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Europa: Griechenland wählt links

Nur noch fünf Tage, dann steht Europa vor dem Aus. Nein, das ist keine astrologische Prognose zur aktuellen Mars-Neptun Konjunktion, sondern so oder so ähnlich klangen diverse Politikerkreise in der EU als klar war, dass Griechenland am 25. Januar ein neues Parlament wählen wird. Und der mögliche Gewinner Alexis Tsipras heißen könnte.

Tsipras wurde am 28. Juli 1978 in Athen geboren (Geburtszeit wird noch gesucht…) und steht dem griechischen Linksbündnis der Sozialistischen Front vor. Dass die abgekürzt „SYRIZA“ heißt und damit bestens in die aktuellen, plutonischen Feindbildstrukturen passt, ist wieder mal einer dieser uranischen „Zufälle“, über die man sich nur wundern kann. Wundern darf man sich dagegen nicht, dass in Europa jetzt wieder die Angst vor einem Aufflammen der vermeintlich schon überwundenen Krise umgeht. Denn mit der Löwe-Sonne an der Spitze würde sich Griechenland weigern, den verordneten Sparkurs in dieser Form weiter einzuhalten, auch wenn die Konjunktion Saturns mit Venus und Merkur im Horoskop von Tsipras, sowie sein Mars auf den Anfangsgraden der Jungfrau, nahelegen, dass er durchaus in der Lage ist, „Real-Politik“ zu betreiben.  Trotzdem wird das Linksbündnis einen Schuldenschnitt und neue Investionen fordern, damit die prekäre Lage für die Menschen in der Ägäis entschärft wird.

Denn selbst der IWF hat mittlerweile zugegeben, dass man die Folgen der „Sparmaßnahmen“ für die griechische Wirtschaft massiv unterschätzt hat. Folgen, die für manche Menschen, wie den 77 Jahre alten Apotheker Dimitris Christoulas, nicht mehr tragbar waren. Am 4. April 2012 erschoss sich der Rentner auf einem zentralen, öffentlichen Platz in Athen und hinterließ einen Abschiedsbrief:

„Die Besatzungsregierung Tsolakoglou hat die Möglichkeit meines Überlebens ausgelöscht, welche sich auf eine menschenwürdige Rente stützte, für die ich 35 Jahre lang ohne jeglichen Zuschuss vom Staat eingezahlt habe. Da ich ein Alter erreicht habe, bei dem ich nicht mehr in der Lage bin, aktiv zu intervenieren (ohne jedoch auszuschließen, dass wenn ein Grieche eine Kalaschnikow ergriffen hätte, ich dann der zweite gewesen wäre), finde ich keine andere Lösung als ein würdiges Ende, bevor ich die Mülltonnen durchwühle, um mich zu ernähren.“

Christoulas war kein Einzelfall, allein 2011 stieg die Selbstmordrate in Griechenland im Vergleich zum Vorjahr um 40%. Aber auch die nackten Zahlen des Arbeitsmarktes sprechen Bände: 2010, als das erste EU-Rettungspaket geschnürt wurde, lag die Arbeitslosigkeit in Griechenland bei 12%, heute liegt sie bei 26%.

Dass die Mehrheit der Griechen also am Sonntag weiterhin die Parteien wählen wird, die diesen Kurs durchgesetzt haben, scheint wenig wahrscheinlich. Denn vieles am Wahlabend deutet auf einen Wechsel hin, Mond steht wieder einmal in Konjunktion mit Uranus und beide bei Schließung der Wahllokale im Trigon zum aufsteigenden Jupiter am AC (bezogen auf Athen). Es kommt also Hoffnung auf und die verkörpert wohl Alexis Tsipras mehr als irgendein anderer griechischer Politiker. Zwar gibt es bei ihm einige Auslösungen, die darauf schließen lassen, dass er Koalitionen eingehen muss, die ihm nicht schmecken, aber zu seinem Glück sieht Konkurrent Samaras, der bisherige Ministerpräsident, weitaus schlechter aus. Pünktlich zur Wahl steht Pluto in Opposition und Uranus im Quadrat zu dessen Radix-Venus, dazu kommt noch die aktuelle Opposition von Saturn zur Sonne-Mars Konjunktion Anfang Zwilling.

Alles andere als ein Sieg des Linksbündnisses wäre also eine große Überraschung, auch aus astrologischer Sicht. Und Europa täte gut daran, sich darauf einzustellen und dem neuen Ministerpräsidenten zumindest Angebote zu machen, die einen Verbleib Griechenlands in der EU unterstützen. Denn was immer passieren wird, für die Wiege der Demokratie kann es in Zukunft eigentlich nur besser werden, auch wenn man das Gründungschart von 1830 zugrunde legt. Aber die Europäische Union steht noch vor ihrer vielleicht größten Bewährungsprobe, denn Pluto läuft in den nächsten Monaten zum ersten Mal über die Uranus-Venus-Neptun Konjunktion des Maastrichter Vertrages, während Uranus dazu das Quadrat liefern wird.

Man darf gespannt sein, ob die Diplomaten aus Brüssel diesmal mehr Gespür für den Zeitgeist und seine Erfordernisse entwickeln, als vor knapp einem Jahr im Umgang mit der Ukraine. Denn die EU und ihre Ausrichtung muss und wird sich verändern, daran führt in den nächsten beiden Jahren kein Weg vorbei.

Titelbild: von Lorenzo Gaudenzi (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 21. November 2024

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