2017 - was wirklich zählt...
Streng genommen hat vor drei Tagen kein neues Jahr angefangen. Zumindest nicht, wenn man astrologische Taktvorgaben als Ursachen sieht, die bestimmen, wann denn tatsächlich neue Zeiten für uns anbrechen. Trotzdem – wenn ein paar Milliarden Menschen sich entscheiden, an einem 31. Dezember das alte Jahr zu verabschieden, dann hat das natürlich auch eine Wirkung, die man nicht einfach ignorieren sollte. Und auch nicht den verständlichen Wunsch, etwas über das nächste Jahr, die kommenden Zeiten zu erfahren. Doch wie wir hier schon anhand diverser Artikel erklärt haben (zB Zukunft: Sind Prognosen astro-logisch? oder Zukunft (2) - mittendrin im Hier und Jetzt), sind astrologische Prognosen aber etwas komplexer als ein Blick in den Kaffeesatz oder die Deutung einzelner Orakelkarten. Alleine schon die Frage „wird es ein gutes oder schlechtes Jahr?“ wirft sofort die nächste Frage auf:
„Für wen?“
Denn dass nicht alle Lebewesen auf diesem schönen, blauen Planeten sämtliche Zeitphasen gleich erleben, muss man wohl nicht näher erläutern. Selbst wenn es tatsächlich einmal zu einer großen, globalen Katastrophe käme, würde dieser kollektive Untergang nicht von allen Menschen auf die gleiche Art und Weise erlebt werden. Selbst von denjenigen nicht, die am selben Tag Geburtstag haben. Für Nicht-Astrologen und berufsmäßige Skeptiker mag das scheinbar dann schon wieder ein Grund zum Jubeln sein, denn dann kann doch an der „ganzen Sache“ nichts dran sein, zumindest kann man keine Prognosen mittels Astrologie erstellen, wenn es um die konkrete Ausformung der Zukunft geht. Alles zu ungenau, zu unbestimmt, nicht exakt genug.
Wenn solch ein Argument von kritischen Laien kommt, kann man damit noch leben, kommt es aber aus der wissenschaftlichen Ecke, muss man sich schon wundern. Denn gerade wenn man diesen Artikel auf seinem Handy, Tablet oder PC liest und somit die digitalen Wunder unserer Zeit geniessen darf, sollte man doch als wissenschafts-orientierter Rationalist „wissen“, dass man dies alles nur den Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik zu verdanken hat.
Und hier sei dann die Frage erlaubt: „Können Quantenphysiker mit 100%-iger Genauigkeit vorhersagen, auf welcher der möglichen Bahnen um einen Atomkern sich ein bestimmtes Elektron zu einer bestimmten Zeit wiederfinden lässt? Oder können sie dafür nur bestimmte Wahrscheinlichkeiten angeben, mittels derer es aber durchaus möglich ist, konkrete und praktische Effekte zu erzielen?“
Und als nächstes sei die Frage erlaubt: „Wie viele geniale Forscher mussten ihre gesamte Energie und Lebenszeit investieren, um dann mit Hilfe unglaublich hoher Investitionen und staatlicher Zuschüsse nachzuweisen, dass es sich bei den sogenannten Quantensprüngen nicht nur um zufällige Vorgänge handelt? Und dass rein theoretisch sogar die Möglichkeit besteht, dass es nicht nur eine, sondern eine Vielzahl von verschiedenen, gleichzeitigen Realitäten gibt, von denen manche einfach nur wahrscheinlicher als andere in unserem Bewusstsein als Wirklichkeit entstehen?“
Wer immer diese Fragen aufrichtig beantwortet, wird schnell feststellen, dass es kein Wunder ist, wenn astrologische Forschungen und Prognosen quasi noch in den Kinderschuhen stecken und vielleicht einfach deshalb die meisten Ergebnisse äußerst „unscharf“ sind.
Und trotzdem ist es möglich mittels relativ einfacher Beobachtungen und Schlussfolgerungen zu einem umfassenden Gesamtbild einer bestimmten Zeitepoche oder eines bestimmten Zeitrahmens zu kommen. Allerdings nach meiner Überzeugung nur, wenn man möglichst viele Einzelschicksale analysiert und diese dann nach Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten überprüft. Oder dort wo das nicht möglich ist, zumindest diejenigen näher betrachtet, die auf Grund ihrer Stellung und ihrer Macht großen Einfluss auf globale Entwicklungen haben.
Selbstverständlich spielt dabei der aktuelle und auch der kommende Zeitgeist eine große Rolle und diesen atmosphärischen Hintergrund kann man sehr wohl auch unabhängig davon betrachten und deuten, wie das sri schon ausführlich in ihrem Artikel 2017 - Jahr der Zauberlehrlinge getan hat.
Diese Anregungen möchte ich jetzt aufgreifen, um im Rahmen einer kleinen Serie in den nächsten drei Wochen die Auslösungen der Mächtigen dieser Welt in diesem Jahr näher zu untersuchen. Und am Ende wird sich zeigen, ob es dabei zeitliche Übereinstimmungen gibt, die womöglich darauf hinweisen, wann besondere Momente zu erwarten sind und wer welche Rolle dabei spielen wird. Da dies zeitlich etwas aufwendig ist, beschränke ich mich dabei auf die großen fünf der Weltpolitik: Russland und Wladimir Putin, die USA mit ihrem kommenden Präsidenten Donald Trump, Deutschland und Angela Merkel, China mit Präsident Xi Jingping, so wie Großbritannien mit ihrer neuen Premierministerin Theresa May. Und wenn die Zeit es erlaubt, sollte noch die EU hinzukommen sowie der türkische Präsident Erdogan, der im Moment zumindest im Nahen Osten eine wichtige Rolle spielt.
