Das Land, eine einzige Wunde
“Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit.” (Hiram Johnson, Fische-Chiron).
Die Schere der chronisch und unsäglich schwer verletzten Mond-Chiron-Opposition in Syriens Radix (UNTEN) zwischen Fische und Jungfrau (das Leid des Leides) wurde in den letzten Jahren immer wieder aufgerissen. Assads schwerbelagerter Fische-Mond mit Chiron und Saturn (letzterer wird jetzt von Neptun aufgeschwemmt) spiegelt seine Verwicklung, Schuld und Schuldigkeiten. Wir befinden uns zwar nach wie vor in der Jetztzeit, nur mitten in einem völlig ausgespacten Niemandsland.
Nun geht Neptun wieder und wieder über den Mond, die Monde von Volk und seinem Zerstörer, der einmal ein Retter werden wollte. Der Mond, das Symbol der Mütter und Kinder, die ausgelöscht werden, wenn niemand durch Mitgefühl hilft, ist hier tragisch verkettet: Auch Assad ertränkt hier seine verlorene Kindheit. Im unüberblickbaren, mittelalterlich brutalen Kampf der Mächte, der hier einen Namen für Unmenschlichkeit, Mord, Hunger trägt: Syrien, ist klar, welche Ausdrucksform von Mond/Chiron-Neptun gewählt wird: Auslöschung, nicht Erlösung.
Jetzt erst kennen wir die vorher so fernen Orte und Namen für das Drama: Heute Ost-Ghuta (angebliche De-Eskalationszone, wo kürzlich die heftigsten Angriffe je durch Russland und Syrien geflogen wurden) oder davor Aleppo, Synonyme für den Abschied der Zivilisation - seit 2011 dort umkämpft. Es begannen sogar Evakuierungen zwischen Macht und Ohnmacht, wurden unterlaufen, und jetzt, bei einer zulaufender Saturn-Sonne Konjunktion des Landes im Transit erneuert sich das Beton-Denken, werden Verhärtungen kaum noch aufbrechbar. Die "Revolution" wurde mehrmals für beendet erklärt. Der Kampf geht weiter. Wir, abgeschreckt von der endlosigkeit, sehen weg, da ja auch uns die Fische-Beteiligung der Vorgänge den komatösen Schleier übrstreift, Die Zivil-Bevölkerung (allein das Wort - inzwischen flüssig gebraucht) hat die Wahl: Gehen oder sterben. Es ist kein Leben im Tod. Auch das kann Saturn sein. Enden, die befestigt werden. Wir leben in unglaublich unterschiedlichen Welten, trotz der nur dreieinhalbtausend Kilometer, die zwischen Berlin und der ersten Stadt nach Mekka liegen, die seinerzeit den Titel Hauptstadt der Islamischen Kultur erhielt und als kosmopolitisch und religiös durchmixt galt. Von Kultur kann nach Jahrhunderten der Zerrissenheit nur noch in Bezug auf Krieg die Rede sein. Was das Wort verbietet.
"Das kann kein Lebewesen ertragen!" (Deutschlandradio zur Lage in Aleppo)
Syrien ist da, wo Kinder seit 7 Jahren geopfert werden, Mond-chiron. Wo nun nicht nur Assad, sondern auch Russland, Iran, Türkei mitmisch(t)en. Gemisch aus Völkern und Religionen, heute ein einziger Schmerz. Unzählige Tote, Bilder an der Grenze des Fassbaren. Orte, die systematisch zerstört werden, Sprungbretter, um Syrien von Rebellen "zurückzuerobern", wie Assad meinte, der in Aleppo "den Geruch des 3. Weltkriegs" wahrnahm und die Stadt dann für befreit erklärte. Wovon? Wofür? Orte bleiben Mahnmale. Sie sind auch Saturn, das Ergebnis. Immer. Es gibt zwar im Sinne der Bestimmenden eine Erlaubnis für alles in Kriegen, aber keine ethische Berechtigung. Das Nations-Horoskop hat Saturn in 9, kolonialisiert, im Quadrat zu Chiron - Untröstlichkeit.
Weshalb das erste Opfer wirklich immer die Wahrheit ist. zu deren Gunsten man tötet. Das liegt auch in Syriens Mond-Chiron-Achse, Fische-Jungfrau. Für jeden ist alles wahr, was in seinem Blickwinkel sitzt. Vielleicht liegt es an der Unerträglichkeit für uns in unseren bloß mental bedrohten Luxuswelten, dass Syriens Wahrheit in der Welle der schlechten Nachrichten verlorengeht. Tote Kinder, verlorene Herzen. News, gegen die man nach Pluto-Uranus und Saturn-Neptun die bekannten funktionalen Puffer von Unwirklichkeits-Gefühlen entwickelt. Neptuns Natur-Narkose gegen Wirklichkeit, Syriens Fische-Mond als Empfänger, gegenüber Jungfrau-Chiron. Für buchstäblich Außenstehende ist es schwer, an solchem Schmerz zu ankern. Schmerz ist immer exklusiv und fern, bis wir mitfühlen.
