Kritik der reinen (Un-)Vernunft - Teil 1
Wie schon in meinem letzten Artikel angekündigt, möchte ich heute auf die Kritik eines österreichischen Astronomen eingehen, der seit geraumer Zeit im Netz und auf öffentlichen Vorträgen verkündet, dass Astrologie nichts weiter als Unsinn sei. Eine kritische Haltung in Bezug auf die Anwendung und Interpretation des astrologischen Systems zu haben, ist eine Sache (die habe ich auch…), aber generell einen Zusammenhang zwischen unseren Erfahrungen und unserem Erleben hier auf der Erde und den Ereignissen in unserer unmittelbaren kosmischen Umgebung zu verneinen, ohne dabei wirkliche Argumente anzuführen, ist etwas ganz anderes.
Gerade von Menschen, die angeblich die Welt nur nach rationalen, „wissenschaftlichen“ Gesichtspunkten beurteilen, sollte man eigentlich erwarten können, dass sie sich in ihrer Kritik grundsätzlich an Fakten orientieren und ihre Argumentation dementsprechend fundiert ist.
Deshalb sollte man auch annehmen, dass diese Kritik als Grundlage in erster Linie die Ergebnisse aktueller Forschungen hat und untersucht, ob denn rein theoretisch überhaupt die Möglichkeit besteht, dass die Aktivitäten der Himmelskörper innerhalb unseres Sonnensystems einen Einfluss auf unser unmittelbares Erleben haben, statt sich mit den Aussagen einzelner Astrologen zu beschäftigen, die in einer Art Quiz versuchen zu erraten, welches Sternzeichen jemand hat. Letzteres wäre wohl eher für irgendwelche Spielshows im Fernsehen geeignet, als zur Klärung der Frage, ob Astrologie irgendeine Relevanz für unser Leben haben könnte.
Aber hier fängt die Enttäuschung schon an – es gibt seitens der astrologischen Kritiker keinerlei seriöse Forschungen oder Untersuchungen, die eindeutig belegen würden, dass es zwischen den Bewegungen und Stellungen der Himmelskörper in unserem Sonnensystem und den Erfahrungen, die Menschen in ihrem Leben zu bestimmten Zeiten machen, keinen Zusammenhang gibt. Wobei es noch nicht einmal um die Beantwortung der Frage geht, ob es sich dabei um einen ursächlichen oder nur einen symbolischen Zusammenhang handelt.
Stattdessen wird meist einfach nur behauptet, dass Astrologie Unsinn sei, ohne dass dabei wirklich fundierte Argumente vorgebracht werden. Natürlich könnte man jetzt glauben, dass ich als Astrologe nur verärgert über diese Kritik bin und deshalb jetzt die Kritiker selbst angreife. Deswegen möchte ich hier mit gutem Beispiel voran gehen und anhand eines Kritikers, der sich im deutschsprachigen Raum als Aushängeschild aller Astrologie-Skeptiker versteht, aufzeigen, dass ich hier nicht nur etwas behaupte, sondern auch nachweisen kann, dass sich selbst solche „Aushängeschilder“ genauso verhalten, wie ich es hier geschildert habe.
Dazu nehme ich einen aktuellen Vortrag des eingangs erwähnten österreichischen Astronomen Dr. Florian Freistetter, der auf seinem Blog und in diversen Büchern seit Jahren gegen die Astrologie als Ganzes wettert und es auch zulässt, dass seine Anhänger in ihren Kommentaren zu seinen kurzen Artikeln höchst beleidigend und diffamierend werden, wenn sich mal ein Astrologe in aktuelle Diskussionen auf seinem Blog einschaltet. Ich möchte aber vorweg schicken, dass ich seine Beiträge, sofern sie sich auf sein eigenes Sachgebiet, die Astronomie, beziehen, durchaus schätze.
Ich werde mich bei meiner Kritik an ihm und seinen Aussagen auf einzelne Stellen in einem Video eines Vortrags vom 15. Oktober dieses Jahres in Wien beziehen. Dabei werde ich meist die Zeit angeben, wo diverse Aussagen innerhalb des Films gemacht wurden und darauf antworten (also nicht Wort für Wort zitieren, was Herr Freistetter da so ausführt, das würde den Artikel hier unnötig längen).
