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Neue Ängste hat das Schland

Ja ich weiß - schon wieder so eine missverständliche Überschrift. Aber es geht in diesem Artikel eigentlich ausschliesslich um Astrologie. Um die Übertragbarkeit neptunisch - plutonischer Befürchtungen, die ganze Bevölkerungsgruppen umtreiben. Aber auch um Astrologie als Möglichkeit, das scheinbar Fremde näher an sich ran zu lassen, weil man verstanden hat, dass es viel mehr Gemeinsamkeiten gibt als gedacht und gefühlt.

Und um es gleich mal vorab deutlich zu formulieren – ich halte nicht alle Menschen, die sich im Moment darum sorgen, wie dieses Land mit dem Ansturm der Flüchtlinge umgeht, für Nazis. Nazis sind eine sehr spezielle Gattung Mensch, die es, nebenbei bemerkt, in ihren perversesten Formen auch außerhalb von Deutschland gibt. Im Gegenteil, ich bin sogar der Meinung, daß dieses Nazi-Klischee absolut kontraproduktiv ist.

Denn diejenigen, die sich jetzt große Sorgen machen, haben ja tatsächlich meistens Angst. Und wer Angst hat muss nicht automatisch ein schlechter Mensch oder gar ein Nazi sein, sondern man oder frau hat vielleicht nur gerade einen schwierigen Neptun-, Saturn- oder Pluto-Transit. Da kann man sich auch schon mal beim morgendlichen Blick in den Spiegel vor dem eigenen Gesicht fürchten, das einem da so fremd und übellaunig entgegen starrt. Was sich dann aber meist schnell wieder auflöst, denn man kennt sich ja schliesslich. Weiß, dass man kein schlechter Mensch ist, also muss man sich auch nicht weiter vor sich selbst fürchten.

Aber bei anderen ist das anders. Vor allem wenn sie von woanders her kommen. Andere Länder, andere Sitten, wie es schön heißt. Da weiß man wenig bis gar nichts, auch weil man meist keine große Lust hat, sich mit diesem Anders-Sein zu beschäftigen. Also weiß man in der Regel auch nichts darüber, wer, was oder wie diese Anderen sind, und vor allem nicht ob sie genauso gute Menschen sind, wie man selbst.

Bis hierhin kann ich diese durchaus „normale“ Reaktion (im Sinne von – wer sich mit der Welt nicht bewusst auseinander setzt, findet vor allem Befremdliches in ihr wieder) verstehen. Vor allem weil die meisten Menschen sich ja mit Astrologie und ihren Hintergründen überhaupt nicht beschäftigen. Was mich aber extrem verwundert, ist die selbe Reaktion bei Menschen, die von sich behaupten, dass sie zumindest die astrologischen Grundlagen schon bestens verstanden und in ihr Leben integriert hätten. Ob dem so ist, findet man normalerweise auch nur schwer heraus, denn mit den üblichen Begriffen kann nun jeder halbwegs sprachbegabte Mensch um sich schmeißen. Und auch die gängigsten Deutungskonzepte sind schnell auswendig gelernt, um dann in Foren und Kommentaren andere damit zu beeindrucken.

Aber astro-logische Lebens-Integration ist etwas komplett anders, was sich gerade im Umgang mit der aktuellen Krise zeigt. Wenn nämlich ein Astrologe von Ausländern und Fremden spricht, dann muss er oder sie, zumindest vorübergehend, selbst die einfachsten Astro-Basics vergessen haben.

Denn vor dem Kosmos sind wir alle gleich – zumindest aus astrologischer Sicht.

Völlig egal, wo, wann und unter welchen Umständen wir geboren sind. Solange dies auf diesem kleinen, blauen Planeten passiert ist, gelten für jedes Lebewesen genau dieselben Kriterien. Jeder von uns hat nur einen Sonnenstand im Radix, eine bestimmte Mondstellung und selbst für einen Bill Gates gibt es keinen einzigen Planeten zusätzlich. Das ist kosmische Gerechtigkeit.

