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Das Thema

Natascha Kampusch: Ich. Bin. Frei.

Und sie fragen und fragen und hören nicht auf. So ist das, wenn jemand Herrscherin Sonne von 7 in 1 Wassermann hat. Das Selbst ist vogelfrei, das Öffentliche dringt ins Privateste ein. Das fremde Bild in die eigene Kraft. Das Subjektive ins Objektive. Das Du ins Ich. Vielleicht gab es da zuvor tatsächlich schon das kleine Mädchen mit durchsetzungs-starker Sonne im Uranischen, kurz vor demselben radikal schneidenden Aszendenten. Ein Kind, das einfach Natascha hieß – abseits von all diesen Klischees, die danach kamen. Nach der Befreiung, nach dem Buch, nach dem Film.

Vielleicht wußte das Mädchen auch wirklich schon damals, was Entfernung, Distanz, Freiheit, Luft heisst – dass man sich immer von irgendetwas lösen muss. Weil die Freiheit, die Natascha Kampusch früh meinte, ohnehin noch keinen Namen hatte, nur stets in ihr war. Aber ohne ein Gegenteil eben auch davor schon nicht denkbar. Wassermänner brauchen Begrenzung, um sich zu lösen. Kein Bruch ohne etwas, was vorher fest ist. Saturn, der dem Uranus vorausgeht, in der Zeichenfolge. Die beiden großen Lehrer, die in ihrem Radix in sehr, sehr naher Konjunktion stehen, kurz vor der Spitze 11. Wenn die beiden zusammen kommen, gewinnt Uranus auf lange Sicht chronologisch. Die Frage ist nur: Was genau bricht?

Nicht sie, nicht Natascha. Ein virtuelles Kind, das von seinem Entführer Bibiana genannt wurde, eine Märchengestalt. Halbwüchsige, Frau später, vielfache Uranikerin. Auch wenn die Geburtszeit nicht auf Minuten sicher ist - der Aszendent ist ihrer, wie die Sonne. Passt fast zu gut zu ihr, die in den sensibelsten Prägejahren des Bewusstseins mit einem Neurotiker, einem Mann, Stier mit Widder-Mars, in einen Erlebens-Raum voller Begrenzung gezwungen wurde, in jeder Hinsicht. Einer allein und eine allein, nichts sonst, eine für einen, dessen Welt der Dinge ihr ein neues Wesen aufprägte, dessen Kosmos der Begrenzung sie für ihn aufbrechen sollte. Seine Vorstellung erfüllen, von Eigentum, von Besitz.

Wie das ging, zeigt der Film, auch nur eine weitere Geschichte. Nicht Kampuschs Geschichte, denn die ist verborgen, anderswo. Und da soll sie bleiben. 3096 Tage Unfreiheit also, die vom Prinzip Steinbock und Wassermann handelt. Wie die Welt beides versteht, die es eben nicht erlebt hat, Enge und Weite. Die umso radikaler ist in den Forderungen nach Eindeutigkeit, einer Sprachregelung für das Phänomen Kampusch, das erst bejubelt wurde, dann geächtet und schließlich zynisch zur Kunstfigur gemacht. Unter Uranus-Pluto in Rezeption zu Saturn.

Einengen, ausbrechen. Zumauern, überwinden. Festhämmern, losmachen. Für manche ist das wahr. Eine Rezeption wie ihre Protagonisten. Bibiana und Wolfi. Kampusch und Priklopil. All das muss doch verstehbar sein. Es muss doch öffentlich werden, wenn eine sich schon so öffentlich macht. Die Vorlage liefert. Manchmal sind Menschen eben wie die Küchenschaben des Nachts, vor einem Haufen Mehl. Wir sammeln uns und zerstreuen uns wieder um künstliche, brüchige Ideen vom Namenlosen. Wir ernähren uns davon. Ich kann gar nicht sagen, wie viel Respekt mir das abnötigt, wie kongruent sich hier ein Mega-Wassermann verbraucht und der Welt einen Einblick gibt in ihre schamlose, unglückliche Sucht nach Virtualität. In ihre Peinlichkeit im Zusehen.

