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Traumwelt und Weltentraum

Back to the Roots

Wie bei Uranus, Pluto und allen neu entdeckten Objekten, muss auch bei Neptun die Frage nach der eindeutigen Zuordnung noch offen bleiben. Sie alle fallen aus dem bisherigen Raster der klassischen Astrologie heraus, denn verglichen mit den „alten“ Planeten, war die Zeitspanne zur Beobachtung ihrer Wirkungen relativ kurz.

Ausgehend davon, dass Astrologie schon seit vielen tausend Jahren in den verschiedensten Kulturen angewandt wurde, sind 172 Jahre (seit Neptuns Entdeckung) gerade mal ein zeitlicher Wimpernschlag. Erst vor knapp neun Jahren, am 11. April 2009, kehrte Neptun in die Position seiner Entdeckung zurück und vollendete zum ersten Mal einen kompletten Umlauf.

Dementsprechend schwer fassbar sind auch seine konkreten, astrologischen Entsprechungen.
Verständlicherweise, denn seine Zuordnung als Herrscher des Abschnitts Fische entspricht auch der Ordnung der Planeten von der Sonne aus gesehen. Und Fische als Ausdruck des 12. Hauses beschreibt nun mal eine Phase, in der es tatsächlich mehr um Auf- und Erlösung geht, als um zielgerichtete Impulse.

Trotzdem zeigt sich das Prinzip Neptun auch als Erscheinungsform, als wahrnehmbarer Ausdruck und nicht nur als ungreifbare geistig-seelische Energie. Und warum sollte man nicht das Entdeckungschart vom 23. September 1846 für eine Deutung seiner Wirkungen heranziehen?


Verschlungene Wege und alte Bekannte

Schon ein oberflächlicher Blick zeigt Bemerkenswertes. Jupiter und Neptun stehen in gegenseitiger Rezeption, jeweils auf der entsprechenden Häuser-Spitze. Ein Hinweis auf ihre gemeinsame Funktion als Herrscher des jeweils anderen Zeichens?

Erstaunlicherweise offenbart  uns der geschichtliche Rückblick einen wahrhaften „Jupiter-Boost“ seit Neptuns Entdeckung. Nie zuvor hat sich die Welt so nachhaltig verändert wie in den letzten 165 Jahren. Könnte es also sein, dass Neptun auch ein wenig dem „wunscherfüllenden Juwel“ der asiatischen Mythologie gleicht, der durch innere Erkenntnis auch äußere Fülle schafft?

Diese außerordentliche Entwicklung ist vor allem dem Erfindungsreichtum menschlicher Kreativität geschuldet. Albert Einstein mit seiner Fische-Sonne mag eines der herausragendsten Beispiele für viele andere sein. Seine Theorien haben nicht nur unser Bild der Wirklichkeit grundlegend verändert, sondern waren auch für einen technologischen Fortschritt verantwortlich, der unser Alltagsleben heute entscheidend prägt.

Der erste Sichtkontakt eines Menschen mit Neptun durch Galileo Galilei gibt ebenfalls einen Hinweis auf dieses Phänomen. Hier findet sich im Entdeckungs-Radix eine exakte Neptun-Jupiter Konjunktion. Zu dem zeigt sich in vielen Geburtsbildern sogenannter „Tycoons“ oft eine Betonung des 12. Hauses, und/oder deutliche Jupiter-Neptun Verbindungen.

Gleichzeitig, und das mag wie ein unauflösbarer Widerspruch erscheinen, finden wir im Entdeckungschart von 1846 eine fast exakte Konjunktion von Neptun und Saturn. Konjunktionen zeigen oft eine energetische Übertragung auf, und diesem Fall scheint die bis dahin gültige Grenze allen Seins (Saturn auch als Sinnbild für den Tod) durch Neptun transzendiert und weitergeführt zu werden. Das letzte Tor, bis dahin endgültig und eindeutig manifest, wird überwunden und wir finden uns in einem Bereich jenseits des wahrnehmbaren Horizonts wieder. Dort wo unser Blick nicht hinreicht, den wir nur erahnen oder erfühlen können.

Unsere Empfindungen scheinen auch der Ausgangspunkt für alle neptunischen Erfahrungen zu sein. Der Krebs-Aszendent zeigt den Urimpuls auf, der Mond im Zeichen Skorpion die Notwendigkeit, persönliche Gefühle zu transformieren, um sie dann schlussendlich neptunisch transzendieren zu können.

Auch die Sonne in Haus 4 ist ein weiterer Hinweis auf die Wasserbetonung Neptuns. Ihr Ausdruck findet sich jedoch als Venus-Waage wieder. Und ja - dort wo jede intellektuelle Beschreibung angesichts neptunischer Erfahrung versagen muss, findet sich in den Künsten oft mehr vom Herrn der Fische wieder, als irgendwo anders.

Besonders im Bereich der Töne und Schwingungen scheint sich Neptun zuhause zu fühlen. Wie anders könnte man sonst dieses seltsame Phänomen Musik erklären, dass alle Bewohner unseres Planeten, unabhängig von Kultur und Geschichte, so berührt und verzaubert.

