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Gespenst Europa und die große Welle

"Es ist sicher, dass wir es genau ein Jahr nach der Tragödie in libyschen Gewässern wieder mit einer Tragödie zu tun haben." (Paolo Gentiloni via SPIEGEL).

So sicher ist es nicht, wann und wo eine neue Katastrophe nun stattgefunden hat, und das passt auch ins Zeitmuster, das von den Verschwommenheiten lebt. Wo Neptun wichtig wird, schlägt ja oft Sicherheit in Irritation um und das Leid hohe Wellen (wenn es nicht das Mitleid ist). Oder anders, lange, zehrende Flauten mit konfusen Hintergründen treten ebenso oft ein. Vielfach taucht tatsächlich Wasser dabei als "echte" Übersetzung seiner Symbolik auf. Und wenn in der Spanne von genau einem Jahr vom 18. April 2015 bis jetzt so gut wie gar nichts passierte, um die Lage der Flüchtlinge auf dem Seeweg zu verbessern (außer Aufruhr, Theater, Kämpfen), dann weiß man, dass sich hier die peinvollste Ausdrucksform des Fische-Herrn zeigt: Leere, Illusion bis Verwirrung. Europa ist nicht nur zur Zeit, sondern schon in seiner Anlage ein Gespenst. Wie ein Geist, der durch das Luft-Element weht, ohne Erde zu finden. Klagender Zeigefinger im Prozess gegen die immer wieder ausgemachten fremden Schuldigen. Unsichtbar, versteckt als Gefüge. Statt einer politischen Zentrale der Lösungen bleibt es Mittelpunkt des zu Lösenden.

Was zum (Uranus-) Venus-Mars-Neptun, dem Tabu des Seins und Habens passt, das sich im Vertrag von Maastricht in einer Konjunktion findet. Anders auch gespiegelt, in allen Tragödien, wo sich Menschen in Booten neu in Todesgefahr begeben.

Fast exakt 12 Monate nach dem schlimmen Neumond 2015 (dem Jahr, in dem über 2700 Flüchtlinge auf der zentralen Route ertranken), sollen wieder bis zu 400 Menschen auf dem Meer (diesmal zwischen Ägypten und Italien) umgekommen sein.

Die Angaben widersprechen sich zum Teil, aber italienische Regierungs-Politiker beziehen sich klar auf die Ereignisse, für die andere Bestätigungen aber fehlen. Auch das: Neptun. Die BBC zitiert Augenzeugen. Wie auch immer: Man hat sowieso Schwielen bekommen seit dem letzten übergroßen Unglück. Die Zahlen rauschen vorbei. Das ist vielleicht das Allerschlimmste, wie inflationär Tod werden kann. Wie schon damals, in der allgemeinen Neptun-Narkose um die Opfer zwischen Libyen und Lampedusa, die nur neue Kämpfe brachten, keine Tranzendenz im besten Sinne oder gar Auf-Lösungen - wie es ein "guter" Neptun bringen könnte. Erneut wird dann das Mittelmeer zum Grab, während Venus- oder Mars-Neptun Vertreibungen, Entgrenzungen, Flucht symbolisieren. Aber auch den Traum von Atlantis, den die Flüchtlinge weiter suchen. Ein Paradies, die freien und reichen Inseln ihrer Träume, womit Konsum-Länder in die Verantwortung genommen sind, die sie beim Saturn-Quadrat zu Neptun abweisen. Pluto auf Venus-Neptun und der Uranus Quadrat Mars-Neptun des EU-Vertrags fordert Wandlung, jetzt. 

Was immer auch passiert sein mag, sicher scheint, dass auch die ambitionierte "Mission Eunavfor Med" bislang wenig an den Zuständen geändert hat. Nach der Katastrophe vom Neumond im April 2015 (links innen), wo etwa 800 Flüchtlinge ertranken, wurden fantasievolle Notfallpläne ins Leben gerufen, die sich aber doch nur wieder vorwiegend mit Grenzsicherung beschäftigten und in mächtigen, glanzvollen Namen wie Triton, Neptune oder Poseidon erschöpften. Umso leerer, eitler schien ihre Selbst-Vernichtung in den Nebeln der Probleme.

