Türkei - zwischen allen Fronten
Yalancının mumu yatsıya kadar yanar
(Die Kerze des Lügners brennt bis zum Sonnenuntergang)
Türkisches Sprichwort
Die Türkei kommt nicht zur Ruhe. Wieder gab es innerhalb von 24 Stunden zwei Anschläge, in Ankara und im Südosten des Landes. Mehr als dreißig direkte Todesopfer sind die Folge und hunderte werden wohl indirekt durch die Reaktion der Türkei darauf noch ihr Leben lassen müssen. Natürlich taucht dabei auch immer wieder die Frage auf, warum nun ausgerechnet die Türkei in letzter Zeit so im Fokus des Weltgeschehens steht. Die Anschläge häufen sich, die Auseinandersetzung mit Russland, die Flüchtlingskrise und die Gespräche mit der EU, das zweifelhafte Verhalten im Syrienkonflikt.
Zum einen spiegelt sich das astrologisch durch die aktuellen Auslösungen bezogen auf das Gründungshoroskop der Türkei. Der Staats-MC steht auf 16° Fische, somit wirken sich natürlicherweise sämtliche Mundan-Aspekte von Neptun im Moment besonders stark aus. Zum anderen aber gibt es gerade in der Türkei ja das seltsame Phänomen der astrologischen Zwillings-Herrschaft. Denn nicht nur der starke erste Mann, Präsident Erdogan ist an einem 26. Februar geboren, sondern auch der von ihm geförderte Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten, Ahmet Davutoglu. Wenn man so will, hat Erdogan seine exakte Sonnen-Kopie als verlängerten Arm seiner Macht installiert, allerdings mit nicht absehbaren Folgen.
Denn sobald die Sonne des einen von Auslösungen betroffen ist, ist es eben auch die Sonne des anderen. Und beide sind, genau wie das Staatshoroskop der Türkei, energetisch sehr stark an die aktuellen Spannungen zwischen Jupiter, Saturn und Neptun angekoppelt.
Betrachtet man die Türkei unter diesen Gesichtspunkten als Ausdruck des aktuellen Zeitgeistes und seiner Herausforderungen bzw. Möglichkeiten, jenseits von Bewertungen und Urteilen, dann ist sie mit diesem neptunischen Hintergrund tatsächlich in gewisser Weise das „Zünglein an der Waage“. Denn auf der Suche nach einer gemeinsamen Basis zwischen der christlichen und der islamischen Welt, ist die Türkei eigentlich wie geschaffen für eine Vorreiterrolle. Gerade der Bezug zu Deutschland als neue Heimat für viele Türken hat in den letzten Jahrzehnten schon eine Fülle an Erfahrungen hervor gebracht. Zwar wurde eine bewusste Integration der neuen türkisch-deutschen Bevölkerung lange Zeit sträflich vernachlässigt, aber die Zeit heilt eben nicht nur Wunden sondern auch Dummheiten.
Und so gibt es gerade hier bei uns viele, natürlich gewachsene Gemeinsamkeiten, auch weil in Teilen eine konservative Parallelgesellschaft mitten unter uns installiert wurde. Gerade deshalb hatten die nachfolgenden Generationen eine Wahlmöglichkeit und in den allermeisten Fällen entstand so tatsächlich eine neue Form von gelebter Demokratie mit islamischer Religionsausrichtung. Der Konflikt, von dem heute alle Welt spricht, und der den Egomanen und Narzisten aus allen politischen Lagern äußerst gelegen kommt, wurde hierzulande eigentlich schon weitestgehend gelöst. Zumindest gibt es eine eindeutige Entwicklungsrichtung hin zu einem Miteinander, dass niemand fürchten müsste. Allerdings - durch die jüngsten Entwicklungen und rechtspopulistischen Bewegungen wird genau das mehr und mehr in Frage gestellt.