Ich kann jetzt schon vorweg nehmen, dass ca. 85% seiner Aussagen über Astrologie entweder falsch sind oder aber auf falschen Grundlagen beruhen, die er selbst anführt. Und falsch bedeutet nicht, ich finde das nicht richtig was er sagt, sondern eben überprüfbar und nachweislich falsch.
Der eigentliche Vortrag beginnt um 05:52 FZ (Filmzeit) mit Freistetters Frage „was ist dran an der Astrologie?“ und seiner voraus eilenden Antwort „nicht wirklich viel“. Was an sich schon mal erstaunlich ist, denn „nicht wirklich viel“ lässt ja zumindest offen, dass es doch das eine oder andere gäbe, mit dem man sich auch als Astronom ernsthaft auseinander setzen könnte. Was aber im krassen Gegensatz zu seinen sonstigen Aussagen darüber steht.
Filmzeit 5:30 bis 8:55
Freistetter beginnt dankenswerter Weise genau so, wie ich es ihm und anderen Kritikern ankreide, er versucht als erstes Stimmung gegen die Astrologie und die Astrologen im Allgemeinen zu machen. Denn, natürlicherweise wird ihm immer wieder die Frage gestellt, ob und wie er sich denn mit der Astrologie auseinander gesetzt hat. Er stellt sich in diesem Zusammenhang als Opfer einer Zensur dar, dem von bösen Astrologen quasi verboten wird, über Astrologie zu reden, da er ja selbst kein Astrologe ist. Dazu bedient er sich einiger Zitate aus Facebook etc., um dann heldenhaft zu verkünden, dass er jetzt trotz dieser Anfeindungen sagen wird, was er zu sagen hat.
Wenn ein Wissenschaftler einen Vortrag damit beginnt, emotionale Stimmung gegen diejenigen zu machen, die er darin kritisieren möchte, dann erinnert das eher an politische Wahlkämpfe als an fundierte und sachliche Kritik. Zudem ist das auch noch falsch, was Freistetter hier behauptet. Ich selbst habe über lange Zeit versucht in seinem Blog auf seine Vorhaltungen und Behauptungen sachlich einzugehen, sofern es sich dabei zumindest formal um Argumente gehandelt hat. Von den Skeptiker-Trollen auf seiner Seite und zum Teil auch von ihm selbst, wurde ich deswegen aber meist nur angefeindet und persönlich beleidigt. Selbst von seinen wissenschaftlichen Kollegen wurde Freistetter immer wieder dafür kritisiert, dass er solche Auswüchse vor allem seitens der Skeptiker-Trolle in seinem Blog zugelassen hat. Erst vor ca. 1 ½ Jahren hat er darauf reagiert und die heftigsten dieser Trolle zur Mäßigung aufgerufen.
Warum also muss er sich gleich zum Anfang seines Vortrages als Opfer darstellen? Man weiß es nicht…
Gleichzeitig zeigt sich auch schon hier ganz am Anfang, dass Freistetter vieles durcheinander bringt bzw. so vereinfacht, dass man eigentlich darüber schmunzeln müsste. Denn den Einwand, dass man doch bitte schön die Astrologie nur dann als Wissenschaftler kritisieren sollte, wenn man sich auch entsprechend mit der Materie befasst hat, reduziert er auf die Aussage, dass „also nur Astrologen die Astrologie kritisieren dürften“. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihm dies noch nie vorgehalten wurde.
Aber wie so oft zeigt sich auch hier, dass man anderen gerne unterstellt, was eigentlich Teil des eigenen Verhaltens ist. Denn sein Vorwurf, dass Astrologen so versuchen würden, alle Kritiker von vornherein zu diskreditieren, spiegelt genau das was er hier macht. Denn natürlich wird nun niemand mehr im Publikum die immer noch berechtigte Frage stellen, ob und wielange er sich mit dem System der Astrologie beschäftigt habe. Als Wissenschaftler sollte er doch zumindest bestimmte Standardwerke gelesen haben und wenn er dann in den folgenden 1 1/2 Stunden Behauptungen darüber aufstellt, wo Astrologie falsch liegt, würde man erwarten, dass er dann auch die enstprechenden Quellen nennt, auf die er sich bezieht. Aber wie man sehen wird, geschieht dies keineswegs.
Filmzeit ab 8:55
Nun kommt Freistetter zu einer seiner Kern-Aussagen: Die Astrologie gibt es nicht. Denn Astrologie würde aus so vielen unterschiedlichen Systemen bestehen, die nichts verbindet, dass es sich gar nicht lohnt für einen Kritiker auf Details dieser Systeme einzugehen.