Und das tun wir nicht. Wir denken. So wurden Städte wie Aleppo oder Ghuta, die schöne Bewässerungs-Oase, unter unserer westlichen Zeugenschaft mit der bunten Besiedlung auch früher schon zum Symbol für den Unfrieden, der das Leben in Himmelsrichtungen, sich ausschließende Ideen, Gleichheiten oder Anderssein zerreißt. Mit all den üblen Folgen. AfD-Politiker treffen Assad-Freunde und lassen sich fotografieren, hiesige Regierungen schweigen betriffen. Ein Skandal, der kaum wahrgenommen wird, als das, was er ist. Mittäterschaft. Das Gift, das nicht mehr von Flugzeugen fällt, sondern durch "Erlaubnis" der westlichen Zeugen gestreut wird. Auch Gift, wie mehrfach betont, liegt auf der Achse Fische-Jungfrau.
"Gift kommt fast immer unsichtbar, schleichend, fehleingeschätzt und bringt in der Folgezeit Missinterpretationen mit, wie es gerade in Syrien vielfach seitdem passierte. Wo Schuld wie ein Wanderpokal von Assad zu Rebellen, zu fremden Militärs und nun besonders an Russland herumgereicht wird. Was dann das nächste Problem aufwirfst, dass die Tragödie keine mehr ist, sondern zum Theoretikum, Politikum wird und darum auch wegschiebbarer, da Info-Schwielen den unglaublich dramatischen Sinngehalt kaum noch durchdringen lassen zu uns Konsumenten." (Loop, DAS GIFT DER VÄTER)
Auch wir sind durch Chiron in den Fischen, auf deren letzten Graden er ja mundan tanzt, endlos, getroffen, narkotisiert für das große Weh: Syrien bedeutet für viele nur noch unangenehme Filme, das Unübersichtliche, Fremde, Befremdliches, das wir lieber nicht glauben mögen. Weshalb sich vielen Westlern die Bedeutung der Tragödie nicht erschließt. Irgendwo auf der Landkarte, mit einem anderen Menschen-Typ, zu dem unsere Länder traditionell kein "Empfinden" haben. Astrologisch zeigen sich hier und heute für Syrien als Symbol aber extreme Überschneidungen mit der Geschichte, deutlich vor allem auch an den klaren Rückbezüglichkeiten zu den Pogromen gegen die Juden dort, vor über 70 Jahren.
In Wahrheit geht es in all den Orten dort um Systeme, die sich fortsetzen. Geschichte, die sich immer wiederholt, wenn ihr Bann nicht durch Bewusstheit erlöst wird. In Ländern mit Nations-Horoskopen, in denen Fische-Jungfrau mitspielt, eine bedeutsame Aufgabe. Deshalb finden wir in Syrien einen Selbstzweck. Viel mehr als nur sinnlose Kämpfe, deren Anfang man nicht mehr festmachen kann, weil er geschichtlich mit ihren Protagonisten zwischen Persern, Griechen und Römern bis hin zu ISIS-Kämpfern heute so oszillieren, dass sie unscharf werden. Dahinter Menschenleben, um die bis jetzt ein neues Strategiespiel zwischen syrischem Regime, Rebellen, Russen, USA und anderen Truppen tobt.
Letztlich hebt das nicht nur den entsetzlichen Graben zwischen Islam und Christentum weiter aus, sondern schafft, was man technisch eine "humanitäre Katastrophe" nennt. Hier, an der Kreuzung der Völker, Themen und Religionen, geht es um weitaus mehr als Besetzungen, nämlich um Ehre, Stolz, Selbstaufgabe im Glauben und tragisches Laufen durch das Hamsterrad der Besitzgier. Was neptunische Leere hinterlässt. Russlands Beteiligung spiegelt sich sehr gut im momentan auf akute diplomatische Entwicklungen m.E. am besten reagierenden Horoskop des modernen Landes (Boris Jelzins Ankündigung der Minsk Deklaration nach Nick Campion, rechts).