Da es sich dabei ja aber nicht nur um sinnentleerte Symbole handelt, sondern jeder dieser Faktoren einen Grundarchetyp des Lebens verkörpert, ergibt sich ganz von alleine und völlig unaufgeregt die klare Aussage, dass kein Mensch in diesem Sinne etwas Besseres wäre, als irgendein anderer Mensch auf diesem Planeten. Denn niemand verfügt über mehr Archetypen oder gar mehr Zodiak-Zeichen.

Denn auch das sollte man selbst als astrologischer Laie gleich zu Anfang begreifen: diese zwölf dynamischen Zeit- und Entwicklungs-Phasen, die wir allgemein als die zwölf Tierkreiszeichen kennen, sind ebenso wenig an Herkunft oder Reichtum gebunden, wie die planetaren Faktoren. Es gibt keinen asiatischen Widder oder Mars, keinen australischen Fisch oder Neptun, keinen arabischen Jupiter oder Schützen, keinen europäischen Merkur oder Zwilling und keinen amerikanischen Uranus oder Wassermann, die sich von ihren anderen Kontinental-Kollegen großartig unterscheiden würden.

Mein Mars ist genau derselbe wie der Mars von jedem anderen Lebewesen, wenn wir den Begriff Mars als Symbol für eine lebendige Grundkraft des Lebens hier akzeptieren. Oder übersetzt für  Nicht-Astrologen:

Mein Ärger, meine Wut, mein Hass ist um keinen Deut besser oder schlechter, als der Ärger, die Wut und der Hass von jedem anderen Lebewesen. Und er ist auch nicht anders. Egal ob man ihm (dem negativen Mars- Ausdruck  des Menschen) in Syrien oder Sachsen begegnet, niemand wird diesen Ärger mit Freundlichkeit oder Zuneigung verwechseln (von Liebe wollen wir erst gar nicht reden).

Das sollte einem doch mal zu denken geben: wie kann es denn sein, dass wir angeblich alle so verschieden sind, wenn selbst diese einfachsten Ausdrucksformen menschlicher Gefühle immer gleich sind. Die gleiche Farbe haben, den gleichen Klang, den gleichen Geschmack. Kosmische DNS-Stränge halt, die lediglich durch die Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten am Ende auch Unterschiede hervorbringen. Im Sinne einer Individualität, jenseits von jeder Gleichmacherei.

Aber, aber, aber wird sich nun der eine oder die andere denken…

Aber man sieht doch, dass diese Flüchtlinge völlig anders mit ihrem Mars umgehen. Sich gegenseitig prügeln oder umbringen (liest man fast jeden Tag), keine Ordnung halten, völlig genervt reagieren. Und was Jupiter-Neptun anginge – die wären überhaupt nicht dankbar, sondern würden allein durch die Masse (Jupiter) der Menschen, durch ihre Religion und Kultur (Neptun und Jupiter) unsere eigene Identität (Mars-Sonne) verwässern (Mond-Neptun) und schließlich ganz verdrängen und auflösen (noch mehr Neptun).

Deswegen hätten jetzt viele Menschen mehr und mehr Angst (Saturn).

Bleiben wir beim Saturn – welchen Eindruck hätte man wohl von uns Deutschen, wenn ab sofort in allen Abendnachrichten jede Wirtshausschlägerei, jede häusliche und andere Gewalt dieses Tages, bei der es eine rein deutsche Beteiligung gab, akribisch aufgezählt werden würde? 

