Dschungelcamp: vom Schein zum Sein
Sieben lange Tage haben sich unsere Kandidaten jetzt schon durch die inneren und äußeren Dschungellandschaften gequält.
Drei Jungfrauen, zwei Stiere und je ein Widder, ein Zwilling, ein Krebs, ein Skorpion, ein Wassermann und ein Fisch. Sonnenmäßig gesehen. Mittlerweile haben sich einige der Camper stark verändert, man möchte fast schon von Mutationen sprechen. Sieben Tage Dschungel und schon ist bei den meisten der schöne Schein, der Glanz früherer Tage verschwunden. Was übrig bleibt variiert stark von Fall zu Fall.
Aber es sind doch immer noch dieselben Personen möchte man verwundert in den Dschungel rufen. Und als Astrologe fragen, welche Persönlichkeitsanteile aus dem geozentrischen Geburtsbild jetzt so stark in den Vordergrund drängen, dass anderes dagegen verblasst.
Nun, vielleicht zeigt sich an der Wandlung der tapferen Sternesammler ja auch etwas anderes, etwas das eben nur unter verschärften Bedingungen so deutlich sichtbar wird. Wenn Alltagsbezüge und Verbindlichkeiten, die das eigene Bild und Verhalten entscheidend mitprägen, komplett verschwinden.
Vielleicht zeigt sich ja hier das heliozentrische Geburtsbild stärker, dessen Mitte die Sonne selbst ist, und das somit auch Auskunft über den inneren Kern der eigenen Persönlichkeit geben kann, jenseits von "irdischen" Alltagsverbindlichkeiten. Ego pur, wenn man so will, aber auch eine andere Seinsgrundlage, wenn alle Hüllen fallen.
Eine willkommene Gelegenheit, das anhand unserer freiwilligen Versuchspersonen zu überprüfen. Die ursprünglichen Horoskope finden sich hier Der Kandidatencheck - die Aussenseiter und hier Der Kandidatencheck - die Favoriten.
Seine Lebensbeichte war wohl bisher das Überraschendste an ihm. Ein smarter junger Mann, Jungfrau-Sonne mit Wassermann-Mond, immer adrett und sauber, berichtet über seine Sexsucht. Nicht die üblichen Spielereien, sondern stundenlange harte Arbeit bis hin zur Selbstaufgabe.
Geozentrisch finden wir einen Skorpion-Mars im Quadrat zur Löwe-Venus. Ein kleiner Hinweis auf bestimmte Neigungen, sicher, aber wo bleibt die Sucht, die bekanntermaßen ja fast immer Neptun zugeschrieben wird?
Der steht zwar am GZ, aber das alleine würde ja eine ganze Generation zu Sexmaniacs machen.
Heliozentrisch (Bilder zum vergrössern bitte anklicken) springen einem zwei Konstellationen förmlich ins Gesicht.
Zum einen die Mars-Neptun Konjunktion am Galaktischen Zentrum, zum anderen eine Pluto-Saturn Konjunktion im Quadrat zu Venus im Krebs. Sein energetischer "Grundantrieb" wird offensichtlich im Helio - Radix sehr viel deutlicher abgebildet als im geozentrischen Bild. Einem Feuer-Mars in Verbindung mit Neptun ist durchaus zu zutrauen, dass er in seinem Bestreben nach Erfüllung ziemlich uferlos werden kann, das Quadrat zwischen Venus und Pluto-Saturn gibt dem Ganzen eine gewisse Nachhaltigkeit.
Andererseits wird Patrick in den letzten Tagen ja auch immer mehr zum Camptherapeuten, vor allem seine "Rückführung in die Zukunft" mit Joey (stelle dir vor wer du in zwanzig Jahren sein wirst...), lässt Mars-Neptun im Schützen nochmal in einem anderen Licht erglänzen. Auch sein unbestrittenes Einfühlungsvermögen zeigt sich hier als Venus im Krebs, statt einer selbstbezogenen Löwe-Venus im Geo-Radix.
Könnte aber auch ein Zufallstreffer sein. Auf zum nächsten Versuchsaufbau.
Im wirklichen Leben eine Widder-Sonne mit Krebs-Mond, eigentlich nicht wirklich kompliziert bis auf das etwas wankelmütige Gefühlsleben.