Frage: Wenn es „die Astrologie als solche“ aber gar nicht gibt, sondern nur unzählig viele völlig verschiedene Systeme, die nichts verbindet, was genau kritisiert Freistetter dann in seinem Vortrag?„Die Astrologie“, die es nach seiner eigenen Aussage gar nicht gibt? Philosophisch gesehen führt eine Kritik an etwas, dass es nicht gibt, genau zur Erschaffung desselben, insofern beschäftigt sich Freistetter also nach eigenen Aussagen nur mit seiner eigenen Schöpfung, dem was er als „die Astrologie“ betrachtet.
Allerdings widerruft er diese Aussage im nächsten Abschnitt gleich wieder. Denn tatsächlich würde ja alle Astrologie die Aussage vereinen, dass das was „am Himmel geschieht, auch Auswirkungen auf die Erde hat.“ Lustigerweise wurde bis vor ca. 3 Jahren in seinen Beiträgen selbst das bestritten, worauf ich mich genötigt sah in einem Artikel das einmal richtig zu stellen (Nichts als Geschwurbel). Das scheint bei ihm angekommen zu sein, denn im nächsten Satz erklärt er dann auch gleich, dass die Sonne, der Mond und im weitesten Sinne auch die Sterne natürlich ganz direkte Einflüsse auf unser Leben haben.
Nur – das wäre nicht das was Astrologen meinen.
Spätestens hier würde man eigentlich die ersten Buhrufe aus dem „wissenschafts-orientierten“ Publikum erwarten, denn solch eine paradoxe Argumentation würde normalerweise in Forschungskreisen nicht geduldet werden. Zusammen gefasst:
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Die Astrologie gibt es gar nicht, weil es zwischen den verschiedenen Systemen keine Gemeinsamkeiten gibt. Deswegen muss man sich auch nicht im Detail mit ihr beschäftigen, kann sie aber dennoch kritisieren.
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Allerdings gibt es dann doch eine Gemeinsamkeit, nämlich die Behauptung, dass das was am Himmel passiert Auswirkungen auf das Erdenleben hat.
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Diese Behauptung ist zwar an-und-für-sich grundlegend richtig, ist aber nicht das was die Astrologen eigentlich meinen und spielt deshalb auch keine Rolle.
Ja, das muss man vielleicht erst einmal wirken lassen, so viele Widersprüche in knapp 3 ½ Minuten finden sich sonst nur in einschlägigen TV-Shows ( zB auf Astro-TV) oder bei rein esologischen Auswüchsen, wenn es wieder mal um den nächsten Weltuntergang geht. Und so langsam schleicht sich die Befürchtung ein, dass der „Bierstern“, dem Freistetter und seine Kollegen von den Science-Bustern huldigen, womöglich in ihm schon ein erstes Opfer gefunden hat.
Leider hat sich damit schon in den ersten zehn Minuten des Vortrags bewahrheitet, was ich anfangs als kritische These geäußert habe – es geht nicht um das System der Astrologie und die Überprüfung, ob es denn einen Zusammenhang geben könnte zwischen den Ereignissen in unserem Sonnensystem und dem Leben auf der Erde. Stattdessen werden "die Astrologen" als amorphe und gesichtslose Gruppe kritisiert und das was sie angeblich meinen bzw. denken.
Filmzeit ab 11:38
Natürlich hat Freistetter recht, wenn er darauf hinweist, dass die Kernthemen innerhalb der astrologischen Deutung sich nicht darauf beziehen, dass zu Vollmond die Nächte heller sind. Sondern darauf ob Vollmonde einen anderen Einfluss auf unser Erleben, unsere Wahrnehmung oder unser Empfinden haben, als zum Beispiel andere Mondphasen. Und natürlich, auch hier müsste Freistetter erst mal wieder bestätigen, dass es für die meisten Menschen sehr wohl einen Unterschied macht, ob es Vollmond oder Neumond ist, zumindest was das subjektive Erleben angeht. Um dann in einem nächsten Schritt zu erklären, dass die Astrologie solche einfachen „Wahrheiten“ vertieft und weiter ausführt bzw. daraus weitere Schlüsse ableitet.