Wir sehen ebenfalls einen Mond-Neptun (mit Uranus), nur im Steinbock. Hier klärt die Großmacht Hierarchien auch für andere - Uranus ist Herr des DC). Und das übergriffliche Sonne-Merkur-Mars Stellium Schütze (geht in die Ferne) und steht im Quadrat zum syrischen Mond-Chiron. Damit ist es ebenfalls anfällig für Neptuns Illusionen und Verklärungen der eigenen Rolle als Heilsbringer. Die Schütze-Positionen weisen auch auf die eigene "Göttlichkeit" in der schwärmerischen Definition hin. Wobei die Neptun-Transite auch in Russland selbst für eine Menge Chaos sorgen werden perspektivisch. Das Thema ist überhaupt zweischneidig:
Wir befinden uns kulturell ja auch als Zeitzeugen am Scheidewege. Nie unbeteiligt, aber versteinert unter Steinbock-Saturn. Da, wo alles, was nicht wirklich emotional (Mond) Mitgefühl entwickeln kann für die Anderen (und nicht nur denken!), das Andere, mitsamt allem Anspruch an modernen, zivilisierten Anstand (wenn schon nicht ein Gefühl dafür) in einer persönlichen Unbe- und -gerührtheit untergeht. Angesichts von solchen Tragödien wie da, in der Ferne, wo gestorben, begraben und der gute Wille einer taktischen Selbst-Dezimierung der verfeindeten Gesellschaften zum Opfer gefallen ist, bleiben wir verängstigt weitgehend stumm. Warum? Frag Neptun mit seinen Bezügen zu unseren persönlichen, durchgestandenen Schmerzen, die wir flüchten. Und Saturn und Uranus und Pluto - es geht um Konzepte. Um Bedeutung. Um Verluste. Und nötigen Aufbruch, Veränderung, die drückt.
Die geschichtlichen Rückbindungen sind tragisch. Im November 1947 versah eine partielle Mondfinsternis Aleppo mit einer Sonne-Jupiter-Konjunktion im Schützen, bestimmend im 10. Haus (rechts innen), die Ergebnisse zeigen musste (und nun zu Russland anbindet). Für Aleppo waren das nicht sonderlich gute Aussichten. Wie Skorpion-MC (mit angeschlossenem Merkur/chiron Stellium) befürchten ließ. Denn es war auch klar, dass diese Initiative sich weltweit um Religions-Bilder, Halbgötter-Entscheidungen, Kolonialisierungen und möglicherweise eine Nummer zu große Visionen für "die Völker" drehen würde. Wie sie in großer Vielfalt immer da beteiligt sind, wo sie sich an solchen Orten "dazwischen", in den Grauzonen, am Problematischsten treffen. Wie es sich jetzt wiederholt.
Damals, zwei Jahre nach dem großen Weltkrieg, belegte Mars-Saturn-Pluto die Übergrifflichkeit, die stattfand. Was für eine unerklärliche Logik: Nur einen Tag nach diesem Dunkelmond sollten dann ausgerechnet die Vereinten Nationen mit der Resolution 181 die Entscheidung zur Teilung Palästinas ans Schicksal ausliefern. Was eigentlich (in Jupiters Zeichen gütig ambitioniert) weitere Konflikte vermeiden wollte, aber mit Merkur/Chiron im Quadrat zum Pluto/Saturn (Skorpion-Löwe) auch regelrechte Sklavereien verhieß. Ein Konzept, das weltweit Folgen hatte und nur schwer aufgehen konnte, gerade auch an diesem Knotenpunkt von Islam und Christentum. Aleppo, wo sich der wieder aufbrechende "Antijudaismus" deutlich zeigte.
Es setzte damals eine schwere Vertreibung in der Stadt ein, wo das Unterste zuoberst gekehrt wurde. Die Hälfte der jüdischen Bürger musste fliehen, Cosmopolis ging mehr und mehr unter. Mit dem beginnenden Angriff des letztgradigen Löwe-Mars auf die semi-religiöse Vollmond-Konstellation mit Jupiter fallend (Sonne Herrscherin von 7 aus) wurde zudem auch klar, dass hier mehr neiderging, als bloß die schachartige Konzeption der Stadt als "Melting Pot". Auch das Vertrauen in friedliche Koexistenz war dahin, als die festen Eckpunkte der jüdischen Kultur in Aleppo zerstört wurde. Unter anderem der "Codex von Aleppo", das älteste, ganze Manuskript der masoretisch-hebräischen Bibel, der erst 1958, beim Mars-Lauf über der alten Sonne-Jupiter-Konstellation von 1947 in Jerusalem dann wieder auftauchte. All das war wie eine Verdichtung, ein Omen für lang dauernde Zwietracht und Streit. Jupiter steht nun am MC und dem Südknoten, wo diese Vergangenheit aus dem Dunkel wieder auftaucht.
