Im Tal der Ahnungslosen
Manche Dinge eignen sich eigentlich zu gar nichts. Zum Beispiel die armen, besorgten Bürger von Clausnitz aus dem ehemaligen DDR-Tal der Ahnungslosen. Was will man über die noch schreiben? Aus astrologischer Perspektive? Dass sie nicht verstanden haben, welche Chancen so ein Jupiter in der Jungfrau mit sich bringt? Dass man in solch einer Zeit tatsächlich die hohe Kunst des Helfens, das Sich-um-andere-sorgen zu etwas Wunderbarem entwickeln kann. Weil so ein Jupiter in der Jungfrau genau diese Art zu Handeln, zu Denken und zu Sein unterstützt. Und man sicher sein kann, dass alle guten Taten, die man unter diesem Glücksstern vollbringt, noch lange nachhallen werden. Und einem selbst ebenfalls äußerst positive Umstände in der Zukunft bescheren werden, wenn man selbst einmal auf die Hilfe anderer angewiesen sein sollte.
Statt, und das ist die Kehrseite der Medaille, sich nur um sich selbst zu sorgen. Oder Sorgen zu machen. Über eingebildete, vorgestellte Krisen, die vermutlich, wahrscheinlich, eventuell auf einen selbst zu kommen könnten, wenn man nicht vorsorgt. Gibt es wirklich und wahrhaftig Menschen in diesem Land, die glauben, dass diese sogenannte Flüchtlingskrise auch nur ansatzweise vergleichbar wäre mit den Umständen in Syrien. Oder im Irak. Oder in Nigeria. Oder in Afghanistan.
Natürlich, auch hier bei uns ist das Leben fast aller Bürger bedroht. Nicht unbedingt durch Selbstmordattentäter, die sich jeden zweiten Tag in die Luft sprengen, oder durch Fassbomben, die ganze Häuser dem Erdboden gleichmachen. Auch nicht unbedingt durch Hungersnöte, oder durch die Schreckensherrschaft eines Diktators (auch wenn manche Angela Merkel gerne dazu machen würden).
Aber es kann durchaus passieren, dass einem der Mars-Riegel im Halse stecken bleibt, weil sich darin ein Plastikteil versteckt hat (LINK zu SPON) und man vielleicht gerade einen Saturn-Transit im Quadrat zur Venus hat. Oder man wird vergiftet, weil Neptun in Opposition zum eigenen Jungfrau-Jupiter steht und man dummerweise in einer Gegend wohnt, wo gerade durch Fracking die Umwelt verpestet wird (Link zu Focus).
Oder aber man ist Ministerpräsident von Sachsen und das schon ziemlich lange. Und konnte sich bisher irgendwie immer durchmogeln, wenn es um die Frage ging, warum ausgerechnet in Sachsen die NPD im Landtag sitzt und überall im ehemaligen Tal der Ahnungslosen Flüchtlingsheime brennen? Bis man dann eben vom Zeitgeist eingemeindet wird. Weil man eine Widder-Sonne auf 19° als Egobasis hat und die jetzt schön langsam von Uranus aufgerüttelt wird (RADIX von Stanislaw Tillich).
Wobei – genau genommen ist es eigentlich die Erde des Herrn Tillich. Denn auf die Gefahr hin wieder als heliozentrischer Extremist verteufelt zu werden: auch im Falle des sächsichen Ministerpräsidenten zeigt sich einmal mehr, wie genau heliozentrische Auslösungen widerspiegeln, was gerade im Leben der Betroffenen passiert.
Denn der Mob von Clausnitz hat nun zum ersten Mal auch beim ihm eine Reaktion hervor gerufen. Zum ersten Mal musste sich der Landesvater unangenehmen Fragen über die geistige Verfassung seiner Kinder stellen. Und siehe da – heliozentrisch stand pünktlich zum Flüchtlingsmobbing in Clausnitz Uranus in Opposition zur Erde von Stanislaw Tillich. Exakt vermutlich, denn selbst bei einem angenommenen Mittagsstand fehlen nur 5 Bogenminuten zur absoluten Exaktheit dieser Opposition.
Während Mars in den Folgetagen, als er dann endlich vor die Öffentlichkeit trat, in Konjunktion mit dem Erde-Mond Verbund stand.
So gesehen: zumindest dafür kann man dumpfbackige Sorgenbürger und nichtsahnende Ministerpräsidenten gebrauchen. Um aufzuzeigen, dass das astrologische Modell auch dort absolut stimmig ist, wo ansonsten nichts mehr stimmt.
Titelbild: By CDU [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons