Loop!

Stell dir vor du hast dein ganzes Leben daraufhin gearbeitet, irgendwann einmal in deiner Lieblingssportart ein ganz Großer zu werden. Zum Beispiel als Torwart in einem Championsleague-Finale zu stehen, während dir ein paar hundert Millionen Menschen dabei zu sehen, wie du mit Glanzparaden deiner Mannschaft zum Titelgewinn verhilfst. Und dann klappt das tatsächlich. Du stehst in diesem Finale, bist kurz vor deinem Ziel, musst eigentlich nur noch die nächsten 90 Minuten gut überstehen.

So erging es am Samstag Abend Loris Karius, dem deutschen Torwart des FC Liverpool. Karius ist unter einer Krebs-Sonne geboren und gehört zu der Uranus-Neptun Generation, die beide in engster Konjunktion im Steinbock stehen haben. Diese prägnante Verbindung kann einerseits dazu führen, dass man großartige, intuitive Einblicke ins Leben erhält, andererseits aber auch dazu, dass man im Alltag  „den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht“. Oder aber in einem Finale den gegnerischen Stürmer nicht wahrnimmt, der nur einen Meter entfernt vor einem steht.

Genau das passiert in diesem Moment. Karius Radix-Sonne steht gerade symbolisch am westlichen Horizont (in Konjunktion mit dem Deszendent), als ein Fehlpass der Gegner den Ball in seine Arme treibt. Kein Problem, er fängt ihn, will ihn schnell weitergeben an einen Mitspieler und wirft ihn dem gegnerischen Stürmer Karem Benzema quasi direkt vor die Füsse. So führt ein Abpraller zum ersten Tor.

Das muss man gesehen haben, sonst kann man es kaum glauben.

Nun könnte man denken, dass diese Interpretation einer gradgenauen Neptun-Uranus Konjunktion ein bißchen weit hergeholt ist, bei solch einem Faux-Pas. Aber ausgerechnet an diesem Samstag steht Pluto auf 21°00´51“ Grad im Steinbock (rückläufig), also in fast exakter Konjunktion zu Karius Uranus, der auf 20°59´48“ Grad steht. Solch eine Konstellation erlebst du im Leben in aller Regel nur in einer ganz bestimmten Phase, die sich in dieser Form nicht wiederholt.

Für alle, die sich vielleicht nur wegen dem Titel auf diese Seite verirrt haben und bisher wenig Verständnis für astrologisches Denken entwickeln konnten, möchte ich die Bedeutung dieser Konstellation kurz allgemein gültig beschreiben:

Astrologie geht davon aus, dass wir im Augenblick unserer Geburt (respektive bei unserem ersten Atemzug) eine tiefgreifende Prägung erfahren. Mit diesem ersten selbstständigen Einatmen nehmen wir ein ganz spezifisches Zeitmuster in uns auf, das für den Rest unserer Lebens maßstäblich sein wird. Im astrologischen Modell werden zum besseren Verständnis dieser Prägung die Stellung der Planeten vor dem Hintergrund des Zodiaks , sowie ortsspezifische Besonderheiten (das sogenannte Häusersystem) aufgezeichnet und interpretiert. Da sich die Planeten aber beständig weiter bewegen, kommt es zu einer Art Dauerabgleich zwischen unseren, inneren Mustern und den aktuellen Zeitströmungen. Diesen Vergleich nennt man Transitauslösungen, in diesem Fall ist Pluto der aktuelle Transitplanet, Uranus stellt einen Aspekt der Karius´schen Zeitprägung dar.

Kommen beide zusammen, dann kommt es in der Erfahrung und Wahrnehmungswelt der betroffenen Person zu außergewöhnlichen „Erscheinungen“, die zumeist als absolute Wirklichkeit mißverstanden werden.

Betrachtet man zum Beispiel diese spezielle Szene im Finale, dann wird schnell klar, dass Karius den gegnerischen Stürmer einfach nicht als solchen  wahrgenommen hat. Er war anscheinend eher der Meinung, dass dieser andere Mensch niemals versuchen würde, seine (Karius) Kreise zu stören.

Warum? Weil er gleichzeitig in diesem Moment auch die aktuelle Sonne im Trigon zu seinem Jupiter stehen hatte. Ein absoluter Winnertransit, folgt man den allgemeinen Mainstreamdeutungen. Was dabei oft übersehen wird – ob sich solch ein Transit überhaupt positiv auswirken kann, hängt zu 90% von der Stellung der beteiligten Planeten im Geburtshoroskop der betroffenen Person ab.

In diesem Fall stehen Sonne und Jupiter bei Karius im Quadrat zueinander, ein schönes Beispiel dafür, dass er Zeit seines Lebens immer um Anerkennung kämpfen musste und trotzdem selten die Nummer Eins wurde. In diesem Jahr kam es aber durch die Verletzung des eigentlichen Torwarts von Liverpool doch dazu, dass er plötzlich der gesetzte Torwart des Vereins wurde. Eine eher ungewöhnliche Situation für ihn.

Und dann stehst du im Finale und hast entsprechend die Sonne im Trigon zu deinem Jupiter stehen.

Wow.

Nur leider kann das auch zu einer Art Selbstüberschätzung führen, denn nun hat man zwar endlich das Empfinden, dass man Zeit seines Lebens gesucht hat (da man meistens spannungsgeladene Aspekte im eigenen Radix harmonisch auflösen möchte, also aus einem Quadrat ein Trigon machen will usw.), aber ist davon womöglich so überwältigt, dass man sich zum Beispiel überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass jemand wie der gegnerische Stürmer Karem Benzema so eine Gelegenheit nutzt und einfach seinen Fuß dazwischen hält.

