WM: Wie man Endspiele gewinnt...
Mittlerweile häufen sich die Prognosen über den möglichen, neuen Fußball-Weltmeister. Und es sind nicht nur Wahrsager und Orakeltiere dabei, sondern durchaus ernst zu nehmende Zeitgenossen. Steinbock-Sonne Stephen Hawking ist einer davon. Seine „Kurze Geschichte der Zeit“ ist mittlerweile ein Klassiker, fast ebenso legendär ist sein Auftritt in einer Pokerrunde im „Star Trek“ Universum „as himself“ (zusammen mit Data, Albert Einstein und Isaac Newton). Nun hat er auch noch eine wissenschaftliche Erfolgsformel vorgestellt, die Englands Kicker bei der WM in Brasilien nach vorne bringen soll (LINK).
Das Ergebnis unterscheidet sich nun nicht wirklich von den Aussagen mancher Hellseher – England sollte rote Hemden tragen, möglichst ein 4-3-3 System spielen und zum Elfmeter schießen nur blonde Spieler zulassen. Alles auf der Grundlage statistischer Auswertungen.
Ähnliches haben auch Kollegen von der Universität Innsbruck vorgestellt – statistische Auswertungen der Wettquoten verschiedener Buchmacher. Und daraus die Chancen der einzelnen Teams abgeleitet. Allerdings weisen sie darauf hin, daß die Fehlerquelle ihrer Prognosen so hoch ist, dass man keinesfalls darauf Wetten abschließen sollte (LINK).
Man befindet sich also in bester Gesellschaft, wenn man ähnliches versucht, auch wenn dies auf der Basis astrologischer Datenauswertung geschieht. Vorab aber noch mal der Hinweis darauf, dass die Ermittlung eines Fußball-Weltmeisters via Astrologie kein einfaches Unterfangen ist. Sondern, wenn man es ernst meinen würde, Tage, Wochen und Monate akribischer Recherche- und Analyse-Arbeit voraussetzt. Und dann immer noch (zwecks unvollständiger Daten etc.) eine ähnlich hohe Fehlerquelle beinhalten würde, wie die Arbeiten der oben genannten Kollegen. Trotzdem – als Aufwärmübung vorneweg – könnte man es ja einmal mit einem völlig neuen Ansatz probieren.
Denn es gibt ein paar Fakten, die auch heute schon bekannt sind. Zum Beispiel, dass das Finale der WM am 13. Juli 2014 um 16:00 (BZT) in Rio de Janeiro angepfiffen wird und dass der Gewinner der WM in diesem Finale vertreten sein muss. Astrologisch ausgedrückt – die speziellen, mundanen Konstellationen dieser Stunden müssen in irgendeiner signifikanten Verbindung mit den Charts der späteren Gewinner stehen, setzt man mal voraus, dass das astrologische System funktioniert. Nun gäbe es verschiedene Wege die „Spreu vom Weizen“ zu trennen, was sich hier am Beispiel der 32 Trainer zeigen soll.
Zum einen muss man davon ausgehen, dass der Gewinn einer Fußball-WM für jeden Trainer etwas ganz besonderes darstellt. Etwas, dass man in aller Regel nur einmal erlebt, wenn man nicht Vittorio Pozzo heißt. Der gewann diesen Titel mit Italien nämlich zweimal, das selbe Kunststück könnte auch Brasiliens Trainer Scolari schaffen (Titelgewinn mit Brasilien schon 2002, damals gegen Deutschland). Wenn man das überträgt, dann sollten die Transitauslösungen des entsprechenden Trainers dies auch spiegeln. Es sollten sich also Transite finden lassen, die höchst selten sind und damit bleiben eigentlich nur die Langsamläufer in der engeren Auswahl. Also Transite von Uranus, Neptun und Pluto, vielleicht noch unterstützt von Jupiter und Saturn.
In einem ersten Schritt könnte man jetzt also schon mal alle Trainer aussortieren, die eine solche „kosmische“ Unterstützung nicht vorweisen können. Da dies aber nur einen sehr allgemeinen Hintergrund spiegelt, ist die Einbeziehung der genauen Endspieldaten notwendig. Wobei man auch hier andere Wege gehen muss als üblich und nicht das Chart des Spielbeginns als Grundlage nehmen kann. Denn wer schließlich Weltmeister wird, steht ja erst beim Abpfiff fest. Frühestens nach Ende der regulären Spielzeit also (ca. 1:50 h nach Anpfiff), oft aber auch erst nach einer Verlängerung (plus ca. 35 – 40 Minuten) oder, wenn es ganz dramatisch wird, nach einem Elfmeterschießen (plus ca. 20-25 Minuten). Das Finale kann also durchaus fast drei Stunden dauern, der genaue Zeitpunkt, wann einer der beiden Trainer dann jubeln wird, lässt sich nur schwer bestimmen.