So gesehen ist dies hier nur eine Art Vorwort und trotzdem möchte ich zumindest auf eine generelle Zeitströmung hinweisen, die aus meiner Sicht in diesem Jahr ganz besondere Bedeutung bekommt. Als Ratschlag würde ich sie so formulieren:
Finde heraus, was im Leben, in deinem Leben, wirklich zählt.
Postfaktisch war das scheinbar neue Wort des letzten Jahres, zumindest entstand gegen Ende ein Bewusstsein darüber, wie viele Ungereimtheiten unter dem Quadrat von Jupiter, Saturn und Neptun tatsächlich entstanden sind. Saturn im Schützen kann man durchaus als generelle Aufforderung begreifen, die „Spreu vom Weizen“ zu trennen, damit sich zeigen kann, was wirklich wichtig ist. Natürlich – wenn ich mich vor etwas fürchte, dann ist das eine saturnale Wirklichkeit für sich, Ängste beeinflussen unser Leben auf mannigfaltige Weise und in aller Regel filtern wir mehr oder weniger unbewusst einen Großteil dessen, was uns wirklich Angst machen könnte und vielleicht auch sollte.
Als ehemaliger Raucher wollte ich früher nie wissen, wie viele Menschen alleine in Deutschland jedes Jahr an den Folgen ihrer Nikotinabhängigkeit sterben. Hier halfen dann die „neptunischen Nebelkerzen“ in Form von “Glimmstengeln“ ganz praktisch beim Vergessen und Verdrängen. Heute weiß ich, dass alleine 2014 in Deutschland 15 748 Frauen an den Folgen starben.
15 748! Frauen!! Alleine in Deutschland!!!
Hinzu kommen nochmal ca. 30 000 Männer, deren Tod ebenfalls auf das Rauchen zurück geführt wird.
Im selben Jahr haben sich 10 209 Menschen hier bei uns das Leben genommen, sind mit ihren Lebensumständen nicht mehr klar gekommen, waren so verzweifelt, dass sie dies als letzten Ausweg sahen. Und knapp 17 000 Menschen starben 2014 an den Folgen einer Influenza.
Nimmt man also nur diese drei „Bedrohungen“ unseres Lebens als deutsche Staatsbürger aus dem Jahr 2014, dann landet man bei einer Opferzahl von insgesamt knapp 75 000 Menschen.
In einem einzigen Jahr.
Nur hat man davon auch im letzten Jahr, in dem diese Zahlen mit Sicherheit nicht viel weniger wurden, kaum etwas gelesen oder gehört. Stattdessen allgegenwärtig – die Opfer des islamistischen Terrorismus hier bei uns in Europa.
Saturnale Zahlen dazu:
Von 2001 bis einschließlich 2016 mussten wir hier in Westeuropa 726 Tote beklagen, inklusive der Anschläge in Madrid 2004 (191 Opfer), Norwegen (durch Anders Breivik 2011 mit 77 Opfern) und Paris (2015, 147 Tote).
Natürlich - jedes Leben, dass durch die Gewalt anderer genommen wird, ist eines zu viel. Und wir sollten alles tun, um weitere Opfer zu verhindern. Aber ist es gerechtfertigt, deswegen Tag und Nacht in Angst zu leben? Bereit zu sein, unsere Menschlichkeit aufzugeben, damit wir uns noch besser und noch mehr schützen können? Ist es verhältnismäßig, deshalb unsere demokratischen Strukturen in Frage zu stellen und denen in die Hände zu spielen, die jedes dieser Opfer nur benutzen, um für sich selbst einen Vorteil zu schaffen?
Falls ja, warum kämpfen wir dann nicht mit derselben Entschlossenheit gegen Tabakkonzerne, die doch ganz offensichtlich durch den Tod von Hunderttausenden jährlich kräftig Gewinne abschöpfen? Und warum erschrecken wir nicht bei jedem Hustenanfall, der uns im Winter überkommt, obwohl er doch der Vorbote einer lebensbedrohlichen Grippe sein könnte?
Um es nochmal zusammen zu fassen: im selben Zeitraum, in dem hier bei uns in Westeuropa 726 Menschen durch Amokläufer und Terroristen aller Religionen und Weltanschauungen starben, verloren über 1,2 Millionen Menschen ihr Leben durch eine simple Influenza, durch die Folgen des Rauchens oder weil sie sich aus Verzweiflung selbst das Leben nahmen.
726
über 1 200 000
Saturn im Schützen ist eine Chance, unsere Eindrücke von dem was zählt, was wirklich wichtig ist, noch einmal zu überprüfen. Um dann vielleicht festzustellen, dass manche dieser Eindrücke nur sehr bedingt mit unserer Wirklichkeit in Verbindung stehen. Das manches, wovor wir uns fürchten, eher eine Randerscheinung in unserem Leben ist, während anderes so dominant wirkt, dass wir instinktiv die Augen davor verschließen.
Und nein, damit ist nicht gemeint, dass wir uns „vor den richtigen Dingen“ fürchten sollten. Es zeigt nur auf, dass wir sehr wohl in der Lage sind, selbst realen Bedrohungen relativ gelassen zu begegnen. Aber auch wie schwierig es ist, in Zeiten massiver Informationsberieselung durch Schlagworte und Billig-Parolen, noch zu unterscheiden, wie real manche dieser Bedrohungen wirklich sind.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen klaren Blick in den nächsten Wochen und Monaten, vor allem aber denjenigen, die die Verantwortung für viele Millionen Menschen haben oder noch übernehmen werden. Um die geht es dann in den nächsten Kapiteln dieser kleinen Serie.
Bilder: Pixabay