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Syrien - eine bombige Geschäftsidee

Man nehme ein Land, das seit jeher ein Spielball großmacht-politischer Interessen war. Warte dann bis Uranus in den Widder (Stichwort: arabischer Frühling) und schließlich ins Quadrat zu Pluto wandert, und zettle dann einen kleinen Bürgerkrieg an. Vielleicht hat wirklich irgendeiner der üblichen Verdächtigen geglaubt, nach Irak, Ägypten, Tunesien und Libyen könnte man in Syrien auch mal schnell eine kleine Facebook-Revolution installieren.

Blöd gelaufen, auch wegen fehlender Vernetzung im Wüstenstaat. Und weil es mittlerweile nicht mehr so einfach ist, Russland und Chinas Interessen einfach zu übergehen. Deswegen starben mittlerweile ca. 70 000 Menschen in Folge eines Bürgerkriegs, der von Außen fröhlich weiter geschürt wird. Noch ist niemand einmarschiert, aber ernsthafte, diplomatische Bemühungen um eine Lösung gab es genauso wenig. Und am Freitag läuft dann auch das Waffenembargo aus, das die EU bisher verhängt hatte. Da freuen sich vor allem Frankreich und England, denn jetzt kann man wieder munter mitverdienen am kleinen Krieg im Mittleren Osten. Was in aller Regel heißt: das geht noch ewig so weiter.

Wem das bisher zu wenig Astrologie und zu viel Meinung war, der kosmische Hintergrund kommt noch. Aber vielleicht ist es in solchen Zeiten auch mal erlaubt darauf hinzuweisen, wie gerne wir aufgeklärten Europäer uns vor den Meinungskarren derjenigen spannen lassen, die alle möglichen Interessen im Sinn haben, nur nicht unsere. Geschweige denn die eines geknechteten Volkes.

 

Über Syrien haben wir schon zweimal etwas geschrieben, Syriens gebrochenes Rückgrat  und Assad: Der verhinderte Revolutionär? Vielmehr lässt sich dazu auch astrologisch heute nicht sagen. Außer eben, dass die Verlogen- und Scheinheiligkeit bestimmter Politiker und Medien kaum noch zu ertragen ist. Aber vielleicht ist es ja auch nur Dummheit und Ignoranz, vielleicht wissen diejenigen ja wirklich nicht, welche Zukunftsszenarien sie gerade einläuten. Deswegen jetzt dann doch mal ein astrologischer Rat.

Wir leben in den Zeiten eines Uranus - Pluto Quadrats, das demnächst noch richtig für Ärger sorgen kann. Dann, wenn Welt und Verantwortliche nicht verstehen wollen, dass alte und überkommene Strukturen (Pluto im Steinbock) radikal geändert werden müssen (Uranus im Widder). Ansonsten wird sich der Zeitgeist quasi selbst neu definieren und in aller Regel geschieht dies, über äußerst unangenehme und schmerzhafte Erscheinungsformen. Das ist ein wenig wie bei einem Vulkanausbruch, je länger der Deckel drauf bleibt, desto größer der Knall, wenn sich der angestaute Druck befreien wird.
Und jeder Krisenherd auf diesem Planeten, der nicht ernsthaft und aufrichtig im Sinne einer guten Lösung für alle angegangen wird, hat das Potential um zu einem Supervulkan zu werden. Da gibt es sicher noch einige, andere heiße Kandidaten, aber Syrien ist einer von davon.

Stellen wir uns einmal vor, wir wüssten dass unser Nachbar Herr Meier, Giftgas in seinem Kühlschrank bunkert. Mit dem er die halbe Stadt ins Nirwana schicken könnte. Statt nun Polizei und Sonderkommandos zu alarmieren, klopfen wir jeden Tag mehrmals an seine Tür. Und beschimpfen ihn dann als Despot, Diktator, Menschenschlächter usw., appellieren aber gleichzeitig an ihn, doch deswegen jetzt bitte nicht sein Gas gegen uns und andere einzusetzen. Verrückt, oder?

Aber das genau macht die Politik im Falle von Herrn Assad. Der Mann muss weg, weil er definitiv diese Waffen hat (Zwischenfrage: woher hat der die eigentlich?) und ein schlechter Mensch ist, aber so richtig weg soll er dann doch nicht, weil die Alternative eigentlich keine ist. Al-Qaida, desertierte Soldaten und sonstige Freischärler, die gerne ein Kalifat einrichten würden und ähnliches. Während auf der anderen Seite der Familienclan Assads alles tut, um seine Pfründe zu sichern. Ist doch alles nicht so schlimm, was geht’s uns an, könnte man denken. Außer irgend ein versprengter Seitenarm von Al-Qaida stolpert dann doch mal zufällig über so ein Giftgasdepot in der Wüste, und fängt an das Zeug, wo ganz anders zu versprühen. Zum Beispiel bei uns. Herr Assad wird wohl eher nicht auf solche Ideen kommen, denn er kann sicher sein, dass eine halbe Stunde später der Blitz in seinem Präsidentenpalast einschlagen würde. Und weg wären die Pfründe, um die es ihm geht. Gier ist halt doch eine berechenbare Größe. Aber durchgeknallte Fanatiker haben meistens kein Zuhause, dass man einfach wegbomben könnte, und dementsprechend auch weniger zu verlieren. Blöde Situation also…

