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Komm, wir gehn die Presse bashen!

Im Vergleich mit dem Silvester-Vollmond 1933 wird klar: Wir leben astrologisch in einer gefährlichen Phase, an der wir jetzt noch einiges ändern können, wenn wir es versuchen. Bevor sie abgleitet in etwas, was man so "nie gewollt" hat. Und das hat mit Panikmache nicht das Geringste zu tun, sondern mit Verantwortung aller für alle. Am Tag darauf trat damals nämlich das "Schriftleiter-Gesetz" der Nazis gegen die Presse in Kraft. Es bedeutete "Gleichschaltung". Die inhaltliche Ähnlichkeit der Zyklen ist eindeutig und zeigt sich in immer stärkeren Auswüchsen, wie der aktuell unglaublichen Schelte der Medien (nicht durch die Medien!). Uranus ist ja Krönung von Luft und Geist, und auf merkurischer Ebene war schon um das 18. Jahrhundert die "Preßfreiheit" ein Kulturgut. Unabhängigkeit, nicht Dienst an Mächtigen. Wenn den Schreibenden nun aber ausgerechnet das wieder vorgeworfen wird, Zensur oder Unterdrückung, wogegen sie endlos kämpften, um bürgerlicher Ausgleich von Macht zu bieten (Uranus als Korrektiv für Pluto), dann machen hier rechte politische Drückerkolonnen den Bock zum Gärtner. Presse erst in ihrer Autonomie anzugreifen, dann auszuschalten und später zu benutzen, war immer eine der bewährten, parallelen Ausdrucksformen von Tyrannen moderner Zeiten. 

Die beobachtende "vierte Gewalt", die Untertanen "objektivierbar" aufklären kann und für diktatorische Umtriebe gefährlich ist, muss offenbar heute aus Kalkül wieder gebasht, gemobbt und weggedrückt werden, wo man allein schalten und walten will.

Hier der astrologische Vergleich, der einen wie ein Schlag trifft. Am 1. Januar 1934 wurde kriegsvorbereitend die deutsche Pressefreiheit endlich auch offiziell abgeschafft. Damals herrschte am Himmel auch dieses berüchtigte kardinale Triumvirat, schockierend ähnlich dem jetzigen. Jupiter in Waage stand gegenüber von Uranus im Widder (fast auf denselben Graden wie jetzt), derd im Quadrat zum Pluto, dieser nur auf der anderen Seite als heute, im Krebs. Dazu kam aber auch noch Krebs-Vollmond und der heutige Merkur sogar kristallklar abgebildet auf dem letzten Schützegrad.

Was passierte? Die Nazis machten an dem Tag mit besagtem "Schriftleitergesetz" (verabschiedet am 4.10.1933 bei Merkur-Uranus-Pluto Konflikt) die Zeitungen schließlich richtig zu ihrem langen Arm. Ein Jahr nach den Ermächtigungsgesetzen. Pressefreiheit wurde dadurch ausgeschaltet. Der Weg in den Abgrund, durch Zensur und Beeinflussung im großen Stil. Wenn man nun sieht, dass unterm gleichen Signum mit dem gleichen Selbstverständlichkeit auf einer Trump-Presse-Konferenz Journalisten-Fragen schlicht verboten werden, ohne dass es jemanden noch wundert, ahnt man, was dem öffentlichen Bewusstsein die Stunde schlägt. Und auch, was unter anderem die US-"Regentschaft" als Symbol der neptunischen Verirrungen für ziviliatorische Errungenschaften der freien Presse in der ganzen westlichen Welt bedeutet. Sie wissen nicht, was sie tun, die Erfinder des Mythos von der "Lügenpresse".

Heute fühlt sich offenbar jeder Bedürftige besser, der irgendetwas nachplappert, was gegen "die wahren Schuldigen" geht. Das Schuldprinzip findet sich wie die Lügen im Dramadreieck der Fische, wo so vieles naturgemäß verborgen bleibt. Was eigentlich als Heimat des Spirituellen versteckt auch gut so ist, kommt nun manchmal als Tarnung des Bösen daher. Gehetzt wird, wo die tiefere Wahrheit unerkennbar bleibt, ohne Not, Sinn und Zweck gegen eins der freiesten und wichtigsten Settings der Medien, die es je gab. Gerade in Zeiten der überall aufpoppenden Aluhüte und vermuteter Gesamtverschwörungen geht es jetzt dabei im Bewusstseins-Modus um nicht weniger als die allgemeine Verdummung, die stets Unterdrückung in die Hände spielte. Eine Dummheit, die aus politischer Erwägung von Kleingeistern, die an die Macht wollen, gefördert wird, sieht das jedoch nicht. Die gerechte Empörung, die immer Eskalationen befürwortet, vertraut eben auch kindlich darauf, dass Rechts nun "endlich" alles rächt, womit man sich "irgendwie" schlecht fühlt. Die Bedürfnisse dahinter sind sicher bedenkenswert, das aufgebaute Feindbild riesig, die Wirklichkeit dahinter klein geschreddert: Medien als angeblich langer Arm der jetzigen "Herrschenden" (eins der Lieblingsworte aus dem Propaganda-Kanon der Erfinder des Lügenpresse-Märchens).

