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Europa: Die Stunde der Verführer

Manches möchte man ja am liebsten verdrängen, zum Beispiel den Aufstieg der neuen Rechtspopulisten in Europa. Leider macht das auch astrologisch gesehen überhaupt keinen Sinn, denn es war ja abzusehen. Wenn jemand oder etwas eine Venus-Uranus-Neptun Konjunktion im Radix hat, dann sollte neben der Hebamme am besten auch gleich ein Paartherapeut bei der Geburt anwesend sein. Wenn es sich dabei aber um einen Staat oder den Zusammenschluss mehrerer handelt, hilft das auch nicht wirklich weiter. Insofern, Europa hats nicht leicht. Nicht mit sich selbst und nicht mit dem Rest der Welt.

Vor allem jetzt, da das Quadrat von Uranus und Pluto diese seltsame Konjunktion in die kosmische Mangel nimmt (siehe auch Euro-Pa: Krise sucht Gläubige(r). Aufbruch und Veränderung heißt das Grundthema und wie so oft, wenn es dabei um venusische Verbindungen geht, ist auch Scheidung durchaus eine Option. Raus aus Europa, weg mit dem Euro sind also Parolen, die einem Teil dieses kommenden Wandels entsprechen könnten. Allerdings ein sehr eindimensionaler Teil. Aber in schwierigen Zeiten suchen verunsicherte Bürger auch gerne nach einfachen Lösungen und es finden sich immer Protagonisten, die gerne auf diesen Zug aufspringen. In Deutschland heißt das dann ein bisschen weichgespült „Alternative für…“ (AfD), in England fordert man „die Unabhängigkeit des Vereinigten Königreiches“ (UKIP) und in Frankreich gibt es eine „nationale Front“ (FN).

Naja, alles nicht so schlimm, könnte man meinen, es sei denn, man blickt ein wenig hinter die Kulissen. Bernd Lucke, der Vorsitzende der AfD, ist ja nun ein gern gesehener Gast in diversen Talkshows und nimmt nur selten ein Blatt vor den Mund. Mit einer Löwe-Sonne und einem Widder-Mond gesegnet, hat er auch kein Problem damit, anderen Talkgästen klare Orientierungsvorgaben zu liefern („Halten sie doch einfach mal die Klappe, Herr Friedmann…“), wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Und davon gibt es reichlich, mal abgesehen von Europa und dem EURO. Denn mit einer sehr exakten Opposition von Jupiter und Pluto benötigt man klare Feindbilder um die eigene Weltsicht zu bestätigen. Integration im weitesten Sinne ist da erst mal ein Fremdwort und das zeigt sich durchaus auch in den politischen Statements. Dass er und seine Partei dann ausgerechnet bei einer mundanen Jupiter-Pluto Opposition in den öffentlichen Fokus rücken, beweist ein weiteres Mal wie wunderbar Anlagen und Auslösungen immer zusammen arbeiten.

Auch Bescheidenheit gehört ja nun nicht unbedingt zu den Stärken des Feuerelements und Lucke kann sich nach eigenen Aussagen auch gut vorstellen, einmal Kanzler zu werden. Warum auch nicht, mit Sonne-Uranus Konjunktion würde er ja in gewisser Weise die Tradition von Angela Merkel weiterführen. Die sich ja auch ungern festlegt, wenn es um notwendige Entscheidungen geht. Was nämlich passieren würde, wenn Deutschland sich tatsächlich aus der EU verabschieden würde, dass kann einem auch der kluge Wirtschaftsprofessor nicht vorrechnen. Aber rechnen kann er, davon kann man ausgehen. Deswegen müssen aus seiner Sicht auch die Lohnkosten in Deutschland erheblich gesenkt werden, damit die Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt. Dieser indirekte Aufruf zum Lohnverzicht wirkt nun doppelt glaubwürdig, denn Herr Lucke hat sich natürlich als Spitzenkandidat seiner Partei ins Brüsseler Parlament wählen lassen, dass er doch eigentlich für eine Hochburg der „demokratischen Entartung“ halten müsste (Wortschöpfung von Bernd Lucke). Stattdessen bekommt er jetzt monatlich 7.956,87 EUR brutto als Grundgehalt, eine pauschale monatliche Spesenvergütung von 4.299 EUR, ein Tagegeld von 304 EUR für jeden Tag der Teilnahme an offiziellen Sitzungen sowie die Möglichkeit für 19 709.-€ im Monat Assistenten einzustellen. Alles in allem kommen da schnell mal 40 000.-€ monatlich zusammen, die man dann vermutlich auch dankbar annimmt, im Dienst der guten Sache.