Gleichzeitig zeigt die Jungfrau-Betonung dieses Charts auch, welche Rolle Ethik für den neptunischen Kosmos spielt. Merkur, Venus  und Mars, also alle persönlichen Planeten, finden hier zusammen. Das Dienen als Ausdruck des Individuums, um seine Funktion im Sinne der Anderen  nützlich und hilfreich zu gestalten. Der Bodhisattwa als Ideal der neptunischen Persönlichkeit.

Zeitreisen und Entdeckungen

Um die Zeitdynamik dieses Charts zu überprüfen, bietet sich eine Art neptunischer Direktion an. Man nehme die Gesamtzeit des bisherigen, einzigen Neptun-Umlaufs (59 371 Tage) und berechne ein Tagesmittel. Daraus ergeben sich dann die Übergänge des progressiven Aszendenten über die einzelnen Planeten.

Beginnen wir mit den beiden großen Himmelslichtern.
Die Sonnenkonjunktion fand demnach Ende 1877 statt.
Am 06.12. machte Thomas Edison die erste Aufnahme mit seinem Phonografen. Der Urvater aller Schallplatten, CDs und Mp3´s war geboren. Musik wird dadurch zu einem Massenphänomen und erstmalig konservierbar. Und konsumierbar.

Die Auslösung des Skorpion-Mondes geschah 1894.
Wiederum war es Thomas Edison, der eine neue Erfindung vorstellte. Diesmal das Kinetoskop, den ersten Filmbetrachter. Der Anfang einer Entwicklung, an deren Ende heute bewegte Medien, Film und Fernsehen stehen. Und unser Leben oft mehr bestimmen, als wir es wahrhaben wollen. Dass wir hier einen Skorpion-Mond finden mag auch erklären, warum ausgerechnet dieses Medium zur „Verzauberung“  der Massen so geeignet war und ist. Manipulation durch Illusion.

Ein weitere, wenn auch weniger beachtete Entdeckung machten die Wissenschaftler Raleigh und Jeans. Sie stellten ihre Theorie der Schwarzen Körper vor. Auf dieser Grundlage entwickelte um 1900 Max Planck sein Strahlungsgesetz und seine Ausführungen gelten heute als die Geburtsstunde der Quantenphysik.

Den Übergang des progressiven Aszendenten über Saturn-Neptun finden wir 1943.
Zum einen stellt dieses Jahr die Wende im Zweiten Weltkrieg dar und das Ende des geplanten „tausendjährigen Reichs“. Man mag sich nicht vorstellen, wie die Welt heute aussähe, hätte es die Kapitulation von Stalingrad nie gegeben.

Aber trotz aller Kriegswirren findet Neptun noch einen anderen, ihm gemäßen Ausdruck.
Albert Hoffmann, ein Schweizer Chemiker entdeckt durch Zufall das LSD. Eine neue Droge, die den Begriff der Psychedelic erschaffen wird. Und für eine ganze Generation zur Religion wird.

Auch  die Auslösung Jupiters in den Zwillingen fällt in ein besonderes Jahr.
Im September 1993 wird das Internet zum Massenphänomen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte verschafft ein kommerzieller Betreiber seinen Kunden Zugang zum damaligen Usenet. Mit AOL begann der „endlose September“, ein Ausdruck für das Ende einer elitären Einrichtung, die plötzlich allen offen stand.

Neptuns Täuschungen sind also nicht nur im Wesen unserer Wahrnehmungen und Empfindungen verankert, sie zeigen sich auch sehr konkret. Über all die Medien, die heute unser Leben prägen, ohne die wir uns Wirklichkeit kaum noch vorstellen können. Im Grunde haben sie eine ebenso rauschhafte Wirkung auf uns, wie LSD und Haschisch auf die Generation der Blumenkinder. Sie gaukeln uns Realitäten vor (mein Sohn hat 670 Freunde bei Facebook), mit denen ein normaler „All-Tag“ nicht mehr konkurrieren kann.
Vielleicht bringt uns die Rückkehr Neptuns in sein ureigenes Domizil wieder näher an die wahren Geheimnisse des „einfachen“ Lebens. Vielleicht entdecken wir während dieser jetzigen Phase wieder, dass es auch jenseits von iPad und iPhone, jenseits von Facebook und Twitter eine Möglichkeit gibt, mit der Welt in Verbindung zu treten.

Und vielleicht hat Neptuns erste kleine Runde diese Illusionen nur erschaffen, um uns zu zeigen, dass Grenzen überwunden werden können und Verbindung mit Anderen möglich ist.

Möglicherweise stehen wir dann gerade am Anfang einer neuen Entwicklung, in der wir lernen werden, dass wir bereits verbunden sind. Wenn wir einen kleinen Schritt weiter gehen, durch den verlockenden Schein hindurch in ein anderes, neues Sein.

Jenseits von Illusion und Wirklichkeit.

Donnerstag, 28. März 2024

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