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Annette Schavan: Titelkampf 3.0

Plagiat, Plagiat, Plagiat. Nein es geht nicht um die alltäglichen Verletzungen des Urheberrechts. Von Musikern, Schriftstellern und Künstlern. Im Internet. Es geht um das uranische Treiben selbsternannter Plagiatsjäger, das in manchem an die bizarren Abmahnwellen diverser  Anwaltskanzleien erinnert. Im Fokus steht jetzt  Annette Schavan, die Bildungsministerin mit Zwillings-Einfluss. Sie hat in ihrer Doktorarbeit Fehler gemacht. Offensichtlich. Wie sri schon in ihrem Artikel vom Mai (Die Nächste, bitte: Plagiatorheiten) ausführlich und einfühlsam dargelegt hat, mag das unter einem neptunischen Einfluss leichter gefallen sein, als zu anderen Zeiten.

Nun aber steht nicht nur der Doktortitel auf dem Spiel, sondern auch das Amt. Und Frau Schavan wehrt sich, will nicht einfach hinnehmen, was unvermeidlich scheint. Zumindest wenn man den bisherigen Verlauf solcher Vorwurfs-Kampagnen als Vergleich nimmt.

In unserem Land der Dichter und Denker gibt es ca. 1 Millionen Menschen, die einen akademischen Doktortitel führen dürfen. Ungefähr 30 von Ihnen stehen gerade auf der Beobachtungs-Liste von Vroni-Plag. Dazu kommen noch diverse Einzelblogs, die sich nur jeweils einem Kandidaten widmen. So auch im Fall von Annette Schavan. Schavanplag listet akribisch alle tatsächlichen und vermeintlichen Fehler in ihrer Dissertation auf und der Sachverständige Stefan Rohrbacher hat dies in einem Gutachten nun bestätigt.

Herr Rohrbacher ist nun für die Plag-Gemeinde ein astrologischer Glücksfall. Wenn es ein Zeichen im Zodiak gibt, dem man die Gabe nachsagt, auch die kleinsten Verfehlungen der Mitmenschen natürlicherweise auf dem inneren Radar abgebildet zu finden, dann sind es „die Skorpione“. Hier geht es fast immer um „das Prinzip“, nicht unbedingt in einem saturnalen Sinne. Dann würde man nach strafrechtlichen Verfehlungen suchen, die es entweder gibt oder nicht. Nein, hier geht es auch um eine nachempfundene Ethik, um ein gefühltes Richtig oder Falsch.

 

Stefan Rohrbacher hat nun neben Sonne und Mond, auch noch Venus, Jupiter und Neptun in diesem Zeichen stehen. Mond mag in Konjunktion mit Neptun sein, die anderen drei liegen im Quadratbereich zu Uranus. Um also alte Verfehlungen auszugraben und Finger in offene Wunden zu legen, hat er wohl das nötige Rüstzeug. Allerdings können Aspektverbindungen zu Neptun und Uranus ja gerne mal den Blick trüben oder abenteuerliche Querverbindungen entstehen lassen, die man bestenfalls als kreativen Akt bezeichnen würde. Was das Ganze für Annette Schavan nicht leichter macht.

Obwohl man Zwillingsbetonungen (in diesem Fall Sonne, Merkur und Venus) ja eine gewisse Leichtigkeit nachsagt. Auch im Umgang mit Fakten, siehe Christian Wulff. Ihr Mond im Widder gehört nun ebenfalls nicht zu den Paragraphenreitern des Zodiaks, insgesamt also eine gewisse Rasanz und Unbekümmertheit als Anlage, die man ihr auf den ersten Blick nicht ansehen mag. Ansonsten findet sich aber wenig bis nichts, was auf einen Menschen hinweisen würde, der vorsätzlich lügt und betrügt. Weil er, gemäß seiner Anlage, das als legitimen Selbstausdruck begreift. So etwas gibt es sehr wohl, Annette Schavan würde man zumindest aus astrologischer Sicht nicht dazu zählen.

Nun hätte das Leben ja auch gnädig sein und ihr einen amtlichen Gutachter mit Wassermann oder Waage-Betonung als Korrektiv an die Seite stellen können. Unter Saturn Quadrat Jupiter und Neptun Quadrat Venus passiert so etwas dann aber eher selten. Stattdessen kommt Super-Skorpion Rohrbacher mit einer exakten Opposition seines Saturns zu Schavans Sonne. Wem so etwas schon mal im richtigen Leben begegnet ist, der weiß, dass man da jede Unschuld in den Augen seines Gegenübers schon beim ersten Blick verloren hat. Man wird zum Objekt einer Betrachtung, in der Menschliches so viel Spielraum hat wie in einer mathematischen Formel.

Glücklicherweise gibt es in diesem Fall auch eine umgekehrte Variante, sozusagen die ausgleichende Gerechtigkeit. Schavan hat ihrerseits Radix-Saturn auf dem Sonne-Venus-Jupiter Stellium von Rohrbacher sitzen. Auch er also wird zum Objekt ihrer „objektiven“ saturnalen Betrachtungen. Und da ihr Mars dazu im Trigon steht, ist Angriff in ihrem Fall tatsächlich die beste Verteidigung.
Zwar bläst Annette Schavan in den nächsten Tagen der Sonnenwind (im Quadrat zu Jupiter) noch etwas heftig ins Gesicht, aber wenn sie keine übereilten Schritte unternimmt (oder dazu gedrängt wird), dann kann das mittelfristig durchaus gut für sie ausgehen. Was nun kein Plädoyer für falsche Doktortitel und ihre Träger sein soll. Wer einen solchen braucht, der darf gerne einfach bei Ebay mitbieten, für 25.-€ ist man schon dabei.

Aber die anonymen Hobbyjäger der Plagwelle sollten vielleicht auch einmal innehalten und sich fragen, wie es denn um die eigenen Maßstäbe (Saturn) bestellt ist? Wäre es nicht klug sich zuerst die Doktorarbeiten derjenigen vornehmen, die solche Gutachten erstellen? Damit wir Unwissenden sicher sein können, dass zumindest sie den eigenen Ansprüchen auch selbst gerecht wurden? Als nächstes dann die Dissertationen sämtlicher Hochschuldirektoren mitsamt den Mitgliedern der Prüfungskommissionen für zukünftige Doktoranten durchforsten. Sollte sich dabei heraus stellen, dass es die geforderte saturnale Hundertprozentigkeit nirgendwo gibt, also auch die besten Köpfe dieser Republik Fehler gemacht haben, dann müsste man das Bewertungsschema für alle anderen erst mal neu justieren. Und an die gelebte Wirklichkeit anpassen.

Ansonsten bleibt der Verdacht, dass auch in Zukunft unliebsame politische und sonstige Gegner auf den Blog-Plattformen seziert werden, wenn man ihnen keinen anderen, handfesten Skandal nachweisen kann. Und falls man in der Dissertation nichts findet, sollte man konsequenterweise auch im Privatleben weiter schnüffeln. Denn ein Doktortitel kann auch aberkannt werden, „wenn sich der Träger im Nachhinein als unwürdig erweist“.

Das würde in Zeiten von Uranus im Widder völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Denn das Netz vergisst ja selten bis nie, irgendetwas wird sich doch wohl finden lassen. In der Schönen Neuen Welt von Facebook und Google.

Bild (bearbeitet): Jahr der Geisteswissenschaften (www.abc-der-menschheit.de) via Wikimedia Commons

Donnerstag, 18. April 2024

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