Zahlreiche Monde haben solche Bezüge für ganz Syrien seitdem berührt, wenn Eskalationen aufkamen. Sie spiegelten in ihrer Rückbezüglichkeit der Auslösungen das transluzide, bittere Glühen dieses ganzen, zerbrochenen Landes, Syrien, seine symbolische Bedeutung als mystischer Platzhalter für andere Entwicklungen im internationalen Umfeld. In Assads Chart und dem Nations-Horoskop (oben) sehen wir das wieder: Ersterer kommt mir der unglaublich zerrissenen Mond-Chiron-Saturn Konjunktion in Opposition zu Sonne/Pluto/Uranus und Merkur daher. Dazu das Selbst-Verbot durch Mars-Neptun, wo er das genetische Erbe des Vaters durchzusetzen hat (skorpion).
Neptun in 12 der Nation (Felderspitze beherrscht von Merkur, der ihn ins Bewusstsein bringen darf) ist ein sehr starker Hinweis nicht nur auf Isolation des Landes, sondern auch auf Wellen spiritueller Ereignisse, die sich denen zeigen, die in der Wirklichkeit der Zeitgeschehens danach suchen. Denn die Symbolfunktion Syriens wirft ja auch die Beteiligung der umkämpfenden Mächte immer wieder auf.
Chiron als Schmerz, zudem auf der Spitze dieser Durchwebung des Unbewussten in 12, der ja erst anlaufend im Orbis des irgendwann Neptun gegenüber steht, lässt dann leider nicht darauf schließen, dass mit der Zerstörung der Gegenden wie Ghuta oder Aleppo die unendliche Geschichte von Hass und Not etwa bald ein Ende hätte. Mars-Uranus im Radix des Landes, das ist auch die Signatur der ewigen Rebellen, die den alten Schädeln der Tradition immer und immer wieder das Rückgrat brechen wollen. In nicht allzu langer Zeit wird Verregelung knallhart noch einmal versucht - Saturn-Sonne der Nation. Andererseits wird Uranus aus Stier dann trigonal zu dieser Konstellation stehen, was eine Integration der Veränderung nahlegt.
Seit Pluto im 4. Nationshaus brechen dem Land sowieso systematisch alle Knochen, während Uranus im Quadrat zum (rückläufigen = "gegen"-gerichteten, introvertierten) Merkur alles in Schutt und Asche gelegt hat. Damit war klar, dass übe Jahre "die Revolution" weiterging. Und neue Opfer findet, wie immer auch die Herrscher heißen mögen.
Das Saturn-Jupiter-Trigon hat nur kurz eine gewisse Stabilisierung vorgespiegelt. Nun steht Pluto an, der dann in fernerer Zukunft, direkt mit gewandelten, stabileren Konzepten den von Uranus bereits aufgebrochenen Merkur versorgt. Solange blutet Syrien auf seine Weise durch. Ob mit Ghuta oder Aleppo oder ohne. Wo wir wie die Ölgötzen vor den Fernsehern sitzen können, angesichts von Räumen, die keine Städte mehr sind, sondern Notlager. Und Menschen, deren Schwächste sterben. Auch bei Neptun Transiten hören Prozesse wie diese ja nicht einfach auf. Fische-Jungfrau beschreibt auch mentale Ansteckungen, die irdisch weitergegeben werden. Wer auch immer dazu mit welchen Geistern auch aufruft. Diese Wahrheit kann nie eine wahrhaftige sein.
Daten Syrien + Russland: Nick Campion via Dominantstar:
"... the French finally agreed to transfer all the mandate powers to the Syrian Government on 1 January 1944 ... in the absence of accurate information [the chart is set] for 00.00 hrs. An actual time of 00.00 hrs. would be consistent with the time for the transfer of mandate powers in other states." Nicholas Campion, "The Book of World Horoscopes," p. 357.
"Boris Yeltsin's public announcement of the Minsk Declaration at about 7.45 pm Moscow Time (5:45 pm GMT) represents the public proclamation of Russian independence. Chart 278 is set therefore for 7.45 pm Moscow Time, 8 December 1991, and is relocated to Moscow, the Russian Capital. Russian astrologers use a chart for the signing of the agreement at 14:17 EET [...] In this instance, however, the horoscope for the public proclamation seems to be the more powerful political moment. The Russian parliament then formally ratified the Minsk declaration at 13.22.40, 12 December 1991." Campion, "The Book of World Horoscopes," p. 316.
Bilder (bearbeitet): Pixabay
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