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Peter Lustig und wie er die Welt sah

"Er war der einzige Typ im Fernsehen, der mir je gesagt hat: Und jetzt abschalten und ins Bett - und ich hab's gemacht!" (Widder, damals "Löwenzahn"-Zuschauer).

Die Generation Pusteblume fing nicht mit Peter Lustig an, sie war Peter Lustig. Ein Skorpion mit Steinbock-Mars-Jupiter, der als Lehrer und Lernender auch Nachfolger "Löwenzahn" mit dem blauen Bauwagen in die Kinderzimmer brachte. Alles lief und lief, unkaputtbar - so erkannte man das Plutonische in ihm. Was man trotz aller Waage-Venus-Gemütlichkeit auch da ahnte, wo er das Konzept Mars (hatten beide Sendungen in Konjunktion zur Sonne) trotz Latzhose bohrend verkörperte. Denn auch Feuer ist beim Entdecken der Welt ja unendlich wichtig, weil darin der Impuls der Neugier steckt und Sinn, den etwas macht.

Peter Lustig war ausdauernd, wenn er wissen wollte, wohl auch privat. Ein Bastler, ein Tüftler, ein Werkstatt-Mann, Erfindern und Freund - nicht nur für seine Hunde, für den anderen Ansatz, nein, auch für seine jungen Zuschauer in den Äonen der Welt-Erklärung, die nur er so möglich machte. Ein Fix-Punkt, Lieblings-Mensch in Lieblings-Sendung. Obwohl er ja vieles verkörpern wollte, weniger aber das gutmütige Onkelchen. Denn so schlicht ist der Plutonier selten. Eher lag ihm an Toleranz gegenüber allen - das hieß, auch den Kindern. Da war dann der Jupiter stark in seinem Radix. Die Weite, um ihn, auch wenn fast alles viel früher geendet hätte. Das Leben viel kürzer gewesen wäre.

Nur fünf Jahre höchstens hätte er noch zu leben, das prophezeite man ihm, dem Freak, Osho-Schüler, Lebenskünstler und Lieblings-Moderator 1984 schon, als ihn der Lungenkrebs erstmals einholte. Damals stand Pluto auf seiner Sonne im "eigenen" Zeichen und zeigte das Risiko an, aber hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Mit nur einem Lungenflügel überlebte Lustig trotzig nach sieben Operationen auch die nächsten 32 Jahre, bis der Pluto sich wiederum einer Konjunktion zum Mars näherte und Uranus ein Quadrat dazu machte. Diese 27 Jahre über die einstige Prognose hinaus, die schafft vielleicht nur ein echter Skorpion-Mensch, im Rausch des Wollens und Willens. Aber irgendwann geht es dann nicht mehr. Jetzt ist Peter Fritz Willi Lustig, ständige Einrichtung des Wissens im ZDF, Freund der spannenden Herleitung und Bericht-Erstatter für so viele Jahrgänge mit Waage- bis Skorpion-Pluto, dann doch gestorben.

"Peter schlief ein und träumte von einem Kamel. Er hatte in Wirklichkeit noch nie eines gesehen, aber der Großvater hatte ihm mal eine Kamelgeschichte vorgelesen.[...] Ein Junge hatte auf dem Kamel gesessen, zwischen den beiden Höckern und der Junge hatte ausgesehen wie Peter." (Elfie Donnelly, Peters Flucht - dtv Junior)

Löwenzahn hat (wie Lustig später) einen gut funktionierenden Saturn, nur noch mit Jupiter in Konjunktion. Beide sind sie Dauerläufer. Aber auch bei ihm ist dann der Schütze-Herr wichtig: Da muss wirklich einiges davon im Radix sein, wenn man sogar Titelheld einer "wahren Geschichte" für Kinder wird, die einem die zweite Frau auf den Leib schreibt (siehe Zitat oben). Auch das Reisen und die Faszination für das Lernen, für Philosophien, für das Begreifen und Verstehen und Verständnis und einen Lehrer wie Osho, aber genauso der Beruf als Rundfunk-Techniker passen zum Mars-Jupiter des Peter Lustig. Dabei hatte er es zuerst gar nicht leicht: Mit Sonne Opposition Nessus (und Quadrat Pluto) stirbt der Vater, als Peter ein Jahr ist (früher Tod eines Elternteils kommt bei persönlichen Nessus-Kontakten öfter vor).

Der Junge wuchs bis zur Flucht (Mars-Neptun-Trigon) bei den Großeltern auf (Opa war "Oberstraßenbahnfahrer") in Breslau. Die Mutter arbeitet und kommt mit ihrer Rolle ohnehin nicht gut klar. Aber Löwe-Mond möchte trotzdem gern ganz geliebtes, spielendes Kind sein. Also springen Lustigs stabilisierende Steinbock-Faktoren an - und der wichtige Saturn in der kosmischen Spalte im Übergang vom 12. nach 1. Zeichen. Die Großeltern, die zumindest innerlich dem kleinen Jungen eine warme, überschaubare und erklärbare Welt bieten. Wie er sie dann bei Pusteblume und Löwenzahn im Idyll im "Elchwinkel 3" an so viele Kinder weitergibt, auch an die, denen so eine Geborgenheit fehlt. Aber allen gefällt diese Überschaubarkeit, das Nachvollziehbare daran. 