Und ähnliches geschieht gerade in der Türkei, hier noch verstärkt durch zwei Fische-Sonnen, die sich natürlicherweise mehr auf den religiösen Hintergrund ihrer eigenen Überzeugungen beziehen und offene, demokratische Strukturen vermutlich eher fürchten.
Genau genommen ist auch Erdogan ein Despot, der wie Assad bestimmte Minderheiten seines Landes zugunsten des eigenen Machterhalts opfert. In seinem Land führt er Krieg gegen die Kurden und alle die sich seinem Machtanspruch widersetzen, dasselbe tut Assad in Syrien. Wer heute die Abdankung des einen Despoten fordert, kann eigentlich nicht ernsthaft den anderen als Verbündeten behandeln. Aber das betrifft eben nur die Person Erdogans und alle, die sein Verhalten unterstützen.
Auch hier zeigt sich wieder das alte Dilemma – Menschen sind nun mal Herausforderungen und energetischen Spannungen ausgeliefert. Und je nach Bewusstseinsstand und geistigem Hintergrund gehen sie damit unterschiedlich um. Sowohl Erdogan wie auch Davutoglu haben gerade einen schwierigen Neptun-Übergang über ihre Sonnen hinter sich. Jeder, der schon einmal ähnliches erlebt hat, weiß um die Probleme und Schwierigkeiten, die mit solch einem Übergang verbunden sind.
Im schlimmsten Fall eben eine umfassende Unsicherheit. Weise Menschen und Lebenskünstler nutzen solche Phasen als Chance, ziehen sich freiwillig in einsame Gegenden zurück, um den letztendlichen Geheimnissen des Seins auf die Spur zu kommen. Denn was immer einem dort dann auch begegnen oder erscheinen mag, man kann sich zumindest sicher sein, dass die Quelle all dessen in einem selbst liegt. Ist ja sonst niemand da, den man verantwortlich machen könnte.
Steht man aber mitten im öffentlichen Leben, dann wird es mit einer angemessenen Differenzierung schwer. Da vermischt sich alles mit jedem, und am Ende steht man nicht mehr auf festem Boden, sondern kann allenfalls noch versuchen übers Wasser zu laufen. Manch einer war damit ja erfolgreich (vermutlich ebenfalls unter starken Neptun-Auslösungen), Normalsterbliche, die als Religionsgründer eher ungeeignet sind, gehen zumeist einfach unter. Vorher wird noch kräftig mit Armen und Beinen gerudert, was das Ganze aber nur beschleunigt und Panik samt Paranoia vergrößert.
Dann bezeichnet man einen kleinen 11-jährigen Jungen, der beim Brot holen von den eigenen Sicherheitskräften getötet wurde, als Terroristen; aufgezeichnete Telefongespräche, die den Verdacht nahe legen, man würde sich ungebührlich bereichern als Fälschungen und böswillige Attentate und wenn das alles nicht hilft, dann verbietet man eben Twitter. Als nächstes das Internet, dann ist telefonieren dran, schließlich werden Gespräche verboten. Und um ganz sicher zu sein, muss man konsequenterweise am Ende auch noch das Atmen unter Strafe stellen. Denn bei jedem Ausatmen könnten sich ja Worte und ganze Sätze bilden, die dann als Flammenzungen und Feuerschwerter auf einen herabregnen.
Wenn wunderts, dass in der klassischen Astrologie neptunische Auslösungen auch in Verbindung mit Nervenkliniken und schweren, psychotischen Schüben gebracht werden.
aus Türkei: Twitterfrei dank Neptun
Die Auswirkungen solch eines Transits sind nachhaltig, vor allem wenn der Übergang in die grundlegende Verunsicherung schleichend ist. Es gibt andere Auslösungen, zum Beispiel uranische, deren Wirkung unvermittelt und plötzlich eintritt, bei neptunischen Veränderungen wird der Wandel für die unmittelbare Umgebung zwar meist spürbar, aber nicht immer sichtbar.
