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Oh wie schön: Die Panama-Papiere

Panama, sagte der kleine Bär, ist unser Traumland, denn Panama riecht von oben bis unten nach Bananen.

Janosch,  „Oh wie schön ist Panama“

Was wäre Reichtum ohne Gier? Aber gibt es das überhaupt - Jupiter ohne Pluto? Oder muss nicht jeder, der lieber in den Götter- statt in den Menschenwelten verweilt, irgendwie einen Umgang mit den Höllenwelten finden? Mit den inneren und äußeren, den eigenen und denen der anderen, auf die eine oder andere Weise…

Dabei kann dann leicht aus einem Um-Gang eine Um-Leitung werden, vor allem von Geldflüssen, die man eben nicht mit der profanen Menschenwelt teilen, sondern lieber ganz alleine für sich selbst horten möchte. Natürlich, gewusst haben es alle. Schon immer. Dass die wohlhabenden 1%, die fast 60% des globalen Gesamtvermögens besitzen, in einem Paralleluniversum leben. In dem andere Gesetze gelten als für uns Normalsterbliche. Deswegen hört man jetzt auch als Hauptargument der bestellten Lobbyisten, dass die Gründung von Briefkastenfirmen eine völlig legale Angelegenheit wäre. Jeder darf das, sofern er über die entsprechenden Mittel verfügt.

Und dass Außenstehende dann nicht mehr nachvollziehen können (also auch die zuständigen Steuerbehörden), wem diese Firmen eigentlich gehören, bedeutet ja nicht automatisch, dass die Betreiber solcher Firmen tatsächlich auch lügen und betrügen, wenn es um ihren Besitz geht.

Aber das ist schon irgendwie lustig. Eigentlich durfte man beim ersten Übergang von Saturn ins Zeichen Schütze erwarten (am 23.12.2014 um 16:34 UT), dass das gesamte Thema Reichtum „desillusioniert“ werden wird, denn damit war auch die Quadrat-Spannung zu Neptun eingeläutet. Und natürlich hätte man als erstes auf ein Platzen der Zinsblase gewettet, wenn man ein spielsüchtiger Broker wäre. Stattdessen mailt nur wenige Wochen danach ein ominöser „John Doe“ dem Journalisten Bastian Obermeyer (man beachte seine Sonne-Mond-Neptun Konjunktion im Schützen als Ausdruck der Zeitgeist-Affinität) von der Süddeutschen Zeitung Daten zu, die jetzt zu einem ganz ähnlichen Effekt führen könnten. Geheime und vertrauliche Daten der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca aus Panama, einer der Marktführer im Bereich von Briefkastenfirmen-Dienstleistungen, wie es so schön heisst. Einfach ausgedrückt – Jürgen Mossack, seines Zeichens ein „Widder-Fisch“ (Sonne auf der kosmischen Spalte), und sein Partner Ramon Fonseca (eine Krebs-Sonne) kümmern sich um alles was man braucht, damit der Kunde solch eine Firma offiziell führen kann. Man bekommt eine Adresse in Panama oder sonstwo (zum Beispiel im leerstehenden 19. Stock eines Hochhauses in dem gleichzeitig noch 1600 andere Firmen offiziell angemeldet sind), Protokolle über Vorstandssitzungen und Beschlüsse (der Vorstand einer Briefkastenfirma kann auch aus anderen Briefkastenfirmen bestehen…) sowie ein Konto samt Kreditkarte, mit der man weltweit Geld abheben kann. Ohne dass der eigene Name irgendwo auftaucht.

Das ganze natürlich mit der sprichwörtlich deutschen Gründlichkeit arrangiert, denn Jürgen Mossack stammt aus Fürth und darf sich über eine Saturn-Mars-Pluto Konjunktion freuen. Die neben einem überdimensionalen Ich-Empfinden (weil im Löwen) auch den Hang zur Perfektion mitbringen kann, die man dann je nach Motivation entsprechend umsetzt. In diesem Fall zu Gunsten der Kunden, die eben verständlicherweise Angst um ihren Reichtum haben. Wie etwa die berüchtigten Diebe, die am 26.11.1983 das „Verbrechen des Jahrhunderts“ verübten, in dem sie ein Warenlager der Sicherheitsfirma Brinks am Londoner Flughafen Heathrow überfielen. Und dabei ca. 7000 Goldbarren, Diamanten und  Bargeld im heutigen Wert von ca. 80 Millionen Pfund erbeuteten. Sechszehn Monate nach dem Überfall eröffnete Mossack-Fonseca eine Briefkastenfirma in Panama mit dem Namen „Feberion“. Einer der drei  Direktoren war Jürgen Mossack selbst, der in einer Notiz dazu schrieb, dass "offenbar dabei Geld aus dem berühmten Diebstahl von Brink's-Mat in London im Spiel sei. Das Unternehmen zwar nicht rechtswidrig, aber es könnte sein, dass das Unternehmen Geld aus Bankkonten und Immobilien investiert, deren Ursprung illegal ist.“

Saturn-Mars-Pluto Konjunktion? Braucht man das als energetische Voraussetzung, um sich als Rechtsanwalt dermaßen über jede Ethik hinweg zu setzen? Denn Aufzeichnungen aus dem Jahr 1987, die jetzt ebenfalls Teil der geleakten Daten waren, beweisen, dass die Kanzlei wusste, wer hinter dieser Firma steckte: Gordon Parry, einer der Haupt-Geldwäscher des Überfalls.

Man sollte sich nicht von der Masse an Daten, die jetzt Zug um Zug ausgewertet werden, davon abhalten lassen, Einzelfälle genauer zu untersuchen. Denn wer dem „Fluss des Geldes“ folgt, stößt auf schier unglaubliche Zusammenhänge und Dreistigkeiten (LINK). Die Namen der Kunden von Mossack-Fonseca lesen sich wie ein „Who is Who der Reichen und Einflussreichen“.

Angefangen bei Ukraines Präsident Petro Poroschenko, über Islands Premierminister Sigmundur Gunnlaugsson, Argentiniens Präsident Mauricio Macri, König Salman von Saudi-Arabien, den Emir von Abu Dhabi, Freunde und Vertraute von Wladimir Putin, die Kinder des pakistanischen Premier Nawaz Sharif, die Familie von Aserbaidschands Präsidenten Ilcham Alijew, dem Vater des britischen Premier David Cameron, bis hin zu Sportler wie Lionel Messi und Nico Rosberg, um nur einige zu nennen.

Aber eben auch kolumbianische Drogenkartelle, Terrorgruppen und ihre Mittelsmänner und Mittelsmänner der Mafia – sie alle sind stolze Besitzer virtueller Firmen, die in aller Regel nur eine Funktion haben: neptunische Nebel zu erzeugen, damit niemand weiß, wer hinter all den Millionen und Milliarden steckt, die auf irgendwelchen Off-Shore Konten liegen.

Eine gute Nachricht gibt es aber auch – die Panama Papiere sind das Ergebnis einer weltweiten Zusammenarbeit von unabhängigen Journalisten, die damit bewiesen haben, wie wichtig auch und gerade heute eine freie Presse ist. Denn dort wo andere in den letzten Monaten hauptsächlich den Neptun-Part des aktuellen Quadrats übernommen haben, um ihre Interessen durch Lügen und Halbwahrheiten durchzusetzen, hat das ICIJ, das internationale Konsortium investigativer Journalisten, jetzt den Saturn-Part in einer Weise ausgefüllt, der man nur größten Respekt zollen kann.

Titelbild: von dsasso (panama city from the sky  Uploaded by Ekabhishek) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Donnerstag, 21. November 2024

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