Unser Universum - nichts ist unmöglich
Fast täglich werden in unserem Universum neue Planeten und bizarre Sternen-Formationen entdeckt. Ebenso bizarr sind dann die oftmals blitzschnell kreierten, astrologische Deutungen, die von manchen geniösen Sternenlesern im Netz verbreitet werden. Solch zeitgemäßem Un-Sinn darf man sich natürlich nicht völlig verschliessen, aus diesem Grund gibt es heute ein paar Vorschläge dazu, die bisher noch nirgendwo auftauchten.
Kosmischer Süßstoff
Kleine grüne Männchen besiedelten in den Vorstellungen mancher Sci-Fi Autoren ja schon früher das gesamte Universum. Aber wer von ihnen hätte jemals an Zucker gedacht.
Zucker – richtig. In einem der farbenfrohesten Sternennebel, Rho Ophiuchi, gibt es ein Doppelsternsystem namens IRAS 16293-2422. Und dort formatiert sich das, was man eine protoplanetare Scheibe nennt. Die Vorstufe zur Entstehung eines Planeten.
In dieser Molekülwolke findet sich Glycolaldehyd, eine Vorstufe von Zucker und wichtige Grundlage für die Entstehung von Ribonukleinsäure. Die wiederum gehört zu den Grundbausteinen von Leben. Unser Hang zu Süßem hat also durchaus einen kosmischen Hintergrund. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja in Zukunft so auch astrologische Hinweise darauf, in welchen Bereichen wir uns das Leben versüßen könnten. IRAS 16293-2422 liegt im Sternbild Schlangenträger, im Moment auf ca. 8° Schütze. Demnächst entdeckt man dort womöglich auch noch fliegende Eistüten.
Unermesslicher Reichtum
Eine andere Entdeckung dürfte bei bestimmten Menschen das Dagobert Duck Syndrom auslösen. Dollarzeichen in den Augen. Im Sonnensystem 55 Cancri befindet sich ein Planet, der doppelt so groß und achtmal so schwer wie unsere Erde ist. Und zu einem Drittel aus Diamant besteht.
Cancri 55e, so sein unschöner Name, benötigt ca. 18 Tage für einen kompletten Umlauf um seine Sonne. Statt mit Granit und Wasser ist seine Oberfläche von Graphit und Diamanten bedeckt. Ein absoluter Insidertipp für den nächsten Abenteuerurlaub, von dem man dann entsprechende Souvenirs mitbringen könnte. Wenn es mit 2100° Celsius nicht ein bisschen zu heiß dafür wäre.
Immerhin, wer will kann seine sonstigen Konstellationen ja auf diesen Reichtumsaspekt hin überprüfen, 55 Cancri liegt im Moment ca. auf 13° Löwe im Zodiak.
Wo die Sonnen nie untergehen
Unser Zeitsinn ist sehr einfach gestrickt. Innerhalb eines Tages geht unsere Sonne einmal auf und unter, ein kompletter Umlauf der Erde um dieselbe ist für uns ein Jahr. Man stelle sich vor, an einem Tag würden vier unterschiedliche Sonnen auf- und untergehen…
Genau das geschieht auf PH1, einem kleinen Planet im System KIC 4862625 im sogenannten Keplerfeld ca. 5000 Lichtjahre entfernt. Er umkreist zwei dieser Sonnen und wird von den anderen beiden selbst umrundet. Forscher wundern sich, wieso er trotz dieser enormen Gravitationskräfte eine relativ stabile Bahn beibehält.
Ein Fels in der Brandung sozusagen, seine Position im Zodiak liegt im Moment bei ca. 28° Steinbock.
Ein neuer Nachbar
2012 wurde in unmittelbarer Nähe zu unserem Sonnensystem ein weiteres kleines Wunder entdeckt. Alpha Centauri ist das uns am nähest gelegene Sternensystem, nur ca. 4,3 Lichtjahre entfernt. Sollte die Menschheit also irgendwann die Heliosphäre verlassen und anderen Sternen einen Besuch abstatten wollen, wäre Alpha Centauri wohl das erste Ziel.
Und es gibt dort einen kleinen Planeten, der unserer Erde ähneln könnte. Vielleicht das fiktive Pandora aus dem Kinohit Avatar, im Film ein Mond eines Planeten aus dem Alpha Centauri System? Ob es allerdings Leben auf dem neu entdeckten Planeten gibt, ist fraglich, immerhin befindet er sich 40mal näher an seinem Hauptstern als die Erde.
Die Position von Alpha Centauri kann man sich von jedem besseren Astrologie-Programm anzeigen lassen, dort wird es aber meistens als Bungula bezeichnet. Im Moment befindet es sich kurz vor dem Wechsel ins Zeichen Schütze auf 29°42´ Skorpion. Eine kurze astrologische Beschreibung findet sich hier und hier. Alles in allem also jede Menge neuer Entdeckungen, an denen man sich auch als Astrologe erfreuen kann.
Ob es denn sinnvoll ist, solche Beobachtungen ernsthaft astrologisch einzubinden, erscheint zweifelhaft. Aber wer weiß, dem menschlichen Forschergeist sind ja keine Grenzen gesetzt und vielleicht gibt es ja irgendwann auch seriöse Untersuchungen in Bezug auf astronomische Neuentdeckungen.
Bilder:
Avatar: HARRY NGUYEN (originally posted to Flickr as my avatar) via Wikimedia Commons; IRAS 16293-2422: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/L. Calçada (ESO) & NASA/JPL-Caltech/WISE Team via Wikimedia Commons; Alpha Centauri: By ESO via Wikimedia Commons