Mit diesem Mädchen, Natascha selbst, hat das alles ja wenig  zu tun, dessen Mond in 12, aus welchen Gründen auch immer entschieden hat, frei zu sein und unsichtbar zu bleiben. Geboren kurz vor Neumond, in der dunkelsten Nacht. Das war vor Priklopil, dem Stier so, und das wird immer so bleiben. Sie gebraucht Emotion als Anker auch später so gut wie nie, es gibt selten plakative Gefühls-Wörter in der Flut der Interviews, Bekenntnisse, der Biografie, der Repliken auf Anwürfe, die genau da plötzlich aufbrandeten, als der Saturn der Welt nicht befriedigt wurde. Immer noch keine Klarheit. Und der Uranus genauso wenig. Zuwenig Direktheit bei aller Direktheit. Mehr Aufregung, bitte, Mädchen, du hast doch jetzt einen Auftrag. Den Hunger der Welt nach Wirklichkeit stillen.

Mehr Brüche im System. Wo ist das letzte Rätsel der Natascha K.? Weltbild gesucht, Thrills. Und auch das: Who dunnit? Die alte Krimi-Frage. Und wie genau? Dafür müssen aber Täter und Opfer klar ausgemacht sein. Natascha, Nicht-Opfer, in ihrer angelegten, mit-gewachsenen Distanz nicht zu den, sondern durch die Vorgänge, tut, was Wassermänner tun - macht der Realität, wie sie sein soll, einen Strich durch die Rechnung. Sie erschafft ihr eigenes, autonom sperriges Bild und liefert dem Dasein einzig das als Trostpflaster nach, was sie im rechtmäßigen Besitz der Wahrheits-Hoheit für richtig hält. Es ist ihr gutes Recht, nicht nur wegen Merkur, Wassermann, ebenfalls in 12, rückläufig, bei sich, immer bei sich, in Träumen. Das Recht der inzwischen so hämisch als "öffentlichkeits-geil" Kritisierten. Ausgerechnet der, die Leidtragende ist, im Gegensatz zur Welt, die keinerlei Anspruch auf die wirkliche Geschichte hat. Es sei denn, einen juristischen, prophylaktischen. Aber davon handeln solche Filme eben nicht. Versteht das eigentlich einer?

Die Entführung

Anfangs war es doch so schön durchsichtig: Priklopil, Stier, der sein Sonne-Uranus-Quadrat, die geheime Gier nach Unabhängigkeit, auf sie, den Vielfach-Wassermann, projizierte. Ein Mädchen, das er "zufällig" abgegriffen hatte, auf dem Schulweg, als Natascha Kampusch, 10 Jahre alt, damals unter Mars Quadrat Mars-Uranus und Uranus Quadrat Pluto im Geburts-Horoskop stand. Die Achsen der Entführung lösten diese frei flottierende Aggression schon früh am Morgen, kurz nach 7, aus, auch ihren engen Saturn-Uranus, die Schere zwischen Mauer und Freiflug. MC stand darauf.

Der Priklopil, Wolfi, der so gern Maestro oder Gebieter sein wollte, von irgendetwas, egal was, der in einem weißen Lieferwagen auszog, sich seinen Mond in der Jungfrau zueigen zu machen. Eine Dienerin wäre doch schön, ein Kind gegen die Ängste unter Pluto-Pluto-Transit, auch vor der Mutter, dem Gebrochenen, der Panik, vor all der Erde, vor dem Infrage-Gestellt-Sein, dem Eintreten in die Herde, dem Herausgetreten-Werden. Man kann nur sein, wenn man besitzt. Also such ich mir was zum Besitzen.

Und darum schnappt auch der Widder-Mars zu und Sonne-Drachenschwanz stehen an Wolfis Chiron, fast bogenminuten-genau und etwas ganz Altes in diesem Menschen (denn ja, er ist auch einer) bemächtigt sich heftig des Kindes. Mit dem er an die Falsche, also genau die Richtige gerät. Sonne Quadrat Sonne. Stier meets Wassermann. Grenze trifft Freiheit und fängt sie für sich ein. Da jagen sich Archetypen. Das kann ewig so weiter gehen und das tat es dann auch. Stier im Tierkreis braucht so uneingeschränkte Rechte an der Materie, wie der Skorpion die Seele steuern will. Dieser Priklopil, Sohn einer Fische-Mutter, die ihm Saturn-Uranus auf die Sonne setzte, ausgerechnet, holt sich bei Uranus auf seinem Saturn einen Mega-Saturn-Uranus ins Haus. Stoff, den er braucht, damit er zerreißen kann, was ihn bindet.