Aber generell zu behaupten, dass die nachweislich realen Einflüsse in keinem Zusammenhang mit dem astrologischen System stehen, zeigt, dass sich Dr. Freistetter in keinster Weise mit inhaltlichen Argumenten von seriösen Astrologen auseinander gesetzt hat (auch bei uns könnte er darüber zahlreiche Artikel finden…).
Filmzeit ab 12:58
Nun geht es um den Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie
Hier kommt dann ein weiterer Kernpunkt von Freistetters Kritik an „der Astrologie, die es eigentlich so gar nicht gibt“. Er führt nun aus, was Astronomen wie er unter dem Sonnensystem verstehen und im Gegensatz dazu, wie falsch die Sicht der Astrologen ist. Im Überblick: für Astronomen gibt es einen Stern (die Sonne), 8 Planeten, 173 Monde, 5 Zwergplaneten sowie unzählige Asteroiden und Kometen.
Und bei den Astrologen? Gönnerhaft erklärt Freistetter dass die Astrologen die Sonne „auch haben und zumindest nicht „ignorieren würden“. Aber bei den Planeten sähe das schon ganz anders aus. Denn je nachdem welche Art der Astrologie man betrachtet (auf die man ja im Detail gar nicht eingehen wollte), gäbe es im Sonnensystem der Astrologie, fünf, sechs, sieben, acht oder neun Planeten. Dann fängt Freistetter an darüber zu schwurbeln, dass ja die Astrologen immer noch ein geozentrisches Weltbild hätten (obwohl er glaube, dass selbst die meisten Astrologen nicht mehr davon ausgehen würden, dass die Erde im Zentrum des Universums stehen würde…) und so käme es eben zu den besagten, unterschiedlichen Zahlen in den einzelnen Systemen. Da gäbe es eben welche die nur mit den fünf klassischen Planeten arbeiten würden, dann welche die noch Uranus benutzen, dann welche die Uranus und Neptun nutzen, dann käme bei manchen noch Pluto hinzu als achter Planet und dann…? Aussagen zum angeblich neunten Planeten bleibt Freistetter einfach schuldig, genauso wie irgendwelche Nachweise oder auch nur Erwähnungen, welche ihm bekannten astrologischen Schulen denn nur mit Uranus arbeiten würden, aber nicht mit Neptun (oder umgekehrt).
Der Eindruck bei den Zuhörern bleibt aber – während die Astronomen wissen, dass es mittlerweile acht Planeten in unserem Sonnensystem gibt (dazu gehört dann eben auch unser Planet Erde), glauben die „dummen Astrologen“ teilweise immer noch nur an fünf oder sechs oder sieben Planeten. Oder eben auch acht und manchmal auch neun.
Wäre Freistetter nun Biologe oder Physiker, dann würde man ihm einfach nur Unkenntnis unterstellen. Aber als Astronom weiß Freistetter, dass das geozentrische Weltbild auch bei Astronomen immer noch in Verwendung ist, wenn es darum geht, die Position bestimmter Himmelskörper von einem bestimmten Ort aus zu bestimmen. Und nichts anderes macht die Astrologie. Es handelt sich also keineswegs um zurück gebliebenes mittelalterliches Denken. Genauso wenig wird er irgendeine Schule nennen können, die nur sechs Planeten benutzt und genauso wenig wird er auch nur einen seriösen Astrologen finden, der behauptet, dass Sonne und Mond ebenfalls Planeten wären.
Im weiteren Verlauf wird dann noch nebenbei erwähnt, dass die „dummen Astrologen“ statt 173 Monden nur einen einzigen (unseren) in ihre Deutungen mitaufnehmen, die Zwergplaneten völlig außen vorlassen oder dann doch wieder zumindest manche benutzen usw usw. Als Sahnehäubchen führt er dann am Ende noch die Hamburger Schule an (obwohl er doch angeblich nicht ins Detail bei einzelnen Richtungen gehen wollte, aber hier passt es ihm dann halt ins Konzept…) und deren sogenannte Transneptunier. Somit ist klar – Astrologen haben nicht nur keine Ahnung, wie das Sonnensystem eigentlich beschaffen ist, sondern sie erfinden einfach auch Planeten und Asteroiden, wenn es ihnen in den Kram passt.
Tja, und hier muss ich dem Kritiker dann auch einmal recht geben, diese Tendenz gibt es leider heutzutage immer öfters und führt letztendlich dazu, dass seine bis dahin völlig irrelevante Kritik plötzlich einen festen und realen Boden bekommt (siehe 13. Tierkreiszeichen entdeckt…).
