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Ethikfragen: Der Fall Sebastian Edathy

Eigentlich möchte man über Menschen wie Sebastian Edathy gar nichts schreiben. Vor allem nicht nach seinem Auftritt vor der Presse (LINK). Da sitzt also eine Jungfrau-Sonne und gesteht einerseits ein: „... dass es wohl ein Fehler war, diese Bilder zu bestellen…“, und macht im nächsten Satz klar: „… aber das war nicht illegal…“.  Gut, diese Jungfrau-Sonne steht in einer sehr weiten Konjunktion mit Pluto (12°), und dieser Pluto wiederum im Quadrat zu einem Schütze-Mars. Da mag der ethische Anspruch an sich selbst und die Welt schon mal aus dem üblichen Rahmen fallen und man wird dann womöglich etwas selbstgerecht. Vor allem, und da wird dann auch jemand wie Edathy wieder astro-logisch interessant, wenn man gerade ein exaktes Trigon von Pluto zu dieser Jungfrau-Sonne hat. Genau deswegen bekommt man dann solch eine Bühne für die eigenen Unsäglichkeiten geboten und nutzt diese dann auch entsprechend.

Indem man andere anklagt, nein - nicht etwa wegen dem Besitz von kinderpornografischem Material, sondern weil diese Polit-Kollegen einen angeblich gewarnt hätten, vor dem drohenden Unbill. Das allein sagt eigentlich schon alles über die ethische Haltung des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy aus. Es geht um Rache, das alte Skorpion-Thema, um Verbohrtheit, und wenn man gerade solch einen prägnanten Transit hat, dann fühlt es sich vermutlich richtig und notwendig an, vor aller Welt auch noch deutlich darzustellen, wes' Geistes Kind man ist.

Gut, vielleicht hat der Mann ja wirklich nichts strafrechtlich Relevantes verbrochen. Dann bleibt die Frage, warum gegen ihn trotzdem nach Prüfung der bisherigen Beweise ein Verfahren eingeleitet wurde. Ausgerechnet in Niedersachsen. Die dortigen Behörden sollten nach der Wulff-Pleite ja eigentlich „gebrannte Kinder“ sein, was ungerechtfertigte Vorwürfe gegen öffentliche Personen angeht. Unbestritten ist aber auch von ihm, dass er sich Bilder von nackten Jugendlichen und Kindern bei einer einschlägig bekannten Firma in Kanada bestellt hat. Er selbst bestritt in einem Spiegel-Interview, dass er pädophil veranlagt sei, betonte aber gleichzeitig wieder, dass der „männliche Akt auch bei Kinder und Jugendlichen eine lange, künstlerische Tradition habe“.

Ein Kunstliebhaber also, der sich nur im ästhetischen Überschwang bei ganz unschuldiger Nacktkunst ein wenig ethisch vergaloppiert hat? Durchaus möglich, wenn man Edathys Radix als Basis solcher Überlegungen nimmt. Denn angefangen hat die ganze Misere für ihn mit der Operation Spade der kanadischen Behörden im Oktober 2010. Damals wurden gegen den Online-Händler Brian Way Ermittlungen auf den Weg gebracht, die schließlich zu seiner Festnahme und der Sicherstellung einer Kundenliste führte, auf der auch Edathys Name stand. Dieser hatte in den Jahren zuvor mehrfach Bilder bei "Ways Versand" bestellt.

Vergleicht man die damaligen mundanen Planetenstellungen mit seinen Radix-Daten, zeigt sich Erstaunliches. Saturn steht fast exakt auf Edathys Jupiter-Merkur Konjunktion in der Waage. Gleichzeitig sitzt Pluto im Quadrat zu seinem Uranus und Neptun im Quadrat zu sich selbst.

Auch wenn er 2010 noch nichts von den Ermittlungen gegen ihn wissen konnte, sind die Übereinstimmungen, die in sich schon die späteren Auswirkungen tragen, sehr deutlich. Als die kanadische Polizei am 14. November 2013 dann auch offiziell vom Erfolg ihrer Operation, drei Jahre nach Beginn, berichtete, stand Uranus exakt in Opposition zur Jupiter-Merkur Konjunktion des Abgeordneten, Pluto exakt im Quadrat dazu. Nur wenige Tage später beauftragte Edathy dann auch einen Rechtanwalt, der sich bei den zuständigen Stellen danach erkundigte, ob gegen ihn Untersuchungen laufen würden.