„Er wollte einen Menschen, für den er selbst der wichtigste Mensch auf der Welt war." (Buch Natascha Kampusch)

Das Mädchen, Natascha, hat dieselbe enge Konjunktion im Radix, wie er jetzt gerade im Transit, wie seine Mutter. Dazu Saturn fast in 11, Uranus im Steinbock und Spitze 11 wiederum auch da. Die Saturn-Uranus-Explosion. Dass Saturn in diesen Tagen außerdem nah am Mars des Wolfgang Priklopil teichelt, des ewig Abhängigen mit den vielen, zerrenden Lösungs-Wünschen von seinem grenz-korrekten Leben, der mit Sonne-Uranus nie uniformiert genug sein konnte, um der Herde den Stallgeruch zu liefern, damit sie den Sonderling aufnimmt, war vielleicht Natascha Kampuschs erste Rettung. Neben ihrem Wesen, das so ganz anders als gehorsam und demütig, un- oder untergeordnet ist. Er hat sie nicht umgebracht. Das kann man vielleicht schon als Gnade betrachten. Im Zeit-Combin mit der Entführung hat Natascha Kampusch Sonne in den Fischen in 12 mit Fische-AC. Das verdrängte Selbst. Mit dem Herrn Neptun eng auf Uranus, den wieder in Rezeption zu Saturn. Alles schon da, was sein wird. Im Sonnen-Bogen steht Uranus-Saturn auch auf dem Neptun, im Quadrat zu ihrer Venus. Eine eigentümliche Narkotisierung aller "Liebe" bricht an.

Die Saturn-Zeit im Keller

"Gehorche!" sagt Widder-Mars, der Stier-Sonne Priklopil immer von hinten drängt, in diesem befremdlichen, voyeuristischen, peinlichen Film mit den vielen Details, die allein schon ein einziger Einbruch in die Freiheit sind, wieder und wieder zu Wassermann-Kind. Zu Natascha erst, die sich dann selbst den Fantasie-Namen aussucht, sich zur fremden Gestalt macht und ihr Ich bricht, bevor es jemand anderer brechen kann. Denn wer bricht, kann später auch selbst zusammensetzen. Und genau das tat sie ja da schon, Bibiana, Bibi, die Neue, distant, entfernt von ihrem Mond, der in 12 unverletzt wartete.

Ein neuer Name, eine andere Person, die Ich-gehöre-Wolfi-Person, die nur so überlebt. Das Talent des Uranischen zur Spaltung. Wieder ein anderes, neues Stück Abstand zu allem. Wie hätte sie das in einem normalen Leben, ohne all die radikalen Jahre der Konzentration auf den Kern jeder inneren Freiheit wohl gelebt? Das ist auch nicht die Frage.

Und jetzt ist da Bibi, Natascha im eigenen Film, echt erst, virtuell später, die gehorcht oder auch nicht, die oben wohnt zuletzt oder auch nicht. Fast frei, als Gefährtinnen-Larve, sexuell gedemütigt oder auch nicht. Mit drama-freundlichen Kabelbindern irgendwann, schon älter, an den Stier gefesselt, Kopf geschoren, halb verhungert. Wer will das denn wissen? Wer darf das? Worum geht es hier eigentlich? Ob oben oder unten, ob "einverstanden" oder geknechtet (was ist das für ein Kosmos, in dessen Beengung man einem Mädchen nach acht Jahren Gefangenschaft diese Kategorie vorzulegen wagt?): Gefängnis ist ja immer da, wo die Freiheit des Wassermanns am deutlichsten werden muss, wo die Grenze des Stiers, im Spiegel dazu, und des Skorpions mit seinen überwältigenden Bildern, des Löwen zuletzt in seiner Hyper-Subjektivität, am engsten und bedrängendsten wird.

Manchmal wird der Elfenbeinturm des 12. Hauses eben dann auch ein Keller (dann, wenn Herr 4 in der Verdrängung dort sitzt) und darüber, im Leben, spielt sich eben Leben ab. So virtuell, weil Normalität nicht normal ist. Bibiana und der Wolfi haben Venus-Mars-Mars-Venus zusammen (rechts innen Kampusch, außen Priklopil) und es ist absehbar, worauf das hinauslaufen wird, muss, will nicht einee von beiden sterben - ziemlich klar, wer dazu ausersehen war, falls der Ernstfall eintritt. Trotz aller Rolle, aller Suche, allem Wunsch auch in diesem Priklopil.