Dann zur Dankbarkeit. Wofür sollen sie (also diejenigen, die wirklich auf der Flucht sind) denn dankbar sein? Dass sie ihr Heimatland verlassen mussten, weil sie dort ansonsten früher oder später entweder durch Fassbomben  getötet oder von völlig durchgeknallten Bartträgern enthauptet worden wären? Sollen sie dankbar dafür sein, dass sich die Welt (allen voran auch Deutschland) in den letzten Jahren darum überhaupt nicht gekümmert hat? Man hörte zwar hier jeden Tag in den Nachrichten die nackten Zahlen, also wie viele Syrer, Iraker, Pakistani oder Afghanen wieder ums Leben kamen, aber schlürfte dabei weiter sein Bierchen oder trank seinen Wellnesstee. Ist jemand aufgesprungen, auf die Strasse gegangen? Gab es Montags-Demos mit dem Slogan, keine Waffenexporte mehr, sondern Friedensinitiativen bis das Morden aufhört? Gab es Hungerstreiks aus Solidarität mit dem Hunger in der Welt???

Nein, natürlich nicht. Wir waren hier auf unserer kleinen Insel der Seligen ja nur Zaungast bei all den schrecklichen Katastrophen in der Welt. Ja selbst Erdbeben und Tsunamis finden woanders statt, bei uns gibt’s dann stellvertretend mal Pferdefleisch im Hack und auf der Pizza, was dann schon eine nationale Katastrophe ist. Oder noch schlimmer - wir scheiden bei einer Fussball-WM schon in der Vorrunde aus...

Wenn es ein Volk gibt, dass wirklich dankbar sein sollte, von morgens bis abends, dann sind das wohl wir Deutsche. Alleine die Wiedervereinigung, die uns ein mitfühlender Fisch namens Michail Gorbatschow geschenkt hat, der tatsächlich daran glaubte, damit eine neue Welt zu erschaffen, ist ja auch 25 Jahre nach dem Mauerfall immer noch ein Wunder (übrigens zur vorletzten Jupiter-Neptun Opposition). Aber auch, wie schnell uns der Rest der Welt verziehen hat, dass wir für zwei Weltkriege mit- und alleinverantwortlich waren, in denen Millionen und Abermillionen Menschen ihr Leben verloren. Wie schnell wir wieder in die Gemeinschaft der Völker aufgenommen und wie sehr wir auf alle erdenkliche Weise unterstützt wurden. Wachen wir deswegen morgens mit einem Lächeln im Gesicht auf, denken dabei an den Rest dieser großzügigen Welt und werden von Gefühlen absoluter Dankbarkeit überflutet?

Weswegen sollten dann diejenigen, die bisher nicht in Schlaraffia gewohnt haben, sondern in einem Stellvertreterkrieg der Großmächte Verwandte, Freunde und Bekannte verloren haben, deren Kinder ohne Perspektive aufwuchsen, die alles zurück lassen mussten und jetzt in einem fremden Land bei Null anfangen müssen, dankbar sein?

Natürlich - die meisten Asylsuchenden sind ja auch dankbar dafür, dass wir sie überhaupt rein lassen in dieses schöne Land. Aber müssen sie auch dankbar dafür sein, dass sie dann mit hundert anderen in großen Zelten oder Hallen übernachten dürfen, bis wir eine bessere Lösung für sie gefunden haben? Solange gibt es eben keine Privatsphäre mehr, keine Eigeninitiative, nur völlige Abhängigkeit von „Fremden“ ohne eigenes Mitspracherecht. Sollen sie dankbar dafür sein, dass in den Medien fast nur noch über die schlimmsten und perversesten Kriminellen aus ihrem Kulturkreis berichtet wird und alle Syrier, Afghanen oder Nordafrikaner mit diesen Verbrechern in einen Topf geworfen werden? Sollen sie dankbar sein für das perverse Geschwätz von AfD´lern und sonstigen Populisten, die Flüchtlinge nur als Vorwand benutzen, um selbst im politischenRampenlicht zu stehen, obwohl sie für die Lösung von Problemen nicht den Hauch eines praktikablen Ansatzes haben? Dafür sollen diese Flüchtlinge dann von morgens bis abends voller Dankbarkeit jubelnd ein Loblied auf unsere Willkommenskultur singen?Und den ganzen Rest, die eigene Heimat, die Flucht, die eigene Angst vor der Zukunft einfach vergessen, notfalls auch für einen Teddybär und eine Tüte Chips, wenn gerade nichts anders da ist?

