Debra Milke: 22 Jahre in der Todeszelle
Es gibt ja immer wieder alltägliche Situationen im Leben, die wir als äußerst ungerecht empfinden. Hört man dann die Lebensgeschichte von Fische-Frau Debra Milke, dürfte sich das meiste davon für alle Zukunft relativieren (LINK). Denn seit knapp 14 Tagen ist klar – Debra Milke saß 22 Jahre unschuldig in den USA in einer Todeszelle und wartete auf ihre Hinrichtung. Der Vorwurf: sie habe die Ermordung ihres 4-jährigen Sohnes Christopher 1989 in Auftrag gegeben, um eine Versicherungssumme in Höhe von 5000.-$ zu kassieren.
Debra Milke wurde am 10. März 1964 in Berlin geboren. Die Fische-Sonne mit wahrscheinlichem Wassermann-Mond (Geburtszeit ist nicht bekannt) ist das Kind einer Deutschen und eines US-Soldaten. Knapp ein Jahr nach ihrer Geburt zog die Familie nach Arizona in die USA, dort lernte sie dann im Alter von knapp 20 Jahren ihren späteren Mann Mark kennen. Die Hochzeit stand für Debra nicht wirklich unter einem „glücklichen Stern“, die damalige Opposition von Pluto zu ihrer Radix-Venus kann man als erstes Zeichen für die kommenden Schwierigkeiten deuten. Denn Mark Milke war drogensüchtig, jähzornig und alles andere als ein liebender Ehemann, daran änderte auch die Geburt von Sohn Christopher 1985 nicht viel und schon drei Jahre später wurde die Ehe deshalb wieder geschieden, unter dem Transit-Quadrat von Saturn zu Debras Sonne.
Trotzdem bemühte sie sich auch weiterhin darum, dass Mark und sein Sohn sich öfters sahen, selbst als der Vater wieder rückfällig wurde und ins Gefängnis kam. Dieses Grundverständnis auch und gerade für jemanden, der sich ständig in neptunischen Illusionen verliert und dabei alle Grenzen überschreitet, mag ein Ausdruck von Debbies Fische-Betonung sein. Hinzu kommt noch verstärkend im positiven Sinne, dass Sonne, Merkur und Mars im Trigon zum Fische-Herrn stehen, der wiederum im Herrschaftsbereich Plutos zuhause ist. Eine dominante Verknüpfung, die sich dann auch doppelt im Unglücksjahr 1989 zeigt.
Einerseits steht hier jetzt Neptun im Trigon zu Pluto, was womöglich dazu führt, dass Debra Milke „offener“ ist für Einflüsse und Menschen, die sie unter anderen Umständen ablehnen würde. Aber da gleichzeitig auch Pluto als Transit in Konjunktion mit ihrem Neptun steht, sucht sie in dieser Zeit ausgerechnet bei dem Mann Schutz, der später für den Tod ihres Sohnes verantwortlich gemacht wird.
Denn mittlerweile wurde das Verhalten ihres Ex-Ehemanns immer aggressiver und unberechenbarer. Um ihm und seinen Drohungen zu entkommen, zieht sie vorübergehend bei einem Bekannten ihrer Schwester ein. James Lynn Styers, geboren am 3. September 1947, lebte ebenfalls in Trennung und hatte eine zweijährige Tochter, Debra Milke scheint sich beim erst einmal sicherer zu fühlen, zumal er sich auch mit um ihren Sohn kümmert, wenn sie beruflich bedingt unterwegs ist. In dieser Phase trifft sie dann auch einige Male auf einen alten Bekannten von Styers. Roger Mark Scott, geboren am 4. Juni 1948, erscheint ihr von Anfang an seltsam und zwielichtig und sie gibt Styers zu verstehen, dass sie nichts mit diesem Mann zu tun haben möchte.
Dann kommt der 2. Dezember 1989, ein Tag, der von einem merkwürdigen, energetischen Spannungsnetz durchzogen ist. Jupiter läuft gerade in die Opposition zu Neptun und Saturn, nachdem er diesen Aspekt zuvor schon mit Uranus hatte. Und es ist Samstag, Styers will zusammen mit Scott zum nahegelegenen Supermarkt fahren, um dort „Santa Claus“ zu sehen. Milke willigt ein, dass Christopher mitkommen kann und gegen 14:30 Uhr bekommt sie dann einen Anruf von Styers – ihr Sohn sei im Supermarkt verschwunden und man könne ihn nicht mehr finden.
Debra Milke ruft sofort den Notruf der Polizei an, sowie reihum ihre Eltern und die gesamte, nähere Verwandtschaft. Der Albtraum jeder Mutter – man übergibt den eigenen Sohn in die Verantwortung eines Dritten und dann verschwindet dieser plötzlich. Doch trotz einer sofort eingeleiteten großen Suchaktion bleibt Christopher unauffindbar. Die Mutter schläft und isst nicht mehr, steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch und reagiert zusehends hysterisch.