Die zunehmende Verleumdung der Medien ist noch lange nicht am Höhepunkt. Unglaublich, dass in diesem Land zwar die Nazi-Zeiten als Tragödie im Unterrricht gelehrt, aber solche Parallelen wieder beschönigt bis bestritten werden. Genau das machte ja das übergroße "Damals" aus, dass jeder Fakt zum Beweis des Gegenfakts stilisiert wurde.Traditionell hat ein starker Neptun als Unterlage der Zeit immer diese Neigung zur Verdrängung (siehe links die Ähnlichkeiten, innen das "Schriftleiter-Gesetz 1934", das alle Freiheit wegnahm, außen Tagesanbruch der Trump-Rede).

Der Vollmond am Silvestertag 1933 davor steht in Steinbock-Krebs wie der heute, Merkur genauso, in der gleichen kardinalen Trias, siehe oben. Die freie Presse, die immer stolz darauf war, dreht sich auch heute im Widerspruch gegen die dauernden Angriffe im Kreis, man wirkt dadurch doppelt "schuldig". Auch ein Neptun-Ritual. Neptun zuhause ruft die ganze Zeichen-Achse auf. Fische-Jungfrau, im Gesamtklima. Und Neptun-Merkur kann, wenn es schlecht kommt, und Wahrheiten nicht vertragen werden (wie die, dass hier klar Stimmung hochgezogen wird eins der freisten Systeme, die je existierten) einen Jupiter-Merkur mit dem, was er im Guten bringt, konterkarieren und umgekehrt. Eine Sache der feindseligen fallenden Zeichen. Damit wird Verwirrung zum angeblichen Beweis, hier, in der Heimat der Sinnzuschreibung, am problematischsten. Das Aufbrechen einer Fakten-Realität mit ihren Dogmen schien ja zuerst sehr sinnvoll und konstruktiv. Aber nun kippt die Entwicklung. In Milliarden fantasierter Scherben.

Die kardinalen Quadrate belegen heute wie damals die brandgefährliche, radikale Initialzündung (ausgehend von Uranus-Widder) mit unerfindlichen Auswirkungen. Falls sie jetzt nicht gestoppt werden. Bis 2026, wenn endgültig Neptun in den Widder geht und ein neuer Zyklus beginnt, sähe es im Land all der Mobs, die gerade die Zeiten prägen, dunkel aus. Wild fantasierende Ansichten, die an gesicherten Fakten vorbei (die zu finden, war unter anderem Aufgabe der Presse) wieder direkt rechte, menschenfeindliche Haltungen füttern. Indem man den Ast absägt, auf dem die Freiheit der Meinung (noch) sitzt, die man doch gleichzeitig für sich in Anspruch nimmt. Angefangen hat das, wie vielfach angemerkt, mit Saturn in Waage und Skorpion, Propaganda und Demagogie-Tendenzen, durch fehlgeleitete Leitbilder in der kardinalen Klimax. 

Nun hatten leider einseitige Machtübernahmen immer und überall - relativ zur völkischen Propaganda des ängstlichen, kleinen Mannes, dessen Panikdenken all das hungrig aufsog - mit Bashing, Verleumdungen und Gleichschaltung der Presse zu tun. Erst unter den Leuten selbst, die sich für die Machthaber benutzen ließen, welche bauernschlau andere "Machthaber" als Ablenkung auf andere Zielscheiben zum Beispiel in den Zeitungen ausmachten.

Da die Medien (Print oder Funk) als drittes Auge für die Öffentlichkeit eine wichtige Wächter-Funktion übernehmen, ist ein gesellschaftliches Drama mit dieser Entwicklung angedeutet. Steinbock spiegelt sich auf Zwillinge, Saturns Gesetz und Verantwortung wird stets durch Merkurs schnellen Verstand begleitet und analysiert. Beide halten einander klar, wenn es gut läuft. Wenn aber dann etwas die Quadratachsen bewegt (jetzt Fische gegen Zwillinge-Schütze), kommt leicht dies Empfinden unsäglicher Verschwommenheit gegenüber der Notwendigkeit einer Beobachter-Funktion auf.

Ein amerikanischer Präsident, der vor 10 Jahren Journalisten verbieten lässt, Fragen zu stellen, hätte im freien Amerika zurücktreten müssen. Oder: Der Versuch beleidigter Komiker, Journalisten für normale Kürzungen schlechter Inhalte zu Schergen der "Zensur" auszurufen, wäre so absurd gehandelt worden, wie er ist. Heute müssen Redakteure dagegen vor Gericht ziehen. Wann verklagen wir die Natur für Zensur, weil der Tag nur 24 Stunden hat, wo doch dem modernen Menschen 48 Stunden zustünden?

