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That's Why The Lady Is No Trump

"She gets too hungry for dinner at eight/She likes the theater and never comes late/She never bothers with people she'd hate/That's why the lady is a tramp…" (Rodgers/Hart: Babes in Arms).

Wenn es eines gibt, womit ein Skorpion (zumal ein doppelter) sich blockieren kann, wenn er Erfolg will, den er auch selbst würdigt, dann ist es der Versuch, jemand anderer zu sein. Plutonische Kompetenz heißt: Kongruenz, Authentizität, absolutes Standing des Selbstkonzepts. Sprich, sich niemals für oder gegen etwas zu verkaufen, auch nicht für Wählerstimmen, auch nicht für Beifall, auch nicht dafür, Abraham Lincolns erste Nachfolgerin = die erste Frau am Machthebel des Weißen Hauses zu werden.

Als Hillary Clinton letztens in ihrem weißen Anzug (und durchgestylt bis ins letzte Haar, statt in ihren satten geliebten Farben) beim Parteitag zur kreierten Licht-Gestalt mutierte, um Amerika zu verkünden, dass sie vorhat, eine Präsidentin des Wir zu sein, weinten zwar erste Frauen im Publikum. Sie kann das ja, Menschen bebohren, beeinflussen, sie wechselt dann ('einfach' möchte man sagen, aber das ist es nicht) ein Selbst gegen ein Konzept aus - Mars-Saturn-Pluto im Löwen. Aber in die übertrieben demonstrativen Gesten des Löwehaften, die Clinton da auf einmal an den Tag legt, wird nur trotzdem der Skorpion in ihr nie hineinwachsen. Die Anforderungen der Kandidatur an die gestylte Benutzeroberfläche reißen ihre Ambivalenzen im Radix auf. Drum wohl flackern auch wieder hinter der so unvermittelt verbissenen Begeisterung der Kandidatin für eine zwanghaft angelegte Rolle sichtbar all die Wunden ihrer 12. Haus-Sonne und des Fische-Mondes in den Verstecken der Zerbrechlichkeit. Diese Gewissheit, sich selbst als Doppel-Skorpionin noch tarnen müssen, wenn "es" gelingen soll. Sie wirkt überdreht, crazy, hinter dem, was sie mit weit aufgerissenen Augen zu sagen hat. Wie einen Versuch, nun zuletzt noch den Trump zu spielen, jedermanns Liebling. Nie war Hillary Clinton so wenig sie selbst wie bei dieser Vorstellung jetzt, auch wenn sie ablieferte. Perfekt wie immer, nur nicht als Frau, die 2012/13 wegen völliger Überlastung bei Uranus-Pluto über ihrem Neptun abtreten wollte.

"Clinton hat vor kurzem klargestellt, dass es Zeit ist, "vom Hochseil zu steigen". Sie will nicht noch einmal zur Wahl als Präsidentin antreten. [...] Mag sein, sie arrangiert sich da, wo er [Saturn] ihr 12. Feld strukturiert, endlich mit einer Form der Unsichtbarkeit. Mag aber auch sein, dass man dann erst recht (und wider eigenes Erwarten) doch von ihr hört." (Loop - Wille, dein Name sei Skorpion!, 2012)

Der Dreh kam dann ja auch. Nun gibt die eiserne Hillary, wie jede Skorpion-Betonte mit dem Talent ausgestattet, unglaublich zu regenerieren (fehlt nur, dass verlorene Gliedmaßen nachwachsen) aber plötzlich den populistischen Donald und das bekommt ihr nicht. Beide haben sie zwar diesen Löwe-Mars, nur ist ihrer mit dem Pluto darauf überhaupt nicht verspielt wie seiner, der sich bei dem, was er gerade anrichtet, nichts denkt. Diese Attitüde wirkt an ihr jedoch völlig falsch, wie Theater. Nicht jeder stehen weiße Anzüge, Toupets oder Versprechungen, die man nicht einhalten kann. Nicht jede ist für den Fake-Kosmos von Saturn-Neptun-Zeiten gemacht, die alles an Abklatsch und Talmi feiern, was frei flottiert. Nicht jede, die Jungfrau-MC hat und sich im "Service" eher als in Public sieht, kann Löwe-AC. Wie der geistig einfacher gestrickte Tycoon. Nein, diese Lady ist kein Trump. Gut so. Aber sie muss aufhören zu versuchen, einer zu werden. Das geht sonst schief.

Als sie ihre Parteitagsrede beginnt (die einzelne Medien später "Krönungsmesse" nennen) steht AC in Philadelphia an ihrem Fische-Mond und das MC am Galaktischen Zentrum, was die Wichtigkeit belegt. Sie muss überzeugen und sie fühlt die schwierige Mission und wird sich leider auch darin verstecken. Wie es gar nicht ihre Art ist, denn trotz schwachem Rodden Rating glaubt man ihr astrologisch den doppelten Skorpion sofort. Typisch ist, dass ihre Achsen stark auf Transite reagieren. Als Mehrfach-Plutonierin wandte sie immer ohne falsche Formalien die Gabe der Kompromisslosigkeit an. Dennoch ist sie auch eins der konservativsten Wesen, das bei den Demokraten Karriere je machte und vielleicht darum auch mehrheitsfähig für Unternehmer. Skorpion ißt durchaus auch Eisen zum Frühstück, wenn es sein muss und das richtet ihn dann wieder auf, falls er - wie so oft - von Ohnmacht zu Macht switchen muss. Clintons Wort ist nicht umsonst: Stronger. Pluto/Saturn, Skorpion-Steinbock oder eben in Konjunktion mit Mars - unkaputtbar.