Die Betonung seiner Jupiter-Merkur Konjunktion im Zuge dieser Aufklärungen macht deutlich, aus welcher Ecke seine Neigungen kommen dürften. Jupiter in Verbindung mit Merkur scheint tatsächlich hier in Waage von einem ästhetischem Kick geradezu berauscht zu sein. Für ihn sind das eventuell tatsächlich legitime erotische Darstellungen, nach dem Motto „die Gedanken und alle damit verbundenen Vorstellungen sind frei“, solange es denn nur Vorstellungen bleiben. Ein Schöngeist also im eigenen Selbstverständnis, der eigentlich nur den klassischen Ästhetik-Idealen gefolgt ist? Und das bitte, kann doch nicht strafbar sein, so jedenfalls sein Credo dazu, wann immer er sich äußert. Bestenfalls ist das eine ziemlich spitzfindige Argumentation. Wenn nicht Schlimmeres.

Denn wenn es wirklich nur um Gedanken und Vorstellungen gehen würde, gäbe es auch keinen Fall Edathy. Niemand wüsste von diesen Gedanken, außer er hätte sie mit Freunden oder Bekannten geteilt. Seinen Absturz hat der Politiker aber dem Umstand zu verdanken, dass er eben nicht nur dachte und vorstellte. Sondern auch noch einen professionellen Händler-Ring durch seine kostenpflichtigen Bestellungen unterstützte. Menschen, in deren Kreisen sich immer auch, wie man so hört, im Hintergrund brutale Verbrecher und Menschen-Ausbeuter samt ihren Organisationen bewegen. 

Wo ist die Grenze?

Allein in Deutschland werden wegen dieser inzwischen immens ausgebreiteten Kommerz-Industrie so jedes Jahr schätzungsweise zwischen zehn- und zwanzigtausend Kinder und minderjährige Jugendliche zur Prostitution gezwungen. Und das wäre sich nicht der Fall, gäbe es da nicht ein sehr betuchtes Klientel, dass gerne bereit ist, für diese Dienste auch entsprechend zu bezahlen. Wer sich mit diesem Thema einmal ausführlicher beschäftigt, wird schnell den Glauben an „das Gute“ im Menschen verlieren. Es scheint ein weltweites Netzwerk aus einflussreichen Personen zu geben, die ihre schützende Hand über den Mißbrauch und brutale Vergewaltigung von Kindern halten. Anders ist wohl auch nicht zu erklären, warum die Erfolge gegen diese Form der Kriminalität immer noch relativ bescheiden sind.

Sebastian Edathy hat diesen Kreislauf der Gewalt gegen Kinder zumindest finanziell unterstützt, indem er die Industrie durch Bestellungen sponsorte, die mit "schönen Darstellungen" anfängt, darüber gibt es nicht den geringsten Zweifel. Und er verteidigt das mit denselben Argumenten die man immer wieder hört, wenn Egomanen und Narzissten Ausbeutung und Missbrauch in ein besseres Licht stellen wollen. Viele von ihnen behaupten ebenfalls, dass sie keine pädophilen Neigungen hätten und bestätigen damit Studien, die aufzeigen, dass 50% der „Kunden“ von Kinderprostituierten ansonsten ein völlig „normales“ Leben führen würden. Es geht ihnen nur um den Kick des Verbotenen, um die Möglichkeit ihre Machtphantasien auszuleben, ob man nun im weitesten Sinne tatsächlich nicht pädophil veranlagt ist oder auch nicht.

Wo man Grenzen setzen muss, um Kinder zu schützen, darüber kann man sicher auch kontrovers diskutieren. Aber eines kann man sicher nicht – sich selbst von aller Schuld frei sprechen, wenn man Kunde von Online-Händlern ist oder war, die auch nur ansatzweise kinder-pornografische Inhalte verkaufen. Das schafft selbst eine Jungfrau-Sonne, die gerade ein Pluto-Trigon als Transit hat, nur, wenn sie alle ethischen Maßstäbe, die Edathy als intelligenter Mensch kennt, völlig außen vor lässt.

Titelbild: von blu-news.org [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Mittwoch, 2. April 2025

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