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All-Tag: Kosmische Überschriften

Astrologie wird ja auch heute noch zumeist nur als Möglichkeit verstanden, wie man die charakterlichen Eigenschaften bestimmter Menschen sichtbarer machen kann. Und vielleicht auch noch als Medium, mit dessen Hilfe der Blick in die Zukunft erleichtert wird. Selten nehmen aber selbst Astrologen wahr, wie offensichtlich sich der Zeitgeist, den wir mittels der astrologischen Methodik „dingfest“ machen, genau so ausdrückt, wie man es anhand der dominantesten Konstellationen auch erwarten darf.

Dabei muss dafür nicht einmal groß in die innersten Tiefen des Seins hinabsteigen, manchmal reicht schon der Blick in ein Online-Magazin wie dem Spiegel, um anhand der Überschriften und Themen das dominante, aktuelle Zeitsignum zu erkennen. Das ja unzweifelhaft im Moment in der Quadratspannung zwischen Saturn und Neptun besteht, die sich ja gerade symbolisch gesehen auf Kollisionskurs befindet. Denn Saturn marschiert seit Freitag wieder nach vorne, während Neptun immer noch rückläufig ist. Hinzu kommt Mars, der Saturn demnächst unterstützen wird, sowie der Jungfrau-Neumond zum 1. September (siehe auch Saturn: Und immer diese Prüfungen...).

Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn uns nicht fast tagtäglich die damit verbundenen Themen medial ins Gesicht springen würden. Und genau so ist, wie ich hier gerne mal am Beispiel von Spiegel Online aufzeigen möchte. Der Screenshot stammt von 16:30 Uhr, als Beweis wird er hier mit angeführt (da sich die Zusammenstellung ja laufend ändert).

Los geht es mit dem Hauptartikel „Das große Geraune“ (LINK). Allein die Überschrift trägt schon gehörig viel Neptun in sich, hinter vorgehaltener Hand wird also über etwas gesprochen, aber nicht etwas nur hier und da, sondern in großem Stil, wie sich das für den beteiligten Schützen gehört. Aber worüber wird heute so geraunt?

Über Doping natürlich, Doping und die Konsequenzen bzw. die Nicht-Konsequenzen. Oder astrologisch ausgedrückt – über Neptun und Saturn bzw. den aufgelösten, nicht manifesten Saturn. Zum Thema Doping und Neptun-Saturn gab es auch bei uns schon einen netten Artikel - Saturn - Neptun: Die nächste Runde.

Nebenan wird dann für das Print-Magazin geworben, dass diesmal als Aufmacher den Titel trägt: Das blaue Wunder – warum der Mensch die Meere retten muss. Das ist dann mal eine positivere Variante, wenn gleich natürlich auch wieder das gesamte Thema vorkommt. Neptun und die Weltmeere als blaues Wunder, aber die Verschmutzung derselben als saturnales Fiasko, dass jupiter-heldenhaft überwunden werden muss.

Gleich darunter findet sich dann unter dem Titel „Schöner Schein“ (Neptun), der Hinweis auf einen kritischen Artikel, in dem es um „tricksende Politiker etc.“ geht (Neptun-Saturn).

Der nächste Artikel in der Hauptspalte befasst sich dann mit dem Burka-Verbot, dass jetzt im Sommerloch wieder mal von diversen Politikern eingefordert wird (LINK). Überschrift: Ideologischer Schleier. Alleine das ist ja schon wieder kaum fassbar und natürlich – die Burka als Ausdruck einer religiös-motivierten Verschleierung ist ein Verbot an und für sich (Neptun-Saturn), dieses dann auch noch zu verbieten, ist quasi die Verdoppelung davon (nochmal Saturn).

Der Artikel darunter ist nur eine Erweiterung des Themas auf die sogenannten Burkinis, die natürlich ebenfalls verboten werden sollen. Saturn soll  also Neptun verhindern, damit Neptun nicht in der Lage ist Saturn einzuschränken. Das ist zumindest die Idee dahinter und wer die Hierarchie des Zodiaks auch nur oberflächlich kennt, weiß dass diese Idee schon im Ansatz falsch ist.

Der nächste Artikel handelt von dem Terroranschlag in Thailand und seiner Aufdeckung. Aber auch hier wird spekuliert, ob nicht die Militärs in Thailand die wahren Hintergründe (Saturn) absichtlich verschleiern (Neptun), um von den Schwierigkeiten im Lande abzulenken (Saturn-Neptun).

Um die schönen Schein geht es auch darunter, irgendjemand hat Bilder auf Instagram gefunden, die die syrische Mittel- und Oberschicht in Damaskus beim Feiern und Party machen zeigen. Mitten in einem Krieg, der in anderen Städten zu absoluter Hungersnot und vielen tausend Opfern führt.

Und natürlich darf auch Donald nicht fehlen, wenn es um undurchsichtige Positionen und seltsame Geschichten geht (LINK). Die New York Times hat heraus gefunden, dass Trumps Wahlkampfmanager, ein Mann namens Paul Manafort, anscheinend über 13 Millionen Dollar Schwarzgeld kassiert hat. Vom Kreml-treuen Ex-Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowytsch, der natürlich auch ein enger Freund von Wladimir Putin war und ist. Manafort war nämlich 2014, als der Umsturz in der Ukraine statt fand, ebenso als politischer Berater für Janukowytsch tätig, wie zuvor auch für die US-Präsidenten Gerald Ford, Ronald Reagan und George Bush und Diktatoren wie Ferdinand Marcos aus den Philippinen, und Mobutu Sese Seko aus Zaire.

Passend dazu die Hauptdominanten in Manaforts Horoskop - eine Sonne-Mars-Venus Konjunktion im Widder in ziemlich genauer Opposition zu Neptun in der Waage. Da weiß man nun endlich woher all die schrägen Headliner in Trumps Wahlkampf kommen, denn Manafort scheint ja ein Meister der Illusionen und Wahlkampf-Strategien zu sein, wobei die Betonung her eindeutig auf dem Wort „Kampf“ liegt.

Schließlich hat die Bundesregierung auf eine (eigentlich vertrauliche) Anfrage der Linken mitgeteilt, dass die Türkei seit Jahren bestimmte islamistische und terroristische Organisationen im Nahen und Mittleren Osten aktiv unterstützt. Damit stellt die Bundesregierung erstmals offiziell eine direkte Verbindung zwischen dem türkischen Präsidenten und einer Terrororganisation wie der Hamas her, allerdings mit der Einschränkung, daß eine offene Beantwortung "aus Gründen des Staatswohls" nicht erfolgen könne.

Neptun. Saturn. Neptun. Saturn. Neptun…

Und als wäre das alles nicht genug Beweis für die Wirkung des kosmischen Hintergrunds selbst auf alltägliche Schlagzeilen und Themen, findet sich in der rechten Spalte dann noch etwas Eigenwerbung des Spiegels. Wir glauben erst mal gar nichts, wird da als saturnale Selbstreferenz heraus gegeben, um dann mit dem Slogan abzuschliessen:  Der Spiegel – keine Angst vor der Wahrheit.

Natürlich wird man solch eine eindeutige Aneinanderreihung im Sinne des Zeitgeists nicht zu jeder Stunde und an jedem Tag finden. Als dieser Screenshot gemacht wurde, stand in Hamburg Saturn genau am lokalen Ereignis-AC, im Quadrat zu Neptun.

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Donnerstag, 21. November 2024

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