Dass muss man in Bezug auf die aktuelle Lage einfach immer wieder so deutlich sagen – Erdogans Verhalten ist womöglich tatsächlich mehr von dieser traumatischen Erfahrung geprägt, als viele das wahrhaben wollen. Und genau deswegen muss man auch die Attentate genauestens untersuchen, um die wahren Täter zu finden.
Und nicht – wie das gerade geschieht, schon nach einigen Stunden einen Täter präsentieren, der zwar wunderbar ins Konzept passt, aber dessen Täterschaft zumindest etwas fragwürdig erscheint. Denn noch am Tag vor dem Attentat hat Erdogan die USA ultimativ aufgefordert, endlich eine Entscheidung zu treffen. Entweder sei er bzw. die Türkei der Verbündete Amerikas oder eben der syrische Ableger der PKK. Seit gestern Abend ist das wohl kein Thema mehr, niemand wird Erdogan jetzt noch kritisieren, wenn er die Kurden verstärkt auf syrischem Boden bekämpft. Notfalls sogar mit Bodentruppen, wie er ja schon angekündigt hat.
Und spätestens dann wird die Warnung, die wir hier schon ausgesprochen haben, wieder akut werden:
Und dann wäre da noch Mr. Erdogan, Großmeister des Verdrängens, dessen Fische-Anteile an ihm sehr deutlich sichtbar werden - durch die Konfusion, die sie in Feld 2 handfest produzieren. Er verdrängte zum Beispiel den Armenier-Genozid, wobei er momentan wie eine Zeitbombe ebenfalls auf Transiten sitzt (links, Radix Astro-Databank, Rodden Rating C allerdings). Aber er ist auch ohne solche Überläufe prädestiniert für Fehlentscheidungen und kleinere Scharmützel. Nur jetzt mit Uranus im Quadrat zum AC-DC (plus Anhängsel Radix-Uranus) umso verwirrter, samt Schütze-Mars-Mond, der unangenehm drückend auf dem Mars Russlands sitzt und im Brennpunkt Neptuns steht. Ebenfalls also ein massiver Austreiber. Solche Leute holen alles Unbewusste vor, was frei im Raum flottiert. Auch sein Sonne-Venus-Merkur Konjunktion wird ja gerade von Neptun ins Chaos geworfen. Mit der typischen Anforderung, die an betroffene Fische-Stellungen ergeht:
Ergebt euch und werft das Ego ab, oder geht eben eine Weile im Schlamm und Morast eurer eigenen Hilfs-Konstruktionen unter. Bedeutet: Wer jetzt keine Wahrhaftigkeit kennt, wird unter Umständen lange, lange für jede kleine Mogelei büßen.
aus Schlamassel nicht ausgeschlossen
Oder anders ausgedrückt – Erdogans Strategie wird auf jeden Fall über kurz oder lang scheitern. Und dieses Scheitern wird sich dann womöglich auch auf alle seine Verbündeten, inklusive Europa, Nato und USA auswirken. Dann nämlich, wenn sich in Syrien plötzlich russische und türkische Streitkräfte direkt gegenüber stehen und sich bekämpfen. Und vieles deutet daraufhin, dass Erdogan und seine Unterstützer genau darauf hinarbeiten – auf eine Konfrontation zwischen der NATO und Russland. In der Hoffnung, dass Russland dann klein beigeben wird und Syrien wieder frei für die Großmachtpläne der türkischen Regierung wird.
Nur hat er da die Rechnung ohne den Wirt Herrn Putin gemacht. Denn der steht im Moment ja immer noch unter plutonisch-uranischen Einflüssen, mit allen negativen Erscheinungsformen die sich unter solchen Transiten zeigen können. Unter anderem durch irrationale Entscheidungen, mit denen niemand gerechnet hätte. Wie etwa die Annektierung der Krim vor zwei Jahren.
