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Wenn Lilith und Nessus Härte predigen

Was für ein Horoskop hat denn wohl eigentlich so ein Salafist? Das fragt man sich manchmal durchaus, wenn man liest, wo überall die deutschen "Hassprediger" Pierre Vogel und Sven Lau gerade inhaltlich unterwegs sind. Letzterer vor Gericht zur Zeit (Spiegel), ersterer eigentlich immer auf lautstarker Mission für "die Sache", wie er sie versteht. Beide Männer sind, um die Frage grob zu beantworten, natürlich sehr unterschiedlich. Aber doch von der Anlage her zufällig kardinale Initiatoren mit Waage- und Krebs-Sonne-Dominanzen. Da man als religiöser Tourist fremder Gefilde, der dann zum exzentrischen Missionar wird, auch nicht unbedingt seine Geburts-Zeit öffentlich kursieren lässt, bleiben einem als Astrologen ja zunächst nur die Radix-Bilder ohne Felder.

Was die Vergleichs-Möglichkeiten zwar einschränkt, wobei jedoch hier die Parallelen schon auffällig sind. Denn gerade bei den beiden bedeutsamen (weil bekanntesten) Wechslern zum Islam (dortiger Name: Abu Adam und Abu Hamza) finden sich klar Ähnlichkeiten in Konstellationen. Zum einen über die ohnehin oft schwierige Lilith mit Nessus, die im Team mit persönlichen Planeten wie Sonne (einmal Konjunktion, einmal Stellium), wo sie viel Druck und Chaos erzeugen, oft auch sehr stark Sicherheit suchen. Und da dann für Kompensationen von "Ausgestoßenen" stehen können, wo dieses Bedürfnis in Härte-Demonstrationen umkippt. Was einen dann oft nicht nur zum kosmischen, sondern auch wirklichen Fremdling im Umfeld macht. Ein Raster, das bei Lau und Vogel gleichermaßen das Wesen berührt:

Zwei von vielen, denen irgendwann vielleicht der heimische Stallgeruch fehlte, die dann ausscheren in andere Kulturen, Religionen, Gesellschafts-Schichten und manchmal sogar den Namen ändern, wie es bei Nessus-Bezügen vorkommt, genau wie Extremismus beim verwundeten Uranus (siehe auch Nessus: Der Daimon + das Seelenlied). Wegen des Alters-Unterschieds von nur zwei Jahren ist es weniger erstaunlich, dass isoliert bei beiden Predigern Chiron mit Uranus in Oppositionen vorliegt. Trotzdem belegt das auch eine Tendenz zum verletzten Rebellen und den Archetyp dominant in einer Generation, die dafür dann umso empfänglicher wird. Aber hauptsächlich rollt die doppelte Sonnen-Belastung dem Prinzip Rache den roten Teppich aus, durch Verdunklungen über die verletzlichen Sonderlinge, Lilith und Nessus. Per Macht-Übernahme bei entsprechenden Ohnmachts-Erfahrungen in Kindheit und Jugend. Manchmal sogar, ohne dass die Betroffenen davon wissen, weshalb sie tun, was sie tun, oder glauben, was sie glauben. Sie werden dann nur hart. Der ehemalige evangelische Boxer und der katholische Berufs-Feuerwehrmann haben ja beide diese Sonne-Lilith-Konjunktion (Vogel weiter), einen gefühlten Sündenbock-Faktor, wo man früh ungerecht in die Wüste gejagt wird (entfremdet) oder es so empfindet. Sie sprechen für Opfer, die Täter werden, als ein Szenario.

Was Jahrzehnte später erst extreme Selbstschutz-Maßnahmen auszugleichen versuchen. Lilith schafft überall freie Bahn für einen massiven Pluto (und umgekehrt). Pierre Vogel (einst wie Lau beim Salafisten-Verein "Einladung zum Paradies" - eine Sonne-Jupiter-Analogie) hat an dieser Konstellation der Sonne nun tatsächlich seinen Jupiter hängen (der direkt die Religion betreffen kann) und Nessus davor mit im Paket. Bei Sven Laus Sonne befindet sich eng der Pluto mit eben der Lilith (heftigste ethische Fragen und Zwänge, vor allem bei der Konstellation), während Nessus im Quadrat dazu stört und Schütze-Betonungen ihn zusätzlich in die Ferne treiben.

Was macht denn nun überhaupt so ein Salafist (von denen es in Deutschland etwa 8300 geben soll, steigende Tendenz) mit so starkem Druck zum Missionieren (Jupiter) auf dem Wesenhaften der Sonne (Vogel), den Schütze-Clustern oder auch plutonischem Zwang, mächtige Wandlungen oder in Wandlungen eigene Macht herzustellen (Lau)? Über die Frage des Salafismus, wie er abgrenzbar ist gegen andere islamistische Strömungen und was er heute eigentlich bedeutet, streiten sich sowieso die Geister. Also erkundigt man sich besser da, wo es auch per Definition um Jupiter und Pluto geht, bei der Bundeszentrale für politische Bildung:

"Salafismus als Sammelbezeichnung für ein modernes Phänomen: [...] Es handelt sich um Ausrichtungen an den angeblichen oder tatsächlichen Gesellschafts- und Religionsvorstellungen der Frühgeschichte des Islam, welche Abweichungen oder Neuerungen kaum beziehungsweise nicht zulassen. Demnach sollen die "heiligen Schriften" des Koran und der Sunna nicht neu interpretiert, sondern ahistorisch wortwörtlich genommen werden. (bpb)

Im weitesten Sinne also handelt Salafismus von Konservativen, die radikalisiert besonders dann schwierig und massgeblich werden, wenn sie sich nicht mehr isolieren. Sondern, wie hier dann, "Menschen fischen", die meist genauso verletzt sind wie die Missionare selbst. Lau und Vogel (Grafiken rechts) haben beide jedenfalls die für jede Form der "Mission" (aktiv und passiv - es muss auch nicht religiös sein) wichtigen Schütze- oder Jupiter-Betonungen. 

Bei beiden wirkt einmal der Generations-Neptun im Schützen wie eine Unterlage, die aber anderseits allein völlig nebensächlich und nur ein kleinerer romantischer Einfluss wäre, würde sich nicht die Ausweitungs-Idee des 9. Prinzips auch auf persönlichere Anlagen beziehen. Einmal auf den Mars und Mond-Neptun im Schützen (Lau) und bei Vogel auf seinen dominanten Sonne-Jupiter mit Lilith im im Spiegel-Zeichen der Emotionen, dem Krebs, der immer mit Schütze sehr, sehr stark wird.

Vermutlich wurde aber auch Lau (parallel zu Vogels Geburts-Anlage) in die für einen jungen Deutschen sonst eher exzentrischen islamistischen Bilder-Welten erst hineingezogen, als bei ihm Jupiter im Sonnenbogen ebenfalls auf Sonne-Lilith-Pluto stand. Bei beiden Horoskopen wären nun insbesondere auch die Achsen und Häuser-Betonungen interessant, da sich dort spiegelt, wie sie die Ähnlichkeiten der Anlagen ausleben. Aber man kann nicht alles haben. 

