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Der Aufstieg fällt nicht vom Himmel

Skorpion-Eklipse und Schatten - Mag. Stefan Hofbauer aus Wien (Astrologe und Gestalttherapeut) mit einem ARTIKEL seines Blogs "Hofastro" über die Themen der Sonnenfinsternis am Dienstag:   

"Das Unbewußte ist kein dämonisches Ungeheuer, sondern ein moralisch, ästhetisch und intellektuell indifferentes Naturwesen, das nur dann wirklich gefährlich wird, wenn unsere bewußte Einstellung dazu hoffnungslos unrichtig ist. In dem Maße, wie wir verdrängen, steigt die Gefährlichkeit des Unbewußten. 

(C.G. Jung, Traum und Traumdeutung)

Am 13.11.2012, 22:08 UT, findet eine totale Sonnenfinsternis auf 21°57‘ Skorpion statt. Die Finsternis ist in Australien, Neuseeland und über Teilen des Pazifiks sichtbar. (Details zur Finsternis finden Sie HIER. Einige allgemeine Bemerkungen zu Sonnen- und Mondfinsternissen im Artikel „Sonnen- und Mondfinsternisse“. 

Im persönlichen Erleben dürften jene Menschen die Sonnenfinsternis besonders deutlich spüren, die Planeten- oder Achsenstellungen zwischen 19 und 25 Grad Stier, Löwe, Skorpion oder Wassermann haben. Die Sonnenfinsternis löst dann diese Stellungen in Konjunktion, im Quadrat oder in Opposition aus. Beispiel: steht die Venus in einem Radixhoroskop auf 22° Skorpion, so findet die Sonnenfinsternis genau auf dieser Radix-Venus statt und die Betreffende/der Betreffende könnte bedeutsame Wandlungsprozesse im Bereich Beziehungen erleben.

Die Sonnenfinsternis von November 2012 gehört zur Saros Serie 133. Mit dem sogenannten Saros-Zyklus wird versucht, Finsternisse zu gruppieren. Dabei können wir feststellen, dass etwa alle 18 Jahre eine Finsternis stattfindet, die der unmittelbar vorhergehenden sehr ähnlich ist. Eine Saros-Reihe dauert etwa 1270 Jahre. So begann die Finsternis-Reihe der Saros-Reihe 133 am 13.7.1219 (julianischer Kalender) und wird am 5.9.2499 enden.

Betrachten wir die Mutter-Eklipse von 13.7.1219 (julianischer Kalender!) im Bild rechts, so fallen sofort mehrere Parallelen zur kommenden Finsternis am 13.11.2012 auf, nämlich:

  • eine Konjunktion der Finsternis mit Merkur (2012 ist diese sehr weit, mit Merkur noch in Schütze)
  • ein Quadrat mit Neptun
  • Saturn in Skorpion
  • weites Quadrat mit Uranus (2012 Anderthalbquadrat mit Uranus) 

Wir erhalten hier offenbar Einblick in eine Welt der Gefühle (Mutter-Eklipse in Krebs, aktuelle Finsternis in Skorpion) und eine Welt jenseits unserer materiellen Wirklichkeit (Merkur Quadrat Neptun, Quadrat bzw. Anderhalbquadrat mit Uranus), die es zu verstehen gilt (Merkur in Konjunktion mit der Finsternis). Es mag die Chance sein, größere Zusammenhänge zu erkennen als wir das bisher gewohnt sind. Eine solche momentane Einsicht des „größeren Plans“ hinter den Dingen könnte man auch als spirituelles Gipfelerlebnis bezeichnen.