Womit aus dem Trigon dann wieder das grundlegende Quadrat zwischen Sonne und Jupiter wurde. Natürlich hätte das alleine wohl nicht ausgereicht, um sich vor Millionen von Zuschauern so zu blamieren. Zum kollektiven Schuldigen wird man dann eben durch die Konjunktion von Pluto mit Uranus, da von Karius aber keine genaue Geburtszeit bekannt ist, könnte es durchaus sein, dass er am Samstag auch noch ein genaues Quadrat zwischen dem aktuellen Uranus und seinem Löwe-Mond hatte. Abgerundet bzw. abgesägt wird das Ganze dann auch noch durch die zulaufende Opposition des aktuellen Merkur zu seinem Radix-Pluto, dass die weite Opposition des aktuellen Pluto zu seinem Radix-Merkur (4° Orbis, aber in den kommenden Monaten zunehmend) plötzlich hoch holt.

Es waren also nicht nur Pluto und Uranus, die zu diesen Auseinandersetzungen führten, sondern eine Vielzahl von Aspekten, die sich gegenseitig dynamisierten und so zu diesem außergwöhnlichen Erlebnis wurden. Und diese eine Szene war ja noch nicht alles.

Um kurz nach 23:00 Uhr Ortszeit wechselt real Madrid Gareth Bale als neuen Stürmer ein, und der schießt um 23:08 Uhr ein absolutes Traumtor, dass unmöglich zu halten war von Karius. Um 23:28 Uhr schießt der selbe Gareth Bale mal eben aus über 30 Metern aufs Tor von Karius. Und der lässt den Ball mehr oder weniger einfach durch seine Finger gleiten.

Damit waren die Chancen für seinen Verein gleich Null, dieses Finale doch noch einmal zu drehen.

Apropo Verein – der FC Liverpool wurde am 15. März 1892 gegründet, ebenfalls unter dem Zeitsignum einer eindrucksvollen Konjunktion. Damals standen Pluto und Neptun zusammen auf 6° in den Zwillingen. Und dort stand am Wochenende eben auch die aktuelle Sonne.

Für Loris Karius ist dieses Finale ein Albtraum geworden. Mittlerweile gibt es sogar schon Morddrohungen gegen ihn und seine Familie, selbst beim englischen Wikipedia fand man vorübergehend diesen unglaublich zynischen Eintrag.

Leider wird ihm dieser Artikel auch nicht viel helfen, denn eigentlich könnte man zwar hieraus lesen, dass er nicht nur äußerlich vor einer großen Aufgabe am Wochenende stand. Sondern die fliessende Integration seiner Auslösungen das eigentliche Problem war. Aber dafür gibt es heutzutage auch im Sport weder ein entsprechendes Trainingsprogramm, noch geeignete Berater. Ansonsten hätte „Kloppo“ wirklich überlegen müssen, ob er Karius an solch einem Tag aufstellt. Oder ihn, mit diesem Hintergrundwissen, zumindest nach dem ersten Ausfall auswechseln müssen.

Nur – wer glaubt schon daran, dass die Wirklichkeit immer auch durch bestimmte Zeitströme mitgestaltet wird, so subtil und ungreifbar, dass es eben sehr leicht fällt, das gesamte Prinzip zu ignorieren. Daran wird sich wohl auch nichts ändern in naher Zukunft.

Auch wenn sich in diesem Finalspiel wieder einmal das zeigte, worauff wir hier schon bei zahllosen anderen Fussballspielen hingewiesen haben (zum Beispiel in Das Ende des Zufalls) . Die Tore fielen alle zu den üblichen Auslösungen – entweder bei einem Zeichenwechsel oder  einem Übergang des lokalen AC oder MC über einen mundanen Planeten. Ebenso beim Übergang dieser Achsen über die Stellungen bestimmter Radixplaneten, der an den Toren beteiligten Sportler.

Das 1-0 fällt beim AC-Wechsel in den Steinbock, Mond steh in Konjunktion mit dem MC – Karius Sonne steht gleichzeitig genau am DC (22:54 Uhr in Kiew/Ukraine), das 3-1 fällt beim Übergang des AC über den mundanen Saturn, sowie des DC über die mundane Venus. Die Venus von Karius steht in diesem Augenblick genau am lokalen IC (23:27 Uhr in Kiew/Ukraine).

Aber Kopf hoch - denn man kann Loris Karius eigentlich schon jetzt versichern, dass er ein ähnliches, zeitgleiches Zusammentreffen solch unterschiedlicher Spannungsaspekte bei einem wichtigen Finalspiel nicht mehr erleben wirst. Gerade deshalb lohnt es sich, nachdem die Shitstürme abgeklungen sind, aus diesen Erfahrungen zu lernen und weiter zu machen. Denn eines ist auch sicher – in dieser Zeit ist nicht nur er von diesen heftigen und seltsamen Pluto-Einflüssen betroffen, im Prinzip betrifft das eine ganze Generation.

Insofern bringt es die Hymne des FC Liverpool auf den Punkt: whatever happens - you never walk alone…

Bilder (bearbeitet): Антон Зайцев (https://www.soccer.ru/galery/1050902/photo/728326) [CC BY-SA 3.0GFDL, CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)