Die Kurven des Neptun-Saturn

Bei beiden steht in jedem Fall besagter Nessus als massiv kreativer Außenseiter-Faktor wesentlich in Kontakt mit allen Sonnen-Strömungen und dem Wunsch eines Selbst nach Ausdruck. Die Konjunktion einerseits und das Quadrat andererseits belegen die bemerkenswerte Ähnlichkeit weiter. Zwei Aspekte, wie sie auch nicht häufig auftauchen mit Lilith. Da das auch den Sog der charismatischen, magnetischen, zwingenden, dunklen Seite des Spannungs-Felds von Macht und Ohnmacht abbilden kann. Sven Lau, der offenbar wirklich seit seinen Zwanzigern in der Da'Wa, der islamischen Mission, arbeitet, steht jetzt gerade zusätzlich unter dem Transit von Pluto über seinem persönlichen Waage-Team. Und vor Gericht, wegen vermuteter Unterstützung von terroristischen Vereinigung(en). Pierre Vogel (neues Motto in diesen verwirrenden Zeiten ausgerechnet "ISIS ist nicht Islam") sitzt im Uranus-Quadrat zu Sonne-Jupiter-Lilith und damit in der absurden Situation, dass rechte Islamkritiker gegen ihn protestieren. Der er ja selbst als ultraheftiger Hardliner gilt. Merkwürdige Verdrehungen von Neptun-Saturn.

Bei den Männern persönlich spielt ja dann auch Saturn eine wichtige Rolle, da sie ihren Anhängern Stabilität versprechen müssen, Klarheit, die denen fehlt, den Hang zum regelhaften Rückgrat bedienen. Bei Lau spiegelt Saturn sich im Radix auf Jupiter, bei Vogel steht er am Löwe-Merkur. Hier ist auch der Bezug zum fast Sektenhaften zu finden: "Salaf", das sind die "Altvorderen", die frommen Vorfahren, Ahnen, astrologisch konnotiert mit Mond und Saturn, Krebs und Steinbock. Wo Heimatbezug, National-Bewusstsein und deren Bedeutung zu schwammig werden (zum Beispiel durch Neptun) oder politisch belegt sind (wie in vielen westlichen Ländern), finden sie Fans.

Gerade junge Männer werden dann offenbar oft anfällig für äußere Beeinflussungen aus anderen Traditionen. Pierre Vogel und Sven Lau sind dafür selbst Beispiele - empfänglich für hehre Ideale (ebenfalls Jupiter) und knallharte Konzepte (Pluto). Wichtig ist: Diese beiden sind nicht der Islam, so wie der Islam nicht Isis ist. Und beide nicht harmlos. Es sind auch astrologisch eher Hardliner. Beide haben sie ja auch noch Fix-Merkure (oft sehr konzentriert auf bestimmte Steckenpferde oder Ideen, die phasenweise aufkommen). Lau, der Jüngere, den im Skorpion ohnehin stark besetzbaren Merkur in Konjunktion mit Uranus (weshalb sich da sofort eine gewisse Radikalität vermuten lässt). Pierre Vogel, der Ältere und Eitlere, ein plaktisches Quadrat vom Löwen aus - also zu weit im Orbis, aber inhaltlich immer "an den Rändern" spürbar.

Was beide Konvertiten außer dieser Anfälligkeit für Brüche im Denken noch eint, ist jeweils die gleiche, in diesem Zusammenhang nicht ungefährliche Jungfrau-Venus (auf 1,5° Abstand voneinander). Eine Sicherheits-Sucherin, die stets auch Klarheit und Sauerbkeit und Ordnungen braucht, mit dem gewaltigen Zug in den Purismus, der überbordenden Reinlichkeit der Maßstäbe und relativ dazu auch mit allen Ängsten, wie man sie häufig am Boden aller größeren Revolutionen findet. Die dann, relativ zum Ausmaß der Panik, später immer schärfer und härter ausfallen, als die Ursprungs-Verletzungen. Da waren sicher einmal zwei Jungs, die Sven Lau und Pierre Vogel hießen, ambivalent, stark und schwach. Gewiss nicht immer glücklich - bis sie sich Auswege suchten, anderswo, in einer Philosophie, weit weg von den Orten der Verletzung. Das ist eine Idee dazu, keine Entschuldigung.

Bilder (bearbeitet): Metropolico.org (Sven Lau) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)] + ireas (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)] Wikimedia Commons

Donnerstag, 18. April 2024

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