Für Natascha, die seit ihrer Entführung irgendwo wohnt, aber sicher nicht da, wo sie gefangen ist, sind ja die beiden Feuer-Planeten die einzige Lösung, die etwas rasch bewegen kann: Mars am GZ, der fast elektrische Energien aufspürt, potenziert, Venus im Widder, die zielt. Hier hat sich ein Kind selbst erzogen, vermutlich dazu, im Drehbuch eines anderen, männlichen Drehbuchs ein ganz eigenes Drehbuch zu schreiben. Hier haben Dinge stattgefunden, soviel ist astrologisch fast sicher, die Kräfte-Verhältnisse wenigstens für Stunden umdrehen. Ihr Pluto auf seinem Neptun, im Quadrat zu ihrem Merkur. Gedanken-Macht ihrerseits, und die Zerstörung seiner Träume. Im Skorpion löst Priklopils Neptun Kampuschs Pluto niemals auf. Sein Saturn versucht mit Härte, ihren Merkur zu verbiegen. Das misslingt. Wie gesagt, ihr Denken ist bei ihr, nicht draußen, irgendwo im Nirgendwo. Unantastbar. Fern.

„Ich fühlte mich wie lebendig konserviert in einem unterirdischen Tresor.“ (Buch Natascha Kampusch)

In den nächsten Jahren erlebt Bibiana, wie sie jetzt heisst, Saturn auf ihrer beiden Sonnen mit. Sie kämpft dagegen, er schluckt den Verregler, wird härter, enger, maßstäblicher, will Bestimmung. Pluto läuft langsam, langsam Richtung ihres MC und ihres Mars'. Was da geschehen sein mag? Astrologen könnten das lesen, aber sie müssen es nicht ausbreiten wie die Filmer, die Regisseure, die Reporter und die anderen, die für ein Grauen immer Bilder benötigen, damit es greifbarer wird und möglichst viel und wenig ängstigt. Manchmal, vielleicht nur das, ist Panik mehr als berechtigt. Aber zeitgleich wird das Kind eben auch erwachsen, noch erwachsener, gerade daran. Uranus, der immer kristalliner über ihre Wassermann-Planeten geht und Priklopils Sonne ansteuert. Noch mehr Zerren da, in ihm, als sich im Quadrat zu Wolfis Sonne ein eingsperrtes Wassermann-Kind als transitierender Uranus im eigenen Wachsen innen selbst von ihm befreit. Noch mehr Abstand hier, auch Kalkül, auch Forderungen, auch Ausloten, auch Vogelperspektive. Später wird sie schreiben: "Ich war einbetoniert. Hermetisch abgeriegelt. Der Täter warnte mich immer wieder vor Sprengfallen, den Alarmanlagen, den Kabeln, mit denen er den Eingang zu meinem Verlies unter Strom setzen könne. Ein Hochsicherheitstrakt für ein Kind." 

Die anderen sind immer draußen

Die Befreiung findet für Natascha Kampusch immer nur hin zum Selbst statt, zur Sonne, in 1, oder zu Merkur und Mond in 12. Sie kommt nie dort an, wohin sie will, nie bei den anderen. Herrscherin 7 in 1, man sucht sie auf, auch später noch, man will etwas von ihr. Oben, wenn sie nicht dort ist, wenn er nicht bei ihr ist, geht ja das Leben einfach so weiter, als wäre nie etwas passiert. Als hätte nie einer versucht, eine in ihrer Eigenheit, Unabhängigkeit, Radikalität zu zerstören.

Außen als Gefängnis, Mars in Schütze wird gegenüber der Weite aggressiv oder die Weite ihm gegenüber. Freiheit, auch unter Uranus auf all den Wassermann-Faktoren, findet dort, wo das Mädchen nicht mehr sein soll, in all der Zeit niedrigst dosiert statt. Drinnen ist sie deshalb umso grenzenloser. Es hat das Chart einer mentalen Fremdgängerin, Blindgängerin, des ewigen Detonations-Risikos für andere, deren Klischees es einfach umwürfelt. Und das ist gut so. Es wird Millimeter mehr Raum gegeben haben in dieser Phase, stofflich mehr Eigenes, ein paar Ausflüge, alles Stück für Stück. Was geht es uns an? Warum reichen sie uns nicht, die Brocken, die das Kind danach nach draußen wirft, Kind, das nie mehr eins war, seit dem Märztag, eine Woche vor dem Geburtstag der Entführer-Mutter? Die Zeit, als Uranus über AC und Kampuschs Sonne läuft, um 2002/03 bricht für sie mit Gewohnheiten. Vielleicht ist sie auf eine merkwürdige Weise in jener höchsten Form von Freiheit angekommen, die ein Wassermann an den Tag legen kann. Der Vogelperspektive.

