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Hongkong: Die Regenschirm-Revolution

Man kann es drehen und wenden wie man will – ein Hauptthema in diesen Wochen bleibt die Waage. Sowohl inhaltlich, weil mundan ausgelöst, wie auch personell. Und selbst wenn sich neue Krisenherde wie jetzt in Hongkong auftun (Link zu SPON), ist Venus als Herrscherin dieses Zeichens immer mit dabei.

Seit dem Wechsel der Sonne am 22. September gehen in Chinas Sonderverwaltungszone Hongkong die Menschen zu Zehntausenden auf die Straße. Zur Erinnerung – Hongkong war durch den Vertrag von Nanking 1842 bis zum 01. Juni 1997 dem britischen Empire unterstellt. Trotz der Rückgabe an China behielt die Stadt diverse Sonderrechte, die es vor allem ausländischen Investoren möglich machten, Hongkong auch weiterhin als solide Geschäftsbasis zu nutzen. Trotzdem kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten gegen die Vorgaben aus Peking. Die größte Demonstration bisher fand am 01. Juli 2003 statt. Damals gingen über eine halbe Million Menschen auf die Straße, um gegen ein geplantes Sicherheitsgesetz zu protestieren, durch das die Pressefreiheit und der Schutz des Wohnraumes abgeschafft und eine freie Religionsausübung verboten worden wäre. Und auch damals stand Jupiter wie heute im Löwen, auf der Mars-Pluto Konjunktion der chinesischen Staatsgründung.

Diesmal geht es um die ersten freien Wahlen, die in dem Rückgabevertrag zwischen England und China für 2017 in Aussicht gestellt wurden. Nun hat Peking aber beschlossen, dass zuvor Partei-interne Gremien über die zur Wahl stehenden Kandidaten bestimmen sollten und das hat vor allem die Jugend Hongkongs auf die Barrikaden gebracht.

Federführend ist dabei eine Bewegung namens „Occupy Central with Love and Peace“, die schon seit 2013 im Sinne der globalen Occupy-Bewegung diverse Bereiche der Innenstadt besetzt (LINK). Der Zusatz „Love and Peace“ bedient das Waage-Thema ebenso wie den Gründungs-Mond der Organisation. Dieses Chart vom 27. März 2013 ist bemerkenswert, denn hier zeigt sich wieder einmal, wie sehr solche Bewegungen auch ein Ausdruck des astrologischen Zeitgeistes sind. Sonne, Venus und Mars standen damals in enger Konjunktion mit Uranus im Widder und repräsentieren den Aufbruchs-Gedanken und das erneuernde Element. Aber der gegenüber liegende Waage-Mond, zusammen mit einer Sonne-Venus-Konjunktion, benötigt eben einen Ausgleich zu den fordernden Kräften, zumindest im Namen. Und so wurde „Liebe und Frieden“ als Ergänzung der üblichen Occupy-Bezeichnung (Occupy Wallstreet etc.) angehängt.

Passend dazu fügt sich auch das Gründungschart der Volksrepublik China in den Waage-Reigen ein. Als Mao Tse Tung am 01. Oktober 1947 das neue China ausrief, stand nicht nur die Sonne dort, sondern auch Merkur und Neptun in Konjunktion unweit davon auf 13°10 zw. 14°39. „Der Staat“ darf sich also auch nicht wundern, wenn anlässlich der aktuellen Uranus-Opposition und des Pluto-Quadrats dazu, Veränderungen eingefordert werden. Aber ob er ausgerechnet jetzt auf die Forderungen der Demonstranten nachgiebig und kompromissbereit reagieren wird, bleibt skeptisch abzuwarten. Denn der aktuelle Jupiter steht eben in Konjunktion mit der Mars-Pluto Verbindung des Gründer-Charts. Da mag sich die Führung eher dazu hinreißen lassen, die eigene Stärke als oberstes Prinzip zu feiern, statt mutig neue Reformen anzugehen und Kompromissbereitschaft zu signalisieren.

Auch wenn eine der Gallionsfiguren des aktuellen Protests wiederum das Waage-Thema verstärkt. Joshua Wong, geboren am 13. Oktober 1996, gilt als politisches Wunderkind (LINK). Im Alter von 14 gründete er zusammen mit Freunden die Gruppe Scholarism, eine Bewegung von Schülern, die sich gegen staatlich verordnete Erziehung wendet, wie sie von der chinesischen Führung verlangt und propagiert wird. Und mit 15 Jahren brachten er und seine Freunde 120 000 Menschen in Hongkong dazu, auf die Straße zu gehen und für dieses Anliegen zu demonstrieren.

Er selbst sagt über sich, dass er ein ganz normaler Junge sei, der einfach nur verstanden hat, dass seine Generation etwas bewegen kann, wenn sie sich für ihre Ideen einsetzt. Das zeigt, wie sehr ein Pluto-Transit über Jupiter tatsächlich die eigene Weltsicht verändern kann, auch in einem positiven Sinne, denn genau diese Auslösung begleitet Joshua nun schon seit fast zwei Jahren.

In China gilt er mit seinen 17 Jahren mittlerweile als Extremist, vor einigen Tagen wurde er zusammen mit zahlreichen anderen aus der Protestbewegung verhaftet und drei Tage festgehalten. Und es steht zu befürchten, dass dies nicht das letzte Mal war. Aber vielleicht beginnt unter dem Einfluss von Venus nun in China auch ein neuer Prozess der Annäherung und Verständigung, an dessen Ende Menschen wie Joshua Wong eines schönen Tages noch größere Verantwortung übernehmen können.

Titelbild: By Citobun (Own work) [CC-BY-SA-4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons 

Donnerstag, 21. November 2024

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