Klar. Schließlich steht Neptunimmer noch in den Fischen und wahre Spiritualität entsteht nur dort, wo Bescheidenheit, Demut und Verzicht zugunsten Anderer wirklich gelebt werden. Und der deutsche Angstmensch will natürlich trotz seiner Panik nur das Beste für diese Flüchtlinge, ihr spirituelles Wohl liegt ihm mehr am Herzen als das eigene. Und deswegen dürfen die dann auch diese Eigenschaften entwickeln, während wir uns weiter in unseren nationalen Lieblingsdisziplinen üben – dem  Sorgen machen und dem „uns vor der Zukunft fürchten“.

Deswegen auch nochmal von meiner Seite die Klarstellung – nein, diejenigen die sich in den letzten Monaten und Jahren so massiv von der Not der anderen abwendeten und stattdessen den eigenen Ängsten huldigten, sind beileibe nicht alle Nazis.

Sie sind schlimmstenfalls ein- und ungebildet, sonst wüssten sie ja, dass der aktuelle Flüchtlingsstrom nach Deutschland nur noch ein kleines Rinnsaal ist, verglichen mit den 65 Millionen Menschen, die gerade weltweit vor Krieg, Hunger und Gewalt flüchten. Sie haben Angst um das, was sie als ihren Besitz betrachten, möchten das nicht teilen und vor allem möchten sie in Ruhe gelassen werden. Damit sie auch weiterhin so tun und leben können, als ginge sie die „Welt da draussen“ nichts an. Wie schon andernorts geschrieben – in der Regel sind das keine überzeugten Nazis, aber überzeugte Narzis: Egomanische Angstbeißer, die nur das eigene Wohl als oberste Priorität gelten lassen und dabei auch notfalls über die Leichen der anderen gehen würden.

Das klingt nur hart, ist aber äußerst treffend, wenn man jetzt zum Beispiel Transitzonen an den Grenzen, zusammen mit konzentrierten Auffanglagern, die Flüchtlinge eine gewisse Zeit nicht verlassen dürfen, als Lösung möchte.

Ja liebe Freiheitskämpfer in Sachsen und anderswo, wenn euch das bekannt vor kommt, das alles hatten wir schon mal. Und auch die Mauer, die jetzt  manche wieder fordern, diesmal gleich ums ganze Land. Und selbstverständlich, wenn die undankbaren Asylis dann trotzdem nicht dort bleiben wo sie hin gehören, dann werden eben Minengräben um die Mauern verlegt. Und schließlich darf auch von der Waffe Gebrauch gemacht werden, denn so spricht der aktuelle Gottvater aller Besorgten, Horst Seehofer aus Bayern: Es geht jetzt um „Notwehr“. Und da ist fast alles erlaubt.

Übrigens – wer nun die astrologischen Ableitungen vermisst, jenseits dieser unsäglichen Debatte - es ist ganz einfach. Unter dem großen Quadrat von Pluto und Uranus wuchs die Unzufriedenheit im Lande, berechtigterweise bei denen, die immer ärmer wurden. Sozialausgaben wurden gekürzt und jahrelang mussten Menschen rund um die Uhr arbeiten, ohne davon leben zu können.

Während auf der anderen Seite die Reichen immer reicher wurden und die Banken immer dreister.

Es gab einfach keine Lösungen und die Politik, allen voran Frau Merkel, predigte Einfachheit, Bescheidenheit und Sparsamkeit. Für alle anderen. Und mangels wirklicher Alternativen ließ sich „das Volk“ dann breit schlagen und akzeptierte die Diät. Trotz Banken- und Griechenland-Rettung.

