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Facebook - die Leichtigkeit des Scheins

Es ist vollbracht. Facebook, das virtuelle Zuhause von mittlerweile 900 Millionen Menschen, gehört seit heute zu den großen, börsennotierten Unternehmen der Finanzwelt. Und Mark Zuckerberg, Stier-Sonne mit Skorpion-Mond, wird vermutlich allein dadurch zu einem der reichsten Männer dieses Planeten.

Was damals, am 4. Februar 2004, unter einer Sonne-Neptun Konjunktion im Wassermann begann, hat mittlerweile das Sozialverhalten ganzer Generationen verändert und wird nun auch zum Symbol eines Wirtschafts-Systems, das nur noch zwischen der Angst vor dem totalen Absturz und dem nächsten Hype hin und her pendelt.

Aus Facemash wird Facebook

Wie so viele große Ideen ist wohl auch Facebook aus ganz normalen Beziehungs-Problemen entstanden. Mark Zuckerberg wird Ende 2003 (unter Saturn Opposition Jupiter und Neptun Quadrat Venus/Saturn) von seiner Freundin verlassen. Wie es sich für eine Mond-Mars-Saturn-Konjunktion im Skorpion (Opposition zur Stier-Venus) gehört, werden die verletzten Gefühle in ein Rache-Konzept gepackt. Auf 'Facemash' durften Studenten die Attraktivität ihrer Kommilitoninnen bewerten, ein großer Spaß mit bösen Folgen für die Betroffenen. Denn Zuckerberg hatte natürlich keine Erlaubnis für die Veröffentlichungen eingeholt. Damit war das Projekt nach kurzer Zeit schon wieder gestorben.

Zusammen mit seinen Studentenkumpels Chris Hughes, Dustin Moskowitz und Eduardo Saverin gründete Zuckerberg dann an jenem besagte Februar-Tag den Nachfolger. Facebook. Betrachtet man das Gründungs-Chart, fällt vor allem die Sonne-Neptun-Konjunktion auf. Wie so oft geht es bei Neptun um den Schein, die Illusion von etwas. In diesem Fall von einer Gemeinschaft, die keine Grenzen kennt. Herrscher Uranus Anfang Fische verstärkt das Ganze. Das genutzte Medium (Internet) entwickelt sich gerade rasant und so steht dem Aufstieg des Unternehmens kaum etwas im Wege.

Das Gründungs-Chart trägt in sich aber nicht allein den Kern dieser Erfolgsstory. Interessanter noch ist da das Gruppen-Combin der vier Gründer. Der Zeitgeist spiegelt sich am deutlichsten in einer fast exakten  Konjunktion von Neptun und dem Galaktischen Zentrum. Als Gemeinschaft werden die vier jungen Leute damit zum Träger einer Generationsgeschichte.

 


 

Sie erschaffen ein neues Medium, das heute für viele fast zu einer Religion, zu einer Droge, geworden ist. Das Trigon von Neptun zur Mars-Venus Konjunktion im Löwen zeigt denn auch, worum es bei Facebook eigentlich geht.

Es ist eine Plattform zur Selbstdarstellung. Ego trifft Ego trifft Ego. Mensch wird so in einer - wenn auch nur gepixelten - Dimension erweitert. Die Überbetonung der Feuerzeichen Schütze und Löwe sucht einen positiven, optimistischen Ausdruck, vor allem mit Jupiter am Schütze-AC. Und so entsteht der berühmte Button. Die Qual der Wahl üblicher Lebensentscheidungen wird den Usern abgenommen. Entweder gefällt es, oder es gefällt. Der Rest ist allenfalls Schweigen.

Was manchmal kaum wahrgenommen wird, aber sich auch im Gruppen-Combin dominant zeigt – die fast prüde, jungfräuliche Unternehmensethik. Kein Sex, no Porn – alles brav und bieder, absolut familientauglich. Dass es mit der Datensicherheit nicht weit her ist und hinter all dem noch etwas ganz anderes stecken könnte, zeigt sich über das Sonne-Neptun Quadrat.