Und ausgerechnet da kommt unsere liebe EU auf die Idee, sich nicht über eine Verlängerung des Waffen-Embargos zu einigen, was in der Konsequenz bedeutet: genau die Jungs, vor denen man uns jahrelang gewarnt hat, werden jetzt mit Waffen beliefert. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch – „Achse des Bösen“, „Krieg gegen den Terror“, „Weapons of Mass Destruction“. Ist noch gar nicht so lange her. Aber Bin Laden ist tot, es lebe Aiman az-Zawahiri. Seines Zeichens eine Zwillings-Sonne, die gerade auf ihren Jupiter-Überlauf wartet, und jetzt Chef von Al-Qaida. Herzlichen Glückwunsch also, Astrologie scheint auch in seinen Kreisen zu funktionieren.

Auf Jupiter wartet übrigens auch der Jupiter von Herrn Assad, seinen ureigenen Return sozusagen. Das ist aber auch schon das schlechteste, was man über dessen momentane Auslösungen sagen kann und das sieht nicht nach Niederlage aus. Ganz im Gegenteil, er profitiert im Moment von Pluto (Trigon zu seiner Sonne-Uranus-Pluto Konjunktion), der Mann ist quasi die Inkarnation des aktuellen Quadrats in Person. Je mehr Chaos also, desto besser für ihn. Und mit Sonne-Pluto ist man üble Nachrede und Beschimpfungen gewohnt, frei nach dem Motto – ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Wir könnten ja hier ein Preisausschreiben veranstalten – findet einen wirklich miesen Transit in den nächsten zwölf Monaten, der hoffen lässt, das Baschar al-Assad freiwillig und ohne Kampf das eigene Land verlässt. Oder besiegt wird, von wem auch immer. Der Gewinner darf auf eigene Kosten ins Krisengebiet reisen und sich von den Aufständischen feiern lassen. Ich habe keinen gefunden (von einem Saturn-Überlauf über seine Radix Mars-Neptun Konjunktion Ende dieses Jahres einmal abgesehen). Deswegen würde ich, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein einflussreicher Politiker diesen Artikel liest dringend empfehlen, endlich ergebnisoffene Verhandlungen zu führen. Einzige Bedingung – sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen und Waffenimporte, Sicherung der wichtigsten militärischen Anlagen mit brisantem Inhalt durch UNO-Truppen. Und dann richtet man sich auf 1-2 jährige Verhandlungsmarathons ein. In der Zwischenzeit ist das Quadrat zwischen Uranus und Pluto Geschichte und zumindest dieser bittere Kelch an uns und der syrischen Bevölkerung vorbei gegangen.

Aber ich prognostiziere mal, so wird es nicht laufen. Denn wenn es nicht mal mehr kleine Dauerkriege auf diesem Planeten gibt, wer soll denn dann all die hübschen Waffen kaufen, die auch bei uns in Deutschland fleißig weiter produziert werden? Man könnte die Frage aber ja mal umkehren. Wenn niemand mehr Waffen produziert, wer soll denn dann noch kleine oder große Dauerkriege führen? Irgendwann ist die letzte Kugel verschossen und das war es dann.

Nur mal geträumt – Deutschland schafft nicht nur die Energiewende, sondern verbietet auch sämtliche Waffenproduktionen im eigenen Land. Und entwickelt stattdessen mit deutscher Ingenieurskunst nur noch Geräte, die existierende Waffen in einen Haufen Blech verwandeln. Knopfdruck und nichts funktioniert mehr. Und die werden dann umsonst in alle Krisengebiete geliefert.

Das wäre doch mal wirklich uranisch-plutonische Veränderung vom Feinsten, zukünftiger Weltfriede inklusive. Aber solange sich Schafe wie ich einfach nur noch wegdrehen, wenn sie Nachrichten aus und über Syrien hören, bleibt wohl alles beim Alten. Morgens wird dann von offizieller Regierungsseite öffentlich das Leid der armen syrischen Bevölkerung beklagt und abends im Sicherheitsrat der nächste Waffenexport genehmigt. Mit freundlichen Grüßen an Herrn Zawahiri, vormals Achse des Bösen, jetzt Kämpfer für demokratische Freiheiten.

Wird schon gut gehen, irgendwie…

Titelbild (Loop!-Collage): Hintergrund von James Gordon from Los Angeles, California, USA [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons; Bombpot von Adam Jones, Ph.D. (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 28. März 2024

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