„Wenn du schreist, bringe ich dich um. Wenn du rennst, bringe ich dich um. Ich töte jeden, der dich hört oder sieht, wenn du so dumm bist, auf dich aufmerksam zu machen.“ (Buch Natascha Kampusch)

Sich selbst betrachten, das betrachten, was vorgeht, kein Urteil, nur Sein. Sie soll ein Kind bekommen haben, sagen die einen, sie soll "ge- oder missbraucht" worden sein, die anderen. Was heißt hier missbraucht? Sie wird das so doch ewig weiter haben, auch in äußerer Freiheit dann, wenn sie flieht. Auch als Zeugin, die nie genügt und der Menschen weiter die Grenzen einrennen, die sie nicht hat, weil es nichts zu verteidigen gibt. Auch hierzu könnte Astrologie einiges beitragen, Sachen nennen, die vermutlich passiert sind, aber wem käme das zugute? Einer Frau, die Nein sagt dazu, bestimmte Bereiche ihres Heranwachsens heute zu schützen, da sie vorher nicht ein einziges Mal geschützt worden sind? Sie hat Saturn-Uranus, wie gesagt, die Unvereinbarkeit dessen, was nicht sein kann, weil es nicht sein darf, aber trotzdem ist. Auch ohne Priklopil bereits ein kleiner Mensch, der hinnehmen musste, um unter der Wucht der Ambivalenzen zwischen Standhalten und Flüchten nicht zu zerreißen.

In diesen Tagen will niemand sie, den 12.Haus-Mond, den 12.Haus-Merkur, und ihre Dinge, auf die sonst so geachtet wurde im Hause Priklopil, je gesehen und gehört haben. Weder oben, noch unten. Dabei gab es Zeugen, die hätten merken können: Eine Mutter des Mannes, der das Mädchen entführt hat, jene alte Frau, die in der Anlage dieser Bibi, der Sklavin, die der Wolfi "immer haben wollte" (Stier), so ähnelt: Venus und Merkur im Wassermann, Saturn und Uranus mit Mars. Nur in anderen Zeichen. Auch sie mag ihm Jahre zuvor schon den Uranus und Saturn, den Natascha nun fortsetzt, samt aller Kreidekreise mitgeliefert haben. Denn auch der Wolfi war ja nicht nur ein Mensch, sondern irgendwann ein Kind. Er kannte es ja nicht anders. Saturn-Uranus-Quadrat haben sie genau, dieser abhängige Täter und seine Mutter (Combin rechts). Diese erste Frau kämpfte ihren eigenen Aspekt mitten auf seiner Sonne aus. Das Nachfolge-Kind dagegen, an dem er die Lösung sucht, das er sich darum holt, setzt einen Null-Grad-Uranus-Saturn im Steinbock, den seine Planeten nicht erreichen, gegen seine Ziele. Nataschas ganzes Sein, ihr Standort, wird ja für ihn zum Angriff. Denn die Freiheit, die er meint und ihr nimmt, die wird er ihr nicht nehmen.    

Und dann ist da noch Woody, der alte Freund. Ernst, der Geschäftpartner, dem Priklopil einen "Abschiedsbrief" übergeben hat, bevor er seine Tat-Beteiligung spröde beendete, indem er sich auf Eisenbahn-Schienen legte. Auf dem Zettel stand ein Wort: "Mama". Woody, der Skorpion, Mond, Neptun, Sonne, Lilith, Merkur. In dessen Handy man eine seltsame Nummer fand, deren Code "Be Kind Slow" lautete, die zu hohen Amtsträgern führte und immer wieder angerufen worden war, in den Jahren, in denen deren staatliche Arbeitgeber ein Kind namens Natascha Kampusch immer wieder suchten. Während Ermittlungs-Pannen gleich eimerweise passierten, die später zu Verschwörungs-Theorien führten. Während das Kind, die Frau, Natascha-Bibiana, Taschengeld bekam, vom Wolfi und Bücher und am 18. Geburtstag sogar eine Torte, die Woodys Frau fragenlos gebacken hatte. Für irgendjemanden vom Wolfi, der ja mit dem Woody und dessen Sonne im Quadrat zu seiner Sonne und zu Nataschas Sonne und mit dessen Uranus-Pluto-Quadrat zu Priklopils Venus aß, trank, Geschäfte machte, plauderte und es sich wohl sein ließ. Man lebte eben da oben. Während man da unten nicht starb. Auch der Woody will von nichts gewusst haben, selbst wenn er dieselben Sonnen-Transite hatte wie die beiden, von deren Geheimnis er nichts wußte. Erst Saturn und später Uranus. Erinnerung ist langmütig. Alles hat eben seine Zeit und jegliches Vornehmen unter dem Himmel seine Stunde. Sagt die Bibel, und ob sie Recht hat, werden wir erfahren.

Die Flucht

Als an einem hellen, heißen August-Mittag der Wolfi Mond exakt Konjunktion Uranus hat und Mars Quadrat Venus (und daneben noch Saturn und Jupiter und Neptun in einem großen Quadrat zum Neptun), als Freund Woody irgendwo anders unter Uranus Quadrat Mars-Venus im Schützen steht und überhaupt am Himmel die Sonne zum Moment in die Jungfrau gelaufen ist, vom MC ausgelöst, genau trigonal zu Bibianas Saturn-Uranus, findet Priklopils Welt der Dinge ihre Ordnung wieder. Ein Mädchen geht, die Sklavin namens Bibi, die nie eine war, stirbt in seinem Kopf, und Natascha Kampusch tut den einzigen Sprung, den Doppel-Wassermann tun kann. Das ist der Flug durch einen Tor-Spalt, in fremde Gärten, weite Welten, in die Freiheit. 

Alles wiederholt sich. Unter einer Decke, den Kopf versteckt, wieder im Dunkeln, wird sie an Fotografen vorbei zur Polizei gebracht, Jupiter sitzt auf ihrem Pluto im Skorpion, kurz vor Neumond im Löwen, wie damals, als sie geboren wurde. Nur gegenüber.

Sonne-Mond-Mond-Sonne hat sie, als sie ihre eigene Virtualität verlässt und in die wirkliche Virtualität springt. Zwei Pole setzen über in die Sichtbarkeit. Alles, was sonst um den AC steht, jetzt in Haus 7. Ab da ist Natascha Kampusch endlich öffentlich. Pluto nah bei ihrem Mars, als sie befragt, verhört wird, ihr Mars Herrscher 2, der Pluto im Radix in 8. Wert der anderen. Alles, was ihr gehört (und viel ist das nicht, denn Mars in 10 begrenzt) aufgebrochen, angeknackst, existenziell bedroht. Der Schrecken bricht an, der vermutete Tod des Eigenwillens, schlimmer als das Bekannte, auf andere Weise. Ab da gehört sie etwas Größerem, Fremden, im Besitz jener mundanen Neptun-Saturn-Opposition, Uranus in Rezeption. Der Zeit, die nach Opfern, Bankrotteuren, Gebrochenen und Gestrandeten sucht.

All das heftet sich ihr an wie Pattex, Forderungen, weil es ihren Merkur, ihren Geist, der bei sich ist, auch astrologisch trifft. Das Wunder Natascha kommt zur Welt. Wirklichkeit, die bei Neptun-Merkur-Mond Traum bleibt. Immer noch Gefangene, ein menschliches Ereignis ohne Opfer-Qualitäten, die Leben sich träumt. Denn Natascha Kampusch tut, was sie in acht Jahren Einzelhaft mit Wärter gelernt hat. Sie schafft ihre eigene Dramaturgie. Sie spricht früh. Sie spricht viel. Aber sie spricht nicht so, wie es die anderen erwarten. Hoch kontrolliert, mit Pluto in Skorpion in 8, Kontakt Merkur. Fast so, als würde sie die Fäden ziehen, Leben kontrollieren, eine, die doch seit ihrer Kindheit kontrolliert wurde. Die das doch nicht gelernt haben kann. Wieso redet sie so gewählt, wieso ist sie intelligent, wo ist Kaspar Hauser in ihr, den man retten könnte? Alle Welt wird misstrauisch. Denn alle Welt merkt schnell: Diese Frau will eins nicht sein: Opfer. Und das wird von denen, die sich als Opfer fühlen, abgestraft. Etwas an ihr kann nicht echt sein. Aber da täuschen sie sich.

Danach

„Schleichend schlug die Anteilnahme in Missgunst und Neid um - und manchmal sogar in offenen Hass.“ (Buch Natascha Kampusch) 

Hass, das ist nicht übertrieben. In Foren werden ihr Dinge nachgewiesen, die sie anders erzählt hat, die so nicht gewesen sein können, eine eingeschworene Gemeinde findet Verschwörungs-Theorien, die wahr sind oder auch nicht. Neptun in den Fischen kehrt das Unterste zuoberst. Alles dreht sich jetzt um - nach einem Buch und einem Film, für den sie "kollaborierte". Solche Worte fallen einem ein, wenn man dem Kampf um die Wahrheit der Natascha Kampusch beobachtet. Es gibt die Demarkationslinien von Gefechten, die Prozessen gegen sie gleichen, Volkes Stimme, die schreien und Recht sprechen will. Ausgepresst wie eine Zitrone, die letzte Ecke ausleuchtbar, denn das "Opfer" Kampusch gehört - als Phänomen - doch jetzt uns. Aber eine wehrt sich, die nie wie die anderen war. Unter Uranus-Pluto über ihrer Venus wandelt sich die Entführte, die zu einer weiteren Opferung für die öffentliche Meinung nicht bereit ist, plötzlich zur Täterin. Wassermann wirkt so kühl. Müsste sie nicht weinen? Schütze-Mars so agitiert wie strukturiert. Sollte sie etwa mitgemacht haben? Hat sie nackt posiert? War es ein Kinderporno-Ring? Wieso sagt sie nichts DAZU? In all dem steckt der Verdacht auf Schuld. Und die Entkleidung eines acht Jahre entführten, eingesperrten Mädchens (in was auch immer, ein Verlies oder ein Täter-System), immer noch erst 25 Jahre alt, findet ebenso schleichend fortgesetzt statt wie die Aufdeckung einer Realität, die vielleicht anders gewesen sein mag, als sie es schilderte. Aber allein ihr gehört, komme, was wolle.

Sie hat entfernt und kühl mit einigem und einigen gebrochen, was und die nicht rückholbar sind. Ohne dass der Bruch heiss und laut gewesen wäre. Wie es nun mal Sache des Uranischen ist. Wassermann kann so vieles, von schlicht entfernt bis eisig. Die Mutter gehört vielleicht dazu - die über ihr Leid ein Buch geschrieben hat, der Vater nun auch. Es ist inflationär all das bezeugende Shreiben. Und all das, was sich Bibiana, damals, im Keller von einer großen, verzehrenden Liebe vielleicht erträumt hat, über Wieder-Vereinigungen, sehnsüchtige Wiederholungen von 3096 getrennten Tagen, mit Venus Quadrat Neptun im Geburtsbild, ist nicht eingetroffen. Die Mama, Widder, setzt ihr immer noch Sonne-Mars-Opposition ins Quadrat zu Saturn-Uranus. Da kann einem die Schere in der Hosentasche schon aufklappen. Mit Priklopil hat das Mädchen in ihrem "Erwachsenen"-Leben länger zusammengelebt, als mit der Familie, die jetzt genauso ins Rampenlicht drängt, wie die zahllosen Verdachts-Momente gegen alles und jeden. Nur einer gibt Ruh. Der Wolfi.

In seinem anonymen Grab, im Wohnort der Verwandtschaft von Freund Woody, liegt er unbehelligt. Und selbst das, dass sie - endlich - herzzerreißend geweint haben soll, wie Schlacht-Beobachter kolportieren, als sie ihn "besuchte", ist ein Grund zur Klage. Mit Priklopil hatte das Kind, das immer noch traumatisiert ist, selbst wenn dieses Wort in Foren und Blogs nun in hämischen Anführungsstrichen verwendet wird, im Combin eine Widder-Sonne auf 10 Grad, nicht weit von der Sonne ihrer Mutter. Was Pluto-Uranus (durch die Rezeption wieder und wieder einmal mit Saturn verbunden) mit der Saturn-Uranus-Trägerin macht, den Erinnerungen an diese Vergangenheit, die nun mal völlig absichtslos mit dem Wolfi, dem Täter, dem Priklopil verbunden ist, kann sowieso keiner ermessen. Auch wenn es dominant wird in Natascha Kampuschs Leben, mit ihrem starken, unbeugsamen Pluto, der Hölle überlebt hat. Manchmal erwischt den Wassermann die Welt der Dinge erst Jahre später.

Natürlich geht es hier auch um mögliche Mittäter oder zumindest Mitwisser, die genauso natürlich hochgeholt gehören, aus den Sümpfen, in denen sie möglicherweise andere Kinder, andere Settings, andere so lange köcheln, bis sie zerstört sind. Die, die keinen langen Atem haben, die zerstörbar sind. Das ist die eine Seite, die juristische, das wirkliche Problem. Aber der lange Arm dieser Öffentlichkeit geht weit, irrational skorpionisch über jede Grenze des Privaten, um sich am Fall Kampusch auf die eine oder andere Art zu vergnügen und in ihm so viele bunte Bilder wie möglich abzugewinnen, zu kauen, schlucken, essen, bis sich die eigene Angst auflöst, vor dem Gefühl defizitär zu sein. Angesichts der schier unfassbaren Stärke einer solchen doppelten Uranikerin, die in ihrem Leben Regie führt. Und bislang entschlossen scheint, die plutonische Kontrolle dabei nie wieder abzugeben. Genug Gründe gegen ein solches Loslassen fielen einem schon ein, wenn man über die Konzepte des Plutonischen und den Strukturwahn des Saturnischen hinaus nur nachdächte.

