Flüchtlinge - damals und heute
Das wars dann fürs Erste mit der Opposition zwischen Jupiter und Neptun. Denn heute, am Donnerstag dem 17. September morgens um 8:54 Uhr (MESZ), war dieser Aspekt exakt und es gibt diesmal keine Wiederkehr bedingt durch Rückläufigkeiten etc. Lediglich der Umstand, dass uns die heliozentrische Opposition noch bevorsteht, wir also aus unserer geozentrischen Perspektive diesen energetischen Aspekt quasi nur „vorweg genommen“ haben, lässt vermuten, dass die damit verbundenen „Erscheinungen“ und das ihnen innewohnende Spannungspotential noch nicht gänzlich überwunden sind.
Und wer als Astrologe immer noch glaubt, dass Deutschland völlig zu Unrecht in eine Flüchtlingskrise gerutscht ist oder nicht nachvollziehen kann, was das denn mit dieser speziellen Konstellation zu tun hat, der (oder die) beschäftigt sich womöglich zu wenig mit historischen Ereignissen im Zusammenhang mit genau solchen Konstellationen. Wobei auch hier an erster Stelle wieder einmal der kleine Hinweis erlaubt sei, dass die übliche Art und Weise Dinge miteinander zu vergleichen, in Bezug auf Astrologisches nicht funktioniert. Denn eine Opposition zweier Planeten, die zum Beispiel in einem anderen Zeichenpaar stattfindet, als dies jetzt der Fall ist (Fische-Jungfrau), wird zwangsläufig auch andere Erscheinungen hervor bringen. Ganz zu schweigen von all den unterschiedlichen, anderen Aspekten, die zu den jeweiligen Zeitpunkten vorherrschen. Genau das macht eine statistische Erfassung, die nicht äußerst differenziert angelegt ist, so schwierig. Beachtet man aber zumindest die gröbsten Unterschiede, vergleicht also nicht Äpfel mit Birnen, dann sind die Ergebnisse äußerst verblüffend.
Eine Opposition ist im Prinzip ja nichts anderes als ein Teil eines bestimmten Zeitzyklus. Ähnlich wie wir den Lauf eines einzelnen Planeten durch die einzelnen Phasen des Zodiaks verfolgen, lassen sich ebenso rhythmische Intervalle zwischen zwei und mehr Planeten beobachten. Die heutige Opposition zwischen Jupiter und Neptun ist so gesehen auch nur eine Art erweiterter „Vollmond“, ein Höhepunkt bezogen auf all diejenigen Erscheinungsformen, die sich aus dem unmittelbaren Zusammenspiel dieser beiden Archetypen ergeben.
Man könnte nun tatsächlich einfach versuchen, anhand der grundlegenden Eigenschaften dieser beiden Archetypen, mögliche Erscheinungsformen sichtbar zu machen. Jupiter steht nun allgemein für das Prinzip Wachstum, für eine Erweiterung, die jeden üblichen Rahmen sprengt. Bezogen auf alles, was wir als wünschenswert erachten, ist das natürlich etwas Positives, aber leider funktioniert dieses Prinzip auch auf das Gegenteil bezogen. Auch das, was wir fürchten und als abträglich ansehen, kann sich unter bestimmten Aspekten unkontrolliert vermehren.
Generell kann man davon ausgehen, dass alle Planeten-Prinzipien vor allem durch Spannungsaspekte wie die Opposition zusätzlich „aufgeladen“ werden. Es findet also eine Verstärkung statt. Allerdings liegt es auch im Wesen eines solchen Spannungsbogens, dass manche Prinzipien ihrer Natur gemäß nur schwer in Übereinstimmung zu bringen sind, hier ist dann immer ein besonderes Maß an Engagement erforderlich. Das letzte Zeichen des Zodiaks, die Fische und ihr neuzeitlicher Herrscher-Planet Neptun, steht nun eher für eine vollständige Transzendierung aller Strukturen und Ansammlungen bis hin zu ihrer Auflösung. Was nun ganz und gar nicht unserem üblichen Sicherheitsdenken und – empfinden entspricht, außer eben wir haben erkannt, dass das Wesen unserer Existenz nicht von diesen Sicherheiten abhängig ist. Und noch besser – wir haben auch erkannt und erfahren, dass es eine Trennung zwischen uns und all den anderen Wesen, eine Trennung zwischen Ich und Welt nicht wirklich gibt oder jemals gegeben hat.
