Die Angelobung
Düstere Stunde: Ausgerechnet mit Neptun vorn während des beginnenden Saturn-Leerlaufs (kein weiterer großer Aspekt mehr außer dem Mond, der als Herr von 5 und 6 für Anpassungen und Alltagsablauf sorgen muss) und mit Fische-AC plus Skorpion-Mars in 8 hat heute ab 11.15 Uhr Bundespräsident und Steinbock Alexander Van der Bellen die neue rechtslastige österreichische Regierung "angelobt" - entspricht einem Amtseid. Deshalb demonstrierten draußen in Wien währendessen zwischen 5000 und 6000 Menschen gegen den Akt. Eine "stabile Regierung", die alle wollen, deutet sich mit diesem Horoskop nicht wirklich an.
Den Hut auf haben zwar ab jetzt Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), den der etwas konfus wirkende Bundespräsident (immer noch im Uranus-Transit-Quadrat zur Sonne) dann aber fast beim Händeschütteln vergass - genau wie die Unterschriften. Frucht des deutlich spürbaren Fische-AC, der sich auch durch einen peinlichen ORF-Versprecher zeigte, wo der Kommentator den Herrn Kurz mit Herrn Kern verwechselte. Zuviel Neptun. Was sagt nun das Radix sonst noch zur Basis und zur Zukunft?
Uranus kurz vor Spitze 2 unterhöhlt die Substanz der Neuanfänge, die ohnehin mit Herrscher 1 in 1 zwar durchsetzungswillig, aber auf Fische-Boden völlig verwaschen ist und innerlich diffus und letztlich auflösungsbereit bleibt. Das wird spätestens Thema, wenn er dann vorwärts läuft und Spitze 2 steht. Chiron in 1 belegt einige Kröten, die man schlucken muss und dem Land zu schlucken gibt. Natürlich ist die 10. Haus-Besetzung für ein Kabinett ein guter Standard, aber nie derart weit hinten im Zeichen, zudem mit MC-Herrn, in den der Mars verletzend hineinläuft. Der rückäufige Merkur auf dem Weg ins Neptun-Quadrat spricht genausowenig für positive Durchbrüche. Insgesamt ein problematisches Chart, wenn man bedenkt, worum es geht.
Auch die Konjunktionen mit dem bald leer laufenden und darum momentan kaum noch konstituierungsfähigen Saturn im Schützen (bis zum Übergang nach Steinbock) ist nicht gerade ein erfolgreiches Omen für eine reibungslose Zusammenarbeit - zwar ordentlich zukunftsorientiert, aber gehandicapped. Hier wird viel versprochen, aber es kann wenig eingelöst werden. Die Vorgeschichte der Regierungsbildung spricht ja für sich. Auch das neue Horoskop deckt insofern natürlich keine Stabilisierung ab. Das wäre auch unlogisch gewesen. Uranus (Herr des eingeschlossenen Wassermann in 12, der getarnten, noch nicht sichtbaren Zerbrechlichkeit), der gerade nur noch 6 Bogenminuten vor seiner Wende steht und immer langsamer wird, bleibt damit Garant für massiv gesammelte Brüchigkeit der Bündnisse und Strukturen.
Selbst Steimbock van der Bellen partizipiert ja aktuell negativ von der Aufgeriebenheit seines Sonnenherrn, der sozusagen im Zeitloch steht gerade, was alle, aber Saturnier doppelt betrifft. Der Mann hatte einiges einzustecken, weil er das Kabinett aus Stabilisierungsgründen und vermutlich um Neuwahlen zu vermeiden, so durchkommen ließ. Wo aber Saturn aktuell nicht stabilisieren kann, gibt es auch kein Ticket zur Sicherheit. Dass die Unterschriften dann alle gegen 11.38 h geleistet waren, spricht Bände: Da stand der wirklich schwierige Skorpion-Mars in Wien auch noch genau auf Spitze 8 (entspricht einem Mars-Pluto, wie ihn beispielsweise China und die DDR hatten), kann man auf die immense Wichtigkeit von drückenden Macht- und Ohnmachtsgefügen und Seilschaften im gegenwärtigen politischen Österreich rückschließen. Kein guter Tag, um in konstruktive Aufbruchstimmung zu kommen!
Zeiten Quelle: Mag. Stefan Hofbauer