Zwar gibt es ein Quadrat zwischen Sonne und Neptun-Uranus, was ein wenig erklärt, warum man ihr manchmal etwas mehr Orientierung geben muss, als anderen Menschen, ansonsten fehlt aber irgendwie der skorpionische und plutonische Einschlag.
Heliozentrisch dann wieder eine kleine Überraschung:
Georgina hat eine Mars-Uranus-Neptun Konjunktion Anfang Steinbock. In Opposition zu Jupiter und Quadrat zum Erde-Mond Bereich.
Zu allem Überfluss genau dort, wo sich das aktuelle Quadrat zwischen Pluto und Uranus austobt. Ein unvermeidbarer Initiationsschub in neue und bizarre Lebensabenteuer, daß also ausgerechnet sie jetzt zur neuen Dschungelamazone werden musste, liegt auf der Hand. Mars im Steinbock lässt da auch nicht locker und im Zuge dieser Transformation geigt sie jetzt fröhlich und ungezügelt jedem im Camp ihre Meinung.
Als Sahnehäubchen obendrauf dann doch noch eine Skorpion-Venus flankiert von Pluto selbst, die Grundanlage für gehobenes Zickentum ist also auch hier gegeben.
Mittlerweile eine Berühmtheit, demnächst wird sicher eine philosophische Abhandlungen mit seinen prägnantesten Aussagen erscheinen. Dass er etwas grundverpeilt sein könnte, liess die Opposition zwischen Sonne-Merkur und Pluto im Geo-Radix schon erwarten.
Was ihn allerdings dazu treibt, trotz größter Schwierigkeiten bestimmte Silben und Worte in allseits unverständliche Zusammenhänge zu stellen und permanent seine Einsichten zum Besten zu geben, erschließt sich daraus alleine nicht unbedingt.
Im Helio-Bild findet sich dann wieder eine Entsprechung. Auch hier eine genaues Trigon zwischen Merkur und Uranus-Neptun, allerdings jetzt noch zusätzlich verstärkt durch ein Trigon zum Jungfrau-Mars. Das läuft also durchaus rund bei ihm, ein energetisches Hamsterrad sozusagen.
Dass trotzdem die eigene Selbstwahrnehmung massiv gelitten hat, wird durch das Quadrat zwischen Saturn und dem Erde-Mond Bereich aufgezeigt, der zwangsweise in Konjunktion mit Pluto steht.
Und auch in diesem Bild wird sein Markenzeichen, neue Begriffe und Sinngebungen zu finden, die jenseits der üblichen Normen liegen, nochmals betont.
Jupiter im Quadrat zu Neptun-Uranus machts möglich.
Anerkanntermaßen ein Totalausfall, jedenfalls bis heute. Dabei hatte ihr Geo-Radix so viel Anlass zur Hoffnung gegeben. Sonne-Jupiter im Krebs hätte sie zur Camp-Mutti machen können, Venus in den Zwillingen ordnet man sonst eher netten Small-Talkerinnen zu als dem großen Schweigen von Allegra.
Sicher, ihre Transitauslösungen kamen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, aber irgendwo muss ja auch die Anlage dem entsprechen, was dann zum Ausdruck kommt.
Das Helio-Bild ergänzt die Lücke auch hier, wir finden ein großes Quadrat, dass an allen vier Ecken besetzt ist.
Merkur im Schützen in Opposition zu Mars in den Zwillingen, beide im Quadrat zu Saturn in den Fischen und einer Pluto-Uranus Konjunktion in der Jungfrau.
Ein energetisches Dauer Ping-Pong, sobald ein Punkt an getickt wird, werden auch alle anderen Bereiche wachgerufen. Das kann dann durchaus zwanghafte Züge annehmen, wenn man den entsprechenden Ausgang nicht mehr findet.
Auslöser kann hier alles werden, mal schiesst man vorschnell und scharf mit Worten (Merkur Opposition Mars), nur um dann wieder in Selbstzweifeln und Schuldgefühlen zu versinken (Saturn Opposition Uranus-Pluto). Oder man wird von anderen heftig angegangen, denen man dann dauerhaft so unversöhnlich gegenüber steht, wie sonst nur sich selbst.