Natürlich, jeder Mensch der bis fünf zählen kann, wusste, dass hier etwas faul war an diesen Milliarden, die vorher nicht da waren und plötzlich vom Himmel fielen. Aber was sollte man machen, auch damals ließ sich „der Deutsche“ von seinen Ängsten leiten – lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach usw usw. Und all der natürliche plutonisch-uranische Drang zur Veränderung wurde auf seltsame Weise verinnerlicht. Und moderte seitdem dort vor sich hin.

Und nun das. Pünktlich zum nächsten kosmischen Paukenschlag bei Jupiter Opposition Neptun kommt der Flüchtlings-Tsunami. In Anlehnung an das Elbehochwasser von 2002, ebenfalls unter einer Jupiter-Neptun Opposition. Und natürlich, auch jetzt weiß wieder jeder instinktiv, dass etwas faul im Lande sein muss, wenn Politiker sogar extra betonen, dass es keine Steuererhöhung wegen der Mehrkosten geben wird. Bedeutet nämlich, dass mehr Geld vorhanden ist und auch immer schon war, als man uns erzählt hat. Warum also die ganzen Einsparungen in Kultur, im Sozialen, in fast allen Lebensbereichen, die für die „breite Masse“ wichtig waren? Warum hat sie immer weniger und warum haben die, die schon immer mehr hatten, jetzt noch mehr???

Das wären natürlich alles berechtigte Fragen. Nur die aufrechten Abendland-Verteidiger stellen sie gar nicht und neptunisch vernebelt von der eigenen, gelenkten Propaganda, lassen sie ihren plutonisch-unbewussten Frust darüber jetzt an den Fremden aus, die ihnen das bisschen was geblieben ist, auch wegnehmen könnten. Da trifft es sich gut, dass die auch noch eine andere Religion haben, sowas hat schon im Mittelalter immer gezogen, wenn es um Feindbilder ging.

Am Ende, wenn sich die Wogen dann gelegt haben, wird alles beim Alten bleiben, keine neuen Innovationen, keine wirkliche Lebensverbesserung für die 99% im Lande, denen fast nichts gehört. Aber man hat ja schließlich einen Sieg errungen, die fremde Invasion abgewehrt, also wird man sich zufrieden wieder im Alltag einfinden und dankbar die nächsten Sparmaßnahmen oder Bankenrettungen mittragen.

Das alles haben wir in großen Teilen der Opposition von Jupiter und Neptun zu verdanken. Die ist heliozentrisch nämlich immer noch am hochkochen und solange dürfen wir uns den verwirrten Emotionen und Sichtweisen auch weiter hingeben. Rumjammern und Wehklagen auf höchstem Jupiter-Niveau, die eigene Sichtweise jenseits jeglicher Fakten hochleben lassen, weil wir ja ohne Zweifel für die richtige Sache einstehen.

Aber wie schon gesagt – da die meisten Menschen ja astrologische Prinzipien weder verstehen noch etwas davon wissen, kann man ihnen kaum einen Vorwurf machen. Es ist halt wie immer, es kommen die großen Auslösungen und schon fällt die halbe Welt in eine entsprechende Trance. Fühlt sich also gerade wirklich bedroht. Das geht bis hin zu den massiven Lügenberichten aus erster Hand, wo tapfere deutsche Landfrauen darüber berichten, wie schlimm sich ihr Leben unter dem Einfluss der Asylanten zum Schlechten verändert hat. Überall dort wo man diese Greuelmärchen überprüft, stellt sich schnell heraus, dass das alles Neptun von seiner düstersten Seite her ist – Lug und Trug.

Nur – wer von sich behauptet, Astrologie zu verstehen, der kann sich doch nicht allen Ernstes jetzt von denselben atmosphärischen Schwingungen wegtragen lassen, ohne zu bemerken, was da wirklich gerade geschieht. Dass man den eigenen Lebensfrust und die eigene Lebensangst falsch zuordnet, dass man die wahre Botschaft dieses kleinen Quadrats zwischen Jupiter, Neptun und Saturn nicht auf sich beziehen will, sondern das lieber an Dritte delegiert. Stattdessen lieber einen neuen Glaubenskrieg inszeniert, um das Abendland vor dem bösen Islam zu schützen.