Wenn es zu solch einer universellen Symbiose kommt (einer Erweiterung des symbiotischen Erlebens der Krebs-Phase), dann entsteht aus solch einer Opposition ein unmittelbarer Zuwachs an Vertrauen, Liebe und Mitgefühl, der zu anderen Zeiten kaum vorstellbar war.
Fehlt dieser Zugang, dann sind neptunische Erfahrungen fast immer sehr verstörend und verunsichernd. Und die Betroffenen versuchen sich mit allen(!) Mitteln gegen die scheinbaren Ursachen dieser Verunsicherung abzugrenzen.
Beides erleben wir gerade hier bei uns. Aber, Neptun sei Dank, die Reaktion der meisten Menschen, einschließlich unserer Kanzlerin, entspricht im Prinzip genau dem, was man unter solch einem Aspekt tun sollte. Sich öffnen, sich engagieren für andere, die Hilfe und Unterstützung nötig haben. Gerade der Umstand, dass die meisten Flüchtlinge aus einem anderen Kulturkreis kommen und oft auch einer anderen Religion angehören, entspricht dem Neptun-Thema in jeder vorstellbaren Art und Weise.
Denn wer auch nur einmal kurz über den eigenen, begrenzten Horizont hinaus blickt, wird die historische Chance, die sich hier bei uns bietet, sofort sehen können. In einer Zeit, in der die Unterschiede zwischen Christentum und Islam von einigen, wenigen Fanatikern dazu benutzt werden, um von ihrer eigenen, ganz persönlichen Unfähigkeit zu Toleranz und Integration abzulenken, in solch einer Zeit kann nichts besseres passieren, als dass eine der beiden Seiten der anderen dort hilft, wo Hilfe am nötigsten ist. Um im nächsten Schritt dann gemeinsam die Möglichkeiten eines friedlichen und toleranten Zusammenlebens zu erkunden. Selbst wenn dies nur in Ansätzen gelingt, wird sich dies auf alle Konflikte auswirken. In positivster Art und Weise.
Mittel- und langfristig gedacht bekommt Europa und auch Deutschland gerade die Möglichkeit, den Fanatikern auf beiden Seiten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn jetzt muss auch ein neuer und bewusster Anlauf gemacht werden, um wirkliches Zusammenleben, wirkliche Integration zu ermöglichen. Die oft auch halbherzigen Versuche der Vergangenheit waren und sind meist dem Umstand geschuldet, dass man „die Anderen im eigenen Land als Minderheit betrachtet hat“. Die Wirklichkeit ist aber, dass mittlerweile 20% unserer Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben. Und wahr ist, dass ohne eine deutliche und stabile Zuwanderung, Deutschland ein Staat ohne Zukunft ist.
Natürlich – man kann sich auch auf den Standpunkt stellen, dass die eigene Kultur und Eigenheit und allen Umständen gewahrt bleiben muss. So wie das schon einmal in unserer Geschichte geschehen ist. Auch damals ging es um Menschen, die einer anderen Religion angehörten und die man nicht mehr dulden wollte. Und auch damals standen Jupiter und Neptun in Opposition zueinander, allerdings genau umgekehrt. Jupiter durchlief das Zeichen Fische und Neptun stand in der Jungfrau, den Höhepunkt bildete die Opposition am 2. April 1938.
Am 3. April gab Adolf Hitler den Befehl zur militärischen Vorbereitung eines Angriffskrieges gegen Polen (Fall Weiss). Gleichzeitig lief die Nazi-Maschinerie zur Vertreibung aller Juden auf Hochtouren. In diesem Zusammenhang und mit dem Wissen um die damalige Konstellation erzeugt eine Anweisung von Heinrich Himmler an alle Polizeidienststellen knapp 14 Tage zuvor schon fast so etwas wie ein „Horror-Deja Vu“:
"Aus Gründen der Förderung der legalen Auswanderung der Juden aus dem Reichsgebiet ist es notwendig, die in letzter Zeit in zunehmendem Maße beobachteten Versuche der illegalen Judenauswanderung beschleunigt und endgültig zu unterbinden. In Ergänzung meines Erlasses vom 23.12.1938 ersuche ich daher, künftig außer den bei der illegalen Abwanderung betroffenen Juden auch diejenigen Personen in Schutzhaft zu nehmen und einem Konzentrationslager zuzuführen, die Juden beim illegalen Verlassen des Reichsgebietes um eines persönlichen Vorteils willen behilflich sind."