Zensur ist als Rechtsbegriff etwas, was üblicherweise GEGEN, nicht VON Medien ausgeübt wird. Alles verdreht in der Twisted-Ära. Die Positionen der Ermächtigungsgesetze 1933 (links Inkrafttreten) muss man sich auf der Zunge zergehen lassen in dem Zusammenhang. Uranus-Pluto, neu ausgelöst, der Zyklus wiederholt sich. Wenn es nun nur die unterhaltsame Crazy World wäre - aber nein, es ist astrologisch eine brisante Flutung nach Rechts, die hieran sichtbar wird. Besonders gefährlich wegen der Ressentiments, die klassisch ja auch die Linken traditionell gegen "die Medien" hatten. Auch das spielt Rechts indirekt Kraft zu. In diesem Neptun, seiner schwierigen Seite. Lügen, sein Thema, wo man sich der Wahrheit verweigert.

Immer wieder werden jetzt Nebelkerzen geworfen. Meinung von Populisten und den Ladies und Gents der neuen Weltordnungs-Fraktion manipuliert. Noch bitterer: Es wird dann genau das als Verschwörungstheorie bezeichnet, was früher beschlossene Schnittmenge des Erlebens war, die man Wahrheit nannte. Samt all ihrer immer schon zu Recht kritsisierten "faktischen" Fallstricke, die  aber jetzt für den Volksgebrauch nur noch beliebig zu Fallen gegen den "armen Bürger" stilisiert werden. Letztlich eine bekannte Entwicklung im Untergang der Zeit-Phasen, es wird gemein und fiktiv. So einfach kann man das auch ausdrücken.

Bei Vollmonden im Krebs regiert die launische Emotion. Die heizt auch jetzt wieder alles auf, was darunter an Langsamläufern tändelt. Es kann heute wieder passieren, noch schärfer, dass ausgerechnet das, was eine Gesellschaft so sehr braucht, weil es für die Menschen ist und nicht dagegen, zum letztlichen Argument für eine weitere Verengung der Wahrnehmung wird. Mit Volldampf weiter in den Rechts-Staat (= raus aus dem Rechtsstaat, dessen Zerstörung, die zum Teil notwendig war, der Pluto ja einen fruchtbaren Boden in Saturns Zeichen bereitete). Ein Regierungs-Gebilde, das mit seinen Absicherungen zwar nie wirklich fair war, aber wenigstens Auswüchse wie die Ermächtigungs-Gesetze von 1933 hinter sich gelassen hatte.

Wir sollten genau hinsehen, was da eigentlich passiert in und mit unseren Freiräumen. Weltweit. Wir, all die wohlmeinenden wirklichen Autoren, Schreibenden, Poeten, Künstler, die eigentlich noch nie hier Zensur erlebt haben (bloß das, was wir an Ablehnung für Zensur hielten) und uns darum sicher fühlen. Noch hoffen wir, dass all das Gerede und Gemobbe gegen die Medien nur ein isolierter Irrtum ist. Vielleicht auch eine falsche Interpretation von Gimmicks, die einem das Schicksal so vor die Füße wirft. Denn was so absurd ist, kann ja nicht wahr sein. Wirklich? Wir bewegen uns in einer Zeit, wo vieles, was uns Freiheits-Gewinn bedeutete, verdreht und missbraucht wird. Das Schimpfwort "Lügenpresse" macht klar, wie. Mit einem Ton, der aus anderen Zeiten, von anderen Orten stammt, deren Klima leider durch die zyklische Anbindung an die "alten" Zeit-Strömungen astrologisch wieder aufgerufen wird. Wehret den Anfängen. Lügenpresse?

Nein, die Presse ist es nicht die da lügt. Denn es gibt sie nicht "die" Presse. Ihre faktische Vielschichtigkeit warr immer vorwiegend durch eins geeint - den Versuch, Fakten möglichst vielseitig zu vermitteln. Aber auch die Lügen, die darum jetzt gestrickt werden, können unter Neptun in den Dienst der angeblichen Wahrheit gestellt sein - das Doppelgesicht aller Doppelzeichen und hier eines sonst so wunderschönen Prinzips. Des Dichters unter den Planeten, dieses Neptun, der mit seinem Nebel leider auch "richtige" Unwahrheit besonders schön bis in die letzte Zelle einschwemmen kann, fast unbemerkt, bis es sehr spät ist. Hoffentlich nicht zu spät, um sich dagegen gerade zu machen.

Erste Veröffentlichung: 2017-01-12

Bild (bearbeitet): Pixabay

Freitag, 19. April 2024

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