Da blieb für andere neptunische Ausdrucksformen (wie Mitgefühl, den Klassiker) wohl nicht mehr viel an lebbarer Kraft übrig. Geholfen wurde mit den eigentümlichen Schutz-Programmen Europas vor der Fremde jedenfalls niemandem, außer dem Gewissen der beteiligten Staaten. Auch, falls es eine neue Katastrophe im Jahres-Abstand gibt, zeigt das wieder überwältigend deutlich ein Problem des Umgangs. Allein die Tatsache, dass die Angaben derart differieren. Zwar ging es diesmal um eine andere Route und es ist nicht mal der genaue Ort des möglichen, vielfachen Sterbens bekannt. Aber auch diesmal weist der vorausgehende Neumond (oben links außen, ebenfalls aus Gründen der Vergleichbarkeit berechnet auf Lampedusa) wichtige neptunische Bezüge auf. Und vor allem beziehen sich die beiden Neumonde im April 2015 und 2016 sehr, sehr exakt aufeinander:

  • Mars Neumond 2016 steht bogenminuten-genau in Opposition Venus 2015 (die damals das Neptun-Quadrat mit dem Fluchtthema bebilderte)
  • Pluto 0° Quadrat zum damaligen Uranus
  • Mars Quadrat zum Neptun (0.7°)
  • Sonne-Mond Konjunktion steht auf Uranus (0.9°)

Wo nun auch der Pluto massiv über angelegte Stellungen von Staats-Gebilden oder ihrer Verträge läuft, wie seit einiger Zeit eben über den EU-Vertag, darf es leider nicht bei oberflächlicher Veränderung bleiben. Schnelle, kurze Cuts sind zwar auch nötig, aber sind eher Uranus' Sache. Pluto zeigt dagegen nötige Auseinandersetzungen in der Tiefe an - nachhaltig müssen sie sein, weil dem Skorpion der Steinbock folgt und keinen Abbruch verträgt. Passiert aber keine Auseinandersetzung mit den Wurzeln der Konflikte (Pluto zieht immer Venus inhaltlich mit), wird er immer wieder im Transit so lange bohren, bis durch traumatische Ereignisse eine so starke Aufmerksamkeit für Prozesse geschaffen ist, dass sich wirklich auf lange Sicht etwas ändert. Das gilt für überpersonale wie individuelle Pluto-Überläufe. Was das brisanter macht: Pluto geht ja zur Zeit im Zeichen-Sextil mit all seinem Druck, der Ergebnisse braucht, dem Neptun voraus. 

Deshalb ertragen gerade dessen Angelegenheiten, wenn sie konstruktiv und er-lösend wirken sollen, keine Halbheiten. Es gibt keinen astrologischen Faktor, der so leichtfüßig nebeln wie auch unbedingte Wahrhaftigkeit anzeigen kann. Und unglücklicherweise hat der Vertrag von Maastricht (rechts), diese Hoffnung auf ein handelndes Europa, ja nicht nur einen Neptun zwischen den nötigen Taten von Mars und Venus stehen (wo Impuls zu Stoff werden muss). Sondern man findet hier auch einen radikalen Venus-Uranus, die Systeme, die fallen. Wenn sich die Lebenskraft des Konstrukts (in 5) nicht selbst zerstören soll. Angelegt als einzige, große Anpassungs-Leistung und Anpassungs-Schwierigkeit mit Sonne (schwächelnd im Exil) und Merkur-Saturn in 6. 

Statt wirklich schneidender Veränderung jedoch, auf die ein neues Europa hätte sich einigen müssen (die Quadratur des Kreises bei Wassermann in 6 mit Saturn), hält man auch nach den Tausenden von Opfern, die ihren Träumen von größerer Freiheit und Reichtum mit den Jahren folgen, immer mehr an nationalen Verschiebungen und internationalem Gewalle fest. Nur wer den Stallgeruch hat, darf rein. Alle anderen müssen leider draußen bleiben. Was als Gefahr in dieser Anlage des Neptunischen auch immer enthalten ist. Europa tändelt also einfach weiter mit seinem Neptun auf den Bodybuildern des Astrologischen (Venus-Mars). Oder schlimmer, es lebt seine beschönigenden Seiten voll und ganz aus. Bis die Menschlichkeit, die als Boden des Gangs über die Gewässer der Not retten könnte und vielleicht würde (Mond in 8), dann als mögliches Prinzip der Entscheidungen (statt Wert-Erhaltung - Venus) in der Gegenwart ertrinkt. 

Statt also strukturierte Notfallpläne nicht nur zu erstellen, sondern umzusetzen und die Entstehung des Übels mit den Heimatländern anzugehen, werden weiter Schuldige gesucht und gefunden, Opfer festgestellt, aber nicht gerettet, Täter-Rollen mit den Opfern neu ins Licht gehoben. Und es geschieht: eigentlich nichts. Ein auf der Hand liegender Ansatz bei nationalen Gründen für die Massenfluchten, die zu den Massengräbern führten, hat gar nicht erst stattgefunden. Heute, sehr unglücklich prognostisch, steht die Wiederholung des Saturn-Neptun-Quadrats an, wo blind weiter Mauern gebaut werden, vermeintlich hilfreich gegen die Flut der Flüchtlinge. Abgrenzung kann aber in neptunischen Zeiten nicht als isolierter Schritt funktionieren. Wer das noch behauptet, verhöhnt letztlich nur die neuen Todesopfer. Da wirkt dann das Konzept stärker als die bittere Wirklichkeit und schafft noch bitterer nur Schein-Lösungen. Wie die hier:

"Frontex ist wie der Wachhund der EU - aber Frontex ist nicht die europäische Grenzpolizei, sondern Frontex koordiniert. Frontex ist Ausdruck einer verfehlten europäischen Flüchtlingspolitik", (Karl Kopp, Europareferent Pro Asyl, via Tagesschau).