Das alles unter der umgekehrten Opposition von Neptun und Jupiter, damals wie heute ging es um den Umgang mit „Andersgläubigen aus einem anderen Kulturkreis“. Aus Juden wurden Moslems, aus der illegalen Auswanderung die illegale Einwanderung. Das ist die andere Seite, die aus der Geschichte nichts gelernt hat und das neptunische Prinzip lediglich benutzt, um die eigenen Beweggründe, die eigenen Ängste und Machtansprüche, zu verschleiern.
Denn um ihren mörderischen Angriffskrieg zu rechtfertigen, brauchten die Nazis und ihre Hintermänner natürlich ein entsprechendes Feindbild. Dieses wurde in den Jahren zuvor gehegt und gepflegt, seinen Anfang nahm das Ganze aber im Jahr 1932. Das Jahr, in dem Hitler die deutsche Staatsbürgerschaft bekam, das Jahr in dem die NSDAP stärkste Partei in Deutschland wurde, das Jahr in dem die „Industrielleneingabe“ stattfand. Und natürlich das Jahr, als Jupiter mit Neptun in Konjunktion stand, auf 8° in der Jungfrau.
Hier haben wir dann ein nachvollziehbares Beispiel, dass all diese Aspekte nur in der großen Zusammenschau, auch bezüglich ihrer Entwicklung in den einzelnen Phasen, sinnvoll interpretiert und verstanden werden können. In diesem Fall leider ein abschreckendes Beispiel, das zeigt, wie aus der fehlgeleiteten Sicht und dem Machtanspruch einiger weniger, die ganze Welt in Schutt und Asche gelegt werden kann.
Im Gegensatz dazu das Beispiel derjenigen, die, hier und heute, aktiv und bewusst eine neue „Willkommens-Kultur“ leben. Dass dazu auch unsere Kanzlerin gehört, muss eigentlich niemand wundern. „Erst im Chaos wird die deutsche Politik menschlich“, so titelte die Welt vor zwei Tagen in einem Artikel über die neue „Angela Merkel“.
Ja, denn wer eine Uranus-Sonne Konjunktion im Krebs hat, zusammen mit dem Mond im Wassermann, der braucht genau solche Situationen, um plötzlich und unerwartet wieder dem eigenen Bauchgefühl folgen zu können. Leider besteht bei Angela Merkel aber immer auch die Gefahr (durch das Quadrat von Sonne-Uranus zu Neptun), dass sie früher oder später wieder an sich selbst zu zweifeln beginnt. Und deshalb nicht konsequent und nachhaltig genug die praktischen Schritte einleitet, um die anfängliche gute Idee wirklich und konsequent in der Welt zu etablieren.
Trotzdem – auch das muss dann mal gesagt werden: Ich bin im Moment tatsächlich ein wenig stolz in diesem Land zu leben. Vor allem wegen der vielen Freiwilligen, der vielen Hilfe und auch der Eindeutigkeit der Berichterstattung (ganz im Gegensatz zum letzten Jahr als es um die Ukraine ging), aber auch ein wenig, weil die meisten, politischen Verantwortlichen plötzlich genau wissen, in welchem Land sie leben wollen. Und in welchem nicht.
Das hat es lange nicht mehr gegeben, über Religionszugehörigkeiten und Parteigrenzen hinweg eine Gemeinsamkeit zu finden, die zutiefst menschlich ist. Herzlichen Glückwunsch, liebes Deutschland, du scheinst endlich anzukommen in deiner neuen Wirklichkeit, im Hier und Jetzt und bist gerade dabei, den braunen Gespenstern der Vergangenheit die letzten Zähne zu ziehen. Natürlich werden die noch ein wenig jammern und heulen, aber was solls – wenn es ihnen hier nicht mehr gefällt, können sie ja woanders Asyl beantragen. In Ungarn zum Beispiel…
Titelbild: By Haeferl (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons; Flüchtlinge: von Mstyslav Chernov (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons; Nazi-Schutzhaft: Bundesarchiv, Bild 183-86686-0008 / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons; Flüchtlingsströme: By Joachim Seidler, photog_at from Austria (20150904 174) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons;
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PS: Und weil sich einige Menschen verstärkt darüber aufregen, welchen Standpunkt wir hier vertreten, gibts noch ein Video als Zugabe