Verdunklung des Selbst (Eklipse 13.11. links)

Die Sonne steht in der Astrologie für das Bewusstsein, für den Vater und nicht zuletzt für unser Selbst. Anlässlich einer Sonnenfinsternis werden die hellen Anteile unserer Persönlichkeit, das Selbst und die männlichen Anteile vom weiblichen Prinzip des Mondes, von unseren emotionalen, mütterlichen Anteilen verdunkelt. Da wir so lange in einer patriarchalen Zeit gelebt haben und vielleicht immer noch leben, wurden daher Sonnenfinsternisse in früherer Zeit als unheilverkündend angesehen. Sie wurden mit dem Tod des Königs, mit Missernten oder schrecklichen Krankheiten in Verbindung gebracht. Dass dergleichen Aberglauben noch nicht gänzlich verschwunden ist, erlebten wird nicht zuletzt im August 1999, als eine totale Sonnenfinsternis in weiten Teilen Europas sichtbar war. Nicht wenige Menschen befürchteten um dieses Datum herum schlimme Katastrophen oder gar den Weltuntergang (prominentestes Beispiel: der Modeschöpfer Paco Rabanne). Auf die damalige Sonnenfinsternis bezog sich angeblich auch eine Voraussage von Nostradamus, weshalb sie oftmals als „Nostradamus-Eklipse“ bezeichnet wird.

Sonnenfinsternis November 2012

Die Finsternis von November 2012 ist im Vergleich mit der von 1999 eher harmlos, insofern als sie keine bedeutenden Spannungsaspekte auf andere Planeten wirft. Allerdings steht sie im Skorpion, dem Zeichen, in dem wir mit schwierigen Stirb-und-Werde-Prozessen konfrontiert werden. Der Herrscher-Planet dieser Finsternis ist demnach Pluto. Haben Sonnenfinsternisse bereits per se mit Wandlungsprozessen zu tun, so wird das mit dieser Stellung noch verstärkt. Und obendrein steht Pluto im Sextil mit Saturn in Skorpion, also nicht nur in einem Hauptaspekt, sondern auch in wechselseitiger Rezeption (Pluto im Zeichen Saturns und Saturn im Zeichen Plutos).

Exkurs: Der Sextilaspekt zwischen Pluto und Saturn wird 2012/2013 drei Mal exakt und zwar am:

 

 

  • 27.12.2012 auf 9°09‘ Steinbock/Skorpion
  • 8.3.2013 auf 11°16‘ Steinbock/Skorpion und
  • 21.9.2013 auf 8°59‘ Steinbock/Skorpion

Das abnehmende Sextil hat nach Dane Rudhyar mit Reorganisation zu tun und es ist gleichzeitig der letzte Hauptaspekt vor der neuerlichen Konjunktion. Im Falle Plutos und Saturns findet diese am 12.1.2020 auf 22°47‘ Steinbock statt. [Exkurs Ende]

Sic transit gloria mundi

Im Zusammenhang mit diesen Konstellationen (Saturn und Pluto sowie Sonnenfinsternis) geht mir seit mehreren Wochen ein Satz durch den Kopf, von dem ich nicht weiß, wo ich ihn aufgeschnappt habe. Er lautet: „Sic transit gloria mundi“. Laut Wikipedia kommt dieser Satz seit dem 16. Jahrhundert beim Krönungszeremoniell des Papstes zum Einsatz. Er lautet wörtlich übersetzt: „Und so vergeht der Ruhm der Welt“. An dieser Stelle soll er den neu gewählten Papst daran erinnern, dass auch das Papsttum vergänglich ist.

Nun passiert mir das recht häufig, dass ich unerwartet irgendein Zitat im Kopf habe, dessen Ursprung ich nicht kenne und mit dem ich zunächst nichts anfangen kann. Erst wenn der Satz immer wieder kommt, einem sogenannten Ohrwurm ähnlich, also einem Musikstück, das einem nicht und nicht aus dem Kopf gehen will, messe ich solchen „Eingebungen“ Bedeutung zu. Vielleicht entspringen sie meiner Seele, meinem Selbst oder – mit Varda Hasselmann – meiner Seelenfamilie? Doch das ist letztlich nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass sie mich jeweils auf eine Spur bringen. Und diese Spur ist im Falle der gegenwärtigen astrologischen Konstellationen ziemlich düster. Ich kann mich seit einigen Monaten nicht des Eindrucks erwehren, dass wir momentan eine Zeitperiode erleben, in der etwas unwiderruflich und für immer zu Ende geht. Was das genau ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich kann nur über meine innere Wahrnehmung berichten, wenn ich beispielsweise Soaps oder Reality Shows oder Formate wie Seitenblicke oder ATV Live sehe. Es ist dann, als ob hier ein Totentanz vorgeführt werde. Da sind vermeintlich lachende und glückliche Menschen zu sehen, aber sie wirken so unendlich hohl, als wären sie längst nicht mehr am Leben. An allen Ecken und Enden erlebe ich Menschen, die nur noch so tun „als ob“, die aber keinerlei Substanz haben, fast wie die Außerirdischen in manchem Science-Fiction-Film, die sich Menschenhaut anziehen, um sich zu tarnen.