Über sie bzw. ihn haben wir schon viel geschrieben, alles bezogen auf das geozentrische Radix. Nichts davon wird ja nun weniger wahr, wenn man das heliozentrische Bild hinzu nimmt. Es zeigt ja nur nochmal bestimmte Facetten der Grundpersönlichkeit aus einer anderen, sonnenhaften Perspektive. Und gerade wenn es wie im Camp darum geht, sich aus den Zwiebelhäuten der irdischen Anpassungen zu schälen, zeigt sich dann genau dieser sonnenhafte Kern noch einmal anders. Wenn auch nur in der meist kurzen Phase, wo die alten Verhaltensmuster nicht mehr greifen (Ich bin doch eigentlich ein Star…) und die neuen noch nicht integriert sind (was bleibt übrig wenn ich ganz auf mich gestellt bin…).
Oft klaffen zwischen diesen beiden Ausdrucksformen große Lücken, sichtbar über die Unterschiede zwischen Geo- und Helio-Radix. Manchmal sind aber bestimmte Anteile auch identisch.
Wenn man sich vor Augen führt, dass Merkur aus geozentrischer Sicht knapp ein Jahr benötigt, um den Zodiak vollständig zu durchlaufen, aus heliozentrischer Sicht aber nur 88 Tage, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in beiden Zeichen an der selben Stelle oder zumindest im selben Zeichen steht, nicht besonders groß.
Passiert dies doch (auch bei anderen Planetenstellungen), dann haben wir in der Regel jemand vor uns, den wir als authentisch bezeichnen würden. Der eben in Krisenzeiten, auf sich selbst gestellt, immer noch ähnliche Ausdrucksformen und Verhaltensweisen an den Tag legt, wie im sonstigen All-Tag.
Bei Oliver-Olivia ist dies der Fall, in beiden Charts steht Merkur am Anfang des Schützen. Weswegen sich an ihrem kommunikativen Ausdruck wenig geändert hat.
Dass ihr Symphatiewert, sowohl bei den Campbewohnern wie auch bei den Zuschauern so extrem gestiegen ist, mag wiederum mit ihrer Venus-Jupiter Konjunktion in der Waage zusammenhängen. Und der Hang sich gerne auch mal mit allem anzulegen, was nicht in die eigene Vorstellung von richtig oder falsch passt, zeigt sich auch über die Opposition von Mars und Pluto. Nicht nur ein smarter Sunnyboy also.
Die neue entdeckte Liebe zu Georgina kann man sich nun auch etwas besser erklären. Venus-Jupiter (Olivia) trifft auf Erde-Mond (Georgina), was kann es Schöneres geben...
Gruppendynamik
Man kann das auch noch ein bisschen weiter treiben. Das heliozentrische Gruppencombin unterscheidet sich ja ebenfalls von dem geozentrischen in vielen Punkten.
Wie schon in Dschungelcamp Tag 2 - Alles auf Neu beschrieben, lag der Fokus der Gruppe, was das Verhalten und die Umsetzung im konkret Fassbaren angeht, auf einer Widder-Sonne. Die „zufälligerweise“ genau dort steht, wo sich auch Georginas Geo-Radix Sonne befindet.
Das Helio-Gruppencombine zeigt nun Erde-Mond auf 22° Waage, genau dort steht auch Olivia´s „most charming“ Venus-Jupiter Konjunktion. Gleichzeitig befindet sich ihr Merkur auf der Venus-Neptun Konjunktion der Gruppe.
So finden sich also Hinweise auf beide Hauptakteure der letzten Tage, Georgina als Missy Dschungelprüfung, die wieder und wieder in den erdbezogenen Fokus des Handelns und Tuns rückte, während Olivia der eigentliche Guru (Jupiter) war und ist, der über die Venus-Anbindung alles zusammenhält und auch die größten Sympathien bekommt.
Das wäre zumindest eine andere Möglichkeit der astrologischen Ableitung. Auf den ersten Blick mag die Zusammenführung von geo- und heliozentrischen Bildern komplex bis kompliziert erscheinen, mit etwas Geduld zeigt sich aber schnell, dass gerade diese Kombination vieles verdeutlicht, was sonst nur über methodische Umwege abzuleiten ist.
Dschungelcamp und Astrologie, nach wie vor also eine große Spielwiese für Beobachtungen und Experimente.
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Titelbild (bearbeitet) und alle anderen Bilder von Patrick, Georgina, Joey, Allegra und Olivia: (c) RTL - Alle Infos zu „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ im Special bei RTL.de