Statt, wie eingangs schon erwähnt, sich das Verbindende klar zu machen, dass was wir astrologisch als Gemeinsamkeiten entdecken könnten. Zu wissen, dass auch jeder Flüchtling seine Sonne am richtigen Platz oder Fleck hat, dass der Krebs-Mond eines Afghanen genauso empfindlich auf ähnliche Dinge reagiert, wie der Krebs-Mond eines Oberbayern, könnte schon eine Brücke, ein erweiterter Zugang sein, der tatsächlich völlig neue Perspektiven aufzeigt.

Vor allem aber deutlich macht, dass bestimmte Unterschiede eben tatsächlich durch die Umgebung und von dem sozialen Hintergrund jedes Einzelnen geprägt werden. Würde man dem oberbayrischen Krebs-Mond die Heimat durch Bombenteppiche zerstören, würde er vermutlich auch nicht mehr wirken wie ein gemütlicher Alm-Öhi, der den lieben Gott einen guten Mann sein lässt. Umgekehrt – wenn die hier ankommenden, zornigen jungen Männer jetzt vor allem auf Verständnis und Hilfsbereitschaft stoßen, wenn sie keine Angst mehr vor Gewalt, Krieg und Verfolgung haben müssen, dann werden sich ihre inneren Archetypen ebenfalls anpassen an die neue Situation. Dann mag der jetzt noch wütende Mars mehr und mehr zu einem konstruktiven Antrieb werden, um neue Horizonte im besten Sinne anzusteuern. Das mag vielleicht etwas dauern, aber es wird so kommen.

Wer Astrologie betreibt und nicht versteht, wie hier eine negative Schattenprojektion mehr und mehr um sich greift, wer stattdessen auch noch selbst Öl in dieses Feuer gießt, und alle Grundlagen, die astrologisches Denken hilfreich machen, damit übergeht, der muss sich nicht wundern, wenn sich das mehr und mehr verselbstständigt. Am Ende hält man das, was man nur befürchtet, hält man das rein geistige Bild einer ungewissen und unsicheren Zukunft für Wirklichkeit, die nicht zu ändern ist. Es sei denn, man handelt und vertreibt diejenigen, die man als Ursache ausgemacht hat.

Für solch eine Haltung wird es bei uns hier auch in Zukunft keine Zustimmung und keine Plattform geben. Denn sicher ist - am Ende wird sich zeigen, dass es Lösungen für alles gibt, wenn man nur guten Willens ist und das Wohl der Anderen zumindest gleich wichtig nimmt, wie das eigene.

Nein genau genommen liegt darin auch die Heilung aller Ängste – denn wer sich um die Not der anderen kümmert und aktiv an ihrer Linderung arbeitet, der wird zumindest solange er das tut, die eigene Not nicht mehr als so erdrückend empfinden.

Vor allem aber nicht die eingebildete Not, die es nur in der eigenen Vorstellung gibt und sonst nirgends. Die wird sich in Luft auflösen und zu dem werden, was sie immer war – ein vorgestelltes Nichts. Was dann, wenn sich diese Einsicht am Ende doch noch zeigt, womöglich durchaus zu einer neptunischen Vision führen kann, die den üblichen, begrenzten Rahmen sprengt.

Im besten, vorstellbaren Sinne…

Titelbild: Der Schrei - günther gumhold  / pixelio.de; Welcome - Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM)  / pixelio.de; KZ Ausschwitz - Corinna Dumat  / pixelio.de; Grenze - Karl-Heinz Laube  / pixelio.de; 

Nachtrag: Dieser Artikel erschien im Original erstmalig im Oktober 2015, als die Flüchtlingskrise gerade begann. Begriffe wie Transitzentren gab es aber auch schon damals...

Freitag, 31. Januar 2025

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