Gemeinsame Konstrukte wie Frontex (links), die Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, greifen in ihrer Aggression und Vanitas völlig ins Leere. Eine mehr der beliebten, neuen "Agenturen", wie eine CIA, nur gegen Fremdeingriffe, bei denen Europa zusammenarbeiten will. Soll. Aber wieder nur sinnentleerten Größenwahn präsentiert (Jupiter in 9 in Waage als Papiertiger). Sonne-Venus in Stier in 4 beim Beginn der Arbeit belegt ja, dass hier die schon vorhandene Herde jeweils national für sich bleiben will und soll.

Und der Pluto sitzt wie eine Fessel (unsichtbar) in 12 Schütze, der möglichen, aber un-entzauberten Grenzüberwindung. Dass Verschließen durch solche konzeptuellen Wachhunde des Unter-Sich-Bleibens nur zu weiteren Dramen führt, weist wieder auf grundsätzliche Mond-Probleme der aussendenden und empfangenden Heimat-Länder hin. Der EU-Vertrag mit dem eingeschlossenen Krebs in 11 und seinem potenziell tödlichen Gesandten Mond im Widder kennt ja keine Geborgenheit, sondern nur die Vorstellung davon. Der entgegenkommt, dass nach der kardinalen Klimax 2010 mit der verängstigten Leerstelle im Krebs kaum noch geschmeidige Beheimatung stattfindet, die durch Macht-Kämpfe abgelöst wurde und ein immer breiteres Loch im Gewebe der Wirklichkeit schafft (defizitärer Wasserkreislauf Krebs, Skorpion, Fische). Wobei das Uranus-Pluto Quadrat das Empfinden von Mangel vor sich her trieb, in vielerlei Hinsicht.

Es tobt zur Zeit ja tatsächlich wieder ein Krieg gegen das Mitgefühl, ausgerechnet bei Neptun in den Fischen, da sich die stofflichen Planeten frustriert in die Wertebresche werfen. Saturn kontaminiert mit seinen Nagelbetten den Zug in den Ego-Verlust der Staaten, die sich am meisten aufblasen. Was - traditionell - die reichsten sind. Weshalb sich die Kollateralschäden der Tragödien auch immer wieder so unentschärft wie jetzt zeigen. Die ganzen verlorenen, namenlosen Menschenleben. Die am Ende Statistiken werden.

Bedauert, aber gerechtfertigt. Denn aus Rechtfertigungen speist sich Saturns Maßstäblichkeit, wenn man ihn nicht anders, konstruktiver, zum Strukturieren, Hierarchisieren und zur Festigung der Selbst-Disziplin nutzt. Von der kann bei diesem Europa zur Zeit wirklich keine Rede sein, das diese vorhersehbaren Tode - ob sie nun im Jahresabstand oder wann sonst stattfinden - im wahrsten Wortsinn durch Venus-Merkur-Verliebtheit (und Stier-Merkuren bei den beiden Neumonden von 2016 und 2015, die das Thema offenbar heben) in Kauf nimmt und sich sogar mehr und mehr abwendet. Der scharfe Blick auf eine mögliche echte Abwehr von Schaden dagegen wohnt ja auch in der Jungfrau. Seit Jupiter aber dort mit Kolonialisierungs-Maßstäben prunkt und die Hardware des Zeichens überfordert, braucht die Brille für die Gefahren, die so entstehen, einen Großputz. Abhängigkeit ist ja nicht nur eine Sache von Geld oder Gütern.

Keine Nation, kein Kontinent, der seine große menschliche Abhängigkeit (ein neptunisches Tool) von anderen leugnet, kann am Ende in seiner sorgsam gehüteten Identität bestehen. Das, was wir nicht sind, scharf abzuweisen, bedeutet im Neptun-Kanon, das, was wir sind, der Abweisung auf andere Weise auszuliefern. Das wird, wie es bei Neptun auch üblich ist, nur leider oft völlig vergessen.

Bilder (bearbeitet): Andreas Achenbach/Pixabay + Richard Bartz, Munich aka Makro Freak (Own work) [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)] via Wikimedia Commons

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Donnerstag, 18. April 2024

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