Und doch ist der morastige Tümpel, der Skorpion symbolisiert, der Schlamm und das gärende Gift, Nahrung und Wurzelgrund für eine der schönsten Blumen, die es gibt, den Lotus. Und dieser Lotus mag für unsere Zukunft stehen, mag uns Lohn sein in nicht allzu ferner Zeit.

Wir sollten nur nicht vergessen, dass die Geburtsschmerzen auf dem Weg dahin dazugehören. Und das möge jenen ganz besonders ans Herz gelegt sein, die da nur die ganze Zeit von Licht und Liebe faseln, von Aufstieg in eine höhere Dimension und von Erzengel-Channelings. Sie begehen einen fatalen, ja geradezu fahrlässigen Irrtum. Sie glauben allen Ernstes, dass wir ein höheres Sein, mehr Bewusstsein und ein umfassenderes Verständnis für das Menschsein und das Leben selbst gewinnen könnten, ohne uns in das Dunkel unserer Abgründe zu begeben. Wenn wir das glauben, sind wir schon verloren! Der Weg der Individuation führt uns hinab in das dunkle persönliche und kollektive Unbewusste. Und nur dann, wenn wir in diesen Schatten hineingehen, können wir vollständiger, lichtvoller und bewusster werden. Ein Anruf bei einer Wahrsager-Hotline genügt dafür sicher nicht. Jede Form von menschlichem Aufstieg ist mit Mühe und harter Arbeit verbunden, sie fällt nicht einfach vom Himmel.

C.G. Jung (rechts) nannte diese harte Arbeit „Schattenarbeit“. Und astrologisch ist diese gleichermaßen mit Saturn und Pluto verbunden. Es ist jetzt an der Zeit, uns unsere Fehler, unsere Schuld und unsere Verbrechen der Vergangenheit ganz genau anzusehen, uns zu konfrontieren mit dem, was uns an uns selbst nicht gefällt. Mundan betrachtet mag so manche Korruptions- oder Missbrauchs-Affäre, die jetzt aufgedeckt wird, ein Schritt in die richtige Richtung sein. Und ich wage zu behaupten, dass in den nächsten Jahren noch viele und weit größere Verbrechen aufgedeckt werden könnten. Ich denke da zum Beispiel an Pharmaskandale ungeahnten Ausmaßes, internationale Absprachen auf dem Rücken der Ärmsten und Bedürftigsten und Finanztransaktionen deren Gier alles übertrifft, was die Menschheit bisher gekannt hat.

Und bevor wir allzu schnell mit dem Finger auf andere zeigen, würde es uns gut anstehen, einen Moment inne zu halten und zu verstehen: ja, diese Gier, dieser Hass, diese Verachtung, dieser Neid und diese Skrupellosigkeit, das bin ich selbst. Diese vermeintlich bösen Eigenschaften an uns selbst haben eigentlich nur ein Ziel, unser Ego zu stabilisieren und zu vergrößern. Denn wir scheinen zu glauben, dass wir etwas gelten müssen in den Augen der Welt, dass wir auf einem Podest stehen müssen und dass unsere Türme immer eine Spur höher sein müssen als die der Nachbarn. Nur so glauben wir uns retten zu können vor bösem Schicksal oder vor dem Überflutet-werden der Masse.