Und natürlich lässt sich Doktor Freistetter diese Chance dann nicht entgehen und behauptet einfach, dass man an all dem sehen könnte, dass das Sonnensystem der Astrologen ein rein fiktives sei und deswegen könne es ja gar keine realen Auswirkungen haben. Punkt.
Ausgerechnet Neptun
Das möchte er dann nochmals ausführen. Es geht um die Entdeckung Neptuns und die speziellen Umstände. Neptun war ja bekanntermaßen der erste Planet, dessen Position man aufgrund der Bahnabweichungen von Uranus rein rechnerisch bestimmte und erst dann durch Beobachtung verifizierte. Freistetter lässt sich dann anschließend darüber aus, dass heute die meisten Astrologen Neptun in den Horoskopen einzeichnen würden und er eine große Bedeutung für sie hätte. „Aber“, so seine Argumentation, „warum ist den Astrologen dann nicht schon vor seiner Entdeckung aufgefallen, dass da etwas gefehlt hat, wenn es doch so wichtig war?“
Endlich möchte man da ausrufen. Endlich mal ein Argument, auf das es sich wirklich lohnt einzugehen, weil dahinter eine berechtigte, kritische Frage steckt. Nur ist die Antwort leider ganz einfach – Astrologen gehen selbst heute noch davon aus, dass weitere Planeten entdeckt werden. Denn schlussendlich besteht der Tierkreis aus zwölf Zeichen. Und während man in der klassischen Astrologie (vor der Entdeckung von Uranus) das wichtige Herrschersystem dahingehend unterteilte, dass außer Sonne und Mond jeder andere Planet zwei Zeichen „beherrschte“, wurde die Struktur dieser wunderbaren Ordnung ausgehebelt, als die neuen Planeten entdeckt wurden. Im Moment befindet sich das Ganze deshalb in einer Art Übergangsphase, nur einige Zeichen haben jetzt zwei Herrscher (den alten und einen neuen), während andere noch auf ihre Erweiterung warten. Mit etwas Vertrauen in dieses System wage ich aber schon jetzt einmal die „Prohezeiung“, dass wir schon immer in einem System mit 12 „Herrschern“ gelebt haben, zumindest aus geozentrischer Sicht. Das würde bedeuten (behält man Pluto als Standard bei), dass noch zwei fehlen.
Allerdings tendiere ich persönlich dazu, den gesamten Asteroidengürtel als Ausdruck eines dieser fehlenden Glieder zu deuten (zum Beispiel in dem man den Protoplaneten Vesta als Zentrum nimmt), bliebe also nur noch ein unentdeckter Planet übrig.
Kurz und gut – im astrologischen Modell ist schon immer genügend Raum für diese Neuentdeckungen gewesen.
Und ja – den guten Astrologen, also denjenigen, die auch immer geforscht haben, ist natürlich aufgefallen, dass bestimmte Ereignisse stattgefunden haben (kollektiv und auf Einzelperonen bezogen), die nicht durch die klassischen Planeten abgebildet wurden (als Auslösungen etc.) Und man hat dementsprechend versucht, diese Lücken durch neue Methoden und Systeme zu schliessen.
Nur war es eben nicht möglich neue Planeten ohne die dazu nötigen technischen Hilfsmittel zu entdecken und nach der Trennung von Astrologie und Astronomie (die es ja noch gar nicht so lange gibt), oblag diese Aufgabe dann eben gänzlich den Astronomen. Was hätten sie auch sonst tun können?
Sobald aber Uranus und Neptun berechnet waren, zeigte sich, dass ein Teil dieser Lücken geschlossen wurde und heute kann man genau deshalb die Qualität der Zeit wesentlich besser beschreiben. Aber trotzdem, hier hat Freistetter endlich mal (nach knapp einer halben Stunde Vortragszeit) eine vernünftige Kritik als Frage formuliert. Nur leider gibt er auch sofort selbst eine Antwort darauf und behauptet wieder völlig ohne Nachweise, dass den Astrologen solche Dinge nie aufgefallen sind.
(Fortsetzung folgt In Teil 2)
Titelbild: By Alex Shunkov and formatted by Bcjordan [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons; Bunny eating astronomer - Bill Reid (a metal artist residing in Wisconsin, USA [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons;