wie wir selbst die Weichen ethisch stellen, bevor wir als Sklaven der Wertigkeiten Dritter oder des Infotainment-Irrsinns nur gebraucht und ausgesaugt werden. Ein schaler Aufstieg, dessen Gefräßigkeit wir übersehen wollten - wo das Monster Web längst ein riesiges, unkontrollierbares Gehirn geworden ist, das durch Techniken der fallenden Herrscher auch völlig körperlos eine unermeßliche Bedeutung erlangte. Was wiederum die Weltbilder massiv rückprägte. Die massive Transformation der Zeit um 2020, wo sich weitere und vermutlich harte Folgen dieser Entwicklung zeigen werden, beginnt schon jetzt. Was wir eingeben an Verwurzelungen, konstruktiven Organisationen, gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Zuwendungen (ja, denn auch Pluto steht als Gebieter des Reichtums anderer im Steinbock), wird uns künftig positiv wieder einholen.
Welche kleineren Trends sind davor noch vorstellbar (über Details werden wir im Januar noch ausführlich prognostisch bereichten)? Dass die Entwicklung der künstlichen Intelligenz einen anwendbaren Sprung macht, ist mit Uranus im Stier zu erwarten. Bleibt zu hoffen, dass hier nicht der Homunkulus losmarschiert. Möglicherweise kommen die Ufo-Themen wieder handfest und umfassend auf, was sich bis zu Hysterien steigern könnte, vermutlich aber nicht in diesem neuen Jahr. Ebenso wie der Sog neuer sozialer Stammes-Absicherungen oder Verbandsmodelle auftauchen kann. Als Antwort auf die immer extremere Unzufriedenheot der "Stämme" und Herden, die genetisch aus Neid und Angst vor Armut kaum noch Zugänge zulassen. Die traditionell üble "Blutsfrage" kann sich in rechten Zusammenhängen wieder ausbreiten, eine gefährliche Variante der Retro-Tendenz, die aus Steinbock Stier stützt. Lösungen wie z.B. das bedingungslose Grundeinkommen können aber vor 2020 noch daran scheitern, dass soviel innerer Aufruhr in den Clans herrscht. Man soll bei Uranus im Stier ja auch die genetische Geschlossenheit loslassen, was zeitweise Rebellionen erzeugen wird. Eine gute Vorbereitung in allem für alles, Stiers Reserve-Denken, wird durch die Änderungen bei den Zeichenthemen auch bei solchen Themen wieder wichtig. Praktische Lösungen schlagen in 2018 auch politisch alles, was vorher zerredet wurde. Sonst erregt sich "das Volk" (Krebs wird durch Steinbock mit aufgerufen).
„Die Götter verkaufen das Ungewöhnliche nicht zu Schleuderpreisen.“ (Soeren Kierkegaard, Stier-Sonne mit Steinbock-Saturn)
Während hoch flexible Laien, selbst ernannte oder gefeierte Lehrer mit exzentrischen Lehren oft bei fallenden Dominanzen über die Märkte schwemmen, könnte nun Spezialistentum und die Lehrfrage an sich wieder zur Bedeutung kommen: Was lehrt uns X, was lernen wir aus Y? Wer wird durch Erfahrung und Alter zum Lehrenden und wirklichen "Meister"? Ausbildungen verändern sich unter Umständen. Es kann auch sein, dass ein Trend zum würdigeren Altern den Jugendwahn ganz langsam ablöst. Von der hochgelobten Spontaneität werden zunehmend jetzt nur Instinkt-Entscheider mit erdigen Lagerungen im Radix satt.
Es darf in jeder Hinsicht angesammelt und angestrengt werden. Auch wenn dabei die neuen Unbürgerlichen aufjaulen, die oft die Bürgerlichsten von allen sind. Anfangen kann man probeweise mit der Einstimmung in Saturns Welten durch kleinere Überwindungen des Ego zum Ziel des Ganzen. Zuverlässigkeit, Folgerichtigkeit, Sparsamkeit, Stabilität, die wir uns und anderen geben, sind ein Investment in Saturn und Stier-Uranus. Alles andere, als uns um uns und um andere zu kümmern und abzu sichern, ist dumm, wenn Saturn regiert.
Für die Veränderungen im Stier gilt: Nur Selbst-Grenzen, die zuvor klar formuliert wurden, sind auch bereit zu einer bald verlangten Öffnung. Dann geht es gut. Alles Investitionen in die Sollbruchstelle 2018 – wo – anders als in 2017 Uranus nicht mehr nur aus dem Feuer der Gedankenlosigkeit oder des Triebs heraus Impulse gibt. Sondern riskanter wird, da er in Erde umsetzen will, wovon oder wofür er sich freimacht. Ein Narr, wer da nicht mit den Themen schwingt, sondern seine eigene Suppe kocht. Solange Uranus noch durch Widder läuft, haben die „Windhunde“ zwar Spaß am Berufsrebellentum.
Im Stier muss aber ab gemacht und getan und all die Revolten umgesetzt oder dem Willen der Herde angepasst werden. Da kommt nur durch, was Bestand haben kann. Und man befreit sich von Luftschlössern, wenn man nicht will, dass die Wirklichkeit sich der eigenen Oberflächlichkeit entledigt. Vieles jedenfalls, was wir uns mit Saturn im Schützen angewöhnt haben (Och, am ende gibt es bestimmt ein tolles Ergebnis! Nicht? Na, dann ein wundervolles!) war wie ein Film.
Leuchtend, leicht und übertrieben halbreal. Man glaubte fast, fliegen zu können ohne Flügel. Nun kommen die Hoffenden ohne Vorarbeiten hart am Boden auf. Das dient dem praktischen Fortschritt, für den manchmal kurze Bewegungslosigkeit nötig ist. Und dann lange Wanderungen. Saturn ist eben schwer. Er zeigt zumutbare Härten oder harte Zustände, die sich wieder an strengeren Maßstäben messen lassen sollen. Eventuell sieht das retro aus. Wie in der Erziehung, wo den Freunden ihrer Kinder nun ihre kleinen Freunde über den Kopf wachsen mögen. Trendwende.
Man kehrt mit einem gewissen Reduktionswillen immer wieder auch geschrumpft politisch zum kleinsten gemeinsamen Nenner zurück. Das fühlt sich nicht schön an, aber manchmal feierlich. Alles, was man weglässt an Unnötigem, war Ballast, der sonst die vielen angeblichen Möglichkeiten beschwerte. Was es nun, mit Saturn im Steinbock als Funktion praktisch zu entwickeln gilt (in 3 im Radix hierzulande für Neujahr wird er Grund-Ausdruck, neben dem immer noch spukenden Händler-Merkur im Schützen): Wir benötigen persönlich und gesellschaftlich 2018 eine Hierarchie, was am wichtigsten ist. Zeitpläne, Klarheit, Konzentration, Konsequenz, Vorstellung der Ergebnisse, das Empfinden für alles, was man noch weglassen kann, Schritt für Schritt oder stufenweise Umsetzung. Dazu einen milden und nicht ablehnenden Umgang mit Hindernissen als Hinweis darauf, dass man einfach noch mehr Zeit braucht.
Geduld als das Talent der wartenden Kraft, Langzeit-Antrieb, Zähigkeit, Pünktlichkeit, Genauigkeit, Formen, die dem Inhalt angemessen sind. Manchmal natürlich außerdem jenen gewissen Starrsinn und die Sturheit Saturns, allein genau dahingehend zu entscheiden, wohin man will. Und sich nicht durch "Optionen" vom Bestimmen abhalten zu lassen. Fang da an, wo du bist, mit dem, was du hast. Uranus im Stier wird erst dann für Neuerungen und Wertezuwachs sorgen. Es gibt viel, was man an Altem neu Entdecken kann. Verantwortungsbewusstsein. Pflichtgefühl. Wissen um die Grenzen des Machbaren. Großen Ernst in allem, was maßstäblich werden soll. Die gemobbten Tugenden. Hält man sich daran, steht einem Erfolg, der manchmal nur mühsam durch viel bodenständige Arbeit errungen wird, aber oft Jahrzehnte bleibt, nichts im Wege. Wenn nicht, dann eben nicht. Wer sich mit Saturn anlegt, bekommt schlicht Folgen zu spüren. Wer Pluto kardinal provoziert, bekommt Kriege. Denn Macht geht jetzt nur mit Verantwortung. Erinnert euch, Nationen.
„In ungezählten Mühen wächst das Schöne!“ (Euipides oder: Saturn steht in Waage erhöht und dieses Jahr beginnt mit einem Saturn-Venus-Sonne-Stellium – alles klar?)
Damit nun alles nicht zu sehr nach Pattex, Kleber, Bodenhaftungs-Zwang oder Restaurierung Leben klingt, sollten wir bei aller Bescheidenheit ja nicht die überaus große Rolle des Schallmauern-Sprengers auf dem Land unterschätzen: Uranus' Themen im Stier sind heftig, vor allem kurzfristig nach dem Übergang. Eigentum, Stamm, Clan, Besitzverhältnisse, Grenzen, Selbstwert, Sicherheitsmaßstäbe, Geld und Werte werden da runderneuert, wo man sich nicht an die Realität anpasst und seinem Instinkt nicht traut. Was lange unfertig im Chaos lag, muss sich nämlich nun ändern.
Es gibt Astrologen, die bereits sich verschärfende inflationäre Tendenzen oder schwere Einbrüche auf dem Geldmarkt angedeutet sehen und Kriegsgefahr wittern. Hier sollte man zumindest bedenken, dass ein Planet im Zeichen eher vom Zeichen dominiert wird und Uranus zwar für Veränderungen materiell sorgt. Aber doch mit einem verlangsamten Stiercharakter. Auf Stier-Boni hin. Vielleicht bringt der Blick auf seine letzte Wanderung dort Klärungen: Im Stier hielt er sich von 1934 bis 1942 auf. Tatsächlich während des Kriegs. Die deutsche Hyperinflation fand zuvor zwischen 1919 bis 1923 statt (Inflation überhaupt seit 1914), was „logisch“ einem Wassermann-Fische-Uranus entsprach (Quadrat zum Stierzeichen und seinen Sicherheiten) - sowie massiv der Jupiter-Pluto Konjunktion 1919 mit ihren Dammbrüchen.
Bei der Kriegsende-Inflation befand sich dann Uranus bereits wieder in den Zwillingen. Dazwischen allerdings stiegen die Geldmengen stark an, seit 1936 (Widder-Saturn) - wovor man sich bei der Lenkung der Märkte nun hüten sollte. Natürlich bringt ein Radikaler wie Uranus bei den Ureinwohnern des Geldgeschäfts unaufhaltsam substanzielle Veränderungen ein (vor allem, wenn 2018 seine Phasenherrin Venus kardinal problematisch zu Saturn und Pluto steht). Das sind sollbruchstellen. Wobei Uranus sonst aber nicht unbedingt Verminderung bedeuten muss, sondern auch günstige Gelegenheiten anzeigt. Neue oder andere Geld-Quellen beispielsweise, sofern man flexibel bleibt. Da Saturn und Pluto ebenfalls stützend stehen, sofern man ihre Vorgaben beachtet. Dann äußern sie sich meist auch nicht behindernd.
Auch hier empfiehlt es sich also, wann immer möglich gelassen die erwartbaren Wendungen und Drehs der Finanzmärkte zu beobachten. Panikkäufe oder Verkäufe sind überflüssig, wer warten kann und gut plant, sorgt für Ausgleich. Das als Notfall-Hilfe. Vorsorgen, sich schützen und sichern, alles Saturn-Talente, mit denen man auch während venusischer Uranus-Phasen auf der sicheren Seite bleibt. Eine Nase für verkraftbare Risiken ist bei Uranus auch kein Fehler. Und ja – all das Klettern, Kraxeln, Arbeiten macht mehr Mühe und schafft mehr Kleinkram als da, wo Saturn noch einen Hauch der schönen schützehaften Großmut im Glauben ans Ultimative befeuerte. Wer aber jetzt auf jeder Ebene ein bisschen Feng-Shui übt und alles, was nicht nützt (außer der Schönheit und Liebe natürlich) tendenziell als schädlich aus dem Weg räumt, steht genauso stabil wie das saturnische Ergebnis später da.
Und mit Pluto auch tiefgreifend emotional gesichert. Wenn man sich mal vorstellt, was die andere Variante wäre, Saturn zu leben, nämlich sich von ihm behindern, blockieren, bremsen zu lassen, wird schnell klar, welchen Weg man vernünftigerweise wählt. Na ja, als Erde-Wasser jedenfalls, denen seine Klarheit näher liegt und leichter fällt als Feuer-Luft. Gilt übrigens auch für Länder-Betonungen. Aber die astrologischen Enthusiasten erhalten so immerhin die gesegnete Gelegenheit, ein nicht nur im Geiste oder Reflex erfolgreiches und ergebnisorientiertes Leben wirklich eine Weile einzuüben. Wie gesagt, jetzt kommen Ergebnisse. So oder so. Nur keine Angst. Saturn beschenkt. Er straft bei weitem nicht nur destruktive Tendenzen ab, sondern lehrt, wie klar, frisch und bereichernd selbst der engere Pfad sein kann, wenn man sich auf ihn einlässt 2018. Da man die Wahl hat, Klarheit zu schaffen darüber, was ist und was man selbst tun kann. Merke:
„Über Wolken führen keine Pfade, wir müssen schon den Weg auf der Erde nehmen!“ (Sprichwort China, welches zumindest für 2018 hierzulande auch zielt, trifft und sich absolut stimmig anfühlt...)
Allen Lesern insofer noch mal ein tolles, arbeits- und erfolgreiches Jahr 2018! Gleicht's aus, lasst es krachen, liebt, lebt und bleibt uns gewogen!
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