Der große Peter geht in Berlin irgendwann zum Funk und wird dann durch einen Zufall (jemand bei einem Dreh soll ein Ei über den Kopf bekommen) als Talent entdeckt. Beide Lustig-Sendungen (links), die sich ablösen (Venus-Uranus eng synastrisch) sind Sonne-Mars-Initial-Zündungen, besonders für ganz junge Zuschauer gedacht (Widder), die aber dann mit ihnen aufwachsen werden (Schütze). Man entdeckt hier auch zusätzlich zweimal Feuer-Venus auf 0° - was Peter Lustigs 0° Pluto im Löwen (im Trigon zum Saturn) wunderbar bedient und bestärkt. Spielerisches Lernen ist absolut seine Sache, das sieht man schon in der Zeichen-Anlage - und die "nullten" Grade werden auch leicht zu Vorreitern überall.

Peter Lustig war immer schon auf der Höhe der Zeit, damals im tanzenden, rebellischen Berlin auch als spontan bekannt und entflammbar von den aktuellen Themen zwischen Ökologie bis neuer Technik, die er auch in den Kinder-Sendungen behandelte. Über die Jahrzehnte ist er ein Allrounder, beteiligt sich an Kinderbüchern, Trickfilmen, Löwenzahnliedern, der Sendung mit der Maus. Seine zweite Frau Elfie Donnelly, Steinbock-Sonne, Erfinderin von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg, schildert ihn irgendwo auch als uranisch, ungeplant. Weshalb man auch von einem wassermännischen uranischen Touch über die Achsen oder Häuser ausgehen kann. Was sonst nur per vermutetem Mond-Quadrat zum Uranus sichtbar ist.

"Sicher, Kinder stören und sind klebrig, na und? Das wissen die doch selbst. Und natürlich stören sie, sie haben aber auch ganz andere Ansprüche, und die haben sie mit Recht. Vielleicht merken Kinder, dass ich sie akzeptiere und daher akzeptieren sie mich auch und sagen, eh, der Lustig ist cool. Ich weiß nicht, was an mir cool ist, aber sie sagen es." (Peter Lustig, Tagebau)

Mit den Klischees, die um ihn gestrickt wurden, lag Peter Lustig manchmal im Clinch. Er war nicht der "Eek-Eek-Öko", den man gern in ihm sehen wollte, sondern ein faszinierter Informations-Vermittler, ein Füger, mit dem Jupiter-Mars. Und für Kinder arbeitete er gern, aber weniger gern mit Kindern in der Sendung. Denn Löwe-Mond ist selbst oft noch lange ein Kind und findet andere Kinder dann auch mal anstrengend. Und Steinbock-Mars braucht es, dass Sachen reibungslos laufen. Jedenfalls fällt Lustig mit seiner Arbeit und den wirklich enstn Bemühungen um den Nachwuchs auch den Wichtigen auf - er bekommt irgendwann den Grimme-Preis und das Bundesverdienstkreuz. Man weiß ja, was man an ihm hat, als Bildungs-Faktor. Mit seiner dritten Frau Astrid Berge wohnt er dann nah dem Meer, als er "abdankt" vom Fernsehen - bevor es wieder in die Hauptstadt geht.

Daten haben ja manchmal etwas Magisches und der Übergang im Tierkreis offenbar für diesen mutigen und kämpferischen Skorpion mit der jupiterhaften Attitüde, die aber immer auch die Tiefe sucht, eine besondere Bedeutung. Da dort sein Saturn siedelt und ihn vielleicht auch stützt. Am 24. März 1981 geht "Löwenzahn", seine Sendung, die er zum Dinosaurier unter den Wissens-Banken machte, mit einem Zusammenschnitt erstmals auf Sendung, bevor sie in Serie kommt. Am 23. März 2005 kündigt Lustig nach so vielen Jahren Fernsehen eine neue Laufbahn als Privatier an.

2014 schließlich, bei passendem Transit von Uranus und Jupiter angespannt zur Waage-Venus, zieht er dann noch einmal aus dem geliebten Fresenhof bei Husum um. Zurück nach Berlin, weil da die vielen Enkelkinder wohnen. Er hat einen leiblichen Sohn, Momme, und dazu drei Töchter von seiner Frau. Schluss mit Lustig ist gerade drum wohl nicht, weil der Peter ja nicht nur in diesen, seinen Kids, sondern auch den vielen, vielen anderen schon erwachsenen Kindern weiterlebt, die damals und immer noch in Wiederholungen mit ihm großgeworden sind und noch groß werden (zum Teil sahen ihn 40 Prozent der Zielgruppe). Eine schwarze Latzhose (für Trauerfälle!) soll er immer schon im Schrank gehabt haben. Daran sieht man, dass der Herr Lustig wie so viele echte Skorpione und Skorpion-Aszendenten vermutlich doch gegenüber dem Tod ein nicht ein allzu verbohrtes, sondern wohl eher geklärtes Verhältnis hatte.

Dennoch stirbt ja keiner gern, auch nicht nach einem langen, bunten Leben, und man lässt die wenigsten etwa gern gehen. "Abschalten jetzt!" hieß bereits sein Slogan, weil Dauer-Fernsehen für keinen gut ist - und ewiges (un-unterbrochenes) Leben genauso wenig. Peter Fritz Willi Lustig, 78 Jahre alt, wird man aber zweifelsohne sehr vermissen hier, bevor er mit dem blauen Bauwagen dann neugierig in die nächste Runde Dasein zieht. 

Bilder: Screenshot ZDF Tivi + Louise Docker, Sydney, Australia (Fly away with me) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)] + Benutzer Babelsberg, CC-by-sa 3.0, via Wikimedia Commons

Donnerstag, 21. November 2024

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