"Ihre Mutter habe sie, als sie von Jungen gehänselt wurde, wieder hinausgeschickt. "In unserem Haus dulden wir keine Feiglinge. Du musst lernen, wie du dich wehrst." (Tagesspiegel)

Aber eben das, der Druck auf Mars und durch Mars auf Saturn-Pluto, die sich hier immer auch als Botschafter des Gelobten Landes empfinden, das metaphorisch und real dorch endlich erreicht werden soll, nimmt ihren Löwe-Anteilen generell auch das Spekulative. Sie (rechts innen - beide Horoskope via Astro-Databankist auch narzisstisch, klar, dabei aber eine, die sich rückversichern muss und wird. Nichts planlos, sonst crasht das Jungfrau-MC. Lang funktionierte das (sie) auch gut. Dann kam der Bruch, ein Aneurysma. Darauf der Wille, der sie wieder hochzog, immens ehrgeizig, wie Skorpion Quadrat Löwe werden kann. Nun aber ist Clinton Teil der Maschine Pro Amerika, die auch eine Larve verlangt, und damit abhängig macht.

Vor allem als Gegen-Programm zu diesem anderen Mann, was sie damit auch noch von ihm abhängig macht: Trumps Luft-Feuer, das da mit seinem Mars am AC im Löwen all diese vielen unzufriedenen mühselig beladenen Freaks vom unteren Rande der Gesellschaft und ihrer Spitze einsammelt bei seinen Reden, die vor Klischees nur so strotzen. Da kann jemand, der mit Merkur-Jupiter (weiter, aber überzeugend) unfähig zur Dummheit ist wie Clinton schlicht nicht mithalten. Sie ist keine Populistin, sondern starrer als er, was ja auch durchaus ein Talent ist in wankelmütigen Zeiten - aber arbeiten muss man dann auch damit, statt etwa doch noch einzuknicken vor der Not, Zustimmung zu bekommen. Wie es ihr der intrinsisch existenziell bedrohte Löwe immer predigt.

Wie konnte es eigentlich soweit kommen?

Die Kandidatin hat gerade astrologisch im Radix einen kleinen Anschluss (über T-Saturn-Sextil zum Radix-Neptun) an die das Bewusstsein dominierende Konstellation Neptun-Saturn. Trump ist durch Saturn Trigon Pluto eingebunden. Das Quadrat verlangt mundan von vielen seiner Rollenspieler, entweder der Fels in der Brandung zu sein oder eben den ganzen Irrsinn um verlorene Vor- und Hinter-Bedeutungen mitzugehen, was dann oft in der bereits häufig beschriebenen Leere gipfelt. Weshalb Trump mit seinen wirren Aussagen und einer anderen Entsprechung des Aspekts über Sonne (als Herrin 12 in 10) wunderbar der öffentlichen Suchmaske entspricht. Nun findet man ausgerechnet bei Clinton jedoch die Umkehrung: Sie hat den Merkur als Herrn 10 gerade noch in 12 (wenn der AC so stimmt), was ebenfalls eine Entsprechung für Nep-Sat ist. Aber empfindlicher. Denn das, was in 10 steht, wird leicht zum Ergebnis. Positionen in 12 gehen dagegen oft verloren. Sie trifft den Nerv der Zeit darum manchmal zu merkurisch konstruiert. Während Trump einfach drauflos agiert. Nicht schön, aber eindrucksvoll, weil es die Frage beantwortet: Wie konnte es eigentlich soweit kommen?

Bliebe für Clintons plutonisch-saturnische Anteile die Rolle als der Fels in der Brandung, was sie einerseits anstrebt, indem sie eine Corporate Identity aller versprengten Gruppen zu schaffen versucht. Wobei allerdings mit eingeschlossenem Wassermann in 3 (dem Selbst-Ausdruck, der immer hintergründig hochnervös und brüchig wirkt, als liefe man bei ihr auf Tretminen) und Uranus in 8 an die anderen delegiert, der Ausgleich von Gegensätzen ihre Sache nie war. Was sich auch in so kleinen Symbolen wie dem zeigt, dass die Parteichefin der Demokraten, die wegen der Mail-Affäre zurückgetreten ist und von Clinton dann wieder zur Ehrenchefin der Kampagne gemacht wurde, ausgerechnet Debbie "Wasserman" heisst (als Waage mit Venus-Uranus-Pluto am Jungfrau-Neptun der Nation). Ein winziger Witz des Schicksals, der viel über Crashs der Fixzeichen spiegelt.