Statistisch zumindest, wenn man nur die üblichen Daten einbezieht. Astrologisch gibt es aber Vergleichswerte, nämlich die der letzten Endspiele. Um es einfach zu halten, nehmen wir hier nur die Daten der Weltmeisterschaften von 1998 bis 2010, das sollte aber für einen ersten Eindruck genügen. Glücklicherweise findet man fast genaue Zeitangaben dafür noch im Netz (zB hier) und schon zeigt der erste Blick Bemerkenswertes.
Die Abpfiff-Charts der WM 1998 (Sieger Frankreich) und der WM 2002 (Sieger Brasilien mit Trainer Scolari) ähneln sich in wichtigen Bereichen. Beide haben Uranus am AC und Pluto am MC stehen, bei beiden befindet sich Merkur zusätzlich an einer der Hauptachsen (DC und IC) und beide standen unter dem Einfluss eines Fische-Mondes. Was beide auch von den anderen, hier abgebildeten Endspielen unterscheidet – der Gewinner wurde innerhalb der regulären Spielzeit ermittelt. Im Finale von 2010 findet sich Pluto ebenfalls am MC und auch Uranus am AC, allerdings zusammen mit Jupiter. Dieses Finale wurde erst in der Verlängerung entschieden, Spanien gewann knapp mit 1-0 gegen die Niederlande.
Und das Endspiel von 2006 (Italien gegen Frankreich in Berlin) ging über die volle Distanz inklusive Elfmeter-Schießen, bevor die Italiener jubeln konnten. Auch hier stand am Ende des Spiels ein Planet genau am AC, diesmal war es Neptun. Was alle vier Charts vereint, ist die Stellung eines oder mehrerer Planeten an den Hauptachsen AC, MC, DC oder IC.
Daraus könnte man nun eine erste These über das Ende des diesjährigen Finales ableiten, davon ausgehend, dass das Endspiel entweder nach der regulären Spielzeit entschieden ist (ca. gegen 17:55 h BZT), nach einer Verlängerung (ca. gegen 18:35 BZT) oder einem anschließenden Elfmeterschießen (das wäre ca. gegen 18:50 BZT beendet). Andere Möglichkeiten gibt es nicht, es sei denn das Spiel würde aufgrund außergewöhnlicher Umstände abgebrochen.
Um 17:55 h stehen zwei Planeten gleichzeitig auf einer der Hauptachsen: Mars (zusammen mit dem Mondknoten) am MC, Jupiter exakt am DC. Um diesen Zeitpunkt herum wechselt auch der AC von Steinbock in den Wassermann, das wären drei Indizien für eine Spielende nach Ablauf der regulären Spielzeit. Mit anderen Worten: eine der beiden Mannschaften gewinnt mehr oder weniger deutlich, es gibt keine Verlängerung. Der nächste Übergang eines Planeten findet erst wieder gegen 18:55 h statt, diesmal steht der Mond am Aszendent des Spiels. Das ist insofern interessant, da auch das Eröffnungsspiel dieselbe Konstellation hat. Es gibt also eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass dieses Match auch erst durch ein Elfmeterschießen beendet werden könnte, wohl aber nicht in einer eventuellen Verlängerung.
Im nächsten Schritt kann man nun untersuchen, ob und wie die Trainerdaten der früheren Sieger in die jeweiligen Charts eingebunden waren.
Aimee Jacquet gewann 1998 mit Frankreich den Titel gegen Brasilien. Legt man das Trainer-Horoskop über das Spiel-Chart fällt vor allem Jacquets Sonne am MC auf. In engster Konjunktion mit dem damals aktuellen Pluto, der wiederum im Bogenminuten genauen Trigon zum Radix-Pluto des Trainers stand. MC-Herrscher Jupiter (mundan) befindet sich an diesem Tag im Sextil zum AC-Herrscher Uranus (Radix), die starke Einbindung Pluto erklärt sich womöglich aus der Tatsache, dass bei Spielbeginn der MC im Skorpion stand.
Leider gibt es von Jacquet keine Geburtszeit, man darf aber vermuten, dass der mundane Jupiter in Konjunktion mit seinem Fische-Mond stand. Grundsätzlich zeigt der Vergleich aber eine Bestätigung der Grundthesen (Einbindung der Langsamläufer als Auslösung, dominante Achsenverbindungen zwischen Spiel und Radix).
2002 gewinnt Brasiliens Trainer Scolari das Finale gegen Deutschland in Japan. Auffallend auch hier die Stellung des aktuellen Plutos am MC in Konjunktion mit seinem Radix-Mars. Der aktuelle Neptun steht im Trigon zu seiner Venus, Uranus im Sextil zu seinem Jupiter und auch er hat Pluto-Pluto Trigon wie schon zuvor Jacquet. Und auch hier eine wahrscheinliche Mond-Auslösung durch den aktuellen Uranus in Konjunktion dazu (bleibt aber spekulativ, da die Geburtszeit nicht gesichert ist). Die Achsenanbindung ist ebenfalls gegeben, Mars am MC, Mond am AC und Saturn am DC bestätigt die These gleich dreifach.
Scolaris Radix wirkt auf den ersten Blick nun nicht sonderlich „aufregend“, was ihn als „Weltmeister-Trainer“ auszeichnet zeigt erst der Blick in die Deklinationen. Hier stehen Mars, Jupiter, Uranus und Pluto jeweils auf 23° eng zusammen, pünktlich zum Finale gesellt sich die aktuelle Sonne hinzu. Wenn man so will, hat er also eine „verborgene“ Konjunktion dieser vier Planeten. Und entspricht somit dem aktuellen Bild, dass zum einen Pluto und Uranus an den Achsen hat, zum anderen befinden sich Jupiter und Mars gerade in Konjunktion.
Ein zweiter Blick hinter die „Kulissen“ ist also unbedingt empfehlenswert in solchen Vergleichen.
2006 gewinnt Marcello Lippi mit Italien in einem dramatischen Elfmeter-Finale gegen Frankreich. Hier zeigt sich ein anderes Bild als bei den beiden Vorgängern, aber dieselben Prinzipien bleiben wirksam. Neptun steht hier bei Spielende am AC, gegenüber finden sich Mars und Saturn um den DC gruppiert. Zusammen mit Mars-Saturn-Pluto von Lippi. Transit-Auslösungen finden sich einmal bei Saturn Sextil Neptun und gleichzeitig Neptun Opposition Mars (was nochmals durch die Achsenstellung bekräftigt wird).
Und auch bei Lippi zeigt sich eine Einbindung des Mondes, einmal durch die Konjunktion des aktuellen Mondes mit seinem Radix-Jupiter, umgekehrt durch die Opposition des mundanen Jupiters zu seiner vermutlichen Mond-Stellung (auch von ihm gibt es keine Geburtszeit). Neben dem Blick auf die Deklinationen lohnt auch immer der heliozentrische Vergleich bei Ereignissen von der Größenordnung eines Weltmeisterschafts-Finales. Bei Lippi sind alle Langsamläufer in exakte Transit-Aspekte eingebunden an diesem Tag: Pluto Opposition Uranus, Saturn Konjunktion Pluto, Uranus Quincunx Neptun und Neptun Sextil Jupiter.
Bei der letzten WM in Südafrika gewann Spanien unter Vicente del Bosque in der Verlängerung gegen die Niederlande. Dieser Vergleich erscheint fast wie eine Synthese der vorhergehenden. Zum einen findet sich auch del Bosques Sonne in Konjunktion mit dem aktuellen Pluto am Ereignis-MC, wie auch im ersten Vergleich von 1998. Uranus steht auch hier am AC, diesmal im genauen Quadrat zur Radix-Sonne. Und wie bei der WM 2006 steht Saturn zweifach am DC, einmal mundan und einmal als Radix-Planet. An diesem Vergleich zeigt sich auch, dass die oberflächliche Zuordnung von schwierigen und harmonischen Aspekten im Zusammenhang mit Niederlagen oder Erfolgen einer Überprüfung nicht stand hält. Denn Del Bosque hat fast nur harte und herausfordernde Spannungsaspekte als energetische Unterlage. Die aber im Prinzip nur die Grundspannung seiner Radix-Anlagen hervor holen, also etwas, dass ihm entspricht. Und so wird die mundane Opposition von Uranus und Saturn im Quadrat zu seiner Radix-Sonne nur zu einer Erweiterung der Opposition von Uranus und dem Quadrat von Saturn zu seiner Sonne in seinem Geburtsbild.