Am nächsten Tag gesteht Roger Scott dann plötzlich während einer Befragung auf der Polizeiwache, daß er und Stylers Christoph umgebracht hätten. Er führt die Polizisten anschließend zur Leiche des Jungen irgendwo in einer Wüste Arizonas und behauptet, dass Stylers abgedrückt hätte, dies aber alles im Auftrag und auf Geheiß von Debra Milke geschehen wäre. Sie wird noch am selben Tag von Officer Armando Saldate verhört – ohne Zeugen, ohne Bandaufnahme. Und in diesem Verhör soll Debra Milke ihre Beteiligung an dem Mord ihres Sohnes gestanden haben. Das jedenfalls behauptet Saldate, und dieses ominöse Geständnis, dass Milke immer bestritten hat, gilt einer Gerichtsjury schließlich als Hauptbeweis, Milke wird zum Tode verurteilt.
Unvorstellbar, was sie in dieser Zeit durchgemacht haben muss. Nicht nur der Verlust des eigenen Sohnes, nicht nur die Selbstvorwürfe, weil man ihn offensichtlich zu leichtgläubig in die Hände eines Mörders gegeben hat, sondern man selbst wird auch noch als Auftraggeberin beschuldigt und verurteilt.
Um anschließend 22 Jahre in einer Todeszelle auf die eigene Hinrichtung zu warten, alles in dem Wissen, dass die Vorwürfe falsch sind und man selbst unschuldig ist. Vermutlich ist das dann auch die Situation, in der die eigene neptunische Betonung das Überleben sichert. Oder zumindest dabei hilft, zu akzeptieren, was man nicht sofort ändern kann, ohne dabei vollends verrückt zu werden. Zum Glück für Milke geben aber auch ihre Anwälte nie auf und nach vielen Anläufen entscheidet ein zuständiges Appellationsgericht, dass das Urteil aufgehoben wird und Milke frei kommen muss. Aber wieder gibt es einen Einspruch seitens der Staatsanwaltschaft und es dauert weitere zwei Jahre bis am 18 .März 2015 endgültig bestimmt wird, dass Debra Milke frei ist und nicht mehr unter Anklage gestellt werden kann.
Was aber nun wirklich am diesem 2. Dezember 1989 geschehen ist und wer die wirklichen Mörder des kleinen Christopher sind, ist bis heute nicht klar. Betrachtet man die damaligen Auslösungen der Beteiligten ergibt sich folgendes Bild:
Debra Milke hatte erstaunlicherweise an diesem Tag keine geozentrischen, harten Aspekte. Jedenfals nichts von dem, was man erwarten würde, wenn sie als Mutter tatsächlich an der Ermordung bzw. an der Planung, aktiv und bewusst mitgewirkt hätte. Stattdessen findet sich aber heliozentrisch eine exakte Opposition (Bogenminuten genau…) des aktuellen Saturns zu ihrer Radix-Venus. Geht man von der üblichen, klassischen Zuordnung aus, dann ist ihr hier ein endgültiger und ultimativer Schicksalsschlag widerfahren, sie wird mit einer Realität konfrontiert, deren Gestaltung nicht in ihren Händen lag (da es sich hier eben um einen heliozentrischen Aspekt handelt…).
Bei dem Hauptverdächtigen Roger Scott findet sich ebenfalls eine Saturn – Venus Opposition, diesmal aber aus geozentrischer Sicht. Hinzu kommt noch eine exakte Neptun-Opposition, sowie eine Uranus-Opposition zu seinem Krebs-Merkur, während Neptun auch noch gleichzeitig im Quadrat zur eigenen Radix-Stellung im Horoskop von Scott steht. Jahre nach der Tat wird bei ihm dann auch Schizophrenie diagnostiziert.
Bei James Styers zeigt sich ein seltenes Phänomen. Er hat im Geburtsbild eine Konjunktion zwischen Pluto und Saturn, die heliozentrisch fast Bogenminuten genau ist. An diesem 2. Dezember steht nun Pluto exakt im Quadrat zu seinem Radix-Saturn, zudem hat er eine doppelte Transit-Konjunktion zwischen Mars und Jupiter.
Um das noch einmal zusammen zu fassen: Die Mutter des Opfers lebt in dieser Zeit unter einer doppelten Neptun-Pluto Verbindung (einmal als Konjunktion, einmal als Trigon). Den neptunischen Part übernimmt Roger Scott auch durch seine akuten Auslösungen zur Tatzeit, und bis heute ist völlig schleierhaft, ob irgendeine seiner Aussagen tatsächlich zutreffend war, mit denen er die anderen beiden beschuldigt hat. Oder ob er der alleinige Haupttäter war bzw. ist.
Den plutonischen Part hat anscheinend James Styler übernommen, er bleibt bis heute ebenfalls hauptverdächtig, und wartet in einer Zelle auf seine Hinrichtung.
Und dann gibt es da noch den untersuchenden Beamten, von dem wir leider keine Daten haben, der aber in hervorragender Weise ebenfalls ganz neptunisch-plutonisch agiert hat und mit Sicherheit ebenfalls dazu passende Auslösungen gehabt haben dürfte.
Alles in allem der vollkommene Albtraum für Debra Milke, aus dem sie nun, 22 Jahre später, endlich aufwachen durfte. Die Frage bleibt, wie viele solcher Fälle es wohl in der Vergangenheit schon gab? In denen das Todes-Urteil schon vollstreckt wurde, bevor es zu einer Aufklärung kam?
Und wie viele Menschen mögen heute noch in den USA und anderswo auf die Vollstreckung ihres Todesurteils warten, obwohl sie unschuldig sind?