Doch der Ruhm der Welt vergeht. Und möge auch unser Grabstein dereinst aus edelstem Marmor sein und 20 Meter hoch. Irgendwann wird auch er umfallen und zu Staub werden. Und wir werden uns – glaubt man spirituellen Meistern – bereits wenige Augenblicke nach unserem physischen Tod, nicht mehr mit unserer letzten irdischen Existenz aufhalten und weiter gehen. Es mag im Kern also etwas anderes geben als weltlichen Ruhm und materielle Reichtümer, einen Schatz, der uns weit kostbarer und dauerhafter sein mag, als der schöne Schein.

Was also hat Substanz? Was ist von dauerhaftem Wert? Wo liegen unsere inneren Schätze und Reichtümer als einzelne Menschen und vielleicht sogar als Menschheit? Was entsteht dort, wo Äußeres vergeht? Welche beachtlichen Leistungen sind wir als Menschheit beispielsweise in der Lage zu vollbringen, wenn Naturkatastrophen ganze Landstriche verwüsten und Tausende töten? Diese menschliche Qualität ist es, die mich immer maßlos beeindruckt hat, wenn wir uns nach einer Katastrophe für wenige Wochen als EINE Menschheit begreifen und einander helfen, wo wir nur können. Warum tun wir das nicht die ganze Zeit? Warum brauchen wir dafür Erdbeben, Überschwemmungen, Brände und Vulkanausbrüche? Warum begreifen wir nicht, dass Wettkampf egal welcher Art uns nur selbst zerstört? Und wie lange werden wir noch brauchen, um zu verstehen, dass wir als Menschheit Hand in Hand in eine gute Zukunft gehen könnten, wenn wir nur wollten? Wie wäre es beispielsweise, wenn in Zukunft alle nationalen und internationalen Projekte der Wirtschaft, der Politik und der Ökonomie – analog der heute schon fallweise üblichen Umweltverträglichkeitsprüfung – einer globalen Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen werden müssten? Wenn wir nur mehr Projekte verwirklichen würden, die einer möglichst großen Zahl an Menschen, idealerweise aber allen Menschen dieser Erde, maximalen Nutzen brächten?

Astro Landkarte, Neumondeklipse

13.11. 2012 an AC, MC und IC (links)

Die stärkste Wirkung einer Sonnenfinsternis ist geografisch an den Orten wahrzunehmen, an denen die Finsternis auf eine Achse (AC/DC- oder MC/IC-Achse) fällt. Wo das am 13. November 2012 der Fall ist, ist in der nebenstehenden Grafik zu erkennen. Ganz links im Bild erkennen wir die Regionen, in denen die Sonnenfinsternis exakt auf dem MC zu liegen kommt und zwar in Alaska und dem pazifischen Ozean. Die MC-Linie geht unter anderem auch direkt durch Hawaii, wo bereits heute ein ziemlich starkes Erdbeben stattgefunden hat.

Ganz rechts im Bild sehen wir die Sonnenfinsternis auf der AC-Linie, die durch den äußersten Westen Rußlands, Südkorea, Malaysia und weiter in den indischen Ozean verläuft. In Europa und Afrika verläuft die IC-Linie entlang Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, dann entlang der Grenzen zwischen Weißrußland und Polen, schließlich durch die Ukraine, Rumänien und Bulgarien sowie Griechenland und Zypern und dann weiter von Lybien durch Zentralafrika bis Südafrika. An all diesen Orten könnte die Sonnenfinsternis besonders stark zu spüren sein. Üblicherweise wird angenommen, dass Sonnenfinsternisse bis zu einem Monat im Vorhinein und bis zu 6 Monate nach der Finsternis zu spüren sind."

Den Original-Artikel und vieles mehr von Mag. Stefan Hofbauer finden Sie auf seinem Blog HOFASTRO.

Literatur

Greene, Liz (2009). Saturn. Die positiven Charakterzüge des „Übeltäters“ im Horoskop. Neue Erde GmbH.

Bilder (bearbeitet): Mag. Stefan Hofbauer und Juan Valdez Leal

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Freitag, 29. März 2024

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