Wohin?

Erst jetzt kann ich mit diesen Zeilen einen Schlussstrich ziehen und wirklich sagen: Ich bin frei.“ (Buch Natascha Kampusch)

Man muss all das nicht wissen, auch wenn man es will, danach hungert. Die Vogelperspektive darauf, die schafft aber der Wassermann selbst, denn er hat alles Recht der Welt dazu. Subjektive Objektivität, die Mensch verbreitet, solange er nur verwundet genug ist, die Wahrheit auf seine Weise zu erzählen. Es ist völlig egal, ob Details des Films richtig sind oder falsch. Sie sind, gelinde gesagt, angesichts des Lebens, was sie behandeln, befremdlich. Un das ist eine Untertreibung. Was immer Kampusch dazu beitrug oder auch nicht. Bedeutsam ist, wieso eine Welt DAS sehen möchte. Und was das über diese Welt sagt. Über ihre Unschulds- und Schuld-Vermutungen, Rituale der Beschuldigung und des Voyeurismus, die sich an dem seidenen Faden aus Zeit, der allen von uns bleibt, an einer fremden Realität entlang ziehen. Menschen wie Natascha Kampusch sind frei in der Erfindung einer Welt, weil diese Erfindung sie gerettet hat. Vielleicht ist das auch schon alles, was man wissen muss.

Als ich seinerzeit las, dass Bernd Eichinger (Vierfach-Widder) das Leben von Natascha Kampusch verfilmen will, habe ich zwischen Widerwille und Faszination geschwankt. Jahrelang hatte ich verfolgt, was ein Doppel-Wassermann wie sie mit eingschlossenen Fischen in 1 und Neptun in Haus 11 tut, der sich nicht mal sehnen darf, um die Wahrheit unter der Wirklichkeit endlich für sich greifbar zu machen. Verdeckte, versteckte Wahrheit, Realität, die immer nur in der getarnten Kammer hinter tausend Riegeln spielt. Herrscher 6, der Mond, im Wassermann, der in 12 sitzt, inmitten der großen Liga der Geheimnisse, die Alltag sind. Wie radikal sie mit sich in die Öffentlichkeit ging. Wie das „Opfer“, das sie nie war, zur distanzierten, spröden Retterin des Selbst wurde. Wie sie das Versteck der Person abrupt gegen die öffentliche Person austauschte. Wie viel Zynismus entstand: An ihr muss doch etwas zu brechen sein. Es brach nicht. Sie brach etwas. Das Klischee Natascha Kampusch, Kellerkind.

Sie hat heute ein paar Fische, denn die reden nicht. Ein Aquarium, vielleicht, weil sie das Gefühl kennt. Sie mag Orchideen. Sie bügelt und wäscht. Sie liebt ihre Besuche beim Friseur. Sie ißt gern, weil sie wenig hatte. Bruchstücke eines normalen Lebens, das sie sonst nicht spüren kann. Wie so viele 12.Haus-Monde bleibt Natascha Kampusch trotzdem so anders, unabhängig, weil sie in der Dunkelheit zuhause ist und weiß, dass letzte Rätsel überall unauflöslich bleiben. Jetzt steht sie eben im Licht. So soll es sein. Wohin sie leuchten will, dahin leuchtet sie, was sie lassen will, das bleibt verborgen. Nichts kann ihr einer nehmen, wenn er sich nicht mitschuldig machen möchte, an der Virtualität, in die eine mutige Frau, mehrfacher Wassermann, letztlich auch damals, im August, als sie durch das Tor rannte, doch nur zurückkehrte. Nach hier. wo wir so etwas nur in Filmen ertragen, was wir an Wahrheit denen missgönnen, die mutig mit sich sind. Für Wassermann, der ist wie sie, gibt es nur ein Dogma. Wie einsam kann ein Mensch sein, innen? Ich. Bin. Frei.

„Die Gefangenschaft wird mich mein Leben lang beschäftigen, aber ich habe langsam das Gefühl, dass ich davon nicht mehr bestimmt werde."

 

        

Bilder (bearbeitet): Screenshots einer Dokumentation (YOU TUBE) von Peter Reichhard und einer Dokumetation von RTL über Natascha Kampusch.

Dienstag, 19. März 2024

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