Trigone und Sextile sind also nicht zwingend ein Hinweis auf Erfolge, es kann wie im Falle des spanischen Trainers auch genau umgekehrt sein.
Nimmt man all das zusammen, zeigen alleine diese vier Beispiele in ihrer Gesamtheit jede Menge interessanter Ansätze. Aber auch, dass es eben keine astrologische Zauberformel gibt, über die sich einfach und schnell Gewinner oder Verlierer bestimmen lassen. Und wer sich die Mühe machen möchte, noch weitere „Endspiele“ in solch eine Untersuchung einzubinden, wird feststellen, dass selbst die hier auffälligen Aspektverbindungen und ihre Wiederholungen nicht immer vorhanden sind.
Und selbstverständlich reicht die Einbindung der Trainer alleine nicht aus, um ein stimmiges Gesamtbild zu erstellen. Aber dies soll ja nur eine erste Fingerübung im Umgang mit solchen Daten sein, und wenn nach Stephen Hawkings Erfolgsformel blonde Elfmeterschützen zum Erfolg führen, kann man auf dieser Basis auch schon mal einen Blick auf das kommende Finale und mögliche Trainerkandidaten werfen.
Allerdings gibt es ja zwei Varianten. Am besten sucht man also Kandidaten, die beiden gut entsprechen würden, sofern das überhaupt geht. Dann bindet man die ganzen, oben genannten Faktoren (geo- und helio-zentrische Auslösungen über Transite und Achsen, Berücksichtigung der Deklinationen) in ein Punkteschema ein, so wie es die Kollegen mit ihren Formeln und Statistiken tun. Und heraus käme dann in etwa folgende Prognose (die Sieger sind jeweils rot eingefärbt):
Achtelfinal-Begegnungen:
Brasilien – Spanien; Kolumbien – Italien; Schweiz – Nigeria; USA – Belgien (demnach würde Deutschland in der eigenen Gruppe nur Zweiter werden); Niederlande – Mexiko; Uruguay – Griechenland; Argentinien – Frankreich; Russland – Deutschland
Die Gewinner sind eine Runde weiter und entsprechend dem Punkteschlüssel gäbe es im Viertelfinale folgende Begegnungen:
Brasilien – Italien; Schweiz – USA; Mexiko – Uruguay; Argentinien – Deutschland (evtl. aber auch Russland)
Im Halbfinale stehen dann Brasilien – USA sowie Uruguay – Argentinien und das Finale bestreiten Brasilien und Argentinien. Und hier liegen die Vorteile nicht wie erwartet bei den Gastgebern, sondern deutlich bei den „Weiß-Himmelblauen“ aus dem Nachbarland. Mit anderen Worten: der Weltmeister 2014 würde demnach Argentinien heißen.
Allerdings ist das jetzt eben nur eine der theoretischen Möglichkeiten, wie man eine solche Prognose auf die Schnelle erstellen könnte. In der nur die Trainer der Mannschaften berücksichtigt worden sind und was natürlich in keinster Weise ausreichend ist, vor allem, da dem keine astrologische Deutung zugrunde liegt, sondern lediglich die Auswertung der Daten vergangener Endspiele. Und selbst dabei könnte man das eine oder andere noch genauer gewichten.
Deswegen sei hier nochmal klar gestellt: das hier ist keine astrologische Prognose, sondern nur die Weiterführung dessen, was Hawking und seine Kollegen von der Universität Innsbruck gemacht haben. Mit einer sehr eingeschränkten astrologischen Datenauswahl, „just for fun“ also, denn wer möchte schon damit leben, dass Deutschland womöglich im Achtelfinale ausscheidet. Das kann und darf nicht sein, deswegen - wie man es richtig macht, werden wir ausführlich im Laufe der nächsten fünf Wochen beschreiben. Und dabei hoffentlich feststellen, dass Jogi und seine Jungs viel besser abschneiden. Denn auch beim Überfliegen dieser Daten zeigte sich zumindest eine Variante, die Hoffnung macht: schafft es Löw irgendwie ins Finale und es käme dann zu einem Elfmeter-Schießen, dann könnte sich eine „alte englische Weisheit“ bewahrheiten:
Fußball ist ein einfaches Spiel - 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.
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Bilder: Brazuca - By Fernando Mafra [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons