Mars - so nah...
…und doch so fern. Heute Morgen um 9:51 Uhr unserer Zeit kam uns unser roter Nachbarplanet so nahe wie seit langem nicht mehr. Genau genommen war er nur noch 57 590 000 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und uns damit näher als jeder andere Planet im Moment. Und das wird sich erst am 11. September dieses Jahres ändern, dann tauscht er seinen Platz mit Venus.
Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch einmal erwähnen, dass dieses „Meeting“ der beiden Planeten durchaus Methode hat. Denn alle 779 Tage, 22 Stunden und 33 Minuten schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mars und sucht damit auch wieder seine Nähe. Diese variiert aber beträchtlich, beim nächsten Zusammentreffen am 6. Oktober 2020 wird er 14 Millionen Kilometer weiter von uns weg sein, als heute.
Gut dass in diesen Tagen durch den Hype um Blutmond und Mars-Nähe endlich auch das Thema „Entfernungswerte“ in der Astrologie wieder eine größere Rolle spielt. Denn bei genauer Betrachtung dieser Abstände zeigen sich außergewöhnliche Verbindungen, die durch anderweitige Methoden nicht erkennbar sind. Normalerweise gehen die meisten Menschen davon aus, dass unsere beiden direkten Nachbarn Venus und Mars auch immer abwechselnd die Planeten sind, die die größte Nähe zu uns aufbauen können. Aus rein metrischer Sicht ist dies logischerweise auch der Fall, allerdings kann sich das Bild im Laufe der oben genannten Intervalle grundlegend ändern. Im Moment steht Mars in dieser Hierarchie an erster Stelle, allerdings ist uns Merkur deutlich näher als Venus. Im Februar 2019 werden wir dann sogar der Sonne wesentlich näher sein (149 Millionen km), als Venus (152 Mill. km) und Merkur (159 Mill. km). Mars wird dann fünfmal so weit von uns entfernt sein wie heute (255 Mill. km).
Deswegen sollte man diesen wichtigen Baustein der Planetenverbindungen immer auch in Deutungen mit einbeziehen. Und gleichzeitig die Distanzwiederkehr als zeitliche Eckpunkte betrachten, die neue Entwicklungen einleiten können. Dazu bedarf es sicher noch jeder Menge an Forschungsarbeiten, aber es könnte sich durchaus lohnen.
Denn das letzte Mal, dass uns Mars auch nur annähernd so nahe kam, wie in diesen Tagen war im August 2003. Damals kam es zu der größten Hitzewelle in Europa seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen und mit ca. 70.000 Todesopfern und einem volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von ungefähr 13 Milliarden Dollar gehörte sie weltweit mit zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten 40 Jahre.
Ganz so extrem ist dieser Sommer noch nicht und bei genauerer Betrachtung kommt auch die Hoffnung auf, dass sich trotz der Mars-Nähe solch eine Katastrophe nicht wiederholt. Denn damals war unser zweitnächster Himmelskörper die Sonne selbst. Das änderte sich erst am 7. August als Merkur unser Zentralgestirn in dieser Position ablöste.
Und nur sechs Tage später sanken die Temperaturen überall wieder auf ein sommerliches Normalmaß…