Was viele Beobachter vermuten, kann man astrologisch nur bestätigen – ein Konflikt zwischen Russland und der Türkei würde womöglich einen globalen Flächenbrand entfachen, den niemand im Moment für möglich hält. Vielleicht nicht sofort und unmittelbar, auf jeden Fall würde das Klima zwischen NATO, EU und Russland noch mehr vereisen. Und in absehbarer Zeit, dann wenn Saturn und Pluto sich auf den letzten Steinbockgraden treffen, könnte ein kleiner Funke genügen, um diesen Brand zu entfachen.
Wer die Anschlagshoroskope der letzten Monate in der Türkei aufmerksam studiert, wird feststellen, dass manche von ihnen eine sehr bemerkenswerte „Markierung“ haben. Ausgedrückt durch die Stellung Neptuns an einer der Hauptachsen. Genau das findet sich häufig, wenn es um Ereignisse mit „False-Flag“ Charakter geht. Zum Beispiel um Anschläge, die man bestimmten Feinden zuordnet, obwohl man zumindest weiß, dass diese Zuordnung falsch ist.
Und leider zeigt sich genau das auch im Ereignis-Horoskop des gestrigen Anschlags, die mundane Spannung zwischen Saturn und Neptun wird über die lokalen Achsen ausgelöst, Neptun steht am Deszendent, Saturn am IC. Zu allem Überfluss ist die Mondstellung (Ursprung und Herkunft) absolut identisch mit der Stellung des Mondes im türkischen Gründungshoroskops. Es ist also zumindest Vorsicht angebracht, wenn es um schnelle Zuordnungen bezüglich der Täter geht. Ähnlich wie beim Abschuss eines russischen Kampfjets vor einigen Wochen:
Aus der Türkei dagegen, die hart im Wind von Chiron auf dem MC und zusätzlich einem aufreibenden Uranus im Transit über Chiron steht, erfolgt inzwischen das Gerücht, es könnten doch eigentlich auch Rebellen gewesen sein, die den Kampfbomber abgeschossen haben. Seltsam, nach den offiziellen Stellungnahmen.
Aber nur, wenn man nicht begreift, was alles heutzutage, bei Neptun in den Fischen, der Venus' Taktiken als Erhöhungs-Herr Vorschub leistet, alles in der Schublade "Strategie" so möglich ist. Mögen sie alle miteinander klug werden und begreifen, dass der Graben dünn ist zur Zeit zwischen großem Krieg und Frieden. Baldiger Schlamassel sonst wirklich nicht ausgeschlossen, sondern absehbar.
aus Schlamassel nicht ausgeschlossen
Nur soll und darf all das nicht davon ablenken, dass die Türkei als Land ein wichtiger Verbündeter gerade im Kampf gegen die Polarisierung der Welt in Christen und Muslime sein wird. Zumindest in einer Zukunft, in der Erdogan und seine verlängerten Arme, ihren aussichtslosen Kampf gegen Freiheit und Gleichberechtigung verloren haben werden. Das wird geschehen, genauso wie auf der anderen Seite der syrische Diktator seinen Kampf um Macht und Einfluss verlieren wird und das Schreckenskalifat von ISIS ein Ende findet.
Denn Religion im Sinne von Neptun in den Fischen wird sich niemals als Institution entfalten können. Hier geht es um eine Spiritualität, die alle Formen transzendiert. Diese Erfahrung lässt schlussendlich keinen Raum mehr für ängstliche Abgrenzungen oder kleinkarierte Gottesbilder, die nur die eigenen Ich-Fantasien widerspiegeln.
Deswegen kann man all die extremen Sichtweisen und Verhaltensmuster, die sich in diesen Tagen zeigen, auch als letztes Aufbäumen dieser alten Bilder deuten.Es wird noch einmal alles hochgespült, was da im Dunkeln heimlich vor sich hinmoderte. Anfangs stinkt das dann gewaltig zum Himmel, doch nach und nach wird sich der Geruch mehr und mehr verflüchtigen.
Und am Ende dieser Phase wird etwas Neues entstehen, das diesen Namen auch verdient.