Für Skorpion ist ja die Distanz, die im Zeichen Wassermann liegt und nun zwischen Neptun und Saturn, Fische und Steinbock, durch das Quadrat auch mundan so oft fehlt, ja sowieso der absolut letzte Ausweg (wenn man sich eigentlich schon zerstört fühlt). Gruppen-förderlich wird eine Hillary Clinton vermutlich deshalb auch nur dann in den nächsten Monaten des Wahlkampfes, wenn sie den Schub des Transit-Uranus im Sextil zu ihrem Saturn bewusst nutzt. Und sich von der Vorstellung der Konkurrenz radikal verabschiedet, neue Konzepte schmiedet und wieder plutonisch "ihr Ding" durchzieht. Wie sie es 1000mal in ihrer Karriere gemacht hat. Sowieso weiß Amerika (mit Nep-Sat transitierend über AC-DC und Uranus Quadrat R-Merkur, siehe Nation links) gerade nicht recht, wie ihm geschieht.

Denn beide Kandidaten haben nicht wirklich ein Begreifen ihres Aufstiegs transparent machen können. Der geschah - wie alles momentan - unter den Nebeln des Neptun-Saturn, irgendwo im Nirgendwo, wo die großen, kosmischen Weichen umgestellt werden, als das Narrenschiff 2016 losfuhr. In eine völlig unsichere Zukunft. Die Transite der Kandidaten und Nation sind am 8. November, wenn die Entscheidung fällt, durchwachsen. 

  • Hillary Clinton: Mars Konjunktion Lilith eng, Uranus Trigon Saturn eng, Mars Sextil Jupiter eng (und Jupiter Sextil Mars zulaufend), Pluto Sextil Venus eng, 
  • Donald Trump: Chiron Quadrat Nordknoten eng, Uranus Trigon Mond eng, Neptun Trigon Merkur eng, Venus Trigon Mars eng, Merkur Trigon Saturn eng.
  • Nation USA: Saturn exakt Spiegelpunkt-Quadrat Saturn, Uranus Sextil Mars eng, Merkur Trigon Merkur (rückläufig, wie Clintons) eng, Lilith Sextil Lilith eng, Neptun Quadrat Uranus eng.

Der Wahlabend hat einen Fische-Mond wie Clinton, Mars wechselt von Wassermann nach Fische, steht auf dem letzten Grad. Das wird vermutlich eine enge Geschichte. In den Direktionen entdeckt man dazu als Vorlauf einen Knaller, da Trumps Sonne als AC-Herrin seit einer Weile bereits endgültig über den AC nach 1 gerutscht ist und dann im Winter auf knapp über 0° Jungfrau steht. Der Klima-Wechsel, den das persönlich immer mit sich bringt, kommt vermutlich schon nach der ersten Augustwoche zum tragen, wenn seine Zeit stimmt. Weshalb sich an, in und um Trump dann noch deutliche Änderungen zeigen könnten. Bislang hieß die dirigierte Sonne über Löwe-AC für ihn deutlich mehr Selbst-Durchsetzung, aber nun, im Quadrat-Zeichen zu den Zwillingen, droht eventuell auch eine Schwächung. Aber das kann Wunschdenken sein, da die Welt sich unter ihm und seinen Potentaten-Gewohnheiten mit Sicherheit stärker verändern wird als unter der konservativsten Clinton. Nicht unbedingt konstruktiv. Deren dirigierte Stände haben wir schon zu Jahresbeginn erörtert. Auffällige Sonnenbogen-Konjunktionen, unter anderem Uranus am MC, MC an der Venus und Saturn auf Sonne laufen noch, wie sie auch andere neue Präsidenten mitbrachten. Das spiegelt zumindest die reelle Chance auf einen Aufstieg (siehe: "Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif...").

Dazu müsste sie aber jetzt tatsächlich verstehen, dass die Zeiten des Schielens auf den schwierigen, merkwürdigen Konkurrenten (so sehr sie dazu einladen) vorbei sind. Clinton hatte bis Februar Neptun-Sonne zulaufend in der Direktion, die Geeignetheits-Konkurrenz, die so schwammig das Eigene auflösen kann. Oft wirkt der Aspekt noch etwa ein halbes Jahr nachlaufend als Thema in der inneren Tafelrunde mit. Dann sollte man es aber bewusst für sich begraben. Hillary Clinton muss jetzt in ihre Selbstbilder, Energie, ihre zutiefst eigenen Fähigkeiten und ihr angelegtes, skorpionisches Zentrum zurück, wenn sie ins Zentrum Amerikas möchte. Egal, ob das wahltaktisch klug ist oder nicht, sie muss in den Skorpion. Nicht in die Applaus heischende, bestfrisierte Weichspülung, sondern sich mitten hineinhalten in die Konflikte, auch die eigenen. Selbst das kann man taktisch anstreben, die Rückkehr an den Standort, an den man gehört. Nur dann mag es klappen. Dann hat sie den Trump und das Land. Also lieber raus aus dem weißen Anzug, in jeder Hinsicht.

Bilder (bearbeitet): Gm2587 (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)] + Michael Vadon [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

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