Das gilt natürlich auch für die anderen Euro-Skeptiker aus Frankreich und England. Nigel Farage, der Vorsitzende der englischen UKIP, nutzt diesen Service schon seit 1999. Auch er ein Feuertyp mit Widder-Sonne und Schütze-Mond und deutlichen Worten. Gegnern wird da schon mal das „Charisma eines feuchten Lappens“ bescheinigt, sich selbst bezeichnet er als „biblische Plage für die EU“. Ansonsten möchten er und die Seinen mehr Investitionen in Kernenergie und saubere Kohlekraftwerke, stehen für die Ablehnung von Windparks und die Streichung jeglicher staatlicher Finanzierung von Klimaschutz und deswegen konsequenterweise auch für ein Verbot von Al Gores Film „Eine unbequeme Wahrheit“ an britischen Schulen.

Das klingt nur solange lustig, bis man zur Kenntnis nimmt, dass UKIP bei den Wahlen am Sonntag stärkste Partei in England wurde.

Genauso wie die „Front National“ von Marine Le Pen in Frankreich. Die Löwe-Frau mit Steinbock-Mond und Waage-AC forderte dann auch sogleich Neuwahlen im ganzen Land, da die regierenden Parteien jetzt ja keine Mehrheit mehr hätten. Das muss vor allem den Papa gefreut haben, Jean Marie Le Pen, den Gründer der Front National. Der hatte noch wenige Tage vor der Wahl den Ausbruch von Ebola in Afrika als hilfreiches Mittel gegen die dortige Überbevölkerung bezeichnet. Ansonsten soll in Frankreich „anormale Kunst“ verboten werden und natürlich – Frankreich soll aus der EURO-Zone und der NATO austreten.

Das ist jetzt alles sehr verkürzt, sprich populistisch, dargestellt. Aber genau das ist auch der Stil dieser drei „neuen“ Gruppierungen. In ihren Programmen finden sich haufenweise Forderungen, die sich gegenseitig widersprechen, aber hier scheint es erst mal nur um Stimmenfang zu gehen. Denn keine der Parteien bietet auch nur ansatzweise Perspektiven für eine eventuelle Nach-Euro Zeit, die nicht nur Chaos, Verfall und schlimmere Szenarien beinhalten würden.

Ein Fehler wäre allerdings, sie bzw. ihre Wähler nicht ernst zu nehmen. Denn hinter dem Stimmenzuwachs steht ja eine breite Unzufriedenheit, die durchaus ihre Berechtigung hat.

Die ausgelöste Venus-Neptun-Uranus Konjunktion des Maastrichter Vertrages durch Pluto und Uranus verlangt ein Überdenken der Beziehungen innerhalb der EU. Wenn man die Zeichen der Zeit nicht richtig deutet und dementsprechend reagiert, dann wird sich diese Unzufriedenheit in den nächsten beiden Jahren noch steigern. Die drei Feuer-Sonnen Lucke, Farage und Le Pen werden vom kommenden Durchlauf Jupiters durch den Löwen weiter profitieren, es ist also nicht auszuschließen, dass tatsächlich demnächst in Frankreich und England ganz „andere Verhältnisse“ herrschen werden. Wer das nicht will, der sollte schleunigst anfangen die Sorgen und Ängste der Bürger wirklich ernst zu nehmen. Und rasch und praktisch darauf reagieren, damit die neuen Verführer nicht noch mehr Menschen mit ihren trügerischen Lösungen in die Irre führen.

Bilder: Le Pen - Foto-AG Gymnasium Melle [CC-BY-SA-3.0  (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0 )], via Wikimedia Commons; Farage - By Stephen West [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons; Lucke - By Mathesar (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons; Bundesarchiv, Bild 183-1982-1130-502 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 21. November 2024

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