Über Mark Zuckerberg ist viel geschrieben und geredet worden. Er ist, auch aufgrund seiner Firmenanteile von knapp 24 Prozent, das Gesicht des „Gesichtsbuchs“ geworden. Aber auch Chris R. Hughes verkörpert mit fünf Planeten im Schützen und Mars-Venus in der Waage geradezu perfekt die Idee hinter Facebook. Als zweitgrößter, privater Anteilseigner wird auch er vom Börsengang profitieren, hat sich aber aufgrund seiner Anlage schon lange „größeren“ Projekten zugewandt. Er gilt später als der Wegbereiter für die Wahl Barack Obamas zum Präsidenten der USA. Hughes' Online-Kampagne (MyBO) hat zum ersten Mal in der Geschichte politische Meinungsbildung via Internet umgesetzt, eine noch größere Erfolgsstory als sein Beitrag zu Facebook.

Dass er zwar weiterhin als Berater für Facebook fungiert, sich aber ansonsten sehr bedeckt hält, mag wohl auch damit zu tun haben, dass das Unternehmen schon lange vor dem Börsengang zum Lieblingsobjekt diverser Investoren-Gruppen wurde. Neben Goldmann-Sachs ist das vor allem der russische Oligarch Alischer Burchanowitsch Usmanow. Auch mit Blick auf ihn zeigt sich, dass das Gruppen-Combin der vier Gründer den eigentlichen Stoff von Facebook enthält. Usmanov passt perfekt in ihr Jungfrau-Thema. Mit ihm gesellen sich Sonne, Mond und Merkur dazu, auch er hat Mars und Venus im Löwen, garniert mit einem Schuss Pluto. Mittlerweile hat er über seine Mailru Group knapp eine Milliarde Dollar investiert. Nimmt man das vermutete Volumen anderer Anleger hinzu, ist Facebook schon heute in den Händen von Großinvestoren. Dies sollte vor allem in Bezug auf die Verwertung der Daten des Netzwerkes zu denken geben.

Der Börsengang

Und ab heute sollte wieder gezockt werden. Facebooks Börsengang als Hoffnungsimpuls gegen Krisenängste, Occupy Wall Street und den Unmut der berühmten 99 Prozent. Aber selbst das wird in Zeiten eines  Uranus-Pluto-Quadrats schnell zum Bumerang, wie der erste Börsentag gezeigt hat. Er verlief keineswegs so glänzend, wie man es sich gewünscht hatte. In knapp vier Wochen wird das mundane Quadrat zum ersten Mal exakt. Auf der einen Seite schwimmen den alten Herrschaftsstrukturen die Felle weg (Pluto im Steinbock), auf der anderen Seite gibt es den Wunsch nach Veränderung und größtmöglicher individueller Freiheit (Uranus im Widder).

Beides zusammen findet sich bereits in dem lässigen Bild der sogenannten "Facebook-Revolutionen" in den arabischen Ländern. Die Freiheit, jede Idee blitzschnell rund um den Globus zu schicken, wird immer mehr von denjenigen als Bedrohung wahrgenommen, deren Privileg es bisher war, diese Informationsflüsse zu steuern. Der Kampf zwischen "Gut und Böse" oder "Arm und Reich" wird diesmal nicht nur auf den Straßen ausgefochten werden, sondern vor allem in den Datennetzen des World Wide Web. Somit liegt der eigentliche Wert von Facebook eben nicht in zu erwartenden Umsätzen: Es sind vielmehr die gespeicherten Informationsprofile von fast einer Milliarde Menschen.

Der heutige Börsengang öffnet Türen für Anleger, die Zugriff auf diesen Datenschatz haben wollen. Was einst als nette Idee in einer Studentenbude angefangen hat, könnte damit zum Startschuss in eine schöne, neue Welt werden. In der einige wenige alles über die vielen anderen wissen. Dieses Wissen ist pure Macht, eine Macht von der jedes totalitäre System der Vergangenheit nur träumte.

Die scheinbare Unschuld des größten sozialen Netzwerks ist also ab heute Geschichte. Die neuen Gesichter, die in Zukunft hinter dem „Gefällt mir“-Button das Zepter schwingen, werden unsichtbar bleiben. Und ob Mark Zuckerberg noch lange "The Face" von Facebook sein wird, ist zumindest fraglich. Wahrscheinlicher, dass sein Jupiter im Steinbock von den Gezeitenkräften der kommenden Uranus-Pluto-Phase zerrieben wird. Und mit ihm viele bunte Träume. Von glänzenden Gewinnen und einer unbegrenzten, virtuellen Freiheit.

Donnerstag, 21. November 2024

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